Was ist der 1 mai für ein feiertag

Wann?

1. Mai

Wo?

Gesamt Österreich

Für wen?

Alle

Erstmals eingeführt wurde der Staatsfeiertag per Gesetz vom 25. April 1919 für die Erste Republik Österreich für den 12. November im „immerwährenden Gedenken an die Ausrufung des Freistaates Deutschösterreich“. Im gleichen Zuge erhob die Nationalversammlung den 1. Mai zum "Ruhe- und Festtag".

Geschichte

Die erste Massendemonstration fand am 1. Mai 1856 in Australien statt, erst 1890 wurde er weltweit mit Streiks und Demonstrationen begangen. Die Arbeiter Österreichs beteiligten sich daran vor allem mit Ausflügen ins Grüne und schon 1907 war in mehr als zwei Dritteln der Arbeitsverträge dieser Tag mit einer Arbeitsruhe verbunden. 1933 verbot Kanzler Dollfuß die sozialdemokratischen Maifeiern in Österreich, um bereits 1934 den "Tag der Arbeit", "Tag der Jugend" und "Tag der Mutter" zum Staatsfeiertag zu erklären. Die Nationalsozialisten hatten den 1. Mai schon 1933 als „Feiertag der nationalen Arbeit“ vereinnahmt und führten dies mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich auch hier ein.

Nach Kriegsende hatte das bis 1955 besetzte Österreich lange keinen offiziellen Staatsfeiertag. Ganz formell wurde zwar mit Regelung des Bundesgesetzblattes Nr. 173/1949 vom 20. August 1949 der 1. Mai wieder als Staatsfeiertag eingeführt. Doch erst mit der Unabhängigkeit auf Basis des Staatsvertrages vom 15. Mai 1955 und des Beschlusses des Neutralitätsgesetzes zum 26. Oktober 1955 gab es dann die Veranlassung, ein eigenständiges Österreich zu feiern.

Brauchtum

Schon lange bevor die Arbeiterbewegung den 1. Mai als „Protest- und Gedenktag“ ausrief, wurde dieser Tag als Gedenktag der Hl. Walburga, einer englischen Äbtissin des 8. Jh., gewidmet. Die neun Walpurgistage zuvor wurden mit allerlei Bräuchen zur Abwehr von Hexen zelebriert. Diese Walpurgisriten spiegeln sich noch heute in ländlichen Maibräuchen wider. Bis zur Verehrung germanischer Waldgottheiten hingegen führt die Tradition des Maibaumes zurück.

Auch im modernen Österreich ist es üblich, am Vorabend des 1. Mai auf dem Dorfplatz einen Maibaum als Fruchtbarkeitssymbol zu errichten. Maibaumkraxeln, das Stehlen des Maibaumes oder Maiumzüge mit Blaskapellen sind in den meisten Regionen Österreichs lebendige Bräuche.

Für das Maibaumstehlen sind klare Regeln festgelegt: So darf dieser ausschließlich in der Nacht zum 1. Mai gestohlen werden, der Baum muss bereits gefällt sein und der Diebstahl darf nicht von Maibaumwächtern entdeckt werden.1 Widersetzt sich der Maibaumdieb diesen Regeln, kann das mitunter zu einem Gerichtsprozess führen, wie ein Fall von 2009 zeigte. Dabei erstatteten die Bewacher Anzeige, da statt einer Handsäge eine Motorsäge verwendet wurde - die Richterin ließ jedoc2h Milde walten und die Bewacher sich mit einer Kiste Bier besänftigen.2

Wer zu Beginn des Wonnemonats im Mostviertel unterwegs ist, wird dort seltsame Bodenmarkierungen entdecken, den Maistrich. Dabei werden die Häuser zweier Liebenden in der Walpurgisnacht mittels Kalkstrich miteinander verbunden und an jedes Ende ein Herz mit den Initialen gemalt.3

Aktuelles

  • 2022 begeht die SPÖ nach zwei Jahren Pause wieder den Maiaufmarsch.4,5 Auch das traditionelle Maibaum-Aufstellen findet heuer wieder statt.6
  • 2021 machen Österreichs Köche zum Staatsfeiertag gemeinsame Sache und verschicken Kochboxen.7
  • Der Maiaufmarsch der SPÖ am 1. Mai 2021 wurde aufgrund der Corona-Pandemie und des noch geltenden harten Lockdowns bis 2. Mai abgesagt. Stattdessen wird es ein alternatives Programm in den sozialen Netzwerken geben.8
  • 2020 finden die sonst teils opulenten Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit aufgrund der Corona-Krise virtuell statt. Die SPÖ veranstaltet die Maikundgebung in Form einer Fernsehproduktion, die FPÖ plant ein Videoprojekt, die NEOS begehen den "Tag der Bildung" unter dem Motto "Kein Kind zurücklassen - heute mehr denn je" und ÖVP und Grüne verzichten 2020 auf ein spezielles Programm.9
  • Neos-Kandidatin Claudia Gamon schlägt 2019 vor, dass Arbeitnehmer künftig am 8. Mai statt am 1. Mai frei haben.10

Gesetzliche Regelung

Der 1. Mai (Staatsfeiertag) ist ein Feiertag im Sinne des Bundesgesetzes und somit ein arbeitsfreier Tag für gesamt Österreich.

Siehe: § 7 Arbeitsruhegesetz

Quellen

  1. Maibaumstehlen - die "Spielregeln" (karwendler-plattler.at)
  2. Maibaumstehlen: Brauch oder Strafe? (orf.at)
  3. Maistrich (meinbezirk.at)
  4. SPÖ begeht Maiaufmarsch nach zwei Jahren Pause und stellt Führungsanspruch (derstandard.at)
  5. 1. Mai 2022: SPÖ feiert Tag der Arbeit (wienerbezirksblatt.at)
  6. 1. Mai ist Tag der Arbeit und Start für den Maibaum-Brauch (meinbezirk.at)
  7. Staatstragend: Österreichs Top-Köche verschicken Menüs zum 1. Mai (derstandard.at)
  8. Maiaufmarsch der SPÖ auf Wiener Rathausplatz abgesagt (derstandard.at)
  9. 1. Mai-Feiern 2020: Programm der Parteien heuer großteils virtuell (vienna.at)
  10. Gamon will Feiertag am 1. Mai durch "Europa-Feiertag" ersetzen (diepresse.com)

Warum Staatsfeiertag am 1. Mai?

Mai erstmals als Staatsfeiertag zum „Gedenken an die Proklamation der Verfassung 1934. “ Unter Kanzler Leopold Figl wurde 1949 der 1. Mai als bis heute gültiger, erstmals im Gesetz selbst so genannter Staatsfeiertag bestimmt.

Was macht man am ersten Mai?

Maibräuche in Mitteleuropa. In vielen Orten wird zum 1. Mai ein bunt geschmückter Maibaum aufgestellt, um den früher verbreitet Volkstänze aufgeführt wurden. Es gilt, im Wettbewerb um den größten und schönsten Maibaum mit den umliegenden Gemeinden zu bestehen.

Was ist das Symbol des 1. Mai?

Mai als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ mit aufwändigen Maiparaden begangen und auf die Traditionen der internationalen Arbeiterbewegung verwiesen. Symbol des 1. Mai ist die rote Mainelke.

Wie feiert man 1. Mai in Deutschland?

Schon am Vorabend des 1. Mai geht es los. In vielen Regionen Deutschlands stellen die jungen Männer in der Nacht einen sogenannten Maibaum vor die Fenster ihrer Freundinnen. Meistens sind dies junge Birken, die mit bunten Bändern geschmückt werden.