Bisoprolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven β1-Adrenorezeptorenblocker (kurz Betablocker). Es wird zur Behandlung des Bluthochdrucks, der Angina Pectoris, der chronischen Herzinsuffizienz und bei Tachykardien eingesetzt. Chemisch gesehen handelt es sich um einen Phenolether, siehe nebenstehende Formel. Show
Bisoprolol wird zur Behandlung der arteriellen Hypertonie, der Angina Pectoris und der chronischen Herzinsuffizienz eingesetzt. Zur Verbesserung der Compliance und zur Vereinfachung der Therapie steht Bisoprolol in einer fixen Kombination mit dem Diuretikum Hydrochlorothiazid sowie dem Calciumantagonisten Amlodipin in ebenfalls abgestuften Wirkstärken zur Verfügung. Das Medikament sollte nicht bei langsamen Herzrhythmusstörungen (Bradykardie), bei Benutzung von MAO-Hemmern, bei Hypotonie, bei schwerer Herzinsuffizienz mit beginnendem kardiogenem Schock und bei Diabetes mellitus eingenommen werden. Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Lungenfunktionsstörungen sollte das Medikament nur mit Vorsicht angewendet werden. Bisoprolol kann zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen. Mögliche Nebenwirkungen werden anhand ihrer Häufigkeit unterteilt. Bisoprolol ist ein lang wirksamer β-Blocker, der bevorzugt an β1-Adrenorezeptoren bindet. Es wirkt am Herzen frequenzsenkend und . Wegen seiner Lipophilie besitzt Bisoprolol auch zentralnervöse Wirkung. Wie Carvedilol zeigt es keine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA). Nach oraler Gabe wird der β-Blocker rasch bei einer Bioverfügbarkeit von etwa 90 % resorbiert. Die Aufnahme von Dosen im Bereich von 1 bis 10 mg führen nach rund 3 h zur maximalen Plasmakonzentration. Die Halbwertszeit beträgt 10 bis 11 h, wobei die Hälfte der Substanz unverändert renal, der Rest über Abbau in der Leber eliminiert wird. Der Wirkstoff wird als Racemat eingesetzt, wobei die Enantiomeren von Wirkstoffen in der Regel unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften und Wirkungen haben. Mit rund 515 Mio. DDD war Bisoprolol nach Metoprolol im Jahr 2007 der am zweithäufigsten eingesetzte β-Blocker in Deutschland. Insgesamt hat sich die Anzahl der verordneten Dosen (nach DDD) von Betablockern von 1998 bis 2007 fast verdreifacht. Die Synthese von Bisoprolol kann in einer dreistufigen Reaktion erfolgen. Die Verbindung ist chiral und wird als Racemat, d. h. als 1:1-Mischung der beiden Enantiomere verwendet. Das aktive Stereoisomer (Eutomer) ist die (S)-Form. Die Tabelle zeigt beide Stereoisomere. Hierbei unterscheiden sie sich in der Position des Wasserstoffatoms, welches in dieser Darstellung entweder in die Zeichenebene hineingeht oder aus der Zeichenebene herausragt: Stereoisomere von Bisoprolol(S)-Enantiomer(R)-EnantiomerMonopräparateBilol (CH), Bisacardiol (A), Bisocor (A), Bisoprolol (D), Concor (D, A, CH), Concor COR (D, A), Rivacor (A), zahlreiche Generika (D, A, CH) KombinationspräparateIn Kombination mit Hydrochlorothiazid: Concor plus (D, CH), Bilol comp (CH), Lodoz (CH), Rivacor plus (A), Generika (D, A, CH); Der Wirkstoff Metoprolol wird in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei Hypertonie (Bluthochdruck), Herzrhythmusstörungen und koronarer Herzkrankheit (KHK) eingesetzt. Metoprolol gehört zur Wirkstoffgruppe der Beta-Adrenozeptor-Antagonisten, die auch als Betablocker bezeichnet werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Metoprolol ist die Vorbeugung von Migräne. Weitere Informationen über den Wirkstoff: Metoprolol. Der Wirkstoff Bisoprolol ist ein sogenannter Beta-Blocker, der unter anderem gegen zu hohen Blutdruck eingesetzt wird. Ein Steckbrief Von Dr. Dorothee Famulla-Weber, 17.05.2021
Das Wichtigste zu Bisoprolol – kurz erklärt
Wofür wird Bisoprolol angewendet?Bisoprolol kommt bei bestimmten Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und Herzschwäche zum Einsatz. Auch im Rahmen der Behandlung einer koronaren Herzkrankheit (KHK) und nach einem Herzinfarkt kann der Wirkstoff unter anderem angezeigt sein. Bisoprolol kann entweder einzeln oder auch in Kombination mit anderen Arzneistoffen wie zum Beispiel Amlodipin (Calciumantagonist) oder Hydrochlorothiazid (Diuretikum/“Entwässerungstablette“) verwendet werden. Herzschwäche: Anzeichen und Behandlung Eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann zu Symptomen wie Luftnot, Müdigkeit, Wassereinlagerung führen. Mehr zu Ursachen und Therapien. Bluthochdruck: Risiken erkennen, Blutdruckwerte senken Bluthochdruck entwickelt sich schleichend. Seine Tragweite wird oft erst klar, wenn ernste Folgen wie etwa ein Schlaganfall auftreten. Doch so weit muss es nicht kommen Was ist eine koronare Herzkrankheit (KHK)? Brustschmerzen, Druck und Engegefühl hinter dem Brustbein, verursacht durch Belastung oder Stress – aber auch spontan in Ruhe auftretend – sind typische Symptome der koronaren Herzkrankheit Wie wirkt Bisoprolol?Bisoprolol gehört zu den häufig verordneten ß-Blockern (gesprochen: Beta-Blocker). Der Name kommt daher, dass diese Mittel bestimmte Andockstellen, sogenannte Rezeptoren, blockieren, über die normalerweise der aktivierende Teil des vegetativen Nervensystems seine Wirkungen entfaltet. Dieser nennt sich Sympathikus. Die für ß-Blocker relevanten Andockstellen sind die ß1- und ß2-Rezeptoren, die unter anderem in Organen wie Herz, Niere, Bronchien und Muskelzellen vorkommen. ß-Blocker, die nur an ß1-Rezeptoren und bevorzugt an Herz und Niere wirken, heißen ß1-selektive Blocker. Bisoprolol ist ein Beispiel für einen ß1-selektiven Blocker. Es senkt den Blutdruck, indem es den Herzschlag verlangsamt und das Herz gleichzeitig gegen die Wirkung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin abschirmt. Bisoprolol zeigt auch einen Einfluss auf das in der Niere produzierte Renin, welches an der Blutdruckeinstellung beteiligt ist. Was ist bei der Anwendung zu beachten?
Welche Nebenwirkungen kann Bisoprolol hervorrufen?Pharmazeutische Hersteller müssen im Beipackzettel eines Medikaments alle bekannt gewordenen Nebenwirkungen auflisten. Deshalb ist dieser Abschnitt oft sehr lang und wenig vertrauenserweckend. "Sehr häufig" bedeutet zum Beispiel: Bei mehr als zehn Prozent der Anwender (oder mehr als 1 von 10 Behandelten) können sich Nebenwirkungen einstellen. "Häufig" heißt: Bei bis zu zehn Prozent der Menschen (oder bis zu 1 von 10), kann es zu Nebenwirkungen kommen. Mit "gelegentlich" ist gemeint: Bei bis zu einem Prozent der Anwender (oder bis zu 1 von 100) können unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten. Dieser Text führt vor allem die "sehr häufigen", "häufigen" und "gelegentlichen" unerwünschten Wirkungen auf und weist auf besonders gefährliche hin. Der Text ersetzt nicht den Beipackzettel und gibt diesen nicht vollständig wieder.
Bestimmte Nebenwirkungen können bevorzugt zu Beginn Ihrer Therapie auftreten. Eine anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen legen sich in der Regel wieder im Laufe der Einnahme. Eine Anzeige unseres Kooperationspartners Sie möchten wissen, was andere Nutzer zu Ihrem Medikament berichten? Zum MedWatcherPowered by nebenwirkungen.de Mögliche Wechselwirkungen von BisoprololFalls Sie Bisoprolol mit anderen Mitteln zusammen einnehmen müssen und dabei Wechselwirkungen auftreten könnten, dann setzen Sie die Medikamente nicht einfach ab, sondern sprechen Sie mit der Ärztin oder dem Apotheker darüber. Manche Wechselwirkungen lassen sich kontrollieren und der Arzt oder die Ärztin hat das bereits im Blick.
Wechselwirkungs-Check: Wechselwirkungen von Medikamenten ermitteln Mit unserem Wechselwirkungs-Check können Sie testen, ob sich Ihre Arzneimittel gegenseitig beeinflussen Wer darf Bisoprolol nicht anwenden?
Hinweis: Dieser Text enthält nur allgemeine Informationen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Lesen Sie sich unbedingt die Packungsbeilage Ihres Medikaments genau durch und lassen sich von Ihrem Arzt und Apotheker beraten. Quellen: Fachinformation zu Bisoprolol. Online: https://www.fachinfo.de Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie an der Charité Berlin: https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ansicht/medikament/bisoprolol/ (Abgerufen: 03/2021) Schneider D., Richling F.: Checkliste Arzneimittel A-Z, 6. Auflage 2013, Thieme Verlag Herold G.: Innere Medizin, 2016 Weber C.: Rezepte für die Beratung, 2. Auflage 2016, Deutscher Apothekerverlag Geisslinger G., Menzel S.: Wenn Arzneimittel wechselwirken, 1. Auflage 2017, Deutscher Apothekerverlag Mutschler E et al: Mutschler Arzneimittelwirkungen, 10. Auflage, WVG Pschyrembel Online: Beta-Rezeptoren. Online: https://www.pschyrembel.de/Beta-Rezeptoren/K03NJ (Abgerufen: 05/2021) Gelbe Liste: Bisoprolol. Online: https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Bisoprolol_21863 (Abgerufen: 05/2021) Ist Bisoprolol und Bisoprololhemifumarat das gleiche?Bisoprolol wird üblicherweise in Salzform als Bisoprololfumarat bzw. Bisoprololhemifumarat angewendet. Bisoprolol ist verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung angewendet werden.
Was ist ein Hemifumarat?Metoprololhemifumarat ist ein in Medikamenten vorliegender Kindstoff von Metoprolol. Der Wirkstoff Metoprolol wird in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei Hypertonie (Bluthochdruck), Herzrhythmusstörungen und koronarer Herzkrankheit (KHK) eingesetzt.
Welche Betablocker haben die wenigsten Nebenwirkungen?Nebivolol ist ein blutdrucksenkender Arzneistoff aus der Gruppe der Betablocker. Als relativ neuer Wirkstoff der dritten Generation von Betablockern hat er ein besonders vorteilhaftes Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil im Vergleich zu älteren Wirkstoffen.
Kann Bisoprolol Herzrhythmusstörungen auslösen?Außerdem kann Bisoprolol Herzrhythmusstörungen, Schwindel, neu auftretende oder sich verschlimmernde Schuppenflechte (Psoriasis), einer Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur (Bronchospasmus) und Schlafstörungen auslösen.
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