Achtung, Verwechslungsgefahr: der Giersch und seine „bösen“ Doppelgänger
Weiße Blüten in Doppeldolden, petersilienartige Blätter – diese Merkmale treffen nicht nur auf den Giersch, sondern auf viele Doldenblütler zu. Die Verwechslungsgefahr mit dem Giersch ist bei einigen giftigen Vertretern sehr hoch. Darunter finden sich der Gefleckte Schierling (Conium maculatum), der Wasserschierling (Cicuta virosa), der Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) und die Hundspetersilie (Aethusa cynapium).
Vor allem im jungen Stadium wirken die Blätter sehr ähnlich und später in der Blütezeit bieten die Blüten nur wenige eindeutige Anhaltspunkte zur Abgrenzung. Mit den folgenden Tipps kannst du den Giersch erkennen und von seinen giftigen Verwandten unterscheiden.
Unterscheidung vom Gefleckten Schierling
Eine Verwechslung mit Giersch sollte vor allem beim Gefleckten Schierling (Conium maculatum) vermieden werden, der zu den giftigsten einheimischen Pflanzen zählt. Er erhält den Giftstoff Coniin, der bereits in geringer Konzentration tödliche Nervenlähmungen verursachen kann. Der Gefleckte Schierling kann anhand seines Geruchs und der Verfärbung seines Stängels eindeutig identifiziert und so vom Giersch unterschieden werden.
Gefleckter Schierling | Giersch | |
Geruch | unangenehm stechend nach Maus bzw. Mäuse-Urin | angenehm nach Möhre und Petersilie |
Stängel | rote bis rötlich-braune Flecken | grün |
Größe | ca. 80–200 cm | ca. 30–100 cm |
Weitere Infos und Erkennungsmerkmale des Gefleckten Schierling findest du hier.
Unterscheidung vom Wasserschierling
Der Wasserschierling (Cicuta virosa), täuscht oft mit seinem „essbaren“ Geruch nach Sellerie, ist aber gleich wie der Gefleckte Schierling eine hochgiftige Pflanze. Sein eindeutigstes Unterscheidungsmerkmal ist seine knollenartige Wurzel. An den folgenden Eigenschaften lassen sich Wasserschierling und Giersch erkennen.
Wasserschierling | Giersch | |
Wurzeln | Wurzelstock knollenartig verdickt mit innen querliegenden Kammern | filigranere Wurzeln |
Stängel | bei Anschneiden tritt eine gelbliche Flüssigkeit aus, die sich später braun verfärbt | keine vergleichbare Flüssigkeit |
Standort | vorwiegend in langsam fließenden bis stehenden Gewässern und Sümpfen | wächst nicht in Gewässern, aber an Ufern – Vorsicht ist geboten |
Weitere Infos und Erkennungsmerkmale des Wasserschierlings findest du hier.
Unterscheidung vom Hecken-Kälberkropf
Der Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) ist zwar der am wenigsten giftige Vertreter unter den Verwechslern, soll aber genauso wenig mit dem Giersch verwechselt werden. Er tritt an ähnlichen Standorten auf, ist aber inzwischen insgesamt eher selten geworden. Sein Erkennungsmerkmal befindet sich gleich wie beim Schierling am Stiel.
Hecken-Kälberkropf | Giersch | |
Stängel | rötliche Flecken zur Basis hin sowie keulenartige Verdickung bei den Abzweigungen („Kälberkropf“) | grüner, dreikantiger Blattstängel |
Weitere Infos und Erkennungsmerkmale des Hecken-Kälberkropfs findest du hier.
Unterscheidung von der Hundspetersilie
Eine Verwechslung mit der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) ist für aufmerksame Sammler aufgrund der doch sehr unterschiedlichen Blattformen etwas weniger wahrscheinlich. Dennoch sei hier auf diesen giftigen Doppelgänger hingewiesen, damit du ihn gleich erkennen – und dann stehenlassen kannst.
Hundspetersilie | Giersch | |
Blatt | viel schmaler und länglicher, feiner gegliedert und gefiedert, am Rand nicht gesägt, an der Unterseite glänzend | in drei Blattgruppen mit je drei Blättern, gesägt |
Stängel | gelegentlich rötlich überlaufen | grün |
Blüten | drei nach unten zeigende, längliche Hüllblätter | keine Hüllblätter |
Geruch | eher unangenehm, beim Zerreiben riecht sie entfernt nach Knoblauch | angenehm nach Möhre und Petersilie |
Weitere Infos und Erkennungsmerkmale der Hundspetersilie findest du hier.