Struktur und OrganisationGrundsätzlich unterscheiden sich Ganztagsschulen in zwei unterschiedliche Organisationsformen: offene und gebundene Ganztagsschulen. Show
Offene Ganztagsschule Der Offene Ganztag ist ein gemeinsames Angebot von der Schule, Trägern der Kinder- und Jugendhilfe sowie weiteren Partnern (z. B. Sportvereine). Durch den Personaleinsatz von unterschiedlichen Partnern (u. a. Schule und Jugendhilfe) im Vor- und Nachmittagsbereich ist eine gute Abstimmung und Vorbereitung unerlässlich. Gebundene Ganztagsschule Das Bildungs- und Erziehungsangebot einer Ganztagsschule, ob offen oder gebunden, wird in den schulischen Gremien erarbeitet und ist verbindlich mit diesen abgestimmt. Dabei sind alle Aufgaben einzelner Personen und Personengruppen klar definiert und zugeteilt, Strukturen und Abläufe für alle transparent. Verbindliche Absprachen in diesem Bereich ermöglichen eine Verlässlichkeit für alle an Schule beteiligten Personen über den gesamten Schultag und bewirken eine gelingende Zusammenarbeit und erfolgreiches Lernen. Dies gilt insbesondere für das bestehende Raumangebot. Bezüglich des Raumangebots empfiehlt es sich mittels einer Bestandsaufnahme zu prüfen, welche Raumressourcen der Schule zur Verfügung stehen. Raumbelegungspläne bieten eine gute Orientierung darüber, welcher Raum von wem zu welcher Zeit genutzt wird und mit wem Absprachen getroffen werden müssen, wenn Räume einer Doppelnutzung (Klassenraum, Fachraum, Raum für außerunterrichtliche Angebote) unterliegen. Strukturen und Organisationsformen Zur Etablierung von Strukturen und Organisationsformen erweisen sich folgende, exemplarisch zu verstehende Punkte als hilfreich:
Weiterführende Informationen:
Die Offene Ganztagsschule (OGS, kurz „Offene Schule“ genannt) orientiert sich im Gegensatz zur Ganztagsschule überwiegend an der klassischen Unterrichtsstruktur der Halbtagsschule und bietet nach dem Unterricht ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm. Jeweils zu Beginn des Schuljahres entscheiden die Eltern, ob ihre Kinder das Ganztagsangebot wahrnehmen. Oft übernehmen freie Träger diese Form der Betreuung. Ab dem Schuljahr 2026/27 hat jedes Grundschulkind einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.[1] Inhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gängige Inhalte der Offenen Ganztagsschule:
Die Ganztagsschule soll keine „Halbtagsschule mit Suppenausgabe“ sein.[2] Vielmehr soll sie die alte pädagogische Vorstellung nützen, näher an der Wirklichkeit der Kinder zu sein.[3] Das pädagogische Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das pädagogische Konzept wird in der Regel von Schulleitung und Träger gemeinsam erstellt. Die folgenden Punkte finden dabei durchgängig besonders Beachtung:
Kosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Finanzierung der Kosten ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. In einigen Bundesländern, so zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, erheben die Kommunen als Schulträger einen Elternbeitrag und haben diesbezüglich Gestaltungsfreiheit. Meist geschieht dies mit einer sozialen Komponente (Staffelung des Elternbeitrages nach Einkommen und/oder Ermäßigung für Geschwisterkinder). Dies wird in den einzelnen Kommunen sehr unterschiedlich gehandhabt. In der Regel zahlen die Eltern zusätzlich noch den Beitrag für das Mittagessen. In anderen Bundesländern, etwa Niedersachsen, werden die Personalkosten der Ganztagsschulen – und somit die Kosten der über den regulären Unterricht hinausgehenden Angebote – finanziert durch das Land. Nehmen Schüler am Mittagessen teil, so wird dies durch Eltern gezahlt. Einige Schulträger finanzieren hierbei einen Teilbetrag, im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets können bis zu 100 % der Kosten des Mittagessens durch den Schulträger übernommen werden. Die Bundesregierung unterstützte mit dem Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ (2003–2009) den Auf- und Ausbau von mehr Ganztagsschulen. Finanziert wurden hiermit insbesondere bauliche Maßnahmen.[4] Förderung der Offenen Ganztagsschule in Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um eine qualifizierte Arbeit zu gewährleisten, wurde im Konzept der Offenen Ganztagsschulen als Leitung eine pädagogische Fachkraft (Erzieher, Sozialpädagoge, Lehrer etc.) vereinbart. Diese pädagogische Fachkraft wird von mehreren Kräften mit pädagogischem Hintergrund, wie z. B Musik- und Tanzpädagoginnen, Künstlerinnen aus dem Bereich Darstellung und Gestaltung, psychologischem Fachpersonal, Übungsleiterinnen, pädagogisch qualifizierten Eltern, ehrenamtlich tätigen Personen, Studierenden und Schülern unterstützt. Zusätzlich ist jede Schule verpflichtet, einen bestimmten Stundensatz, in der Regel 0,1 Lehrerstelle je 25 Kinder, in der Ganztagsschule abzuleisten. Des Weiteren werden Kooperationspartner für die außerschulischen Angebote geworben, die das Angebot der Freizeitgestaltung erweitern. Die Zusammensetzung des Personals wird von einigen Autoren kritisch gesehen – durchgängig durch alle Bundesländer.[5] Die Hauptkonfliktlinien verliefen zwischen dem Lehrpersonal der Schule einerseits und dem Personal im Ganztagsbereich andererseits. Das Lehrpersonal gelte als innovationsfeindlich. Die Lernwelt der Institution sei keine Lebenswelt für die Kinder. Der Unterricht sei überdies zu kopflastig. Die faktische Einflussnahme der Mitarbeiter im Offenen Bereich auf den Gesamtkomplex Schule sei formal zwar erwünscht, jedoch faktisch nicht gegeben. Mitarbeit ohne echte Mitbestimmung, meinen Appel und Rutz, schaffe Probleme.[3] Allein die Tatsache, dass die Mitarbeiter unterschiedliche Qualifikationen vorzuweisen hätten, erzeuge einen erhöhten Beratungsbedarf untereinander; die Folge daraus sei u. a. die erhöhte Häufigkeit von Konflikten. Die Bezahlung der Lehrer verstelle ihnen den Blick für die Situation der übrigen Mitarbeiter; sie brächten wenig Verständnis für sie auf.[5] Gestaltung des Angebots[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Angebot der Offenen Ganztagsschule richtet sich besonders an die Bedürfnisse berufstätiger und alleinerziehender Erziehungsberechtigter. Hugo-Christian Dietrich[6] macht praktische Vorschläge:
Weiterhin böten sich auch außerschulische Aktivitäten an:
Es lassen sich jeweils Projekte aus der konkreten Lebenswelt der Kinder entwickeln, wenn man sich mit der sozialen und kulturellen Welt des Kindes auseinandersetzt.[3] Vorteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundsätzlich haben die Offenen Ganztagsschulen große Vorteile gegenüber den gängigen Schulen:[7]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Was ist eine gebundene Ganztagsschule Berlin?Gebundene Ganztagsgrundschulen bieten eine verlässliche Betreuung in der Zeit von 8:00 bis 16:00 Uhr. Darüber hinaus kann Betreuung ab 6:00 Uhr und bis 18:00 Uhr und in den Ferien beantragt werden. Die ergänzende Förderung und Betreuung wird mit der Anmeldung zum Schulbesuch beantragt.
Für was steht OGS?OGS - bedeutet Offene Ganztagsschule.
Was kostet die OGS in NRW?§ 11 Beitragstabelle. Was ist der kooperative Ganztag?Die Kooperative Ganztagsbildung gibt den Eltern die Garantie, dass ihr Kind einen Platz erhält. Wie lange das Kind nach dem Unterricht betreut werden soll, kann ganz individuell von den Eltern gewählt werden.
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