Was ist ein guter Ruhepuls bei Frauen?

Als Ruhepuls bezeichnet man umgangssprachlich die Herzfrequenz, wenn sich der Körper in absoluter Ruhe befindet.

Um einen erhöhten Puls zu erkennen und frühzeitig zu behandeln, empfiehlt es sich, regelmäßig den Puls zu messen. Das gelingt ganz einfach zuhause und erfordert keine weiteren Hilfsmittel.

Was ist der Ruhepuls?

Der Ruhepuls ist die Anzahl der Herzschläge im Ruhezustand, also dann, wenn der Körper unter keiner Belastung steht. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter dem Ruhepuls die Ruheherzfrequenz. Diese gibt die Anzahl wieder, in welcher sich das Herz ohne Belastung pro Minute zusammenzieht, um Blut durch den Körper zu pumpen. Die Ruheherzfrequenz wird auch als normaler Ruhepuls oder Normalpuls bezeichnet.

Bestimmte Krankheiten oder Stress können zu einer erhöhten Pulsfrequenz führen (Tachykardie). Medikamente und Herzrhythmusstörungen können die Pulsfrequenz ebenfalls verlangsamen. Dann spricht man von einer Bradykardie. Ein niedriger Normalpuls muss allerdings nicht durch Krankheiten bedingt sein. Auch Sportler, insbesondere Ausdauersportler, haben eine geringere Ruheherzfrequenz.

Wie wird der Puls gemessen?

Der Pulsschlag lässt sich an verschiedenen Körperstellen gut ertasten. Generell misst man den Puls dort, wo eine große Schlagader verläuft, zum Beispiel am Handgelenk oder an der Halsschlagader. Am besten eignet sich allerdings die Ader am Handgelenk genau unterhalb des Daumens. Eine Anleitung, wie der Puls richtig gemessen wird und weitere detaillierte Informationen gibt es im Artikel Puls messen.

Welche Puls Werte sind normal?

Der Normalwert für den Puls ist 70 bis 80 Schläge pro Minute bei Erwachsenen. Der normale Puls hängt allerdings von vielen verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen einmal generelle (dauerhafte) Faktoren und zum anderen Faktoren, die speziell an einem Tag oder einem Moment gelten.

Generelle Einflussfaktoren

Der Ruhepuls wird durch folgende Faktoren beeinflusst:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Trainingszustand

Der Trainingszustand gibt dabei an, ob man viel oder wenig Sport treibt. Vor allem Ausdauersport wie Radfahren oder Laufen kann den Ruhepuls senken. Wer dauerhaft über einen langen Zeitraum Sport betreibt, hat natürlicherweise einen tieferen Normalpuls.

Spezielle Einflussfaktoren

Weitere Faktoren können den Puls in einem speziellen Moment beeinflussen. Dazu zählen folgende:

  • Körperliche Anstrengung (u.a. Sport)
  • Psychische Anspannung
  • Stress
  • Koffein
  • Alkohol
  • Medikamente
  • Fieber
  • Tageszeit
  • Wetter
  • Verdauung

Insbesondere körperliche Anstrengung und auch psychische Anspannung wie Stress führen zu einer sofortigen Erhöhung vom Puls. Auch Koffein und Alkohol erhöhen den Puls. Menschen mit Fieber haben während der Dauer von diesem einen von bis zu 15 Schlägen erhöhten Pulswert.

Krankheiten

Auch Krankheiten haben eine Auswirkung auf den Puls. Hierzu zählen folgende:

  • Herzmuskelentzündung
  • Lungenentzündung
  • Blinddarmentzündung
  • Nierenbeckenentzündung
  • Blutvergiftung
  • Blutarmut
  • Sonnenstich

Bei Entzündungen wie einer Lungenentzündung kommt es oftmals zu einer starken Erhöhung des Puls, welcher sich auf bis zu 120 Schläge pro Minute erhöht. Auch bei einem Sonnenstich bzw. einem Hitzschlag kommt es durch zu viel Sonne zu einer Entzündungsreaktion im Gehirn verbunden mit Schwindel und hohem Puls.

Puls Normalwerte nach Alter (Tabelle)

Die Ruhepuls ist einerseits vom Alter, andererseits vom Fitnesszustand sowie Geschlecht abhängig.

Puls Normalwerte nach Altersgruppen

Die folgende Übersicht zeigt die durchschnittlichen Puls Normalwerte in Abhängigkeit vom Alter. Die Übersicht zeigt, dass der Ruhepuls bei Kindern höher ist und bis ins Erwachsenenalter kontinuierlich fällt. Lediglich bei Senioren sind die Werte wieder etwas höher.

Altersgruppe Alter Normalwerte Ruhepuls
Neugeborene 0 - 1 Jahr 120/min
Kleinkind 2 - 3 Jahre 110/min
Vorschulkind 4 - 7 Jahre 100/min
Kind 8 - 13 Jahre 90/min
Jugendliche 14 - 17 Jahre 85/min
Erwachsene Frau 18 - 64 Jahre 75/min
Erwachsener Mann 16 - 64 Jahre 70/min

Ein zu hoher Normalpuls kann ein wichtiges Warnsignal für Herzrhythmusstörungen und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig den eigenen Puls zu messen. Bei dauerhaft anhaltendem erhöhtem Ruhepuls sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Ruhepuls bei Erwachsenen

Der Ruhepuls bei Erwachsenen liegt zwischen 70 und 80 Herzschlägen in der Minute. Bei Frauen ist der Ruhepuls in der Regel höher als bei Männern. Bei Senioren gelten 70 bis 90 Herzschläge pro Minute als normal. Den idealen Wert für den normalen Puls gibt es demgemäß nicht.

Ruhepuls bei Kindern

Das Herz von Kindern ist kleiner als das von Erwachsenen und schlägt im Ruhezustand entsprechend schneller. Bei Neugeborenen beträgt der Puls im Ruhezustand etwa 110 bis 150 Schläge pro Minute. Bei Kindern im Grundschulalter sinkt die Ruhepulsfrequenz dann auf etwa 90 bis 100 Schläge in der Minute, bei Jugendlichen beträgt sie 85 Schläge in der Minute.

Puls Normalwerte nach Geschlecht

Die folgende Übersicht zeigt die Ruhepuls Werte nach Geschlecht und Alter. Die Unterteilung zeigt, welche Wert sehr gut, gut, normal, unterdurchschnittlich und schlecht sind.

Puls Normalwerte bei Frauen

Bei Frauen ist ein Ruhepuls zwischen 75 und 78 Schlägen pro Minute normal. Damit ist er etwas höher als bei Männern. Dies liegt daran, dass Frauen ein kleineres Herz als Männer haben. Dies führt zu einem höheren Pulsschlag, da sich der kleinere Herzmuskel mehr anstrengen muss, um die gleiche Menge Blut durch den Körper zu pumpen.

Normalwert Puls Frauen
Sehr gut 50-65
Gut 66-74
Normal 75-78
Unterdurchschnittlich 79-84
Schlecht >= 85

Puls Normalwerte bei Männern

Bei Männern ist ein Ruhepuls zwischen 70 und 73 Schlägen pro Minute normal. Damit liegen die Normalwerte für den Puls bei Männern leicht unter denen der Frauen. Dies ist jedoch nur im Ruhezustand der Fall. Bei körperlicher Betätigung und insbesondere bei Sport sind die Pulswerte bei Männern deutlich geringer als bei Frauen. Hier geht man von bis zu 15 Schlägen Unterschied pro Minute aus.

Normalwert Puls Männer
Sehr gut 40-60
Gut 61-69
Normal 70-73
Unterdurchschnittlich 74-80
Schlecht >= 80

Ruhepuls und Normalwerte bei Sportlern

Bei Sportlern entwickelt sich ein ein sogenanntes Sportlerherz. Dies ist vor allem bei Ausdauersportarten wie Radfahren oder Laufen der Fall, aber auch in vermindertem Maße bei Krafttraining.

Je besser das Herz trainiert ist, umso mehr Blut kann es mit einer einzigen Kontraktion durch den Körper transportieren. Durch regelmäßiges Training gewinnt das Herz an Muskelmasse und Volumen. Die Herzwände sind dicker und die Herzkammern sind vergrößert. Aufgrund der Verdickung und Vergrößerung des Herzens wird mit jedem Herzschlag mehr Blut durch den Körper gepumpt. Da das Herz mehr Blut mit jedem Schlag durch den Körper pumpen kann, muss es entsprechend seltener schlagen.

Was ist der Trainingspuls (Belastungspuls)?

Der Trainingspuls ist die Anzahl der Herzschläge, wenn der Körper für eine längere Zeit unter Belastung steht, wie beispielsweise beim Sport. Dieser ist deutlich höher als der Ruhepuls.

Beim Ausdauersport, gibt es einen optimalen Trainingspuls, unter dem sich die Ausdauer erhöhen lässt. Je mehr Ausdauersport man über einen längeren Zeitraum mit gleicher Belastung betreibt, desto tiefer fällt der Trainingspuls, da sich der Körper an die Belastung anpasst. Dadurch ist auch möglich, die Leistung zu steigern und eine größere Leistung zu erbringen. Gleichzeitig senkt sich auch der Ruhepuls ohne Belastung durch das langfristige Training.

Puls Normalwerte bei Sportlern

Das Herz eines Sportlers schlägt daher im Ruhezustand langsamer als das Herz eines untrainierten oder nur mittelmäßig trainierten Menschen und kommt auf etwa 40 bis 50 Kontraktionen in der Minute. Dieser kann zwar im Ruhezustand unregelmäßig sein, dies ist jedoch nicht ungewöhnlich und im Training wird der Puls wieder regelmäßig.

Was ist ein hoher Puls?

Ein hoher Puls ist bei Erwachsenen ab 80 Herzschlägen pro Minute gegeben. In diesem Fall liegt der Ruhepuls deutlich über den Normalwerte.

Durch körperliche Anstrengung, Sport aber beispielsweise auch Koffein oder Aufgeregtheit vor einer bestimmten Situation kann der Puls kurzfristig ansteigen und ist dann für eine kurze Zeit höher als im Ruhezustand. Dies ist völlig normal und wenn die jeweilige Situation überstanden ist, kehrt der Puls wieder zu den Normalwerten zurück. Auch bei grippalen Infekten oder Erkältungen mit Fieber ist der Puls erhöht und wenn man wieder gesund ist, sind die Pulswerte wieder normalisiert.

Ist der Puls jedoch dauerhaft ohne konkrete Ursachen erhöht, dann kann dies auf Krankheiten hindeuten und das Risiko auf Krankheiten erhöhen. Beträgt die Pulsfrequenz dauerhaft 90 Herzschläge pro Minute oder mehr, dann wird das Herz stark belastet. Ab 100 Schlägen pro Minute spricht man von einer Tachykardie, welche umgangssprachlich als Herzrasen bezeichnet wird. Diese Form des schnelles Herzschlags mit hoher Frequenz muss ärztlich untersucht und behandelt werden.

Was ist ein niedriger Puls?

Ein niedriger Puls liegt dann vor, wenn der Herzschlag verlangsamt ist und das Herz weniger als 60 mal pro Minute schlägt. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. So haben Ausdauersportler oftmals einen ausgeprägt niedrigen Ruhepuls und somit sind die Ursachen harmlos. In diesem Fall ist das Herz stark und kerngesund. Jedoch kann ein niedriger Puls auch durch Krankheiten ausgelöst werden und auf diese hindeuten.

Leidet eine Person unter einem niedrigen Puls unter 60 Schlägen und es treten weitere Symptome auf wie Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, so sind dies typische Anzeichen einer Bradykardie. Dies ist eine Herzrhythmusstörung, bei welcher es den Organen an Sauerstoff und Nährstoffen mangelt. Genau wie der hohe Puls muss diese ärztlich untersucht und  behandelt werden.

Ruhepuls senken und Krankheiten vorbeugen

Ein starkes und gut trainiertes Herz kann pro Herzschlag mehr mehr Blut durch den Blutkreislauf pumpen und transportieren. Dadurch muss es seltener pro Minute schlagen und der Ruhepuls senkt sich. Ein untrainiertes schwaches Herz muss hingegen häufiger schlagen, da es pro Herzschlag nur relativ wenig Blut durch die Arterien pumpt.

Ein untrainiertes Herz kann zu Stress im Körper führen. Denn es muss dauerhaft öfter schlagen, um den Blutkreislauf aufrecht zu erhalten. Diese dauerhafte Erhöhung der Herzfrequenz wird durch die Ausschüttung von Stresshormonen bewirkt, welche den Puls in die Höhe treiben. So kann der Ruhepuls über einen längeren Zeitraum bis zu 140 Mal pro Minute schlagen und eine Herzschwäche zur Folge haben.

Während bei gesunden, trainierten Menschen die Pulsfrequenz in der Nacht sinkt, kommt ein schwaches Herz auch Nachts nicht zur Ruhe und schlägt immer noch mit einer erhöhten Frequenz. Dies alles erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt und einen Herztod. Auch Menschen mit einem hohen Stresslevel und Burnout Out Symptomen weisen oftmals Pulswerte über dem Normalpuls aus.

Daher gilt, wer sich um sein Herz kümmert und ein gesundes Herz hat, der kann Krankheiten aktiv vorbeugen. Für ein gesundes Herz Sorgen folgende Maßnahmen:

  • Gesunde Ernährung
  • Stress vermeiden
  • Entspannungsübungen wie Yoga, Tai Chi, Atemübungen oder autogenes Training
  • Ausdauersport (Schwimmen, Joggen, Radfahren)

Menschen mit Herzerkrankungen sollten jegliche Maßnahmen vorher mit ihrem Arzt abstimmen. Insbesondere komplett untrainierte sollten nur langsam mit sportlichen Aktivitäten beginnen und dies nur unter voriger Einweisung und Anleitung.

Welcher Ruhepuls gefährlich?

Eine Untersuchung der Uniklinik Saarbrücken zeigt, dass gesunde Menschen mit einem niedrigen Ruhepuls länger leben als Menschen mit einem hohen Ruhepuls: Wer mit einem Ruhepuls von mehr als 70 Schlägen pro Minute durchs Leben geht, hat ein um 60 Prozent höheres Risiko, in den kommenden neun Jahren zu sterben.

Welcher Puls ist normal in welchem Alter?

Neugeborene Babys: 120 bis 140. Kleinkinder: 100 bis 120. Bei älteren Kindern und Jugendlichen beträgt der Ruhepuls etwa 80 bis 100. Erwachsenenalter: 60 bis 80 (Bei Senioren kann der Ruhepuls wieder leicht ansteigen)

Welcher Ruhepuls ist zu niedrig?

Bei einem gesunden Erwachsenen liegt er normalerweise zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Bei unter 60 Schlägen sprechen Mediziner und Medizinerinnen von einer Bradykardie, also einem verlangsamten Herzschlag1. Jedoch muss dieser Zahlenwert flexibel betrachtet werden.

Ist ein Ruhepuls von 50 normal?

Zu Ihrer diesbezüglichen Frage: Diese Pulsfrequenz unter 50 pro Minute ist grundsätzlich nicht zu beanstanden und könnte auch bestehen bleiben, solange keine Beschwerden vorliegen. Erst bei einer Frequenz unter 40 pro Minute müsste eingeschritten werden, gegebenenfalls mit einem Herzschrittmacher.