Was kann eine falsche Einstellung der manuellen Leuchtweitenregelung zur Folge haben

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Alles Einstellungssache

Noch vor wenigen Jahren brauchte man für den fachmännischen Glühlampenwechsel mit anschließender Einstellung nur einige Fachkenntnisse, ein Scheinwerfereinstellgerät (SEG) und normales Handwerkszeug. Moderne Xenon-Scheinwerfer sind anspruchsvoller: Zur Reparatur und Wartung braucht die Werkstatt geschultes Personal sowie ein entsprechendes Diagnosegerät.

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Wenn Xenon-Scheinwerfer falsch eingestellt sind, kann das andere Verkehrsteilnehmer richtig in Rage bringen. Daher ist es wichtig, schon beim Ankauf oder der Inzahlungnahme die Scheinwerfereinstellung zu prüfen und sie gegebenenfalls zu korrigieren.

Seit Anfang der 90er Jahre ist die Leuchtweitenregulierung (LWR) Pflicht. Sie kann manuell oder automatisch erfolgen. Fahrzeuge mit Xenon-Scheinwerfern haben eine gesetzlich vorgeschriebene automatische LWR. Das kommt daher, weil das Licht der Xenon-Scheinwerfer dem Tageslicht sehr nahe kommt. Entsprechend hell und weit ist auch die Fahrbahnausleuchtung. Sind die Scheinwerfer falsch eingestellt oder ist die LWR defekt, blendet das Xenon-Licht enorm. Darunter leidet nicht nur der Gegenverkehr, sondern auch vorausfahrende Fahrzeuge.

Fast immer automatisch

Noch vor wenigen Jahren brauchte man für den fachmännischen Glühlampenwechsel mit anschließender Einstellung nur einige Fachkenntnisse, ein Scheinwerfereinstellgerät (SEG) und normales Handwerkszeug. Moderne Xenon-Scheinwerfer sind anspruchsvoller: Zur Reparatur und Wartung braucht die Werkstatt geschultes Personal sowie ein entsprechendes Diagnosegerät.

Zum Fach-Know-how gehören beispielsweise Kenntnisse zur quasistatischen und dynamischen LWR. Das quasistatische System korrigiert Neigungsänderungen aufgrund veränderter Beladungszustände. Sensoren an Vorder- und Hinterachse senden Informationen an ein Steuergerät, dass diese mit den Sollwerten vergleicht. Abweichungen werden über Stellmotoren korrigiert. Kompakte Fahrzeuge haben in der Regel keinen vorderen Achssensor, da überwiegend an der Hinterachse Neigungsänderungen auftreten. Eine quasistatische LWR arbeitet mit großer Dämpfung und verstellt die Scheinwerfer nur bei lang anhaltender und dauerhafter Neigungsänderung. Immer mehr Fahrzeuge arbeiten mit dynamischen LWR-Systemen. Hierbei erfassen Sensoren auch fahrbedingte Neigungsänderungen wie zum Beispiel beim Beschleunigen und Bremsen. Die vom Steuergerät berechneten Istdaten werden mit den Solldaten verglichen. Im Gegensatz zur quasistatischen LWR reagiert das dynamische System sofort und verändert die Scheinwerfereinstellung im Bruchteil einer Sekunde. Auch wenn sich Xenon-Scheinwerfer selbst korrigieren, gibt es genügend Gründe, die Einstellung zu kontrollieren: Beispielsweise im Rahmen der Inspektion oder sogenannter Beleuchtungswochen, bei Vor- oder Nachbereitung zur Hauptuntersuchung oder bei einer unfallbedingten Instandsetzung.

Hell-Dunkel-Grenze erkennen

Auch beim Einstellen herkömmlicher Scheinwerfer gibt es Kleinigkeiten zu beachten, die gerne übersehen werden. Dazu zählt unter anderem die Prüfung der Abschlussscheiben auf Beschädigungen wie Kratzer, Steinschläge oder Trübungen. Häufig vergessen wird auch die Kontrolle des Beladungszustandes, des Reifendruckes und der Ebenheit des Werkstattbodens. Ist bereits einer der Parameter nicht optimal, ist jede Kontrolle sprichwörtlich für die Katz. Bei Fahrzeugen mit Hydraulik- oder Luftfederung muss man unbedingt die Herstellerangaben einholen und beachten. Auch bei normalen Scheinwerfern kann eine LWR verbaut sein, die dann auf „0“ zu stellen ist. Was dann folgt, ist Routine: Das Scheinwerfereinstellgerät (SEG) vor dem Scheinwerfer postieren und ausrichten, Prüfschirm per Skalenrad auf die entsprechende Prozentzahl einstellen, der dem Neigungswinkel der Hell-Dunkel-Grenze des Scheinwerfers entspricht. Die eigentliche Kontrolle kann über die Hell-Dunkel-Grenze erfolgen. Mit dem im SEG verbauten Luxmeter lässt sich der Blendwert kontrollieren, der bei Halogenlicht 1,0 und bei Xenonlicht 1,3 Lux nicht überschreiten darf. Im Grunde erfolgt eine Kontrolle von Xenon-Scheinwerfer nach gleichem Prinzip, durch die vorhandene LWR wird die Arbeit jedoch etwas anspruchsvoller. Übrigens: Die erforderliche Prozentzahl zur Verstellung des Prüfschirmes findet sich meist direkt am oder in der Nähe des Scheinwerfers.

Demonstration am Modell

Bevor der Xenon-Scheinwerfer eingestellt wird, muss man die Grundeinstellung des gesamten Scheinwerfersystems prüfen. Denn für die Korrektur braucht man eine neutrale Ausgangslage. „Anlernen“ heißt das. Damit ist das Festhalten der momentanen Stellung von Drehwinkelsensoren an Vorder- und Hinterachse gemeint. Verfügt das Auto über ein eigendiagnosefähiges LWR-System, ist vor der Einstellung der Fehlerspeicher auszulesen. So kann man sicher gehen, dass keine unerkannten Fehler weder die Einstellung noch die Funktion der Scheinwerfer beeinträchtigen. Ohne Diagnosegerät lässt sich keine dieser Arbeiten ausführen, womit auch die eigentliche Einstellung nicht durchzuführen ist.

Hella demonstriert den Ablauf einer Xenon-Scheinwerfereinstellung an einem originalen Frontend-Modul mit Xenon-Licht, automatischer LWR und Scheinwerferreinigungsanlage. Am Beispiel des Diagnosegerätes MegaMacs von Gutmann erklärt Carsten Aring, Lichtexperte bei Hella, Diagnose und Einstellung: „Vor der Einstellung muss unbedingt der Fehlerspeicher ausgelesen werden. Nur so lassen sich bereits vorhandene Fehler erkennen und im Vorfeld beheben. Man wählt im Menü den Punkt Grundeinstellungen, um das entsprechende Fabrikat und Modell des Fahrzeuges auszuwählen.“ Danach wird unter dem Menüpunkt „System-Auswahl“ der Bereich Komfort per Tastendruck bestätigt. Erst dann ist die Verbindung zwischen Steuer- und Diagnosegerät herzustellen. Der Tester beschreibt alle weiteren Schritte. Ist der Menüpunkt gewählt und die Verbindung zwischen Scheinwerfersystem und Diagnosegerät hergestellt, erscheint der Menüpunkt „Leuchtweitenregelung“, der zu bestätigen ist. Danach zeigt das Display den Menüpunkt „Xenon-Licht einstellen“, der ebenfalls zu bestätigen ist. Dann kann die Einstellarbeit losgehen.

Zum Schluss die Handarbeit

Zur korrekten Scheinwerfereinstellung muss sich das Steuergerät im Modus „Grundeinstellung“ befinden. Dann fahren die Scheinwerfer automatisch in die Einstellposition. Alle bisher durchgeführten Schritte müssen per Tastendruck bestätigt werden, gleichzeitig baut der Tester eine Kommunikation zum Scheinwerfersystem auf. Im Display erscheint der Hinweis „Scheinwerfer im Grundeinstellmodus“, gleichzeitig muss man warten, bis die Information „Scheinwerfer einstellen“ erscheint. Erst jetzt sind Steuer- und Diagnosegerät zur Scheinwerfereinstellung bereit. Bei der nun folgenden Einstellung sind unbedingt die Herstellerangaben zu beachten. Jetzt kann auch wieder mit dem konventionellen SEG gearbeitet werden.

Hella bietet ein SEG mit Laser-Positionierhilfe an, das einfach und effektiv arbeitet: Der Laser sendet einen Strahlpunkt aus, der genau auf die Mitte der Linse des Abblendlichtes zu richten ist – fertig. „Wie bei Halogen-Scheinwerfern, hat auch Xenon-Licht eine Hell- Dunkel-Grenze. Der Grenzverlauf weicht jedoch von den klassischen Markierungen ab. Wir bieten Werkstätten und Händlern Schaubilder an, die eine korrekte Hell-Dunkel-Grenze bei Xenon-Scheinwerfern verdeutlichen,“ erklärt Aring. Nach durchgeführter Scheinwerfereinstellung muss am Diagnosegerät der Modus „Scheinwerfer einstellen“ verlassen werden und zwar soweit, bis der Menüpunkt „Grundeinstellung“ erreicht ist. Unter „Xenon-Licht Einstellung speichern“ lässt sich die Einstellung speichern. Wenn alle Schritte in der richtigen Reihenfolge durchgeführt wurden, erscheint im Display die Anzeige „Regellage gelernt“ und erinnert daran, nach der Einstellung den Fehlerspeicher zu löschen.

Diagnosegeräte beschleunigen die Fehlersuche. „Diagnosegeräte zeigen Istwerte an, die mit den Sollwerten verglichen werden können. Die Werte lassen sich aufeinander abstimmen, indem Sensoren beispielsweise neu positioniert werden. Dabei sind einzelne Parameter frei anwählbar, womit sich wertvolle Infos abrufen lassen,“ ergänzt Aring. Es ist wie immer eine Sache der richtigen Einstellung.

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