Was kostet ein kubikmeter abwasser in Erfurt

Erfurt, 31. März 2008 - Nr. 063

Die Erhebung der Wasser- und Abwasserentgelte wurde erstmals im Jahr 2007 erhoben und wird künftig alle drei Jahre für das Berichtsjahr und die zwei vorhergehenden Jahre durchgeführt. Sie hat das Ziel, die Wasser- und Abwasserentgelte statistisch zu erfassen. Damit wurde einer wesentlichen Forderung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, nämlich dem Versuch der Quantifizierung der Kosten der Wassernutzung und der Gewinnung von Informationen über die Preissetzung, entsprochen.

Der Wasserpreis setzt sich aus einem verbrauchsabhängigem Entgelt je Kubikmeter Wasser und einem haushaltsüblichen verbrauchsunabhängigem Entgelt je Monat zusammen.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik betrug der Verbrauchspreis je Kubikmeter Wasser im Jahr 2007 im Thüringer Landesdurchschnitt 2,04 Euro. Damit ist gegenüber dem Vorjahr nur eine geringe Änderung des verbrauchsabhängigen Entgeltes festzustellen. Im Jahr 2005 betrug der Verbrauchspreis je Kubikmeter Wasser noch 2,00 Euro.

Das haushaltsübliche verbrauchsunabhängige Entgelt je Monat – die so genannte Grundgebühr – ist für die Vorhaltung von Wasser (einschließlich Betreibung und Wartung des Netzes) sowie für die Ablesung, Kontrolle, Eichung, Wechsel und den Einbau der Wasserzähler zu entrichten.
Dafür mussten die Thüringer Haushalte im Jahr 2007 im landesweiten Durchschnitt 9,98 Euro im Monat entrichten. Während im Jahr 2006 eine Grundgebühr in gleicher Höhe veranschlagt wurde, waren im Jahr 2005 im Durchschnitt noch 9,34 Euro im Monat zu bezahlen.

Nach einer Modellrechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren von einem Vier-Personen Haushalt im Freistaat im Jahr 2007 durchschnittlich rund 365 Euro an Wasserentgelten zu entrichten. Im Jahr 2005 waren es noch 352 Euro. Dies entspricht einer Entgeltsteigerung von 3,7 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Im Bereich der Abwasserentsorgung wird eine verbrauchsabhängige Volleinleitergebühr und das flächenabhängige Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt sowie eine haushaltsübliche mengen- und flächenunabhängige Grundgebühr erhoben.
Die auf den Frischwasserbezug bezogene Volleinleitergebühr betrug in Thüringen im Jahr 2007 durchschnittlich 2,29 Euro je Kubikmeter Abwasser. Gegenüber den Vorjahren sind nur geringe Preisänderungen festzustellen. Im Jahr 2006 belief sich die Volleinleitergebühr auf 2,28 Euro und im Jahr 2005 auf 2,24 Euro je Kubikmeter Abwasser.

Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt. Während im Jahr 2007 hierfür 0,47 Euro je Quadratmeter zumeist versiegelter Fläche veranschlagt wurden, waren es in den Jahren 2006 und 2005 jeweils 0,45 bzw. 0,46 Euro.

Uneinheitlich auch die Preisentwicklung beim haushaltsüblichen mengen- und flächenunabhängigen Entgelt: Im Jahr 2007 waren von den Thüringer Haushalten im Landesdurchschnitt 65,55 Euro im Jahr zu bezahlen. In den Vorjahren war die Grundgebühr mit 65,94 Euro im Jahr 2006 etwas höher und mit 64,91 Euro im Jahr 2005 etwas niedriger.

Von einem Vier-Personen-Haushalt (Volleinleiter) waren im Jahr 2007 nach einer Modellrechnung durchschnittlich rund 340 Euro an Abwassergebühren zu entrichten. Zwei Jahre zuvor waren es noch 333 Euro. Dementsprechend haben sich die von einem Vier-Personen-Haushalt in Thüringen zu entrichtenden Abwasserentgelte innerhalb von zwei Jahren um 2,1 Prozent erhöht.


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(21.6.2020) Die Kosten für die Entsorgung von Abwasser variieren von Ort zu Ort um mehrere Hundert Euro - das ist das zentrale Ergebnis des Abwassergebührenrankings 2020, erstellt vom Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag von Haus & Grund Deutschland.

Für den Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie in den 100 einwohnerstärksten Städten in Deutschland untersucht. So zahlt etwa ein Vierpersonenhaushalt in Worms oder Ludwigsburg im Durchschnitt weniger als 300 Euro/Jahr für die Abwasserentsorgung, während es in Mönchengladbach oder Potsdam mehr als 900 Euro sind. Im Ranking 2020 liegen 17 der 25 günstigsten Städte in Bayern oder Baden-Württemberg. Die bestplatzierte ostdeutsche Stadt (Erfurt) kommt auf Rang 30. Unter den 25 Städten mit den höchsten Gebühren liegen 15 in Nordrhein-Westfalen, davon 13 in der Metropolregion Rhein-Ruhr. Weiter wurde festgestellt, dass in 81 Städten seit 2017 die Gebühren erhöht wurden, in 18 sind sie gesunken.

Der Eigentümerverband appellierte an die Kommunen, die Gründe für die enormen Unterschiede und die zum Teil sehr hohen Kosten nüchtern zu analysieren und offenzulegen. Schon jetzt falle bei der Ermittlung der Gebühren auf, dass die Gebührenordnungen der einzelnen Kommunen uneinheitlich, intransparent und häufig auch mit einer Vielzahl von individuellen Ausnahmeregelungen versehen seien. „Die häufig vorgetragenen Strukturunterschiede allein sind keine ausreichende Erklärung für die enormen Preisdifferenzen. Die Städte sind jetzt gefordert, die Ursachen für die hohen Kosten zu ermitteln und im Anschluss Maßnahmen zur Kostensenkung umzusetzen“, so Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke.

Reaktion vom BDEW

Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), reagierte zeitnah auf das Abwassergebührenranking:

„Wir dürfen hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen: Die Abwassergebühren hängen von zahlreichen Faktoren ab: Dazu zählen die demografische Entwicklung in den einzelnen Regionen sowie die örtlich unterschiedlich notwendigen Anforderungen an die Reinigung von Abwasser. Diese sind zum Beispiel vom Grad der industriellen Struktur einer Region, der Art der Landwirtschaft, geologischen Gegebenheiten sowie der Gewässerbewirtschaftungsstruktur abhängig.“

siehe auch für zusätzliche Informationen:

  • Abwassergebührenranking 2020 (PDF-Download)
  • Haus & Grund Deutschland
  • Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
  • Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) e.V.

Was kostet 1 m3 Wasser inkl Abwasser 2022?

Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Hamburg. Neues Jahr – neue Kosten: Hamburg erhöht zum 1. Januar 2022 den Preis fürs Trinkwasser um netto einen Cent auf 1,80 Euro pro Kubikmeter zuzüglich sieben Prozent Mehrwertsteuer.

Was kostet 1 Kubikmeter Wasser und Abwasser in Thüringen?

Verbrauchsgebühr Trinkwasser.

Was kostet 1 m3 Abwasser?

Was kostet ein Kubikmeter Wasser bzw. Abwasser? Je nach Region kostet ein Kubikmeter Wasser, also 1000 Liter, rund 1,69 €. Dazu kommen die Kosten für Abwasser in Höhe von durchschnittlich 2,36 €.

Was kostet Wasser und Abwasser in Thüringen?

Die EWA Altenburg als augenscheinlich teuerster Versorger in Thüringen hat mit 2,79 Euro je Kubikmeter entnommenen Wassers und einer Grundgebühr von rd. 144 Euro jährlich in der Tat eine unvorteilhafte Mengengebühr.

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