Was kostet ein rentenpunkt bei Einmalzahlung?

Wer vor Erreichen des regulären Rentenalters eine Altersrente für langjährige Versicherte oder eine Altersrente für schwerbehinderte Menschen in Anspruch nehmen möchte, muss für jeden Monat des vorgezogenen Rentenbeginns einen Abschlag von 0,3 Prozent in Kauf nehmen. Diese Abschläge können ab einem Alter von 50 Jahren durch Sonderzahlungen ganz oder teilweise ausgeglichen werden. Eine Auskunft über die Höhe der Zahlungen wird auf Antrag vom zuständigen Rentenversicherungsträger erstellt. Die Auskunft enthält folgende Informationen:

  • die voraussichtliche Höhe der Altersrente zum beabsichtigten vorzeitigen Rentenbeginn
  • die Höhe der Rentenminderung sowie
  • die Höhe des Beitrages, der zum Ausgleich der Rentenminderung gezahlt werden könnte.

Zahlungen können in Form einer Einmalzahlung oder als Teilzahlungen geleistet werden. Rentenminderungen, die bei einer Erwerbsminderungsrente entstehen, können durch Sonderzahlungen nicht ausgeglichen werden.

Beispiele:

Brigitte P. will ein Jahr vor der für Sie geltenden Regelaltersgrenze in Rente gehen. Bei einer Rente von 800 Euro im Monat (brutto) würde sich ihre Monatsrente um 3,6 Prozent bzw. um 28,80 Euro verringern. Zusatzbeiträge an die Rentenversicherung zum vollen Ausgleich des Abschlags würden derzeit etwa 6.000 Euro kosten.

Michael K. will zwei Jahre vor der für ihn geltenden Regelaltersgrenze in Rente gehen. Bei einer Rente von 1.000 Euro (brutto) würde sich seine Monatsrente um 7,2 Prozent bzw. um 72 Euro verringern. Zusatzbeiträge an die Rentenversicherung zum vollen Ausgleich des Abschlags würden derzeit etwa 15.600 Euro kosten.

Thorsten B. will drei Jahre vor der für ihn geltenden Regelaltersgrenze in Rente gehen. Bei einer Rente von 1.200 Euro (brutto) würde sich seine Monatsrente um 10,8 Prozent bzw. um 130 Euro verringern. Zusatzbeiträge an die Rentenversicherung zum vollen Ausgleich des Abschlags würden derzeit etwa 29.200 Euro kosten.

Wer wissen möchte, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang sich eine zusätzliche Zahlung von Beiträgen lohnt, sollte sich von seinem Rentenversicherungsträger individuell beraten lassen.

Die Höhe der gesetzlichen Rente bemisst sich nach Dauer und Höhe der Beitragszahlungen. Doch wer seine Rente aufbessern will, kann auf eigene Rechnung zusätzliche Ansprüche erwerben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der angesammelten Rentenpunkte entscheidet über die Höhe der Rente und hängt von den geleisteten Beitragszahlungen ab.
  • Ab einem Alter von 50 Jahren dürfen gesetzlich und freiwillig Rentenversicherte auf eigene Kosten zusätzliche Rentenpunkte erwerben.
  • Mit den zusätzlichen Punkten lässt sich entweder die Rente aufbessern oder der Abschlag bei vorzeitigem Rentenbeginn ausgleichen.

Was sind Rentenpunkte?

Bei Rentenpunkten – in der Sozialversicherung auch als „Entgeltpunkte“ bezeichnet – handelt es sich um eine Rechengröße in der gesetzlichen Rentenversicherung. Die Punkte dienen dazu, anhand der eingezahlten Beiträge die späteren Rentenansprüche zu berechnen.

Dabei gilt: Wer ein Jahr lang exakt so viel Rentenbeiträge einzahlt wie ein Durchschnittsverdiener in Deutschland, bekommt dafür von der Deutschen Rentenversicherung einen Entgelt- bzw. Rentenpunkt gutgeschrieben. Bei niedrigeren Einzahlungen reduziert sich die Anrechnung des Rentenpunktes um den entsprechenden Bruchteil, bei höheren Einzahlungen steigt sie entsprechend an. Auch bestimmte Zeiten ohne eigenes Einkommen – etwa für die Kindererziehung – führen zu einer Punkte-Gutschrift.

Beim Renteneintritt multipliziert die Deutsche Rentenversicherung die angesammelten Rentenpunkte mit dem Wert pro Punkt. Der Rentenwert wird jährlich angepasst.

Damit wird deutlich: Je mehr Rentenpunkte ein Versicherter angesammelt hat, umso höher fällt seine gesetzliche Rente aus.

Wer darf zusätzliche Rentenpunkte kaufen?

Bei Arbeitnehmern hängt der Rentenversicherungsbeitrag von der Höhe des Gehalts ab. Wer einige Jahre in Teilzeit arbeitet oder beruflich pausiert, erhält entsprechend weniger Rentenpunkte und muss somit mit Einbußen bei der Rente rechnen.

Um diesen Nachteil auszugleichen, erlaubt die Deutsche Rentenversicherung ihren Mitgliedern, auf eigene Kosten zusätzliche Rentenpunkte zu erwerben. Möglich ist der Kauf von Rentenpunkten ab einem Mindestalter von 50 Jahren.

Der Kauf von Rentenpunkten ist praktisch allen über 50-Jährigen möglich. Einzige Voraussetzung ist, dass der Käufer schon zuvor einmal Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung geleistet hat. Damit steht diese Option nicht nur Arbeitnehmern offen, sondern auch Freiberuflern und Selbstständigen, die nach ihrer Existenzgründung keine Einzahlungen mehr geleistet haben.

Wie funktioniert der Erwerb von Rentenpunkten?

Wenn Sie zusätzliche Rentenpunkte auf eigene Kosten kaufen möchten, können Sie dies mit überschaubarem Verwaltungsaufwand erledigen. Dabei sind jedoch neben dem Erreichen des Mindestalters von 50 Jahren einige weitere Rahmenbedingungen zu beachten.

Rentenkonto klären

Vor der Entscheidung über den Kauf von Rentenpunkten sollten Sie zunächst einmal lückenlos ermitteln, welche Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung Sie bereits angesammelt haben. Hierzu ist eine so genannte Kontenklärung sinnvoll – bei diesem Vorgang können Sie gemeinsam mit der Rentenversicherung prüfen, ob sowohl alle Einzahlungen als auch beitragsfreie Anrechnungszeiten in Ihrem Rentenkonto berücksichtigt sind.

Antrag auf Auskunft über die Höhe der Ausgleichszahlung stellen

Um herauszufinden, wie viel Geld Sie mindestens einzahlen müssen und maximal einzahlen können, müssen Sie bei der Deutschen Rentenversicherung einen speziellen Antrag stellen: den „Antrag auf Auskunft über die Höhe der Beitragszahlung zum Ausgleich einer Rentenminderung bei vorzeitiger Inanspruchnahme einer Rente wegen Alters“. Das Formular finden Sie als PDF-Dokument auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung.

Hintergrund ist, dass der Erwerb von Rentenpunkten vorrangig dazu dienen soll, den Rentenabschlag auszugleichen, wenn ein Versicherter vor dem Erreichen der regulären Altersgrenze in Rente gehen will. Allerdings können Sie nach dem Kauf auch bis zum regulären Rentenalter warten und dann von einer entsprechend höheren Rente profitieren.

Höhe der Einzahlung festlegen

In der Auskunft über die Höhe der Ausgleichszahlung nennt die Deutsche Rentenversicherung den Mindest- und Höchstbetrag für den Erwerb von Rentenpunkten. Nun können Sie festlegen, wie viele Rentenpunkte Sie zusätzlich kaufen möchten. Ihre Rentenpunkte können Sie entweder auf einen Schlag kaufen oder in Raten über mehrere Jahre verteilt.

Rentenpunkte kaufen: Für wen lohnt sich das?

Der Kauf zusätzlicher Rentenpunkte ist grundsätzlich lohnenswert, da es sich um eine sichere Anlage handelt und die Zinsen für risikoarme Alternativanlage derzeit praktisch gegen Null tendieren. Zu bedenken ist jedoch, dass die Höhe des Ertrags von der Lebenserwartung abhängt – je länger der Rentenempfänger lebt, umso mehr lohnen sich die zusätzlichen Rentenpunkte.

Was kostet 1 Rentenpunkt 2022?

Ein Rentenpunkt kostet 2022 in den alten Bundesländern demnach 7235,59 Euro und in den neuen Bundesländern 6943,94 Euro. (18,6 Prozent von 38.901/37.333 Euro). 2021 waren es 7.726,63 Euro (West) und 7.316,87 Euro (Ost).

Was bringt eine Einmalzahlung in die Rentenkasse?

So stark steigt die Rente Wer ein Jahr lang jeden Monat den aktuellen Mindestbeitrag von 83,70 Euro an die Rentenversicherung zahlt, bekommt dafür 4,44 Euro monatlich mehr Rente. Der Höchstbeitrag von 1.320,60 Euro bringt im Alter etwa 70,12 Euro (Stand: 2021).

Was kostet 1 Rentenpunkt 2023?

Vergleich mit dem Jahr 2022 Werfen wir dazu einfach einen Blick auf die Zahlen: 2022 kostet der Rentenpunkt noch 7.235,59 Euro, 2023 werden es dann ca. 8.060 Euro sein.

Wie viel kostet aktuell ein Rentenpunkt?

Das ist der Gegenwert, der einem Entgeltpunkt entspricht. Dieser wird immer wieder der wirtschaftlichen Situation angepasst. Aktuell beträgt er 36,02 Euro für Westdeutschland und 35,52 Euro für Ostdeutschland.

Für wen lohnt es sich rentenpunkte zu kaufen?

Generell kann der Erwerb von Rentenpunkten in folgenden Situationen sinnvoll sein: Früherer Rentenbeginn geplant. Wer vorzeitig in Rente gehen will, kann mit zusätzlichen Punkten den Abschlag ausgleichen. Rente erhöhen.

Was kostet ein Rentenpunkt im Monat?

Dabei beträgt der Mindestbeitrag für den Erwerb von Rentenpunkten derzeit circa 80 Euro im Monat, der Höchstbetrag liegt bei circa 1300 Euro monatlich. Beachten Sie bitte, dass Sie mindestens 50 Jahre alt sein müssen bzw. die Regelaltersgrenze noch nicht überschritten haben dürfen, um Rentenpunkte zu kaufen.