Was macht man wenn man einem wolf begegnet

Eine zufällige, direkte Begegnung von Mensch und Wolf, etwa beim Spaziergang oder Pilze sammeln im Wald, ist sehr selten, da Wölfe den Menschen meist zuerst bemerken und sich dann nicht zeigen. Dennoch ist eine Begegnung, z.B. bei ungünstigen Windverhältnissen, nicht auszuschließen. Deutlich wahrscheinlicher ist aber eine zufällige Beobachtung vom Auto aus, wenn ein Wolf die Straße überquert.

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie einen Wolf sehen, verhalten Sie sich bitte ruhig. Bleiben Sie stehen und halten Sie Abstand. Sprechen Sie das Tier ruhig an, falls es noch nicht auf Sie aufmerksam geworden ist. Bevor es (vermutlich rasch) verschwindet, versuchen Sie sich sein Aussehen gut einzuprägen und melden Sie die Sichtung an die dafür zuständige Stelle in ihrem Bundesland. Es ist auch sinnvoll ein Foto zu machen - allerdings nur, wenn sie sich dabei dem Tier nicht weiter annähern, um ein besseres Bild zu bekommen oder es gar verfolgen.

Wenn Ihnen die Situation nicht geheuer ist, laufen Sie nicht davon, sondern gehen Sie langsam rückwärts und sprechen Sie dabei laut. Falls der Wolf nicht wegläuft oder sich Ihnen wider Erwarten annähert, halten Sie an, schreien Sie ihn an und klatschen in die Hände. Versuchen Sie ihn einzuschüchtern, indem Sie sich groß machen und eventuell etwas nach ihm werfen.

Und bitte, bitte, liebe Picknicker*innen: Nehmt eure Essensreste unter allen Umständen mit. Lasst das Hundefutter nicht über Nacht draussen. Nichts ist für den Wolfsbestand kontraproduktiver, als wenn Wölfe lernen, dass Menschen kalorienreiches Futter bedeuten. Bei Rudeln mit Jungtieren ist das besonders problematisch.

Sie sind einem Wolf begegnet und wissen nicht, was Sie tun sollen? Hier erfahren Sie, wie Sie sich bei einer Wolfsbegegnung richtig verhalten und was passiert, wenn ein Hund auf einen Wolf trifft.

Inhaltsverzeichnis

  • Was machen bei einer Wolfsbegegnung?
  • Wie kann man Wölfe verjagen?
  • Was passiert, wenn ein Hund auf einen Wolf trifft?
  • So vermeiden Sie Wolfsbegegnungen
  • Keine Angst vor Wölfen!
  • Wir müssen Wölfe schützen
  • Was Sie für Wölfe tun können

Was machen bei einer Wolfsbegegnung?

Zunächst einmal sollten Sie Ruhe bewahren. Sie brauchen bei einer Wolfsbegegnung im Wald oder in Siedlungsnähe keine Angst haben, denn Wölfe sind scheu und meiden Menschen eher. Wenn Menschen auf Wölfe treffen, handelt es sich in der Regel um unerfahrene Jungtiere, die interessiert und neugierig sind. Gesunde Wölfe nähern sich Menschen nicht aggressiv. [1]

Halten Sie genügend Abstand zum Wolf und laufen Sie nicht weg. Beobachten Sie das Tier ruhig, ohne es anzustarren, und geben Sie ihm Zeit und Raum, sich zurückzuziehen. Sollte sich der Wolf nicht zurückziehen, entfernen Sie sich langsam.

Wenn möglich, machen Sie Fotos oder Videos von dem Wolf und melden Sie die Sichtung einer örtlichen Naturschutzbehörde. Diese behält einen Überblick über die Wolfsfamilien in der Region.

Was macht man wenn man einem wolf begegnet

Wie kann man Wölfe verjagen?

Wenn Sie sich unwohl fühlen, machen Sie sich laut bemerkbar. Bäumen Sie sich langsam auf, rufen Sie laut und klatschen Sie in die Hände. Wenn Sie einen Regenschirm dabeihaben, spannen Sie ihn auf. Sie können auch mit einer Jacke schwenken.

In der Regel haben Wölfe Angst vor Menschen und ergreifen die Flucht.

Was passiert, wenn ein Hund auf einen Wolf trifft?

Hunde, die sich in der Nähe von Menschen aufhalten, werden von Wölfen eher interessiert aus der Ferne beobachtet. Leinen Sie Ihre Vierbeiner daher in Waldnähe grundsätzlich an.

Sollte Ihr Hund allein auf eine Wolfsmutter mit ihren Welpen treffen, wird er möglicherweise verjagt oder angegriffen.

Was macht man wenn man einem wolf begegnet

So vermeiden Sie Wolfsbegegnungen

Bleiben Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit und dem Schutz der Waldtiere immer auf den angelegten Wegen.

Locken Sie Wölfe auch nicht an und geben Sie ihnen keine Nahrung, denn sie sollten sich nicht an den Menschen gewöhnen.

Keine Angst vor Wölfen!

Da Wölfe über 100 Jahre lang in Deutschland ausgerottet waren, sind viele Menschen noch unsicher und wissen nicht, ob sie vor einer Begegnung Angst haben sollten. Inzwischen leben knapp 130 bekannte Wolfsrudel in Deutschland, und seither wurden trotz vieler Wolfsbegegnungen keine Angriffe auf Menschen dokumentiert. [2, 3] Auch die Angst vor Tollwut ist unbegründet, denn Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut. [4] Eine friedliche Koexistenz mit den scheuen Tieren ist also problemlos möglich.

Klären Sie am besten auch Kinder darüber auf, dass die Geschichte vom „bösen“ Wolf nur ein Märchen ist, und erläutern Sie ihnen, wie man sich bei einer Wolfsbegegnung richtig verhält.

Was macht man wenn man einem wolf begegnet

Wir müssen Wölfe schützen

Seit Jahren schüren Jagd- und Bauernverbände ebenso wie Personen aus der Politik – meist aus wirtschaftlichen Interessen – die Angst vor „Problemwölfen“ und fordern den Abschuss der Tiere. Da landwirtschaftliche Betriebe die Kosten und Mühen für Schutzmaßnahmen scheuen, dürfen seit Dezember 2019 so lange Wölfe getötet werden, bis es in der Gegend keine Vorfälle mit landwirtschaftlich genutzten Tieren mehr gibt. Zudem werden immer wieder Wölfe illegal von Jägern erschossen.

Jäger behaupten seit Jahren, sie müssten Wildtiere töten, da die natürlichen Feinde wie der Wolf in Deutschland fehlen würden. Doch gerade diese Beutegreifer werden vielfach als Konkurrenz gesehen und verfolgt.

Wir von PETA Deutschland setzen uns dafür ein, dass Wölfe ihren Schutzstatus behalten und nicht mehr getötet werden, denn sie erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Ökosystem.

Was macht man wenn man einem wolf begegnet

Was Sie für Wölfe tun können

  • Informieren Sie sich vor politischen Wahlen über die Kandidaten und Wahlprogramme. Meist lässt sich schnell herausfinden, welche Politiker den Wolfsabschuss fordern.
  • Machen Sie Ihr Grundstück zu einem geschützten Ort für Wildtiere und lassen Sie es jagdlich befrieden, sodass kein Jäger auf Ihrem Grund ein Tier töten kann.

So befrieden Sie Ihr Grundstück

  • Quellen

    [1] John D.C. Linnell, Reidar Andersen etc. (2002): The fear of wolves: A review of wolfs attacks on humans, NINA Norsk Institutt for Naturforskning 731, Trondheim, http://www.nina.no/archive/nina/PppBasePdf/oppdragsmelding/731.pdf, (eingesehen am 07.06.2021)

    [2] Linnell, J. D. C.; Kovtun, E.; Rouar, I. (01.2021): Wolf attacks on humans: an update for 2002–2020, https://d1jyxxz9imt9yb.cloudfront.net/resource/882/attachment/original/Linnell_NINA_RAP_1944_Wolf_attack_update.pdf, (eingesehen am 07.06.2021)

    [3] BfN (30.10.2020): Aktuelle Wolfszahlen: Bundesweit 128 Rudel bestätigt, https://www.bfn.de/presse/pressemitteilung.html?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=6988&cHash=2753687771ba0ef3fb2a7788a1ca5908, (eingesehen am 07.06.2021)

    [4] RKI: Tollwut, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Tollwut.html, (eingesehen am 07.06.2021)

    Wie verhält man sich gegenüber einem Wolf?

    · Machen Sie sich bemerkbar durch Reden, Rufen und/oder In-die-Hände-Klatschen. · Zeigen Sie dem Wolf durch beherztes Auftreten, dass Sie die Situation unter Kontrolle haben. · Entfernen Sie sich dabei langsam und ruhig, immer mit dem Gesicht zum Wolf. · Laufen Sie nicht weg, denn das kann Verfolgung auslösen!

    Wie kann man den Wolf vergrämen?

    "Lautes, energisches Rufen oder Klatschen kann den Wolf vertreiben", heißt es beim Nabu weiter. Viel mehr ist zum Vergrämen der Tiere übrigens auch gar nicht erlaubt. Denn Schutz bedeutet auch Schutz vor Angst und Stress.

    Ist der Wolf eine Gefahr für den Menschen?

    Demnach sind Übergriffe von Wölfen auf Menschen sehr selten. In der Vergangenheit gab es nur wenige Fälle, in denen gesunde Wölfe einen Menschen angegriffen oder gar getötet haben. Wolfsangriffe auf Menschen lassen sich vor allem auf drei Ursachen zurückführen: Tollwut, Provokation und Futterkonditionierung.

    Wie fängt man einen Wolf?

    Als Köder zum Anlocken eines Wolfes wurden obenauf Schlachtabfälle, Aas oder auch kleinere lebende Tiere befestigt. Wollte der Wolf diese Beute erreichen, stürzte er in die Grube. Dort wurde er getötet, manchmal auch lebend entnommen. Diese Jagdmethode war sehr aufwändig, da sehr viele und lange Netze benötigt wurden.