12.10.17 Nachhaltige Aktien, Meldungen
Aktien: Gerade erworben, schon fällt der Kurs - was tun?Aussichtsreiches Unternehmen, Kerndaten in Ordnung, Nachhaltigkeit vorhanden - Aktie gekauft. Doch plötzlich fällt der Kurs. Wie sollten Anleger am besten reagieren?
Klar, sie können zum Beispiel die Aktien direkt wieder verkaufen. Nachteil: Es fallen erneut Transaktionskosten für den Verkauf beim Broker oder bei der Bank an. Weiterer Nachteil: Von einer eventuellen Kurserholung profitiert der Anleger nicht mehr. Bessere Variante: Die Absicherung von Kursen – wie das geht, lesen Sie hier nach.
Es gibt noch andere Möglichkeiten:
1. Der Anleger sitzt den Verlust aus und wartet ab, bis der Kurs sich wieder erholt. Die Anlagestrategie ist langfristig ausgelegt, kurzfristige Kursrückgänge fallen daher nicht ins Gewicht.
2. Der Anleger kauft Unternehmensanteile nach. So verbilligt er den Einstandskurs, da im Durchschnitt zu einem günstigeren Kurs Anteile eingekauft wurden.
Aktien zum gesunkenen Kurs nachkaufen
Billig nachkaufen, das kann man sich schönrechnen: So reduziert sich ja der durchschnittliche Kaufpreis einer Aktie im eigenen Depot. Doch wer im Kurs fallende Aktien ohne eine zuvor festgelegte Strategie nachkauft, geht eher eine Wette ein, als dass er planvoll investiert.
Nachkaufen sollte wirklich nur, wer von einer Aktie (auch nach deren plötzlichem Kurssturz) überzeugt ist. Wer strategisch handelt, hat sich ja vor einem Aktienkauf überlegt, wie viel Anteil eine bestimmte Aktie an seinem gesamten Depot haben soll. Ist die Aktie nach dem Kauf im Kurs gestürzt, kann es sinnvoll sein, noch so viele Wertpapiere nachzukaufen, dass der ursprünglich angepeilte Anteil am Depot erreicht wird.
Nachzukaufen kann allerdings auch eine eigene Strategie sein. Wer von einer Aktie grundlegend überzeugt ist, kann sich von vorneherein Termine festsetzen, an denen er bestimmte Summen in diese Aktie investiert. Möglich ist es beispielsweise, jedes Jahr vier Mal zu kaufen. Bei fallenden Kursen kommen Anleger später an günstigere Anteile, insgesamt sind so jedoch Kursschwankungen teilweise auszugleichen.
Halten und aussitzen als Königsweg?
Die verbilligten Aktien einfach im Depot liegen zu lassen und wieder auf steigende Kurs zu warten, ist eine weitere Möglichkeit. Häufig ist es die richtige Entscheidung für Aktienanleger. Denn diese Strategie ist mit wenig Kosten verbunden. Oftmals bekommen Aktionäre sogar noch eine Dividende gutgeschrieben. Dieser Effekt wird bei der Dividenden-Strategie genutzt (welche ECOreporter-Favoriten-Aktien sich für diese Strategie eignen, lesen Sie hier (Link entfernt)).
Zum anderen gibt es Chancen auf einen Kursanstieg. Doch auch hier gilt: Vor der Entscheidung zum Halten sollte die selbstkritische Analyse des Anlegers stehen. War die ursprüngliche Kaufentscheidung richtig? Sind die Fundamentaldaten weiterhin in Ordnung? Ist der sinkende Kurs also eher eine Laune der Börse? Dann: Halten! Oder war der Kauf schlicht eine falsche Entscheidung? Dann stehen Sie dazu.
Bevor Sie die Papiere direkt verkaufen, überlegen Sie sich aber noch Ihre steuerliche Situation: Wie wirkt sich der Kursverlust aus?
Die Deutsche Börse in Frankfurt: Der Dax, Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer, ist seit November rund 35 Prozent gestiegen und klettert von Rekord zu Rekord.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Die Börsen laufen weiterhin gut. Doch was passiert, wenn die Kurse in Dax und Co. nach der jüngsten Rallye fallen – wie sollen Anleger reagieren? Finanzexperten haben ein paar einfache Ratschläge auf Lager, die jeder Kleinanleger sofort umsetzen kann.
Christoph Scherbaum
23.04.2021, 15:37 UhrWhatsAppFacebookTwitter
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An der Börse wird die Zukunft gehandelt, sagt eine alte Börsenweisheit. Wenn man den Kursverlauf des bekanntesten deutschen Börsenbarometers seit Jahresbeginn verfolgt hat, darf angenommen werden, dass die Investoren an den Finanzmärkten das Thema Corona-Pandemie weitgehend abgehakt haben. Man schaut nach vorne. Die Bestmarken des Dax spiegeln es wider: Gemessen an den Schlusskursen erzielte der deutsche Leitindex allein schon dieses Jahr 16 neue Bestmarken und seit Anfang November ist der Dax um rund 35 Prozent gestiegen.
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Auch in den USA, an der New Yorker Wall Street, zeigen sich die Aktienmärkte seit Monaten von ihrer besten Seite. Hier erreichten die wichtigsten Börsenindizes ebenso Höchststände. Für viele private Kleinanleger stellt sich die Frage: Wie lang geht das noch mit den immer steigenden Kursen?
Bilanzen: Die Unternehmen müssen „liefern“
Fakt ist, dass die Erwartungen für die nun beginnende Berichtssaison für das erste Quartal 2021 hoch sind. Nicht wenige Investoren gehen davon aus, dass trotz einer gewissen Nervosität, hervorgerufen durch die langsamen Impfstoffprogramme außerhalb der USA, das Gros der börsennotierten Unternehmen gute Bilanzdaten veröffentlichen wird.
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„Im Gegensatz zu dem, was wir normalerweise gewohnt sind, haben die Analysten ihre Schätzungen seit Jahresbeginn kontinuierlich nach oben korrigiert, was auf einen allgemeinen Optimismus bezüglich der Erholung hinweist“, kommentiert das Börsenteam des Investmenthauses La Française AM die aktuelle Situation an den Börsen.
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Es gibt verschiedene Warnsignale
In den USA liegt laut Analysten die Konsensprognose für das erste Quartal 2021 bei einem Zuwachs des Gewinns pro Aktie bei 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Für Europa werden in den nächsten Quartalen ebenfalls Steigerungen zwischen 25 und 80 Prozent erwartet. Warum sollen da die Kurse denn überhaupt sinken?
Laut Michael Winkler von der St. Galler Kantonalbank werden dennoch eine verstärkte Konsolidierung oder auch Korrektur an den internationalen Aktienmärkten wahrscheinlicher. „Darauf deutet die gestiegene Zahl kurzfristiger Warnsignale aus verschiedensten Bereichen hin“, sagt der Marktexperte. Nachdenklich sollte zum Beispiel stimmen, „dass die Nebenwerte keine neuen Höchststände mehr erreichen. Sie waren in den USA und weltweit einer der Treiber für die Aufwärtsentwicklungen an den Börsen“, ergänzt Winkler. Die weitere Entwicklung bei Aktien sei zumindest kurzfristig ungewiss.
Über den Tellerrand schauen
Heißt das, dass man nun seine Aktien verkaufen soll? Die Frage sollten sich Anleger, die langfristig ihren Vermögensaufbau zum Teil mit Aktien gestalten wollen, eher verneinen. Denn auf Sicht von zehn Jahren und mehr sind Aktien die erfolgreichste Anlagemöglichkeit. Das zeigen die Statistiken unter anderem vom Deutschen Aktieninstitut.
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Dennoch hat Marktexperte Winkler derzeit einen Rat: „Es ist grundsätzlich ratsam, das aktuelle Augenmerk bei Aktieninvestitionen weg von den Titeln zu richten, die sich in den letzten Wochen und Monaten sehr gut entwickelt haben. Sie könnten von einer immer wahrscheinlicher werdenden Korrektur besonders betroffen sein.“ Stattdessen solle man als Anleger den Blick mehr auf Aktien richten, die eine Korrektur bereits hinter sich haben. „Entsprechende Titel finden sich zum Beispiel in den Emerging Markets, in Asien (China) oder Erneuerbaren Energien.“
Klassische Anlegerfehler vermeiden
Ebenso sollten private Investoren einen der beliebtesten Anlagefehler aktuell vermeiden: Eine zu geringe Diversifikation im Depot zu haben, das heißt nur wenig Streuung bei der Geldanlage. Deutsche Anleger bestücken ihre Depots zum Beispiel gern schwerpunktmäßig mit deutschen Aktien oder konzentrieren sich auf die Titel einer einzelnen Branche wie beispielsweise dem Technologiebereich.
Durch dieses einseitige Anlageverhalten steigen die Risiken. „Es ist eine Illusion für Privatanleger, anzunehmen, dass sie eine Daimler-Aktie besser einschätzen könnten als General Motors“, sagt Nikolas Kreuz vom Vermögensverwalter Invios. Besser ist es daher, die eigenen Geldanlagen auf verschiedene Sektoren, Länder und Währungsräume zu streuen.
So sollte Gold in einem breiten Depot auch nicht fehlen, zumal Gold laut Experte Winkler wieder Einstiegsmöglichkeiten bietet: „Der Kurs ist seit Mitte 2020 um rund 20 Prozent gesunken.
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Das eigene Anlagerisiko verringern
Wer mit seinen Aktien in den vergangenen Monaten gute Rendite gemacht hat und sagt, dass er eher kurzfristig diese Anlage sieht, sollte sein Risiko minimieren und mit Stop-Loss-Kursen die Gewinne absichern. Dazu werden bei allen Aktienpositionen Kursschwellen festgelegt, bei deren Unterschreiten eine Aktie verkauft werden soll. So wird das Verlustrisiko begrenzt.
Wer hingegen einen langfristigen Anlagehorizont bei Aktien verfolgt, dürfte einer möglichen Kurskorrektur entspannt(er) entgegenblicken und – wenn diese kommen sollte – Kursrücksetzer zum Nachkaufen mancher Aktien nutzen und somit einen weiteren beliebten Anlagefehler vermeiden: zu viel Aktionismus an der Börse. Denn:
Zu viel Aktionismus schadet der Rendite
„Hin und her macht Taschen leer“, lautet eine alte Börsenweisheit. Zum einen, weil die Transaktionskosten bei zu häufigem Handeln an der Rendite zehren, zum anderen deshalb, weil kurzfristige Wertpapierwetten oftmals nicht aufgehen.
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Dagegen macht sich eine dauerhafte Positionierung bei langfristig erfolgreichen Aktien bei der Rendite bezahlt. Eine regelmäßige Überprüfung der Depotpositionen ist zwar ratsam – das zu häufige Umschichten sollte aber vermieden werden. Nur so profitiert man von den langfristigen Kursgewinnen und den Dividendenzahlungen der Konzerne.
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Auch wenn eine Kurskorrektur an den Börsen realistisch erscheint und zudem noch saisonale Faktoren wie die Tatsache, dass in den Sommermonaten die Märkte zu schwächeren Kursen neigen (die alte Börsenregel „Sell in May“), hinzukommen – private Anleger sollten keine Scheu vor Aktien und der Börse haben, eben weil Kurskorrekturen auch immer wieder als Chance zum (Neu-)Einstieg genutzt werden können.