Welche bedeutung hat tuchmacher

Kategorien: Geschichte
Geschrieben von Chronist am Samstag, 24. September 2022, 00:07 Uhr | 1 Kommentar

Welche bedeutung hat tuchmacher

In der Fr�hzeit besch�ftigte sich die Einwohnerschaft Lenneps mit Ackerbau und Viehzucht. Doch auf dem Handelsweg von K�ln �ber Wipperf�rth, Lennep und Hagen bis Dortmund zogen mit den Jahren mehr B�rgerinnen und B�rger hinzu, und die gewerbliche Besch�ftigung gewann an Bedeutung. Aus K�ln kamen Mitte des 14. Jahrhunderts die Tuchmacher ins sch�ne Lennep. 1369 war dort ein heftiger Streit entbrannt zwischen den Z�nften und den alten Patrizier-Familien. K�ln war schon im Mittelalter der Mittelpunkt des aufstrebenden deutschen B�rgertums, ein m�chtiges Glied der Hansa und eine St�tte der Kunst und Wissenschaft. Unter den Z�nften der Gewerbetreibenden war die Tuchmacherzunft die angesehenste und mitgliederst�rkste, von Burgerstolz beseelt. Durch dieses wachsende Selbstbewusstseins war es schon fr�her zu Streitigkeiten mit den Vornehmen der Stadt gekommen. Doch der Aufstand, den die Tuchmacher m Jahre 1371 entfachten, nahm  am 21. November f�r sie ein b�ses Ende: Nach einer blutigen Schlacht gegen die alten Geschlechter, die sich mit den anderen Z�nfte verb�ndet hatten, wurden 33 Tuchmacher auf dem Heumarkt �ffentlich hingerichtet. Die �brigen mussten mit Weib und Kind die Stadt verlassen.

Leider fehlen uns genaue Mitteilungen �ber die ersten Lenneper Walkm�hlen, da die Berichte der Burger Kellner aus der Zeit vor 1750 fast durchweg vernichtet worden sind. Nur aus dem Jahre 1692 ist durch Zufall eine Rechnung des damaligen Burger Kellners Johann Bernhard Francken erhalten geblieben, die ein ausf�hrliches Verzeichnis der hiesigen Wassertriebwerke enth�lt. Darin sind zw�lf Walkm�hlen aufgef�hrt, die damals den Lenneper Tuchmachern zur Verf�gung standen. Die meisten Werke lagen am oberen Diepmannsbach (auch Walkbach genannt). Dort befanden sich folgende Walkm�hlen:

  • Die Brormanns- (Brudermanns-) M�hle in der Nahe vom Rotzkotten, die dem Peter Holterhoff geh�rte,

  • die �berfelder Walkm�hle des Dietrich Frielinghaus,

  • die obere Froweinsm�hle im Besitz des Johann Frielinghaus,

  • die untere Froweinsm�hle, dem Gottschalk Hasselkus geh�rend,

  • die Kummersm�hle im Besitz von Johann Wogs.

Zwei entlegene Werke, die aber auch noch der Lenneper Tuchweberei zuzuordnen sind, werden von dem Beyenburger Rentmeister Johannes Karsch genannt. 1607 lag am Herbringhauser Bach die eine Walkm�hle,  die andere auf dem Vogtgut neben "Steffens Bach".  Weitere M�hlen lagen zerstreut am Kleebach, Panzerbach, Lennepe Bach usw. Erw�hnt werden noch die Walkm�hle am Greueler Siepen (Tenter Bach) unterm Birgden und sp�ter noch eine Anlage am oberen Eschbach (sp�tere Schleiferei Pickardt unterhalb der Staumauer). Diese sind zwar im Remscheider Gebiet genannt, unterlagen jedoch der Lenneper Tuchindustrie.

Jeder Walkm�hlenbesitzer zahlte j�hrlich 1/2 Reichsthaler an die Burger Kellnerei, das hei�t in die landesherrliche Kasse, denn die Herzoge von Berg hatten die Gewalt �ber die Gew�sser ihres Landes und erhoben von den Nutznie�ern einen j�hrlichen Tribut, die sogenannte "Wassererkenntnis". Diese war mit 1/2 Reichsthaler eigentlich recht bescheiden. Das zahlten auch die Betreiber von Schleifkotten, w�hrend die Hammerbesitzer je nach Leistungsf�higkeit zwischen einem Reichsthaler und einem Goldgulden abgeben mussten.

In zweiter Linie dienten die B�che in der Umgebung von Lennep der Eisenindustrie. Die Erw�hnung von "Lenneper Eisen" in einer Osnabr�cker Stadtrechnung von 1487 ist noch kein sicherer Beweis f�r die Eisenbearbeitung im Lenneper Stadtgebiet, da es sich sehr wohl um die Erzeugnisse Remscheider und L�ttringhauser H�mmer gehandelt haben kann, die durch Lenneper H�ndler vertrieben wurden. Das aber tats�chlich in alter Zeit das Eisengewerbe in Lennep existierte, geht aus einem Verzeichnis von 1487 hervor, in dem ein Peter op dem Hamer in der Gegend von Hohenhagen (wahrscheinlich Diepmannsbach) bezeugt ist. 1692 kam dann die Rechnung des Burger Kellners hinzu. Demnach lagen am oberen Diepmannsbach verschiedene Wasserh�mmer. So besa� Zensis (Vincent Clarenbach) zu �berfeld ein Reckh�mmerchen und hatte au�erdem er in der Nahe seines Hammers einen Schleifkotten, in dem er seine eigenen "Gereidtschaften" schliff.

Konnte es sich hier bei �berfeld infolge der geringen, obendrein durch die oberhalb liegenden Walkm�hlen eingeschr�nkten Wasserkraft nur um kleinere Anlagen handeln, scheinen weiter unterhalb, wo der Endringhauser Bach den Walkbach verst�rkte, zwei leistungsf�higere Werke gewesen zu sein (sp�terer Honsbergshammer). Dort hatten Dietrich zu Endringhausen und Peter im Bornchen urspr�nglich zwei Reckhammer errichtet, und zwar unter Benutzung des �verlorenen Wassers�, das von der dar�ber liegenden Walkm�hle in ihre Teiche floss.  Die B�che in der Umgebung von Lennep boten also in alter Zeit ein �hnliches Bild wie die im benachbarten Remscheider Gebiet. Was auch nur an Wasserkr�ften erfasst werden konnte, wurde f�r die Tuch- oder Eisenindustrie genutzt. Dieses Bild wandelte sich aber erheblich, als um 1840 die Dampfmaschine im Bergischen Land ihren Einzug hielt - in der Tuchindustrie noch eher als im Eisengewerbe. Schon 1851 zeigen die Gewerbetabellen der D�sseldorfer Regierung in Lennep vier Dampfmaschinen mit je zw�lf PS f�r Maschinenspinnereien und eine Dampfmaschine f�r eine Maschinenfabrik. Zwei Dampfmaschinen mit 30 PS standen an der Wupper bei Krebs�ge im Dienste der Maschinenspinnerei. (Aus: H�mmer- und Kottenforschung in Remscheid. Herausgegeben von G�nther Schmidt, Band 5 - Vom Blombach bis Eschbach)

Was macht ein Tuchmacher?

„Der Tuchmacher verarbeitet gesponnene Schafwolle, welche vorher geschlagen, gewaschen, gekämmet und kartetschet sey muß, ehe sie zum Spinnen geschickt ist. Er macht die eigentlichen oder vollkommenen Tücher, die allein aus Schaffwollengarn, ohne andern Zusatz, gewebet werden.

Was waren Tuchmacher?

Tuchmacher (auch Wollweber, Wollner, Tucher) verarbeiteten gesponnene, gezwirnte und fallweise schon gefärbte Schafwolle auf Webstühlen zu Wolltuchen. Tuche, die aus gefärbter Wolle gewebt waren, besaßen einen höheren Wert als im ganzen eingefärbte Stücke.

Was ist ein Wollweber Beruf?

Der Beruf Wollweber (Auch Wollenweber oder Wollner genannt) ist ein eher ungenauer Überbegriff für Wollmacher und Tuchmacher. Da dieser Beruf in nahem Zusammenhang mit dem des Schneiders steht, gab es Fälle in denen Personen sowohl Wollweber als auch Schneider waren.

Was machte der Weber im Mittelalter?

Spezialisierte Weber waren die Tuchmacher, die ausschließlich feine gewalkte und geraute Wollgewebe, sogenannte Tuche, herstellten, Leineweber produzierten ausschließlich Leinwand, Seidenweber verwebten Seide.