Welche zwei Bundesländer liegen ganz im Süden von Deutschland?

Wenn man einmal vom Norden bis in den Süden Deutschlands fährt oder umgekehrt, dann fällt auf, dass die Landschaft sich zum Teil sehr stark unterscheidet. Die Landschaftsformen verändern sich. Deutschland ist in vier Großlandschaften aufgeteilt und jede hat eigene Merkmale, in denen sie sich unterscheiden. Weißt Du bereits, wie die verschiedenen Großlandschaften heißen?

Großlandschaften Deutschlands – Beschreibung

Deutschland besteht aus vier Großlandschaften.

Als Großlandschaft bezeichnet man ein Gebiet, das einheitliche naturräumliche Eigenschaften aufweist.

In Deutschland basiert die Unterteilung vorrangig auf der Höhenlage der jeweiligen Landschaft. So kann eine Großlandschaft zum Beispiel entweder kaum Erhebungen haben oder nur steile Berge.

Die Großlandschaften Deutschlands ziehen sich von Norden nach Süden. Die nördlichste ist das Deutsche Tiefland. Es folgt das Deutsche Mittelgebirge und das Alpenvorland. Ganz im Süden liegen die Deutschen Alpen.

Großlandschaften Deutschlands – Karte

Großlandschaft Deutschlands – Bundesländer

Die Grenze der jeweiligen Großlandschaft ist nicht gleichzusetzen mit denen der Bundesländer. Nicht desto trotz bekommst Du hier als grobe Richtlinie aufgezählt, welche Bundesländer zu welcher Landschaftsform gehören.

Zu dem norddeutschen Tiefland gehören die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg, sowie Bremen. Teilweise dazu gehören auch die vier Bundesländer Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Sachsen und Nord-Rhein-Westfalen.

Die Bundesländer, die zum Teil in dem norddeutschen Tiefland liegen, haben auch ein Teil in dem Mittelgebirge. Vollständig im Mittelgebirge liegen zusätzlich Hessen, das Saarland, Thüringen und die Rheinland-Pfalz. Südlich des Mittelgebirges sind noch Teile von Bayern und Baden-Württemberg im Mittelgebirge.

Der andere Teil von Baden-Württemberg gehört zu dem Alpenvorland. Bayern zieht sich sogar durch das Alpenvorland bis in die Alpen hinein.

Großlandschaften Deutschlands und ihre Merkmale

Jede der vier Großlandschaften hat eigene Merkmale, mit denen sie sich von den Anderen unterscheiden.

Norddeutsches Tiefland

Das norddeutsche Tiefland zählt zu dem mitteleuropäischen Tiefland und erstreckt sich über das Gebiet von der Küste Deutschlands bis Mitteldeutschland. Mit der höchsten Erhebung von 200 Meter zeichnet es sich durch eine flache Landschaft aus. An einigen Punkten liegt das Land sogar unter dem Meeresspiegel, wie zum Beispiel bei Bremerhaven.

Das Land kann unter dem Meeresspiegel liegen, da es durch die tektonischen Bewegungen der Platten, Erhebungen und Senkungen entstanden sind. Oft sind diese nur mit Wasser gefüllt und bilden somit Gewässer wie Seen. Es gibt jedoch einzelne Ausnahmen, in denen Landfläche unter dem Meeresspiegel liegt.

Die Wilstermarsch ist die tiefste Landfläche in Deutschland. Sie liegt 3,54 Meter unter dem Meeresspiegel und kann nur frei von Wasser sein, indem sie besonders vor Hochwasser geschützt wird und immer entwässert wird.

Bekannt ist das norddeutsche Tiefland unter anderem für die vielen Seen, wie auf der Mecklenburgischen Seenplatte, den beliebten Küstenbereichen, sowie der Lüneburger Heide.

Hier siehst Du die mecklenburgische Seenplatte.

Welche zwei Bundesländer liegen ganz im Süden von Deutschland?
Abbildung 2: Mecklenburgische Seenplatte im norddeutschen Tiefland

Die Lüneburger Heide ist ein großes Naturschutzgebiet bei der Stadt Lüneburg. Die Kulturlandschaft ist geprägt von weiten Heideflächen und Wäldern.

Die Mecklenburgische Seenplatte liegt in Mecklenburg-Vorpommern und hat sehr viele Seen. Unter anderem auch den größten See Deutschlands — die Müritz.

Wenn Du mehr zu dem Tiefland erfahren möchtest, dann lies gerne die Erklärung dazu!

Deutsches Mittelgebirge

An das norddeutsche Tiefland grenzt im Süden das Mittelgebirge an. Typisch sind die vielen Wälder und kleine abgerundete Berge. Durchschnittlich sind die Berge 500 Meter bis knapp unter 1.500 Meter hoch und die Täler sind lang gezogen. Mit 1.493 Meter ist der Feldberg der höchste Berg im Mittelgebirge.

Auf dem Bild siehst Du den Schwarzwald.

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Abbildung 3: Der Schwarzwald als Mittelgebirge

Zu den deutschen Mittelgebirgen zählen unter anderem der Harz und der Schwarzwald.

Der Harz ist bekannt für den Brocken. Er ist der höchste Berg im Harz mit einer Höhe von 1141 Metern.

Der Schwarzwald ist das höchste Mittelgebirge und liegt in Baden-Württemberg. Mit 1493 Metern Höhe ist der Feldberg der höchste Berg im Schwarzwald.

Beide Mittelgebirge sind beliebte Ziele für Touristen. Dabei ist es ganz egal, ob es um Kultur oder Aktivitäten geht.

Um mehr über das Mittelgebirge zu lernen, lies gerne die Erklärung dazu.

Alpenvorland

Anschließend folgt das Alpenvorland. Typisch ist eine hügelige Landschaft und viele Seen. Die Höhenlage ist zwischen 500 und 800 Metern relativ niedrig. Optisch hat es je nach Ort nicht viel mit den Alpen zu tun und ähnelt eher dem Tiefland und dem Mittelgebirge.

Bekannt sind dort unter anderem die Münchner Schotterebene und die Hallertau.

Die Münchner Schotterebene ist eine besonders großflächige Sand- und Schotterfläche — auch Sander genannt. Der Sander besteht an der tiefsten Stelle aus 100 Meter Schotter, der durch den ehemaligen Gletscher in der Eiszeit aufgeschoben wurde.

Die Hallertau ist das größte Hopfenanbaugebiet auf der ganzen Welt. Auf 2.400 km2 wird der Hopfen angebaut.

Deutschen Alpen

Ganz im Süden Deutschlands liegen die deutschen Alpen. Allerdings befindet sich nur ein kleiner Teil der Alpen in Deutschland. Der Rest zieht sich durch die Länder Österreich, Schweiz, Italien, Liechtenstein, Monaco, Slowenien und Frankreich.

Hier siehst Du ein Bild der deutschen Alpen.

Welche zwei Bundesländer liegen ganz im Süden von Deutschland?
Abbildung 4: Die deutschen Alpen

Die deutschen Alpen sind ein Hochgebirge und haben eine Höhe von 1.500 Meter bis 3.000 Meter. Die Berge sind meist spitz. Nicht selten sind die Gipfel dauerhaft mit Schnee bedeckt und felsig, wenn sie über die Baumgrenze reichen.

Die Baumgrenze bezeichnet den Bereich, bis an den die Bäume noch problemlos wachsen können. Oberhalb der Baumgrenze wird das Wachstum der Bäume durch das Klima eingeschränkt.

Über der Baumgrenze wachsen daher kaum noch Pflanzen.

Die Berchtesgadener und Allgäuer Alpen sind Beispiele für zwei sehr beliebte Orte für Touristen.

Die Berchtesgadener Alpen liegen an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Ein gleichnamiges Naturschutzgebiet sorgt dafür, dass die Berchtesgadener Alpen ihren Ursprung behalten.

Auch die Allgäuer Alpen liegen in Deutschland und Österreich. Einiges von den Allgäuer Alpen gehört zu dem Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen.

Wenn Du mehr zu den Alpen wissen willst, dann lies Dir gerne die dazugehörige Erklärung durch!

Großlandschaften Deutschlands – Entstehung

Die Entstehung der Großlandschaft Deutschland ist je nach den Zonen verschieden. Die Eiszeit hat die Landschaftsformen auf jeden Fall beeinflusst. Mittels der glazialen Serie lassen sich die Oberflächenformen bestimmen.

Eine Eiszeit entsteht durch das Absinken der Temperaturen. Gletscher und das Inlandeis breitet sich aus, sodass die Erde von einer dicken Eisschicht ummantelt ist.

Unter einer glazialen Serie versteht man vier Landschaftsformen, die in einer gewissen Reihenfolge angeordnet sind und in den Randgebieten der Eisschichten entstehen.

Entstehung des norddeutschen Tieflands

Das norddeutsche Tiefland ist durch die glaziale Serie entstanden. Alle vier Landschaftsformen sind dort daher zu sehen.

Glaziale Serie

In der letzten Eiszeit vor rund 20.000 Jahren hat sich das Eis aus Skandinavien und das Eis aus denAlpenüber Deutschlandgelegt. Die Gletscher waren bis zu drei Kilometer hoch.

Die Kraft der Eismassen war so groß, dass unter anderemGesteinzerbrochen ist. Ein Gletscher ist in Bewegung und wenn diese wachsen, dann schieben sie sich über Gestein, das dann zerbricht. Die Gletscher schieben das Gestein vor sich hin, wobei es abschleift oder schließen es in sich ein, wodurch es zerbröselt und mit transportiert wird.

Norddeutschland und das Alpenvorland war zu großen Teilen von mehreren Gletschern überdeckt. Auch auf den Alpenwaren Gletscher, die sich zum Teil auch bis in das Alpenvorland zogen.

Durch steigenden Temperaturen ist das Eis immer weiter abgeschmolzen, das Gesteinist liegen geblieben. NeueLandschaftsformensind entstanden. Diese nennt man glaziale Serie, die sich aus der Grundmoräne, der Endmoräne, der Sanderebene und dem Urstromtal zusammensetzt.

Die heutige Grundmoräne war damals komplett von Eis bedeckt. Das Eis hat eine flache Landschaft mit kleinen Erhebungen und Becken gebildet. Der Gletscher ist gewachsen und hat dadurch Gestein vor sich aufgeschoben und damit den Boden glatt gemacht. Dabei hat der Gletscher Gestein getragen, das beim Abschmelzen dort liegen geblieben ist. In den Becken sind meist Seen.

Die Endmoräne ist der Teil, bis wohin das Eis gereicht hat. Es befindet sich dort aufgeschobenes Gestein, das vor dem Gletscher hergeschoben wurde und nach dem Abtauen dort liegen geblieben ist. Dieses angesammelte Gestein bildet bis zu 200 Meter hohe Erhebungen, die mehrere Kilometer lang sein können.

Die Sanderebene ist hingegen nur indirekt durch den Gletscher entstanden. Beim Abschmelzen musste das Wasser sich einen Weg zum Ablaufen suchen. Die Abflussrinnen verlaufen durch die Endmoräne bis in die flache Sander. Das Wasser hat Ablagerungen wie Sand, Kies und Geröll abgelagert.

Im Ursprungstal konnte sich das Schmelzwasser dann sammeln.

Mittelgebirge – Entstehung

Die Mittelgebirge sind vor rund 400 bis 250 Millionen Jahren entstanden. Durch die Plattentektonik hat ein großer Druck auf das Gestein gewirkt. Das Gestein hat sich übereinander geschoben und wurde deswegen so aufgefaltet.

Die Platten Laurussia und Gondwana sind zusammengetroffen und haben Pangaea gebildet.

Laurussia und Gondwana waren die zwei Platten, die die Landmassen vor mehr als 200 Millionen Jahren gebildet haben. Laurussia lag im Norden und Gondwana im Süden der Erde.

Es entstand ein Grundgebirge, das jedoch durch den weiterhin bestehenden Druck immer mehr Risse bekam. Das große Grundgebirge teilte sich in verschiedene kleinere Gebirge, wie das Mittelgebirge.

Wenn Du mehr dazu wissen möchtest, dann lies gerne auch die Erklärung zu der Plattentektonik. Auch zum Mittelgebirge und seiner Entstehung findest Du mehr Informationen in separaten Zusammenfassungen.

Die Gipfel der Berge im Mittelgebirge waren zu Beginn so spitz wie, die in den Alpen es heute noch sind. Allerdings wurden diese durch Wind und Wasser stückweise abgetragen. Die Alpen sind eine Ausnahme mit den Bergspitzen, die sich bereits über 50 Millionen Jahren halten konnten.

Alpenvorland – Entstehung

Zwischen dem Mittelgebirge und den Alpen war ursprünglich eine tiefe Mulde – das heutige Alpenvorland. Durch Flüsse wurden Sedimente hinuntergespült.

Die letzte Eiszeit hinterließ auch einen Gletscher. Es entstand eine hügelige Grundmoränenlandschaft sowie die Grundmoräne und eine Menge Zungenbeckenseen.

Alpen– Entstehung

Die Alpen sind ein Faltengebirge, das durch die Plattentektonik entstanden ist.

Vor rund 80 Millionen Jahren gab es dort, wo jetzt die Alpen sind, das sogenannte Ur-Meer Thetys. Auf dem Grund hatten sich Ablagerungen von Kalk und Sand gesammelt. Diese Ablagerungen wurden immer fester, bis es zu Sandstein und Kalkstein wurde.

Die Kontinentalplatten sind immer in Bewegung. Wenn sie sich aufeinander zu bewegen, entsteht Druck. An der Stelle der Alpen wurde das Meer zusammengeschoben und nach oben gedrückt. Die afrikanische Kontinentalplatte hat sich über die Europäische geschoben. Der ehemalige Meeresboden hat sich zu dem Gebirge aufgefaltet.

Wenn Du mehr über die Plattentektonik erfahren möchtest, dann lies gerne die Erklärung dazu!

Regen und Wind hat die oberste Schicht abgetragen, weiter unten liegende Gesteinsschichten gelangen an die Oberfläche und das heute bekannte Aussehen entstand.

Großlandschaften Deutschlands – Das Wichtigste

  • Jede Großlandschafthat ihre eigenen naturräumlichen Eigenschaften.
  • Deutschland besteht aus vier Großlandschaften mit Fokus auf verschiedene Höhenlagen:
    • Norddeutsches Tiefland: maximale Erhebung von 200 Metern
    • deutsches Mittelgebirge: 500 bis 1.500 Meter
    • Alpenvorland: 500 bis 800 Meter
    • deutsche Alpen: 1.500 bis 3.000 Meter
  • Entstanden sind diese durch die glaziale Serie und durch die Plattentektonik.


Nachweise

  1. diercke.westermann.de: Die Alpen - Entstehung eines Faltengebirges (07.06.2022)

Welches Land liegt im Süden von Deutschland?

Südlich von Deutschland liegen Österreich und die Schweiz. In Österreich ist die Amtssprache Deutsch. Westlichvon Österreich liegt die Schweiz.

Welche Bundesländer sind im Westen?

Geografisch besteht Westdeutschland aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Hessen wird mitunter auch zu Mitteldeutschland gezählt. Genaue Grenzen, ob natürlich oder politisch-historisch, werden selten gezogen.

Welche Bundesländer liegen Wo?

Deutsche Bundesländer am Meer Nur 3 der deutschen Länder liegen am Meer. Niedersachsen liegt im Nordwesten Deutschlands an der Nordsee. Schleswig-Holstein liegt im Norden Deutschlands an der Nordsee und an der Ostsee. Und das Land Mecklenburg-Vorpommern liegt im Nordosten Deutschlands an der Ostsee.

Wo ist der Südwesten in Deutschland?

Im geografischen Sinn bezeichnet Südwestdeutschland in der Regel außer Baden-Württemberg zusätzlich noch das Landdreieck zwischen Oberrhein (die Regionen Rheinhessen und Pfalz im Land Rheinland-Pfalz und das Saarland) sowie die Nordoststrecke der Oberrheinischen Tiefebene (Südhessen etwa südlich des Hochtaunus).

Wie viele gibt es in Süddeutschland?

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