Wer ist als kind aus dem ausland adoptiert

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Eine Auslandsadoption kann vielen Kindern aus anderen Ländern ein besseres Leben ermöglichen. Und die Chance einer erfolgreichen Vermittlung sind sehr hoch - viel höher als bei einem Adoptionsverfahren in Deutschland. Wie eine Auslandsadoption abläuft und welche Voraussetzungen Du mitbringen musst, erfährst Du hier.

In diesem Artikel

  • Auslandsadoption: Unterschiede zur Inlandsadoption
  • Voraussetzungen für eine Auslandsadoption
  • Das Bewerbungsverfahren bei einer Auslandsadoption
  • Wie lange dauert eine Auslandsadoption und was kostet es?

Auslandsadoption: Unterschiede zur Inlandsadoption

Eine Auslandsadoption läuft ähnlich wie eine Inlandsadoption ab. Während es bei einer Inlandsadoption häufig mehr Bewerber als Kinder gibt, sieht es bei einer Auslandsadoption genau umgekehrt aus. Eine Adoption eines ausländischen Kindes muss laut Beschluss des Bundeskabinetts am 6. November 2019 durch eine staatlich anerkannte Adoptionsvermittlungsstelle begleitet werden. Auslandsadoptionen ohne Begleitung einer Vermittlungsstelle werden untersagt. Dies soll sicherstellen, dass “die zukünftigen Eltern auf die Herausforderungen einer Auslandsadoption vorbereitet und die Interessen der Kinder ausreichend berücksichtigt werden können”.

Die Vermittlungsstelle hilft bei der Erstellung der notwendigen Papiere und organisiert auch den Ablauf im Herkunftsland. Die einzelnen Vermittlungsstellen haben Zulassungen für jeweils unterschiedliche Länder. Sie geben Auskunft über die Bedingungen für die Bewerber in den jeweiligen Ländern und die Umstände, unter denen die Kinder in den Heimen leben.

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Voraussetzungen für eine Auslandsadoption

  • Eine Auslandsadoption ist möglich durch verheiratete Paare und in einzelnen Ländern sogar durch alleinstehende Frauen.
  • Das Mindestalter für ein Bewerberpaar beträgt 25 Jahre, das bedeutet, dass der eine Partner 25 Jahre alt sein muss, der andere mindestens 21 Jahre alt. Der Altersunterschied zwischen Bewerber und Kind sollte in etwa einem Generationsalter entsprechen. Das Höchstalter der Bewerber ist 50 Jahre, bei sehr großem Altersunterschied zwischen den Partnern sind Ausnahmen allerdings möglich.
  • Die Feststellung der positiven Adoptionseignung muss vor dem Verfahren durch das örtliche Jugendamt oder durch eine einschlägige Stiftung, zum Beispiel die Global Adoption Germany-Help for Kids e. V., erfolgen.
  • Die Bewerber dürfen nicht vorbestraft sein und dürfen sich auch nicht in der Ermittlungsphase eines Strafverfahrens befinden.
  • Gesundheitliche Risiken, wie lebensbedrohliche, lebensverkürzende oder ansteckende Krankheiten, sowie auch psychische Erkrankungen, wie z. B. Depressionen oder starke Angstzustände, dürfen bei den Bewerbern nicht vorliegen.
  • Die finanziellen Verhältnisse und die Wohnsituation der Bewerber müssen stabil und gesichert sein.
  • Bereits vorhandene leibliche, adoptierte oder Pflegekinder sind kein Hindernis für eine Adoption. Besonders bei der Aufnahme von älteren Kindern oder Kindern mit besonderen Bedürfnissen, kann die bereits vorhandene erzieherische Erfahrung auch ein Vorteil sein.
  • Der Altersabstand zum nächst älteren Kind sollte mindestens zwei bis drei Jahre betragen und das aufgenommene Kind sollte in der Regel das Jüngste sein. Die Aufnahme von Geschwisterkindern ist grundsätzlich möglich.
  • Auch homosexuellen Paaren ist eine Adoption gestattet. Geht man jedoch den Weg einer Privatadoption, muss man damit rechnen, dass das Land, für das man sich entscheidet, einem möglicherweise in die Quere kommen könnte.

Das Bewerbungsverfahren bei einer Auslandsadoption

Eine Auslandsadoption ist zwar aufwändig, aber nicht unüberwindbar. Oft werden die bürokratischen Hürden als schwierig geschildert. Von den durch eine Vermittlungsstelle organisierten Auslandsadoptionen scheitern jedoch angeblich nur ein bis zwei Prozent. Zunächst müssen die Interessenten mehrere Fragebögen ausfüllen und folgende Unterlagen einreichen:

  • Lebenslauf
  • Heiratsurkunde (falls vorhanden)
  • Einkommensnachweis
  • Nachweis von Wohneigentum oder Mietvertrag
  • Reisepasskopien
  • Gesundheitszeugnis durch den Hausarzt
  • Lohnsteuerkarte
  • Geburtsurkunden bereits vorhandener Kinder
  • polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag
  • Beglaubigungen und Überbeglaubigungen der einzelnen Papiere durch Ärztekammer Notar, Landgericht und Regierungspräsidium

Jede Auslandsadoption beginnt mit einem detaillierten Bewerbergespräch bei der Vermittlungsstelle und dem zuständigen Jugendamt. Eltern, die an einer Auslandsadoption interessiert sind, füllen dort unter anderem einen Fragebogen aus. Dieser Fragebogen stellt mögliche Belastungssituationen für die Eltern dar: Wie verhalten sie sich zum Beispiel, wenn das Kind mit Schimpfwörtern wie „Neger“ oder „Schlitzauge“ beschimpft wird? Wie reagieren die Großeltern auf ein vielleicht dunkelhäutiges Enkelkind? Nach diesem Fragebogen folgen weitere Gespräche mit dem Jugendamt, die unterschiedlich ausgeprägt sind.

Wie lange dauert eine Auslandsadoption und was kostet es?

Je nach den Umständen im Herkunftsland des Adoptionskindes trifft nach Abgabe aller Papiere der Kindervorschlag in der Regel innerhalb von eineinhalb bis zweieinhalb Jahren ein. Manche Länder haben aber auch Wartezeiten von unter einem Jahr für Auslandsadoptionen. Beide Partner müssen dann im Ausland zum Gerichtsverfahren erscheinen. Manchmal muss wenigstens einer der Partner mehrere Wochen im Herkunftsland bleiben. Eltern haben das Recht, für diese Zeit einen Antrag auf unbezahlten Urlaub zu stellen. Die Kosten für die Dokumente, die Arbeit der Vermittlungsstelle und die Reise belaufen sich je nach Land auf 8000 bis 15 000 Euro. Auch für Adoptivkinder erhalten die Eltern die Elternzeit.  Durch die Auslandsadoption bekommt das Kind die deutsche Staatsbürgerschaft, kann jedoch auch seine ursprüngliche behalten.

Wie läuft eine auslandsadoption ab?

Sie reisen in das Herkunftsland des Kindes, um es kennenzulernen und - je nach Regelung im Herkunftsstaat - mit ihm die Adoptionspflegezeit zu verbringen. Meistens wird das Adoptionsverfahren im Herkunftsland des Kindes durchgeführt.

Wie finde ich heraus ob ich adoptiert wurde?

Der autosomale DNS-Test ist für Adoptierte möglicherweise die beste Option, da mit ihm dein Erbgut mit dem Erbgut einer größeren Bandbreite an Personen verglichen werden kann. Ein DNS-Test kann bestätigen, ob du mit deiner unmittelbaren Familie biologisch verwandt bist, meist mithilfe mitochondrialer DNA.

Kann ein Ausländer in Deutschland ein Kind adoptieren?

Wer ein Kind adoptieren möchte, egal ob im Inland oder im Ausland, muss nach dem deutschen Recht unbeschränkt geschäftsfähig und mindestens 25 Jahre alt sein.

Kann man aus der Türkei ein Kind adoptieren?

In der Türkei gibt es laut der dortigen Zentralen Behörde über 1000 Paare auf der Warteliste, so dass die meisten Kinder im eigenen Land untergebracht werden können. Es gebe jedoch weiterhin Kinder in Einrichtungen, für die Eltern gesucht werden. Auch für Fremdverfahren gilt, dass diese in Deutschland starten müssen.

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