Wer ist aufstiegsfavorit in der dritten liga

Bevor am 22. Juli die neue Saison beginnt, hat liga3-online.de alle 20 Trainer nach ihren Aufstiegsfavoriten befragt. Das Ergebnis: Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden ist der Top-Favorit. Gleich 19 der 20 Übungsleiter sehen die Sachsen ganz vorne. Dahinter folgen der FC Ingolstadt (13 Stimmen), Erzgebirge Aue (zehn) und 1860 München (neun). Aber auch dem 1. FC Saarbrücken (drei) und dem VfL Osnabrück (eine) werden Chancen eingeräumt. 

Dynamo als Top-Favorit

Nur ein Jahr nach dem Aufstieg ist Dynamo Dresden nach der verlorenen Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern zurück in der 3. Liga. Doch geht es nach den Trainern der 3. Liga, gelingt den Sachsen wie nach dem letzten Abstieg vor zwei Jahren die direkte Rückkehr. 19 der 20 Übungsleiter zählen die SGD zu den Top-Favoriten. Selten zuvor gab einen so eindeutigen Favoriten. Nur Dynamo-Coach Markus Anfang nominierte die SGD wenig überraschend nicht selbst und wollte sich zudem auch nicht auf drei Teams festlegen: "Die 3. Liga wird auch in dieser Saison sehr eng beisammen sein. Mit heutigem Stand lassen sich noch nicht die ganz klaren Aufstiegsfavoriten benennen. Vielmehr sind es aus meiner Sicht acht, neun, vielleicht sogar zehn Mannschaften, die um den Aufstieg mitspielen können." Sein eigenes Team zählte er dabei nicht auf. Ziel sei es aber, "unbedingt im vordersten Drittel" mitzumischen.

Dass Dynamo der große Favorit ist, macht Viktoria-Coach Olaf Janßen daran fest, dass die Qualität nach dem Abstieg "erhalten geblieben" sei. Zwar hat die SGD mehrere Leistungsträger verloren, darunter Stammkeeper Kevin Broll, Top-Torjäger Christoph Daferner und Ransford-Yeboah Königsdörffer, dafür aber Spieler wie Kevin Ehlers und Panagiotis Vlachodimos halten können. Auch die Verpflichtungen von Jonathan Meier, Stefan Kutschke, Jan Shcherbakovski und Christian Conteh können sich sehen lassen. Zudem nennt Janßen noch einen weiteren Faktor: "Dynamo lebt von der enormen Wucht des Umfeldes."

Auch FCI und Aue gut im Rennen

Ebenfalls gute Chancen schreiben die Trainer dem FC Ingolstadt zu, der 13 Stimmen erhielt. Zwar mussten die Schanzer ebenfalls einige Stammspieler ziehen lassen, verstärkten sich mit Maximilian Dittgen, Marcel Costly und vor allem Pascal Testroet aber nicht weniger prominent. "Auch hier konnte die Qualität nach dem Abstieg erhalten werden, es wurden gute Transfers getätigt", so Janßen, der dem FCI zudem "beste wirtschaftliche Möglichkeiten" attestiert.

Mit dem FC Erzgebirge Aue (10 Stimmen) sehen die Übungsleiter auch den dritten Absteiger ganz vorne mit dabei. Die Veilchen haben in den letzten Wochen einen großen Umbruch vollzogen und bislang bereits 16 Spieler verpflichtet – darunter mit Elias Huth, Maximilian Thiel, Marco Schikora und Ulrich Taffertshofer mehrere Topspieler der vergangenen Drittliga-Saison. Dass somit alle drei Absteiger zu den Top-Favoriten zählen, ist mit Blick auf die vergangenen Jahre ein Novum. So deutlich fiel das Votum noch nie aus.

Gelingt 1860 der ersehnte Aufstieg?

Die viertmeisten Stimmen erhielt der TSV 1860 München, der vor der letzten Serie noch der Top-Favorit war. Sollten die Trainer exakt richtig liegen, würde die Löwen zum dritten Mal in Folge Vierter werden. Doch 1860 will die 3. Liga endlich nach oben verlassen. "Sie haben klar kommuniziert, dass sie hoch wollen und haben sich außerdem gut verstärkt", sagt Aue-Coach Timo Rost und spielt unter anderem auf die Verpflichtungen von Jesper Verlaat, Martin Kobylanski und Joseph Boyamba an. Uwe Koschinat, Trainer des 1. FC Saarbrücken ergänzt zudem: "Die Löwen mischen seit Jahren vorne mit und haben sich dezidiert mit dem klaren Ziel des Aufstieges verstärkt." Janßen verweist außerdem darauf, dass das "Gerüst der Mannschaft" erhalten geblieben sei. Zudem würde auch 1860 von der Wucht des Umfeldes profitieren.

Wer ist aufstiegsfavorit in der dritten liga

Wer kann überraschen?

Als weitere Kandidaten wurden der 1. FC Saarbrücken (drei Stimmen) sowie der VfL Osnabrück (eine) genannt. FCI-Coach Rüdiger Rehm nominierte den FCS, "aufgrund der Erfahrung und Qualität im Kader und beim Trainer". Den VfL hat – wie schon letzten Jahr – Joe Enochs auf dem Zettel. Kein Wunder, war der US-Amerikaner doch 21 Jahre lang als Spieler und Trainer für die Lila-Weißen aktiv und genießt an der Bremer Brücke Legendenstatus.

Was im Vergleich zur Vorsaison auffällt: Es wurden deutlich weniger Teams nominiert (sechs statt zehn). Die Trainer sind sich dieses Jahr also recht einig, was die Frage nach den Aufstiegsfavoriten angeht. Im vergangenen Sommer waren mit Türkgücü und Würzburg sogar zwei Teams zu den Favoriten gezählt worden, die am Ende abgestiegen sind.

Mit Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Kaiserslautern, die nach Top-Favorit 1860 die meisten Stimmen erhalten hatten, landeten die Coaches aber gleich zwei Volltreffer.  Den 1. FC Magdeburg, der souverän Meister wurde, hatten vor der Spielzeit nur fünf Trainer auf dem Zettel. Und auch in der Saison 2022/23 dürfte es wieder Teams geben, die unerwartet ganz oben mitmischen. Wer das Rennen um die 2. Liga macht, wird Ende Mai 2023 feststehen.

Mitarbeit: Filippos Kornelius, Jan Ahlers

Wer steigt in die 3. Liga auf 2022 23?

In der Saison 2021/22 stellten die Regionalligen West, Südwest und Bayern die drei direkten Aufsteiger in die 3. Liga. Der vierte Aufsteiger wurde im Playoff-Spiel zwischen den Meistern der Staffeln Nord und Nordost ermittelt. In der Saison 2022/23 kommen die direkten Aufsteiger aus West, Südwest und Nord.

Welche Plätze steigen in der 3. Liga auf?

Die vier (bis zur Saison 2017/18 drei) letztplatzierten Vereine steigen in die viertklassige Regionalliga ab und werden durch vier (bis 2018/19 drei) Aufsteiger aus den Regionalligen ersetzt. Die vier besten Teams der Liga qualifizieren sich für den DFB-Pokal.

Wer ist in die 3. Liga aufgestiegen 2021?

Seit Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/09 ist Borussia Dortmund II dreimal aus der Regionalliga aufgestiegen (2009, 2012, 2021), Holstein Kiel (2009, 2013), der Chemnitzer FC (2011, 2019), der 1. FC Saarbrücken (2010, 2020) und die SV Elversberg (2013, 2022) je zweimal.

Wer steigt in die 2 Liga auf 2022?

Magdeburg (Tabellenplatz 1) Derzeit führt Magdeburg mit einem großen Vorsprung von 11 Punkten die Tabelle der 3. Liga an. Auch die hervorragende Tordifferenz von 29, 16 von 23 gewonnen Ligaspielen und ein starker Kader machen Magdeburg zum Kandidaten Nummer eins für den Aufstieg in die 2. Bundesliga.