Wer ist für die Überladung verantwortlich?

Welche Bußgelder bei LKW-Überladung anfallen, und wie viele Punkte auf dem Flensburger Konto gutgeschrieben werden, wenn Ihr LKW bei einer Verkehrskontrolle das zulässige Gesamtgewicht überschritten hat, das können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.

Bußgeldkatalog zur LKW-Überladung

TatbestandBußgeldPunkteLKW über­laden - Sank­tionen für den Fah­rer2 bis 5 %30 EURüber 5 %80 EUR1über 10 %110 EUR1über 15 %140 EUR1über 20 %190 EUR1über 25 %285 EUR1über 30 %380 EUR1LKW über­laden - Sank­tionen für den Hal­ter2 bis 5 %35 EURüber 5 %140 EUR1über 10 %235 EUR1über 15 %285 EUR1über 20 %380 EUR1über 25 %425 EUR1

Bußgeldrechner zur LKW-Überladung

Weitere Ratgeber zum Thema „Ladungssicherung und Überladung“

Belastungen der Straße durch Güterverkehr

Wer ist für die Überladung verantwortlich?
Falsche Ladungssicherung führt zum Schlingern bis hin zu Unfällen.

Im Jahr 2012 wurden im Güterverkehr auf deutschen Straßen 3 311 100 000 t von deutschen und ausländischen LKWs transportiert. Es wurden also über 3 Mrd. Tonnen an Gütern in LKWs eingeladen und an den Zielort transportiert! Damit der Güterverkehr in diesem Ausmaß durchgeführt werden kann, muss die Infrastruktur daran angepasst werden: die Straßen müssen regelmäßig in Stand gesetzt werden, damit sie weiterhin ständig durch Fahrzeuge befahrbar sind. Denn das hohe Gewicht eines Lkws, mehrachsigen Fahrzeugs etc. sowie die schiere Anzahl an sehr schweren LKWs belastet die Straßen und macht engmaschige Wartung und Reparatur insbesondere der Autobahnen notwendig.

Um die Schäden jedoch so klein wie möglich zu halten und vor allem die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sollen die Verordnungen zur Überladung sicherstellen, dass die LKWs auf deutschen Straßen nicht ihr zulässiges Gesamtgewicht überschreiten, womit eine übermäßige Belastung der Straße verhindert wird. Neben der Verringerung der Straßenbelastung ist Fahrzeug, das seine zulässige Gesamtmasse nicht überschreitet, auch sicherer unterwegs. Wir zeigen Ihnen im folgenden, warum das so ist. Außerdem haben wir für Sie 10 Tipps zur LKW-Ladungssicherung zusammengestellt.

Auch der Lkw hat ein Leergewicht, das in die Berechnung einbezogen werden muss. Doch wie viel wiegt ein Lkw? Dies ist anhand der Fahrzeugpapiere ersichtlich. Es gibt sowohl leichte Lkw ab 7,5 Tonnen als auch schwere Laster bis hin zu 40 Tonnen. In anderen Ländern dürfen sogar noch schwerere Lkw fahren.

10 Tipps für die Ladungssicherung LKW

Ein LKW-Fahrer ist  nicht allein für  seine Ladung verantwortlich. Gerade wenn ein mehrachsiger LKW beladen wird, sind Spezialisten in den Beladevorgang involviert, denn für die private Nutzung werden solch großen LKWs wohl nicht benutzt. Die professionellen Verlader kümmern sich nicht nur darum, dass der LKW effizient und sicher beladen ist, sondern auch, dass das Gesamtgewicht des LKWs sich im gesetzlich erlaubten Rahmen befindet.

Da sie Fachmänner für die Sicherung der Ladung sind, kann der LKW-Fahrer davon ausgehen, dass sein LKW nicht überladen ist und die Strafe bei Überladung ihn nicht treffen können. Trotzdem kann ein Fahrer, dem bei einer Verkehrskontrolle die Überladung seines LKWs attestiert wird, sich nicht damit entschuldigen, dass andere für Ladung und Ladungssicherung verantwortlich sind! Er hat auch selbst die Verantwortung, nicht gegen das Verkehrsrecht zu verstoßen.

Tipps, wie Sie die Überladung bei einem LKW vermeiden, erhalten Sie hier.Tipps, wie Sie die Überladung bei einem LKW vermeiden, erhalten Sie hier.

Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei, Verstöße gegen den Bußgeldkatalog LKW-Überladung zu vermeiden:

  1. In Ihren Fahrzeugpapieren finden Sie eine Angabe zum zulässigen Höchstgewicht Ihres LKWs. Dieses Gewicht darf nach der Beladung nicht überschritten werden. Sie sollten möglichst viele Daten über Ihren LKW wissen: was sein Leergewicht ist, und wie hoch dementsprechend das Gewicht der Ladung sein darf, wie die Belastung auf die einzelnen Achsen auszusehen hat und ähnliches.
  2. Vor der Fahrt können Sie Ihren LKW abwiegen lassen, um zu überprüfen, dass keine Überladung vorliegt. Falls das nicht bei Ihrer Spedition möglich ist, können Sie eine Wiegung z.B. auch auf Recyclinghöfen vornehmen lassen. Sie sollten die verschiedenen Achsen Ihres LKWs fachmännisch wiegen, um sicherzustellen, dass die Ladung gleichmäßig im LKW verteilt ist.
  3. In der StVO wird das Thema Ladung thematisiert. Sie sollten die Einhaltung der dort aufgeführten Regeln zur Ladung vor der Fahrt persönlich überprüfen: Ist die Ladung im Fahrzeug so gesichert, dass sich auch bei einer Vollbremsung kein Gegenstand lösen kann? Auch Lärmentwicklung durch ungesicherte Güter ist in der StVO als Verstoß gegen das Verkehrsrecht definiert und zieht ein Bußgeld nach sich (10 Euro). Zwischen der Fahrt sind hier immer wieder Kontrollen angebracht, denn eventuell hat sich ein Utensil zur Ladungssicherung gelöst, und muss erneut fixiert werden. Übernehmen Sie diese Verantwortung gewissenhaft, und tragen Sie zur sachgerechten Sicherung der Ladung selbst bei.
  4. Bei der Berechnung der Ladung werden einige Elemente gerne vergessen, z.B. das Gewicht des Fahrers, das Gewicht der Tankfüllung, oder Güter, die erst bei einem späteren Halt in den LKW geladen werden. Überprüfen Sie vor der Fahrt, ob tatsächlich alles berücksichtigt wurde, was die Ladung des LKWs betrifft.
  5. Die Ladung eines LKWs kann sich während der Fahrt vergrößern. So kann sich Sand, der ohne Abdeckung transportiert wird, mit Regenwasser vollsaugen und eine nicht unerhebliche Vergrößerung des Gewichts bedingen! Berücksichtigen Sie diese Ausnahmen.
  6. Verlassen Sie sich beim Erkennen der Überladung nicht nur auf ihr Gefühl! Studien haben ergeben, dass Fahrer eine Überladung zuverlässig erst dann erkennen, wenn das Fahrzeug bereits eine Überladung von 30 Prozent über dem erlaubten Gewicht hatte! Wurde keine professionelle Beladung vorgenommen, sollten Sie den LKW vor der Fahrt wiegen, um Klarheit zu erhalten.
  7. Im Ausland gelten andere Regeln bei der Ermittlung des zulässigen Gesamtgewichts. Das betrifft deutsche Fahrer, die die Straßen anderer Länder befahren, aber auch ausländische Fahrer, die Deutschland durchqueren. Informieren Sie sich rechtzeitig über abweichende Vorschriften im Ausland bei der LKW-Überladung und Ladungssicherung!
  8. Haben Sie eine Wiegung vorgenommen, so bewahren Sie den Wiegeschein auf. Sie können diesen bei einer Verkehrskontrolle vorweisen und somit den Verdacht auf Überladung möglicherweise entkräften, und sich die zeitintensive Fahrt zur nächsten Wiegestation aufgrund der Aufforderung der Polizeibeamten sparen. Zudem können Sie den Vorwurf, Sie wären vorsätzlich mit Überladung gefahren, entkräften.
  9. Werden Sicherheitsgurte zur Fixierung der Ladung eingesetzt, so sind Sie dafür verantwortlich,  regelmäßig zu kontrollieren, ob die Gurte noch stabil sitzen. Sie müssen manchmal erneut  festgezurrt werden. Sprechen Sie vor der Fahrt mit dem Verlader, damit offene Fragen diesbezüglich geklärt werden können! Er kann Ihnen auch sagen, wie oft die Kontrolle notwendig ist, und wie die Hilfsmittel zur Ladungssicherung funktionieren.
  10. Nutzen Sie die Toleranz von bis zu 2 Prozent Überladung nicht aus. Zwar bekommen Sie laut Bußgeldtabelle keine Strafen, wenn Ihr LKW nur bis zu 2 Prozent über dem zulässigen Gesamtgewicht liegt, doch sollten Sie diese Toleranz lieber für den Ausgleich von etwaigen Messfehlern bei Ermittlung des Gewichts verwenden, um in jedem Fall auf der sicheren Seite zu sein und keinen Bußgeldbescheid aufgrund von Überladung zu erhalten. Mit dem Bußgeldrechner LKW Überladung können Sie hier berechnen, in welchem Bereich der Überladung Sie sich befinden und was die Konsequenzen sein können:

Neben der Beschädigung der Straßen durch das hohe Gewicht der LKWs ist Überladung aufgrund der Gefährdung der Verkehrssicherheit im Bußgeldkatalog mit hohen Strafen belegt. Allein die Tatsache, dass Polizisten schon durch Begutachtung der Fahrweise eines LKWs erkennen können, ob dieser LKW überladen ist, zeigt, dass die Folgen der Überschreitung des zulässigen Höchstgewichts des Fahrzeugs gravierend sind.

Neben der Verteilung der Ladung, die durch unregelmäßige Belastung der einzelnen Achsen ein Schlingern des Fahrzeugs bedingen kann, kann gerade auch ungesicherte Ladung bei einer Vollbremsung in den Fahrzeuginnenraum geschleudert werden und den Fahrzeuginsassen treffen, wobei neben Verletzungen auch Unaufmerksamkeit auf das aktuelle Verkehrsgeschehen die Sicherheit des Straßenverkehrs einschränkt. Da die Reifen bei Überladung durch die immense Belastung ihr Profil schneller verlieren und nicht mehr garantiert werden kann, dass die Reifen auf der Fahrbahn noch Halt finden, ist auch dies ein unberechenbares Risiko bei der Überladung eines LKWs. Zudem müssen die Reifen aufgrund des schnelleren Verschleiß durch die LKW-Überladung häufiger erneuert werden.

Bei einer Überladung wird ein Fahrverbot verhängt, bis die Ladung reduziert ist oder eine weitere Ladungssicherung vorgenommen wurde – auch dies stellt aufgrund der  engen Zeitpläne der LKW-Fahrer ein großes Ärgernis dar.

Weitere Informationen zur Überladung von Kraftfahrzeugen finden Sie in diesem Video:

Video: Wann ist mein Auto überladen?

Sanktionen für Fahrer – und für Halter

In Deutschland gilt in den meisten Fällen der Grundsatz, nicht den Halter, sondern den Fahrer bei Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr zu belangen. Bei der LKW-Überladung jedoch wird der Bußgeldbescheid nicht nur an den sündigen LKW-Fahrer verschickt, sondern auch der Fahrzeughalter muss Bußgelder in Kauf nehmen, und bekommt sogar einen Punkt in Flensburg.

Im Güterverkehr geht es um möglichst hohe Gewinne – die Speditionsunternehmen stehen unter Druck, zwar günstige Preise anzubieten, aber dennoch ihren Gewinn zu maximieren. Daraus resultieren negative Begleitumstände für die einzelnen Fahrer: Termindruck, der sie fast zwingt, eine Geschwindigkeitsüberschreitung mit dem LKW zu begehen, oder die Lenk- und Ruhezeit zu missachten – oder aber auch eine Überladung ihres LKWs in Kauf zu nehmen, um mehr Güter auf einmal transportieren zu können.

Durch die Überladung oder fehlende Ladungssicherung bringen sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr. Durch die Haftbarmachung des Fahrzeughalters bei einer LKW-Überladung, in dem ein Bußgeld für Überladung auch dem in höherer Instanz Verantwortlichen droht, soll diesem Problem entgegengewirkt werden. Auch jemand, der selbst keinen Führerschein hat, kann somit Punkte ansammeln! Und auch ein Bußgeld von bis zu 425 Euro kann vom Halter eingefordert werden – bei einer Überladung von über 25 Prozent über dem erlaubten Gewicht des LKWs.

FAQ: Überladung bei LKW

Wann ist mein LKW überladen?

Er gilt dann als überladen, wenn die in der Zulassungsbescheinigung eingetragene zulässige Gesamtmasse überschritten wird. Sehen Sie also erst in den Papieren nach, wie viel Sie bei Ihrem LKW zuladen dürfen.

Wie wird Überladung bei LKW sanktioniert?

Je mehr das zulässige Gesamtgewicht überschritten wurde, desto teurer wird es. Klicken Sie hier, um in der Bußgeldtabelle nachzusehen.

Was muss ich tun, um eine Überladung zu vermeiden?

Wenn Sie hier klicken, erhalten Sie 10 Tipps, um eine Überladung Ihres LKW von vornherein zu vermeiden.

Wer zahlt bei Überladung?

Dennoch kann sich ein LKW-Fahrer nicht mit diesem Argument rausreden, wenn doch eine Überladung festgestellt wurde. Kam es zu einer Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichts, müssen Fahrer und Halter eine Strafe bezahlen.

Was passiert bei Überladung?

Strafe bei Überladung Ein überladenes Fahrzeug gefährdet die Verkehrssicherheit. Nicht ohne Grund wird in Deutschland bei Überladung ein Bußgeld von bis zu 235 Euro plus ein Punkt in Flensburg verhängt. Im Ausland können die Strafen noch viel höher sein.

Wie viel Prozent darf man überladen?

Auto überladen: Welche Bußgelder drohen? Der Bußgeldkatalog zur Überladung sieht eine Toleranzgrenze von 5 Prozent vor. Erst wenn das zulässige Gesamtgewicht um mehr als 5 Prozent überschritten wird, gibt es laut StVO einen Bußgeldbescheid. Der kann je nach Grad des Verstoßes bei 10 Euro bis 235 Euro liegen.

Welches Gewicht zählt bei Überladung?

Wiegt der Anhänger bis zu 100 kg mehr als zulässig, also bis zu 2100 kg – was einer Überladung von fünf Prozent entspricht – werden 10 Euro Bußgeld fällig. Wiegt er zwischen 100 und 200 kg mehr als maximal zulässig – also bis zu 2200 kg, was einer Überladung von zehn Prozent entspricht – werden 30 Euro Bußgeld fällig.