Wer steht über dem US Präsident?

• Trumps Social Media-Plattform Truth Social seit Februar online
• Börsengang von Trump Media & Technology Group steht vor großen Hindernissen
• Trumps SPAC Digital World Acquisition Company vor dem Ende?

Groß waren Trumps Ankündigungen im Oktober 2021: Truth Social, sein soziales Netzwerk, werde Twitter, Facebook & Co. in den Schatten stellen. "Anders als bei den großen Tech-Plattformen wird es kein Shadow-Banning, keine Drosselung, keine Dämonisierung und keine Manipulation von Algorithmen für politische Agitationen geben", zitiert "Investor's Business Daily" aus Trumps Erklärung. "Wir werden die Nutzer nicht wie Laborratten für soziale Experimente behandeln oder alternative Ansichten als 'Desinformation' bezeichnen", so der 76-jährige Ex-Präsident. Bislang wurde aus diesen weitreichenden Plänen aber wenig - zwar ging Trumps Plattform Truth Social tatsächlich online, jedoch hält sich das Nutzeraufkommen im selbsternannten "Amerikas großem Zelt" in engen Grenzen. Nutzer aus Deutschland haben auf dieses soziale Netzwerk auch neun Monate nach dem Launch noch keinen Zugang. Trump selbst hat bei Truth Social momentan 4 Millionen Follower - bei Twitter waren es vor seiner Sperrung noch mehr als 89 Millionen gewesen. Ist Trumps Traum von seinem eigenen Social Media-Ökosystem damit schon ausgeträumt?

Trump will mit seiner Technologiefirma an die Börse

Trump plant den Börsengang seines Unternehmens Trump Media & Technology Group (TMTG) an die NASDAQ-Technologiebörse, dieser Vorgang soll mittels der SPAC (Special Purpose Acquisition Company) Digital World Acquisition ablaufen. Eine SPAC ist eine Mantelgesellschaft, die zuerst ihre Anteile verkauft und mithilfe der gesammelten Investorengelder eine Privatfirma aufkauft. Durch diese Fusion wird die aufgekaufte Firma zu einem börsennotierten Unternehmen. Auf diese Weise kann der Börsengang (IPO) erheblich verkürzt werden, da so die im amerikanischen Finanzrecht andernfalls vorgesehenen langwierigen juristischen Prüfungen umgangen werden können.

Die Gretchenfrage: Wird die Übernahmefrist verlängert?

Der Haken an Trumps SPAC: Bislang konnte die Fusion zwischen DWAC und TMTG noch nicht abgeschlossen werden, weil die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen die SPAC ermittelt. Die Umstände, unter denen DWAC die Trump-Firma ausgewählt hat, sind nämlich Gegenstand zivil- und strafrechtlicher Ermittlungen. Die SEC hat die Transaktion wegen der laufenden Ermittlungen auf Eis gelegt.

Aus diesem Grund muss die Übernahmefrist verlängert werden, wofür eine Mehrheit von 65 Prozent der Aktionäre erforderlich ist. Nur so kann die Liquidation von DWAC verhindert werden, da SPACs nur eine begrenze Lebenszeit haben und nach einer gewissen Zeit ohne Fusion aufgelöst werden. Mehrfach wurde diese entscheidende Abstimmung verschoben, als neuer Termin ist von DWAC-Chef Patrick Orlando der 23. November anberaumt worden. Angesichts der Tausenden von Privatanlegern ist es ein schwierig zu organisierendes Unterfangen, die notwendigen Stimmen für die Verschiebung zu erhalten.

Trump will Börsengang in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar

Dabei verfügt DWAC über einen Treuhandfonds in Höhe von 293 Millionen Dollar, um eine Kampagne zu finanzieren, mit der die Aktionäre erreicht werden sollen. Insgesamt soll TMTG mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden US-Dollar an die Börse gehen, laut eigenen Angaben haben Investoren Trumps Firma Investitionen in Höhe von einer Milliarde Dollar zugesagt. Währenddessen gehen aber hohe Investorengelder verloren. In einem SEC-Dokument vom letzten Monat teilte DWAC mit, dass es zwischen dem 19. und 23. September Kündigungen von PIPE-Investoren (Private Investment in Public Equity) erhalten hat, die rund 139 Millionen US-Dollar ausmachen, wie "Investor's Business Daily" berichtet.

Große Chance oder Mega-Flop?

Die DWAC-Papiere erleben nach dem Rekordhoch am 22. Oktober 2021 bei 175,00 US-Dollar eine langwierige Baisse. Gut ein Jahr nach dem Allzeithoch erreichten sie ihren bisherigen Tiefstand von 15,57 US-Dollar - also zum Zeitpunkt, als Tesla-CEO Elon Musk Twitter übernahm und Maßnahmen für die Profitsteigerung der Kurznachrichtenplattform ankündigte. Es wird außerdem darüber spekuliert, ob Trump bei Twitter demnächst wieder zugelassen wird. Seitdem sich Trumps Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2024 anbahnt, sprangen die DWAC-Titel in den letzten Handelstagen aber wieder nach oben - vom Rekordtief haben sich die Papiere denn auch mit einem aktuellen Preis von 21,29 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 16. November 2022) deutlich entfernen können.

Sollte Trumps Unternehmen die selbst gesteckten Ziele erreichen, könnten die Kurse der DWAC und danach von TMTG noch deutlich weiter steigen. TMTG rechnet nach eigenen Angaben nämlich damit, dass der durchschnittliche Umsatz von Truth Social pro Nutzer bis 2026 auf 13,50 Dollar steigen kann. Zu diesem Zeitpunkt werde es 81 Millionen Nutzer haben, so die ambitionierte Prognose. Im Vergleich dazu liegt der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer bei Twitter derzeit bei 23,76 Dollar. Dabei soll Truth Social nur einen Teil von Trumps digitalem Kosmos bilden, weitere Komponenten wie ein Streamingdienst sollen hinzukommen. Bis 2026 wird mit 40 Millionen zahlenden TMTG+-Abonnenten gerechnet. Die durchschnittliche monatliche Gebühr pro Nutzer soll dann bei 9 US-Dollar liegen.

Allerdings muten diese Prognosen aus heutiger Perspektive extrem optimistisch an. Nach etwa neun Monaten fällt das erste Zwischenfazit von Truth Social sehr ernüchternd aus. Zudem ist die Fusion von DWAC mit TMTG noch lange nicht in trockenen Tüchern. In Anbetracht dessen ist es gut möglich, dass sich Trumps Digitalabenteuer nur als ein kurzes Strohfeuer erweisen wird.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Win McNamee/Getty Images

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