WAS IST EINE SCHILDDRÜSENDIAGNOSTIK?
Die Schilddrüse (lateinisch Glandula thyreoidea oder thyroidea) ist eine Hormondrüse, die im Hals unterhalb des Kehlkopfes vor dem Kehlkopf-/Schildknorpel gelegen ist. Die Schilddrüse hat einen rechten und einen linken Lappen, die durch einen schmalen Streifen (Isthmus) verbunden sind. Ihre Form erinnert damit an ein „H“ oder einen Schmetterling. Die Hauptfunktion der Schilddrüse ist Bildung der jodhaltigen Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Die der Schilddrüse anliegenden Nebenschilddrüsen bilden das Hormon Calcitonin. Die Schilddrüsenhormone spielen eine wichtige Rolle im gesamten Körper und beeinflussen den Stoffwechsel, Zellwachstum und Funktionszustand fast aller Organe.
Störungen der Schilddrüsenfunktion können zur Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose bzw. Hyperthyreose) führen und sich damit auf den gesamten Körper auswirken.
In der Schilddrüse kann es zur Entstehung von Knoten oder Zysten kommen. Diese können ebenfalls Beschwerden hervorrufen. Die meisten knotigen oder zystischen Veränderungen der Schilddrüse sind gutartig, Schilddrüsenkrebs ist hingegen selten.
In der Schilddrüse können auch Entzündungen auftreten, oftmals sind diese durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht (sog. Autoimmunerkrankungen, wie die Hashimoto-Thyreoiditis oder Basedow-Erkrankung).
Bei einer Schilddrüsendiagnostik werden zunächst Form und Größe der Schilddrüse mit einer Ultraschalluntersuchung ermittelt und mögliche Schilddrüsenveränderungen (z.B. Knoten, Zysten) lokalisiert.
UNTERSUCHUNGSVORBEREITUNG UND ABLAUF
Vor der Untersuchung soll möglichst wenig Jod aufgenommen werden, d.h. ab einem Monat vor der Untersuchung keine Röntgenkontrastmittelgabe oder Einnahme jodhaltiger Medikamente.
Nehmen Sie bitte Ihre Schilddrüsenmedikamente am Tag der Untersuchung nicht ein.
Ansonsten ist keine besondere Vorbereitung nötig.
Als erstes erfolgt ein Gespräch, bei dem wichtige Frage zu möglichen Schilddrüsenerkrankungen geklärt werden und die Untersuchung besprochen wird.
Anschließend wird in der Regel eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse durchgeführt zur Bestimmung der Größe Ihrer Schilddrüse und zum Nachweis von Organveränderungen, z.B. Schilddrüsenknoten.
Im Anschluss daran erfolgt, wenn nötig, eine Blutabnahme, z.B. zur Bestimmung der Schilddrüsenhormonwerte und ggf. eine Schilddrüsenszintigraphie. Mit der Schilddrüsenszintigraphie kann die Funktion der Schilddrüse insgesamt und auch von Schilddrüsenveränderungen/Knoten beurteilt werden (z.B. Feststellung heißer/kalter Knoten).
Eine abschließende Aussage zu einer Schilddrüsenerkrankung kann oftmals erst in der Zusammenschau aller Ergebnisse (Laborergebnisse können bis zu fünf Tagen benötigen) erfolgen, so dass diese Ihnen meistens leider nicht am Tage der Untersuchung mitgeteilt werden kann.
Schilddrüsenszintigraphie
Vor der Untersuchung soll möglichst wenig Jod aufgenommen werden, d.h. ab einem Monat vor der Untersuchung keine Röntgenkontrastmittelgabe oder Einnahme jodhaltiger Medikamente.
Ansonsten ist keine besondere Vorbereitung nötig.
Für die Szintigraphie wird eine schwach radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt.
Nach etwa 10 bis 20 Minuten wird dann mit einer besonderen Kamera (Gammakamera) eine Aufnahme der Schilddrüse im Sitzen angefertigt.
Sie können während dieser Zeit normal atmen und schlucken, sollten jedoch ruhig sitzen bleiben. Nach 5-10 Minuten ist die Aufnahme fertig.
Da es sich hierbei nicht um ein jodhaltiges Kontrastmittel handelt, treten auch keine Kontrastmittelnebenwirkungen oder allergische Reaktionen auf. Es tritt keine Übelkeit oder Schwindel auf. Nach der Untersuchung gibt es keine Einschränkung für die Teilnahme am Straßenverkehr. Zudem ist die Strahlenexposition äußerst gering.
MIBI-Schilddrüsenszintigraphie
Stellt sich ein Schilddrüsenknoten in der üblichen Szintigraphie kühl oder kalt dar sollte dieser Befund weiter abgeklärt werden. Dazu bieten sich je nach Befund eine Feinnadelpunktion des Knotens oder auch eine sog. MIBI-Szintigraphie an. Die MIBI-Szintigraphie ist eine besondere Schilddrüsenszintigraphie, die bösartige Veränderungen der Schilddrüse mit großer Sicherheit ausschließen kann.
Vor der Untersuchung ist keine besondere Vorbereitung nötig.
Für die Szintigraphie wird eine schwach radioaktive Substanz in die Armvene gespritzt.
Nach etwa 60 Minuten wird dann mit einer speziellen Kamera (Gammakamera) erst eine Aufnahme der Schilddrüse im Sitzen über ca. 10 min. angefertigt, danach eine weitere im Liegen über ca. 20 min.
Da es sich hierbei nicht um ein jodhaltiges Kontrastmittel handelt, treten auch keine Kontrastmittelnebenwirkungen oder allergische Reaktionen auf. Es tritt keine Übelkeit oder Schwindel auf. Nach der Untersuchung gibt es keine Einschränkung für die Teilnahme am Straßenverkehr. Zudem ist die Strahlenexposition gering.
WAS LEISTEN DIESE METHODEN?
Die vorgenannten Untersuchungen bzw. ihre Kombination ermöglichen es, Schilddrüsenerkrankungen festzustellen und deren Therapiebedürtftigkeit einzuschätzen, z.B. Schilddrüsenvergrößerungen, Schilddrüsenknoten, Schilddrüsenzysten, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion, Schilddrüsentzündungen.
Wir führen ebenfalls Nachsorgeuntersuchungen nach Schilddrüsenkrebs oder Nachkontrollen nach einer Radiojodbehandlung gutartiger Schilddrüsenveränderungen durch.
UMFASSEND VERNETZT FÜR OPTIMALE ERGEBNISSE
Als Mitglied des Deutschen Schilddrüsenzentrums ist Dr. med. Ursula Reichert die ausgewiesene Expertin im Bereich der Schilddrüsen-Diagnostik in unserem Institut und hervorragend mit weiteren Fachleuten auf diesem Gebiet vernetzt.