Wie lange bleibt ein Eintrag in der Schufa?

Bonität: Wann Sie einen Schufa-Eintrag erhalten und wie lange er bleibt

Banken nutzen für die Ermittlung der Kreditwürdigkeit die persönlichen Antragsdaten des Kreditnehmers, aber auch die Bonitätsinformationen von Auskunfteien wie der Schufa. Was Sie über einen Eintrag wissen müssen.

Für Links auf dieser Seite erhält FOCUS online ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit

gekennzeichnete. Mehr Infos

Auskunftbüros sammeln und speichern personenbezogene Daten und geben sie an Banken weiter, denn diese sind dazu verpflichtet, vor Abschluss eines Kredits die Kreditwürdigkeit des Verbrauchers zu prüfen. Das ist normal und bei „berechtigtem Interesse“ rechtlich zulässig, die Informationen werden zudem strengstens überwacht und vor Missbrauch geschützt.

Der sogenannte „Bonitätsscore“ einer Person setzt sich dabei nicht nur aus Informationen zu Bankkonten, Kreditkarten, Krediten, laufenden Handy- und Leasingverträgen, Konten bei Versandhändlern oder Bürgschaften zusammen. Es fließen beispielsweise auch Angaben zu Inkasso- oder Insolvenzverfahren ein. Adressdaten hingegen nutzt die Schufa zum Scoring nur in Ausnahmefällen – wenn ihr keine anderen Daten über eine Person vorliegen. Informationen wie Name und Nationalität spielen laut der Auskunftei für die Berechnung des Scores jedoch keine Rolle.

Wann bekomme ich einen „Schufa-Eintrag?“

Zu 90 Prozent der Verbraucher hat die Schufa nach eigener Aussage ausschließlich positive bzw. neutrale Informationen gespeichert. Dazu zählen von den Banken gemeldete Informationen, wie z. B. neu eröffnete Girokonten oder abgeschlossene Kreditkarten, aber auch die erfolgte Gesamttilgung eines Kredits. Auch Energieversorger, Handelsunternehmen und Telekommunikationsanbieter melden der Schufa Informationen zu „vertragsgemäßem Verhalten“.

Über den Autor

Christian Nau ist Geschäftsführer beim Kreditvergleichsportal CHECK24 und Experte für den Online-Vergleich und die Vergabe von Verbraucherkrediten.

Negative Schufa-Merkmale werden dann gespeichert, wenn es zu Zahlungsausfällen oder auch zu unausgeglichenen Forderungen kommt. Jedoch passiert das erst dann, wenn auch nach mehrfachen Mahnungen und dem Überziehen der Fristen immer noch keine Zahlung eingegangen ist. So müssen erst mindestens zwei schriftliche Mahnungen beim Kreditnehmer eingetroffen sein, denen er nicht widersprochen hat. Zudem müssen zwischen der ersten Mahnung und dem Schufa-Eintrag vier Wochen vergehen. Übrigens: In einer Mahnung muss ein negativer Eintrag angekündigt werden.

Sie haben einen negativen Schufa-Eintrag? So erhalten Sie trotzdem eine Baufinanzierung 

Wie wirkt sich ein Schufa-Eintrag auf den Bonitätsscore aus?

Häufig wird ein Schufa-Eintrag negativ und mit einer nicht gezahlten Rate, einem Kontoüberzug o. ä. assoziiert. Das ist jedoch nicht immer der Fall – ganz im Gegenteil sogar: So wirkt sich z. B. die regelmäßige Zahlung der Raten eines Leasingvertrags positiv auf die eigene Kreditwürdigkeit aus. Denn auch solche „Schufa-Einträge“ helfen dem Kreditgeber, das Vertragsrisiko mit einem neuen Kreditkunden einzuschätzen. Das Gesamtbild aller Eintragungen – negativ wie positiv – ergibt schließlich den sogenannten Schufa-„Basisscore“ (0 Prozent bis 100 Prozent). Die genaue Berechnung legt die Schufa trotz vielfacher Kritik allerdings weiterhin nicht offen.

Eine Person mit einem Score von 50-80 Prozent ordnet die Schufa in die Kategorie „sehr hohes Risiko“, eine mit dem Score von mehr als 97,5 Prozent in die Kategorie „sehr geringes Risiko“ ein. Banken nutzen meist den „Schufa-Bankenscore 3.0“ mit 1-9999 Punkten oder einen eigenen, mit der Schufa entwickelten Score, die dem Basisscore im Wesentlichen entsprechen, aber auch davon abweichen können.

Jetzt Kredite ohne Bonitätsprüfung einfach und schnell vergleichen (Anzeige)

Dauer des Schufa-Eintrags

Wie lange negative Schufa-Einträge gespeichert werden, wurde zwischen dem Dachverband der Auskunfteien und den Datenschutzbehörden geregelt. Zum Beispiel werden Informationen zu Verbraucherinsolvenzen und Zwangsvollstreckungen drei Jahre lang gespeichert. Jene gespeicherten Daten haben häufig große Auswirkungen auf das finanzielle Leben einer Person. Beispielsweise senken sie die Wahrscheinlichkeit, einen Kredit zu bekommen, oder bedingen in der Regel zumindest schlechtere bzw. teurere Konditionen. Schufa-Einträge über „störungsfreie“ Girokonten, Kreditkarten etc. bleiben dagegen solange gespeichert, wie die Konten existieren. Einträge über Kredite, Ratenzahlungen etc. werden nach der vollständigen Rückzahlung in der Regel noch drei Jahre gespeichert, Anfragen, z. B. von Banken, mindestens ein Jahr lang.

Online Rechtsberatung über advocado (Anzeige)

Negativer Schufa-Eintrag? Löschung jetzt prüfen

Zum kostenfreien Schnell-Check

Wirkt sich der Online-Kreditvergleich negativ auf den Schufa-Score aus?

Die Anzahl von Krediten bzw. Kreditanfragen kann sich tatsächlich negativ auf den Bonitätsscore auswirken. Entscheidend ist dabei, wie die Bank bei der Auskunftei die Informationen über den Antragsteller anfragt: Nutzen die Geldhäuser die „Anfrage Kreditkonditionen“, hat das keine negativen Auswirkungen auf die Bonität des Verbrauchers. Melden sie hingegen „Anfrage Kredit“, kann sich die Häufigkeit der Anfragen jedoch durchaus negativ bemerkbar machen. Deshalb scheuen sich viele Verbraucher davor, Kreditangebote online zu vergleichen, denn sie denken, dass eine Anfrage der Kreditkonditionen mit einem Antrag gleichzusetzen sei. Bei vielen Kreditvergleichen lassen sich jedoch auch schufaneutral Auskünfte einholen.

Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus Schufa?

Nutzen Sie stattdessen die unverbindliche Konditionsanfrage für einen Kredit. Löschung nach 3 Jahren Fällige Kreditforderungen werden 3 Jahre nach der Tilgung gelöscht. Wenn Sie Giro- oder Kreditkartenkonten auflösen, dann bleiben diese Informationen ebenfalls 3 Jahre lange in Ihrer SCHUFA gespeichert.

Wie kann ich einen Eintrag in der Schufa löschen lassen?

Berechtigte SCHUFA-Einträge können in der Regel nicht vorzeitig gelöscht werden. Der Schuldner muss die offenen Forderungen begleichen! Hat er seine Schulden bezahlt, wird der Eintrag beim zuständigen Amtsgericht entfernt. Anschließend muss der Gläubiger in die Löschung des Eintrags einwilligen.

Wie lange dauert es bis die Schufa sich erholt hat?

Der Basisscore Je höher der Wert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zu Zahlungsausfällen kommt. Dieser Wert wird alle 3 Monate neu berechnet. Ein sehr guter Wert liegt über 97,5 %.

Wird man automatisch aus der Schufa gelöscht?

Ja, die Löschung eines negativen Schufa-Eintrags erfolgt in der Regel automatisch, aber je nach Grund für den Eintrag gibt es unterschiedliche Löschfristen. Diese können zwischen 1 und 3 Jahren liegen. Nachweislich falsche, unberechtigte oder veraltete negative Schufa-Einträge kannst du aber sofort löschen lassen.