09.11.2022 Show
Überblick Lehramtsausbildung in BayernIn Bayern erfolgt die Lehrer*innenausbildung für folgende Lehramtstypen: Lehramt an Grundschulen, Lehramt an Mittelschulen, Lehramt an Realschulen, Lehramt an Gymnasien, Lehramt an beruflichen Schulen, Lehramt für Sonderpädagogik. Struktur der LehramtsausbildungDas Lehramtsstudium ist modularisiert und mit einem Leistungspunktesystem versehen. Es umfasst von Anfang an die miteinander verzahnten Bereiche Fachwissenschaften, Fachdidaktik, Erziehungswissenschaften und Schulpraktika. An einigen Universitäten erlangen Studierende nach dem sechsten Semester einen dem jeweiligen Fachstudium entsprechenden Bachelorgrad: Bachelor of Arts (B.A.), Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Education (B.Ed.). Dieser wird nach dem Erwerb von 180 Leistungspunkten (LP) verliehen. Die Erste Lehramtsprüfung besteht aus zwei Teilen, einem universitären Prüfungsteil – den studienbegleitend abzulegenden Modulprüfungen – und der Ersten Staatsprüfung unter staatlicher Aufsicht. Die Erste Staatsprüfung für ein Lehramt an öffentlichen Schulen wird – mit Ausnahme des Lehramts an beruflichen Schulen – durch die von den Hochschulen zu verleihenden Bachelor- und Masterabschlüsse nicht ersetzt! An mehreren Universitäten des Landes sind die Lehramtsstudiengänge in bestimmten Fächerkombinationen nach dem Bachelor-Master-Modell neu strukturiert. Die Studierenden erwerben nach sechs Semestern zunächst den nur für den außerschulischen Bereich berufsqualifizierenden Grad „Bachelor of Education“. Nach weiteren ein bis drei Semestern besteht die Möglichkeit, das Studium mit der Ersten Staatsprüfung für das betreffende Lehramt abzuschließen. Zusätzlich kann nach entsprechendem Studium ein Mastergrad erworben werden (M.Ed., M.A., M.Sc.). Lehramt an Grundschulen, Lehramt an MittelschulenStudienorte: Alle bayerischen Universitäten außer Bayreuth U und München TU; Hochschulen für Musik in München und Würzburg. Ausbildungsdauer: 7 Semester Regelstudienzeit; nach der Ersten Lehramtsprüfung 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Praktika: ein 8-wöchiges Betriebspraktikum, ein Orientierungspraktikum (3-4 Wochen), ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum (i.d.R. im Laufe von zwei aufeinander folgenden Schulhalbjahren abzuleisten), ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum, das sich auf eines der gewählten Fächer (und nicht auf ein die Erweiterung des Studiums begründendes Fach) bezieht sowie ein zusätzliches studienbegleitendes Praktikum im Zusammenhang mit dem Studium der Didaktik der Grundschule bzw. ein zusätzliches studienbegleitendes Praktikum im Zusammenhang mit dem Studium der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule. Fächer und Kombinationen Als Unterrichtsfächer können gewählt werden: Beruf und
Wirtschaft (nur für das Lehramt an Mittelschulen), Biologie, Chemie, Deutsch, Deutsch als Zweitsprache, Englisch, Ethik, Geographie, Geschichte, Informatik (nur für Lehramt an Mittelschulen), Kunst, Mathematik, Musik, Physik, evangelische Religionslehre, katholische Religionslehre, Politik und Gesellschaft, Sport. Erweiterung: An die Stelle des Studiums eines der genannten Unterrichtsfächer kann in Erweiterung des Studiums das Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt treten (Regelstudienzeit 9 Semester). Das ist aber nur an folgenden Studienorten möglich: Bamberg U, Eichstätt-Ingolstadt KU, München U. Das Studium für das Lehramt an Grundschulen und für das Lehramt an Mittelschulen kann erweitert werden durch das Studium eines weiteren Unterrichtsfachs, des Fachs Islamischer Unterricht, oder durch das Studium, das zu einer sonderpädagogischen Qualifikation oder der pädagogischen Qualifikation als Beratungslehrkraft führt. Das Studium für das Lehramt an Grundschulen kann ferner durch das Studium der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule, das Studium für das Lehramt an Mittelschulen durch das Studium der Didaktik der Grundschule erweitert werden. Nachträglich kann die Ausbildung erweitert werden durch das Studium:
Lehramt an RealschulenStudienorte: Alle bayerischen Universitäten sowie die Hochschulen für Musik in München und Würzburg (Fach: Musik). Ausbildungsdauer: 7 Semester Regelstudienzeit; nach der Ersten Lehramtsprüfung 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Praktika: ein 8-wöchiges Betriebspraktikum, ein Orientierungspraktikum (3-4 Wochen), ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum (i.d.R. im Laufe von zwei aufeinander folgenden Schulhalbjahren abzuleisten) und ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum, das sich auf eines der gewählten Fächer (und nicht auf ein die Erweiterung des Studiums begründendes Fach) bezieht. Erziehungswissenschaftliches Studium: Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik, Psychologie. Fächer und Kombinationen Neben dem Studium der Erziehungswissenschaften (Pädagogik und Psychologie) werden zwei Unterrichtsfächer (Umfang 72 LP je Fach, inkl. Fachdidaktik) gewählt.
Erweiterung: Das Studium dieser Fächerverbindungen kann erweitert werden durch:
Ferner ist in Verbindung mit dem Fach Englisch, dem Fach Mathematik oder dem Fach Informatik eine Erweiterung des Studiums mit dem Fach Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt, das an die Stelle des zweiten Fachs der Fächerverbindung tritt, möglich. Lehramt an GymnasienStudienorte: Alle bayerischen Universitäten sowie die Musikhochschulen in München und Würzburg (Fach: Musik) und die Akademien der bildenden Künste in Nürnberg und München (Fach: Kunst). Ausbildungsdauer: 9 Semester Regelstudienzeit (10 Semester in einer Fächerverbindung mit Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt); nach der Ersten Lehramtsprüfung 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Praktika: ein 8-wöchiges Betriebspraktikum, ein Orientierungspraktikum (3-4 Wochen), ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum (i.d.R. im Laufe von zwei aufeinander folgenden Schulhalbjahren abzuleisten) und ein studienbegleitendes fachdidaktisches Praktikum, das sich auf vertieft studierte Fächer bezieht (nicht auf ein die Erweiterung des Studiums begründendes Fach und nicht auf das Fach Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt). Erziehungswissenschaftliches Studium: Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik, Psychologie. Fächer und Kombinationen Neben dem Studium der Erziehungswissenschaften (Pädagogik und Psychologie) werden i.d.R. zwei vertieft studierte Fächer (Umfang 102 LP je Fach, inkl. Fachdidaktik) oder als Doppelfach auch Kunst oder Musik gewählt.
Erweiterung: Sämtliche
Fächerverbindungen können um ein drittes vertieft studiertes Fach aus den oben aufgeführten Fächern erweitert werden. Als Erweiterungsfach kann auch Chinesisch, Polnisch, Tschechisch oder Türkisch gewählt werden. Eine Erweiterung ist außerdem möglich durch das Studium der Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt (soweit dieses Studium nicht schon im Rahmen der Fächerverbindung gewählt worden ist) sowie in einer sonderpädagogischen Qualifikation oder in der pädagogischen Qualifikation als
Beratungslehrkraft. In einer Fächerverbindung mit dem Fach Musik ist eine Erweiterung mit dem Doppelfach Musik ausgeschlossen; ebenso ist in der Fächerverbindung Musik (Doppelfach) eine Erweiterung mit dem Fach Musik ausgeschlossen. Lehramt an beruflichen SchulenStudienorte: Bamberg U, Bayreuth U, Erlangen-Nürnberg U, München TU, München U. Ausbildungsdauer: Bachelor-/Masterstudiengang 10 Semester; 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Praktika: laut Prüfungsordnung der jeweiligen Universität müssen in der beruflichen Fachrichtung, im Unterrichtsfach (Zweitfach) und in den Sozial- und Bildungswissenschaften begleitende schulpraktische Studien absolviert werden. Darüber hinaus muss bis zum Eintritt in den Vorbereitungsdienst ein Berufspraktikum (48 Wochen) absolviert werden. Dieses kann durch eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung ersetzt werden. Nicht einschlägige Berufsausbildungen und weitere einschlägige Tätigkeiten (z. B. fachpraktische Ausbildung in der 11. Jahrgangsstufe der Fachoberschule) können zum Teil auf das Berufspraktikum angerechnet werden. Fächer und Kombinationen Neben dem Studium einer beruflichen Fachrichtung studieren angehende Lehrkräfte an beruflichen Schulen ein allgemeinbildendes Unterrichtsfach (Zweitfach). Darüber hinaus sind Erziehungswissenschaften (Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik, Psychologie, Gesellschaftswissenschaften, Berufs- und Arbeitskunde) wesentliche Studieninhalte. Berufliche Fachrichtungen: Metalltechnik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Bautechnik, Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft, Agrarwirtschaft, Sozialpädagogik, Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Wirtschaftspädagogik. Fächer: Je nach Studienort kann aus folgenden Unterrichtsfächern (Zweitfach) gewählt werden: Deutsch, Berufssprache Deutsch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Politik und Gesellschaft, Englisch, Religionslehre, Ethik, Sport, Kunst, Musik, Informatik, Wirtschaftsinformatik, Mechatronik, Französisch, Spanisch, Geographie, Sonderpädagogik. Anstelle des Unterrichtsfachs kann an der TU München der Teilstudiengang Schulpsychologie gewählt werden. Erweiterung: Die Fächerverbindungen können durch das Studium eines dritten Unterrichtsfachs, einer sonderpädagogischen Qualifikation (z. B. Gehörlosenpädagogik, Körperbehindertenpädagogik, usw.), in Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt oder in den pädagogischen Qualifikationen als Beratungslehrkraft, Medienpädagogik, usw. erweitert werden. Hinweise: Der Masterabschluss in Wirtschaftspädagogik oder Berufspädagogik entspricht der Ersten Lehramtsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen, wenn er den Anforderungen des Lehramts genügt und daneben das erforderliche Berufspraktikum nachgewiesen wird. Lehramt für SonderpädagogikStudienorte: München U, Würzburg U, Regensburg U Ausbildungsdauer: 9 Semester Regelstudienzeit; nach der Ersten Lehramtsprüfung 2 Jahre Vorbereitungsdienst. Praktika: ein 8-wöchiges Betriebspraktikum, ein Orientierungspraktikum (4 Wochen), ein pädagogisch-didaktisches Schulpraktikum (i.d.R. im Laufe von zwei aufeinander folgenden Schulhalbjahren abzuleisten), ein sonderpädagogisches Blockpraktikum an einer Förderschule der vertieft studierten Fachrichtung (4 Wochen mit mindestens 100 Unterrichtsstunden), ein sonderpädagogisches Blockpraktikum an einer Förderschule der Fachrichtung des Qualifizierungsstudiums (2 Wochen) sowie ein zusätzliches studienbegleitendes sonderpädagogisches Praktikum. Erziehungswissenschaftliches Studium: Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik, Psychologie. Fächerverbindungen: Das Studium der sonderpädagogischen Fachrichtungen umfasst das vertiefte Studium (Umfang 90 LP) und das Qualifizierungsstudium (Umfang 30 LP) je einer sonderpädagogischen Fachrichtung. Die Erste Staatsprüfung kann in folgenden Kombinationen sonderpädagogischer Fachrichtungen abgelegt werden:
Das Studium der sonderpädagogischen Fachrichtungen ist mit dem Studium der Didaktik der Grundschule oder mit dem Studium der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule zu verbinden. Erweiterung: Das Studium für das Lehramt an Sonderschulen kann erweitert werden durch das Studium einer sonderpädagogischen Qualifikation, das Studium der Didaktik der Grundschule oder der Didaktiken einer Fächergruppe der Mittelschule oder das Studium eines geeigneten Unterrichtsfachs Weitere Informationen Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und KultusSelbsterkundungsprogramm "SeLF" des Münchener Zentrums für Lehrerbildung der Ludwig-Maximilian-Universität Wie lange dauert das Abitur in Bayern?Das bayerische Abitur ermöglicht am achtjährigen Gymnasium das Erlangen der allgemeinen Hochschulreife nach erfolgreichem Abschluss der fast zweijährigen Qualifikationsphase und der abschließenden Abiturprüfung.
Was hat man nach der 11 Klasse Gymnasium Bayern?Fachgebundene Hochschulreife (Fachabi)
Die Fachgebundene Hochschulreife wird erworben, wenn die Klasse 11 und 12 an der Fachoberschule (FOS) besucht und das Fachabitur erfolgreich abgelegt wird.
Ist in Bayern G8 oder G9?Neues G9 (ab 2018)
Am 7. Dezember 2017 votierte der bayerische Landtag (mit den Stimmen aller Fraktionen) innerhalb eines Bildungspakets, dass Bayern ab dem Schuljahr 2018/2019 das neunjährige Gymnasium wiedereinführt.
Wie viele Schuljahre gibt es in Bayern?Ab dem Schuljahr 2018/19 wird beginnend mit den fünften und sechsten Klassen wieder eine neun Jahre dauernde Schulzeit vorausgesetzt, um die für ein Hochschulstudium erforderliche vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln resp. zu erwerben. Das Abitur nach zwölf Jahren wird damit wieder abgeschafft.
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