Wie lange dauert eine Zusage nach dem Vorstellungsgespräch?

Wenn du über ein Mindestmaß an Empathie sowie Selbstreflexion verfügst, kannst du dich ganz gut auf dein Bauchgefühl verlassen, wenn du dir unsicher bist, ob du nach einem Vorstellungsgespräch eher eine Zusage oder eine Absage erwarten solltest.

  • Wie haben sich die Personaler beziehungsweise Gesprächsführer dir gegenüber verhalten?
  • Hast du dich eher gut oder eher schlecht geschlagen?
  • Welche Stimmung herrschte beim Bewerbungsgespräch?

In der Regel verrät dir dein Bauchgefühl sehr zuverlässig, wie gut deine Chancen wirklich stehen. Dennoch gibt es einige konkrete Anzeichen, dass du den Job voraussichtlich kriegen wirst. Welche das sind, haben wir dir kurz zusammengefasst:

Hinweis 1: Wie lange war das Vorstellungsgespräch?

Die Länge des Bewerbungsgesprächs sagt eine Menge über deine Chancen aus. Wenn du dich 45 Minuten, eine ganze Stunde oder sogar noch länger unterhältst, scheint von der Unternehmensseite ernsthaftes Interesse zu bestehen. Wirst du hingegen nach zehn Minuten wieder verabschiedet, schreit das eher nach einer Absage. Eine Länge von 15 bis 30 Minuten ist hingegen bei vielen Unternehmen die Norm. Dies kann ein ebenso gutes wie schlechtes Zeichen sein.

Anzeige

Lese-Tipp: „Vorstellungsgespräch – So verabschieden Sie sich richtig“

Hinweis 2: Wie interessiert war der Personaler an Ihnen?

Frage dich in diesem Fall:

  • Wie interessiert hat dein Gesprächspartner auf dich gewirkt?
  • War er gut vorbereitet, hatte er deine Unterlagen bereits vorab gesichtet, Fragen formuliert und machte er sich Notizen?
  • Oder musste er erst einmal nachlesen, wer du überhaupt bist und blickte während deiner Selbstpräsentation gelangweilt auf die Uhr? Die Körpersprache ist hierbei ein wichtiger Indikator.
  • Hattest du Augenkontakt?
  • Saß der Personaler dir zu- oder abgewandt gegenüber?
  • Lächelte er freundlich oder hob er stattdessen kritisch die Augenbrauen?

Je besser du Körpersprache richtig deuten kannst, umso genauer kannst du anschließend vorhersagen, ob du eine Zusage erhalten wirst.

Hinweis 3: Wie tiefgehend war das Gespräch?

Doch nicht nur die Körpersprache, sondern auch das Gesprochene können dir Aufschluss über deine Chancen geben. Wie tiefgehend waren die Fragen der Personaler? Haben sie immer wieder nachgehakt? Wollten sie genauere Informationen über deine Erfahrungen, bisherigen Arbeitsinhalte oder auch deinen möglichen Eintrittstermin erhalten? Selbst kritische Fragen können ein gutes Zeichen sein. Schlimmer sind hingegen peinliches Schweigen oder ein kurzes „In Ordnung, wir melden uns bei Ihnen.“ Das Motto lautet also:

Anzeige

„Schweigen ist Silber. Reden ist Gold.“

Hinweis 4: Welche Formulierung hat dein Gesprächspartner gewählt?

Und sogar bei dem Gesagten kommt es nicht nur auf das „Was“ an, sondern auch auf das „Wie“. Die Formulierung der Personaler kann ein wichtiges Indiz für eine Zusage sein. „Werden Ihre Aufgaben…sein“ oder „Wären Ihre Aufgaben…“? „Würden Sie mit…zusammenarbeiten“ oder „Werden Sie mit…zusammenarbeiten“? Der Konjunktiv macht den kleinen, aber feinen Unterschied!

Hinweis 5: Wie konkret waren deine Absprachen?

Manchmal macht der Personaler sogar schon konkrete Aussagen: „Wir haben sehr viele Bewerber auf die Stelle“ kann ein eher schlechtes Zeichen sein. „Wir sind sehr zuversichtlich, was Ihre Bewerbung angeht“ spricht hingegen für eine Zusage. Auch konkrete Verhandlungen über dein Eintrittsdatum oder dein Gehalt können Hinweise darauf sein, dass du die Stelle kriegst. Ebenso, wenn sich der Personaler Referenzen über dich einholt, zum Beispiel bei deinem früheren Arbeitgeber.

Lese-Tipp: Erfolgreiche Gehaltsverhandlung: Die besten Tipps und Argumente

Hinweis 6: Wurdest du deinen „zukünftigen“ Kollegen vorgestellt?

Sehr gut stehen deine Chancen auf eine Zusage nach dem Vorstellungsgespräch auch, wenn du bereits deinen zukünftigen Kollegen vorgestellt wirst, eine umfassende Führung durch das Unternehmen erhältst oder dir dein baldiger Arbeitsplatz präsentiert wird.

Anzeige

Dennoch: Eine 100-prozentige Sicherheit wirst du bis zur tatsächlichen Zusage niemals haben. Professionelle Personaler lassen sich schließlich nur ungerne in die Karten schauen. Ein wenig Mut und Fingerspitzengefühl gehört beim Bewerbungsprozess deshalb immer dazu.

Oder kennst du noch weitere „treffsichere“ Hinweise auf eine Zusage? Wie handhabst du eine solch schwierige Situation, wie eingangs geschildert? Hast du vielleicht „Insider-Tipps“ aus Personalersicht? Wir bedanken uns für deinen Beitrag in den Kommentaren!

Das Vorstellungsgespräch lief eigentlich ganz harmonisch. Deine Antworten haben auch immer zur Situation entsprechend gut gepasst. Doch je länger Du auf eine Rückmeldung wartest, desto unsicherer wirst Du. Wann ist wohl das Licht am Ende des Tunnels zu sehen?

Exakt vier Wochen wartete ich 2018 auf die positive Rückmeldung eines großen deutschen Verlages. Während dieser Zeitspanne prüfte ich jeden Tag mehrmals meine E-Mails auf dem Smartphone. Vergeblich. Die Anspannung war groß. Langsam wurde ich vom Bewerbungsmarathon müde.

Zuvor reiste ich motiviert zu Bewerbungsgesprächen nach Nord- und Süddeutschland. Ich wollte endlich Gewissheit haben. Wie würde sich meine Zukunft gestalten? Bleibe ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber oder fange ich ein neues Abenteuer in einer anderen Stadt an?

Du quälst dich sicherlich mit ähnlichen Gedanken. Bringt aber alles nichts. Du kannst die Zeit besser nutzen: Bereite dich lieber auf mögliche Szenarien vor. Welche das sein können, werde ich dir nun vorstellen.

Das erwartet Dich in diesem Artikel

  • Fehler vermeiden
  • Wie bist Du nach dem Bewerbungsgespräch verblieben?
  • Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch
  • Drei mögliche Entscheidungen
    • 1. Du erhältst eine Zusage
    • 2. Du erhältst eine Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch
    • 3. Du erhältst eine Absage
  • Wartezeit nach Vorstellungsgespräch: Bleib geduldig

Fehler vermeiden

Während des gesamten Bewerbungsprozesses stehst Du unter Beobachtung. Stell Dir vor jemand googelt nach Dir. Was würde man dort finden? Oder auf Xing oder LinkedIn, wie verhältst Du Dich auf den Plattformen nach dem Job-Interview? Den zukünftigen Chef auf Xing stalken. Alle Mitarbeiter des Unternehmens auf LinkedIn adden. Das unreife Video von letzter Nacht auf Facebook hochladen. Solche Fehler nach dem Vorstellungsgespräch sind vermeidbar.  

Wie bist Du nach dem Bewerbungsgespräch verblieben?

Erinnere Dich zurück. Wie endete das Gespräch? Nannte Dein Ansprechpartner ein Rückmeldezeitraum? Einer Deiner eigenen Fragen im Vorstellungsgespräch sollte übrigens immer sein, wann Du als Bewerber mit einer Antwort rechnen kannst. Schließlich muss nicht nur das Unternehmen planen – sondern auch Du.

Gut zu wissen: Diese Fristen sind üblich

  • In der Regel ist eine Wartezeit von ein bis zwei Wochen üblich.
  • Je nach Größe des Unternehmens kann es auch mal länger dauern.
  • Halte Dich an die vereinbarte Frist, bevor Du selbst aktiv wirst.
  • Sollte Dir kein Zeitraum mitgeteilt worden sein, dann warte mindestens zwei Wochen, bis Du selbst nachhakst.

Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch

Wir sagen zu selten Danke. Wann hast Du das letzte Mal dieses eine Wort benutzt? Jetzt wäre zum Beispiel eine perfekte Gelegenheit dafür. Öffne Dein E-Mail-Programm und schreibe Deinen Ansprechpartner an. Wenn Du mit mehreren Personen gesprochen hast, dann nimm sie auch mit rein. Je mehr es lesen, desto besser.  

In diesem Schreiben bedankst Du Dich für das Gespräch und bekräftigst noch mal Dein Interesse für die offene Stelle. Positiver Effekt: Während viele NICHTS machen, zeigst Du Präsenz und bleibst in Erinnerung.

So könnte Dein Dankschreiben aussehen:

Sehr geehrter Herr Kelkafa,

vielen Dank für die Einladung zum Vorstellungsgespräch und die Chance, mich bei Ihnen und Frau Ayak persönlich vorzustellen.

Der positive Eindruck, welchen ich bereits durch Ihre Stellenanzeige im Vorfeld gewonnen habe, wurde durch unser gestriges Gespräch noch mal verstärkt. Der Probetest hat mir dabei einen guten Überblick über die anfallenden Tätigkeiten verschafft.

Besonders herausfordernd finde ich die Kommunikation mit den Redakteuren, deren Situation Sie beschrieben haben.

Ich freue mich, wenn ich die Kebap AG zukünftig mit meinem Wissen unterstützen kann.

Mit besten Grüßen

Ich musste im Bewerbungsgespräch einen Probetest absolvieren. Dies habe ich ins Schreiben eingebaut. Such Dir einen besonderen Moment raus und baue es ein. Je persönlicher Dein Schreiben wird, desto authentischer kommst Du rüber.

Drei mögliche Entscheidungen

Viele wegen führen nach Rom. Auch die Entscheidung eines Unternehmens gelangt am Ende in dein E-Mail-Postfach.

1. Du erhältst eine Zusage

Glückwunsch. Eine Zusage ist immer ein geiles Gefühl. Ein Gefühl, dass viele zu selten erleben. Genieße den Moment, bevor es wieder ernst wird.

Falls Du schon arbeitest: Kündige erst, wenn Du Deinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben hast. Achte auf die Kündigungsfrist! Verlasse Dich niemals auf mündliche Zusagen.

Diese Fragen solltest Du Dir nach einer Job-Zusage stellen:

  • Möchte ich dieses Angebot wirklich annehmen?
  • Lohnt es sich auf ein anderes Unternehmen zu warten?
  • Kann ich mich hier weiterentwickeln?
  • Ist das Gehalt angemessen?
  • Gibt es zusätzliche Zahlungen wie z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld?
  • Wie viele Urlaubstage habe ich im Jahr?
  • Wie lange beträgt die Probezeit?

2. Du erhältst eine Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch

Ein kleiner Teilerfolg. Wenn Du nicht interessant wärst, würden sie Dich nicht noch mal einladen. Ein zweites Vorstellungsgespräch ist wie eine Wundertüte. Es kann eine indirekte Einladung zu einem “Zusage” Gespräch sein. Es kann aber auch ein normales Interview mit neuen Ansprechpartnern sein.

3. Du erhältst eine Absage

Lass Dich nicht entmutigen. Ich habe Absagen irgendwann nicht mehr wahrgenommen, weil es für mich schon zur Normalität gehörte. Irgendwann findet sich für jeden ein passender Arbeitgeber, der Dich mit Deinen Ecken und Kanten akzeptiert.

Wie Fatih Terim schon sagte: „Mit einer Niederlage ist nichts verloren, erst wenn Du aufgibt, hast Du verloren“.

Wartezeit nach Vorstellungsgespräch: Bleib geduldig

Die Wartezeit nach dem Vorstellungsgespräch kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Meistens liegen die Gründe an internen Prozessen des Arbeitgebers. Der Betriebsrat muss vielleicht eine Entscheidung absegnen. Oder der Verantwortliche ist im Urlaub. Es kann viele Gründe geben. Von daher, erst mal abwarten und Tee trinken!

Wie lange wartet man auf Antwort nach Vorstellungsgespräch?

Die Wartezeit auf eine Rückmeldung kann sich nach dem Vorstellungsgespräch durchaus eine Weile hinziehen. Sollte Sie das Unternehmen auch etwa drei bis vier Wochen später noch nicht kontaktiert haben, dann dürfen Sie ruhig telefonisch nachfragen. Haken Sie freundlich nach, wann Sie mit einer Antwort zu rechnen dürfen.

Wie lange mit Zusage warten?

Nachdem du deine Zusage erhalten hast, steht dir in der Regel Bedenkzeit von zwei bis drei Tagen zu. Diese wird dir in den meisten Fällen direkt bei der Zusage mit Passagen wie “Wir erwarten Ihre Rückmeldung bis zum 01.12.2021” vermittelt.

Was kommt zuerst Absage oder Zusage nach Vorstellungsgespräch?

Bei der Beantwortung der Frage, ob das Unternehmen zuerst die Zusagen oder die Absagen verschicken, heißt es leider wie so oft: Es kommt drauf an. Während manche Unternehmen als erstes die Zusagen und Einladungen zu Gesprächen verschicken, kümmern sich andere Unternehmen zuerst um die Bewerbungsabsagen.

Woher weiß ich ob ich eine Zusage bekomme?

Welche Anzeichen dafür sprechen, dass Sie bald ein Jobangebot bekommen: Das Gespräch dauert länger als geplant. Sie sind mit dem Gesprächspartner auf einer Wellenlänge. Diese Fragen signalisieren starkes Interesse an Ihnen.