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Samenspender werden bundesweit in einer Datenbank registriert. (Quelle: ChesiireCat/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Viele Männer wollen als Samenspender Paaren helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Andere wollen dabei Geld verdienen. Welche Voraussetzungen ein Samenspender erfüllen muss und welche Daten von ihm gespeichert werden.
Wie wird eine Samenspende honoriert?
In vielen Ländern, unter anderem den
USA, erhalten Spermaspender ein hohes Honorar für ihre Spende. In Deutschland fällt die finanzielle Entschädigung eher gering aus. Hier bekommen Männer maximal 100 Euro pro Spende. Wer kinderlose Paare unterstützen und dabei mehr Geld verdienen möchte, kann sich für eine Samenspende bei einer ausländischen Samenbank entscheiden.Welche Voraussetzungen für eine Samenspende gibt es?
Nicht jeder Mann kann Samenspender werden. Entscheidend ist die Qualität des Spermas. Nach dem Einfrieren und Auftauen der Spendersamen müssen noch genügend befruchtungsfähige Spermien vorhanden sein. Nicht jeder Mann, der problemlos ein Kind zeugen könnte, kommt auch als Samenspender infrage.
Wichtig ist auch der allgemeine Gesundheitszustand. Potenzielle Samenspender dürfen nicht unter chronischen Erkrankungen leiden und keine ansteckenden Krankheiten haben. Weiterhin dürfen Sie nicht unter schweren Allergien leiden und weder Schuppenflechte noch Rheuma oder einen Herzfehler haben. Auch Raucher, Konsumenten von Drogen und Alkoholsüchtige werden als Spender abgelehnt.
Wichtig ist auch Ihre Persönlichkeit sowie Ihre charakterliche Reife. In vielen Ländern spielt zusätzlich das Aussehen eine große Rolle – in Deutschland ist dies eher nebensächlich. Spender sollten zwischen 20 und 50 Jahre alt sein.
Welche Daten werden vom Samenspender gespeichert?
Kinder, die mit einer Samenspende gezeugt werden, haben einen Anspruch darauf zu erfahren, wer ihr biologischer Vater ist. Damit das Recht der Kinder auf Kenntnis ihrer Herkunft gesichert ist, soll ein zentrales Samenspenderegister eingerichtet werden. Das zumindest sieht ein Gesetzesentwurf vor, den die Bundesregierung im Frühjahr 2017 beschlossen hat.
Gespeichert werden personenbezogene Daten des Spenders. Hierzu gehören:
- Name
- Geburtstag
- Geburtsort
- Staatsangehörigkeit
- Anschrift
Darüber hinaus kann der Mann freiwillig weitere Angaben machen:
- Aussehen
- Schulbildung
- Beweggründe für seine Samenspende
Diese freiwilligen Auskünfte können später aber auch wieder gelöscht werden. Ebenfalls gespeichert werden personenbezogene Angaben der Empfängerinnen sowie das Geburtsdatum des Kindes und die Anzahl der Kinder.
Wie lange werden diese Daten aufbewahrt?
Die Daten werden künftig 110 Jahre lang gespeichert. Derzeit müssen Ärzte und Reproduktionskliniken die Unterlagen nur 30 Jahre lang aufbewahren. Das neue Samenspenderegister wird beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (Dimdi) in Köln angesiedelt.
Wer kann Auskunft verlangen?
Nach Inkrafttreten des Gesetzes voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2018 kann jeder, der vermutet, durch Samenspende gezeugt worden zu sein, einen Antrag auf Auskunft aus dem Zentralregister stellen. Hat der Betroffene das 16. Lebensjahr noch nicht erreicht, kann ein gesetzlicher Vertreter den Anspruch geltend machen. Bevor eine Auskunft erteilt wird, wird auch der Samenspender darüber informiert.
Kommen auf die Väter rechtliche Verpflichtungen wie Unterhalt zu?
Nein, durch eine ergänzende Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch wird ausgeschlossen, dass die rechtliche Vaterschaft des Spenders gerichtlich festgestellt werden kann. Auf den Samenspender kommen damit keinerlei Unterhaltszahlungen oder Ansprüche im Zusammenhang mit dem Sorge- und Erbschaftsrecht zu.
Gibt es auch rückwirkend ein Auskunftsrecht für Spenderkinder?
Nein, das ist dem Bundesgesundheitsministerium zufolge rechtlich nicht möglich. Immerhin sollen die Fristen für die Aufbewahrung der Daten zu Spenderkindern, die vor Inkrafttreten des Gesetzes gezeugt wurden, von 30 Jahre auf 110 Jahre verlängert werden.
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Wie viele künstliche Befruchtungen mittels Samenspende gibt es?
Nach Angaben der Bundesregierung wird in Deutschland jährlich in rund 10.000 Fällen Samen fremder Männer für eine künstliche Befruchtung verwendet. Da meist mehrere Versuche bei den potenziellen Müttern nötig sind, sei davon auszugehen, dass pro Jahr 2000 bis 2500 Frauen dadurch schwanger würden. Der Verein Spenderkinder schätzt die Zahl der Kinder, die durch Samenspende gezeugt werden, auf jährlich 4500 bis 5000.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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