Wird man schöner wenn man aufhört zu Rauchen?

Wissenschaftlich erwiesen: Weißere Zähne, kein Geruch: Wer mit Rauchen aufhört, tut nicht nur Körper etwas Gutes

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Getty Images/mihailomilovanovic

    Samstag, 28.08.2021, 23:05

    Wer darauf verzichtet, Zigaretten zu rauchen, senkt nicht nur sein Krebs-Risiko deutlich, sondern wird nachweislich glücklicher. Außerdem hat der Rauchverzicht positive Effekte auf das Erscheinungsbild: Stichwort Zähne und Haut. Aber auch Atem und Geschmackssinn profitieren.

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    Gerade in akuten Stresssituationen, aber auch bei anhaltender psychischer Belastung und Depression greifen viele zur Zigarette. Mit jedem Zug des Rauchs, den sie inhalieren, soll Entspannung einkehren, Ängste und negativer Druck sollen sich zumindest reduzieren. Auch wegen dieser Wirkung von Zigaretten scheuen sich viele Raucher vor dem Aufhören. Sie fürchten, dass durch den Verzicht aufs Rauchen zusätzlicher Stress aufkommt und, falls psychische psychische Probleme bestehen, diese sich verschlimmern.

    Die Angst der Raucher vor dem Rauchstopp

    Im Hinblick auf die vermeintlichen psychischen Vorteile des Rauchens nehmen sie die hohen gesundheitlichen Risiken in Kauf, die mit Zigaretten verbunden sind. Nicht zuletzt befürchten manche außerdem, als Nichtraucher in ihren sozialen Beziehungen eingeschränkt zu sein. Einsamkeit könnte drohen, statt etwa mit den Raucherkollegen oder -freunden gemeinsam draußen zu genießen.

    Kurz: Mit dem Rauchen aufzuhören, das könnte zusätzlich zu den möglichen Entzugserscheinungen massiv auf die Stimmung schlagen - so die Angst der Raucher vor dem Rauchstopp.

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    Psychisches Befinden von Rauchern und neuen Ex-Rauchern im Vergleich

    Doch all diese Ängste vor einem Rauchstopp sind unbegründet. Ganz im Gegenteil, so lassen die Ergebnisse einer groß angelegten Übersichtsarbeit vermuten. Basis des Cochrane-Reviews bildeten mehr als 100 Studien mit knapp 170.000 Menschen. Darunter waren auch Patienten mit psychischen sowie körperlichen Erkrankungen.

    Zu Beginn der Untersuchungen rauchten alle Teilnehmer noch, ein Teil von ihnen hörte im Verlauf der Studie damit auf. Innerhalb der Untersuchungen, die bis zu sechs Jahren dauerten, wurde das psychische Wohlbefinden von Rauchern verglichen mit dem von Personen, die mit dem Rauchen aufhörten.

    Fakt: Nichtrauchen macht nachweislich glücklich

    Dabei untersuchten die Forscher vor allem, wie sich der Rauch-Verzicht auf folgende Anzeichen auswirkt:

    • Angstsymptome
    • Depressionssymptome
    • Stresssymptome
    • soziales Wohlbefinden und Einsamkeit

    Bei denjenigen, die mindestens sechs Wochen mit dem Rauchen aufgehört hatten, ließen sich dann im Vergleich zu den Rauchern folgende Veränderungen nachweisen:

    • Angstgefühle und Depressionen nahmen ab
    • Stresssymptome traten seltener auf
    • psychisches Wohlbefinden steigerte sich
    • Sozialleben verschlechterte sich nicht

    Insgesamt profitiert also die Psyche vom Rauch-Stopp. Mentale Stabilität und Resilienz nehmen zu, auch Einsamkeit tritt nicht häufiger ein. Angst vor Stimmungsverschlechterung und sozialem Abseits müsste also keiner durch den Rauchstopp befürchten. Wichtig ist das vor allem auch für Patienten mit einer psychische Krankheit, die Angst haben, ohne Rauchen könnte sich das verschlimmern - etwa eine Depression.

    Rauchstopp auch wichtig für die Ästhetik ...

    Die Effekte rangieren allerdings nicht im hohen Bereich. Das psychische Wohlbefinden nahm um rund 20 Prozent zu, Stresssymptome etwa um die gleiche Menge ab. Doch neben diesen positiven Veränderungen lassen sich noch eine Reihe anderer günstiger Folgen des Rauch-Stopps nennen, die nicht in erster Linie die Gesundheit betreffen (dass er der Gesundheit zuträglich ist, ist ja unstrittig):

    • Haut erholt sich: Raucher haben meist eine fahle Haut mit vergrößerten Hautporen, bekommen früher Falten als Nichtraucher und neigen zu Hautunreinheiten. Ursache ist die schlechte Durchblutung nicht nur in den kleinen Gefäßen direkt unter der Haut. So gelangen weniger Sauerstoff und Nährstoffe zu den Hautzellen, die Haut altert sozusagen im Zeitraffer. Der Verzicht aufs Rauchen bremst diese Kaskade, das Hautbild verbessert sich bereits nach wenigen Wochen – denn die Haut erneuert sich im Vier-Wochen-Takt.
    • Mundgeruch verschwindet: Wer raucht, hat oft Mundgeruch. Schuld daran sind meist Bakterien mit ihren Stoffwechselprodukten, die sich im Mund von Rauchern schneller vermehren können. Denn Rauchen trocknet die Mundschleimhaut aus, die damit viel von ihrer natürlichen Schutzfunktion verliert. Toxine im Rauch schädigen die Mundschleimhaut zusätzlich.
    • Zähne werden wieder weißer: Zigarettenrauch hinterlässt an den Zähnen gelbe bis braune Beläge und Verfärbungen. Schuld sind bestimmte Inhaltsstoffe im Rauch, wie etwa Teer. Bei Rauch-Verzicht fehlen diese und die Zähne verfärben sich nicht weiter. Professionelle Zahnhygiene kann dann das natürliche Zahnweiß wieder herstellen, das bei entsprechender Pflege von Dauer ist.
    • Weniger Körpergeruch: Die vielen toxischen Stoffe im Zigarettenrauch führen zu einer leichten, aber latenten Vergiftung. Eines der Anzeichen dafür ist Körpergeruch. Zusätzliches Geruchsproblem: Der Rauch fängt sich in Haaren, Haut und Kleidung. Sogar dieser sogenannte Tertiär-Rauch soll übrigens noch krebserregende Stoffe enthalten.
    • Keine gelben, riechenden Finger mehr: Sie sind ein sicheres Zeichen, um starke Raucher zu erkennen, auch wenn sie sich noch so oft die Hände waschen. Ursache für die gelben, unangenehm riechenden Flecken ist unter anderem der Teer im heißen Rauch.

    ...und echter Genuss

    Nicht zuletzt verbessern sich Geschmacks- und Geruchssinn nach dem Rauch-Stopp. Bekanntlich haben Raucher oft Schwierigkeiten, Gerüche und Geschmack wahrzunehmen. Denn die Giftstoffe im Rauch beeinträchtigen unter anderem die Geschmacksrezeptoren auf der Zunge sowie die Riechzellen in der Nase.

    Der Rauch wird zwar über den Mund inhaliert, danach aber auch über die Nase ausgeatmet. Nach dem Aufhören erholen sich Geruchs- und Geschmackssinn weitgehend. Das Ergebnis: Essen, Getränke und Düfte lassen sich wieder mit allen Sinnen genießen.

    Wenn der komplette Rauch-Stopp nicht gelingt

    Rauchverzicht hat folglich viele gute Seiten – gesundheitlich, psychisch, ästhetisch und sogar für die Sinne. Trotzdem ist der Rauch-Stopp für viele höchstprobelmatisch und klappt oft nicht.

    Eine intelligente Lösung können dann E-Varianten, Tabakerhitzer oder Verdampfer, wie zum Beispiel von IQOS sein. Ein kompletter Rauch-Stopp wäre zwar natürlich das Beste. Wer es aber nicht schafft, schadet seinem Körper mit den Alternativprodukten weniger als mit herkömmlichen Tabakzigaretten aus dem Automaten.

    Denn wird der Tabak bei den E-Varianten und Verdampfern nicht verbrannt, wobei viele der toxischen Stoffe erst entstehen, sondern bei wesentlich niedrigeren Temperaturen nur erhitzt. Der Zigarettenersatz setzt damit zwar ebenfalls den süchtigmachenden Stoff Nikotin frei - aber eben um bis zu 95 Prozent weniger schädliche Chemikalien.

    mpk

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    Leser-Kommentare (1)

    Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

    Samstag, 28.08.2021 | 23:55 | Robert Kohlretter

    Wer

    mit dem Rauchen aufhört bekommt leider deshalb keine weißeren Zähne. Außer bei entsprechend aggressiver Behandlung. Von allein passiert da nix.

    Wie lange braucht die Haut sich vom Rauchen zu erholen?

    Die durch das Rauchen oft graue und fahle Gesichtshaut profitiert von der besseren Durchblutung. Und weil sie sich nach 28 Tage oberflächlich erneuert hat, sieht sie nach einem Monat rosiger und frischer aus. Falten als Zeichen schneller Hautalterung bei Rauchern lassen sich allerdings nicht mehr rückgängig machen.

    Wie verändert sich der Körper Wenn man aufhört zu Rauchen?

    So macht sich der Rauchverzicht nach 1 bis 9 Monaten bemerkbar. Hustenanfälle und Kurzatmigkeit kommen seltener vor, verstopfte Nasennebenhöhlen befreien sich. Auch die Lunge reinigt sich, die Verschleimung der Atemwege nimmt ab.

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