Arbeiten während elternzeit bei gleichem arbeitgeber

Wird bei dem gleichen Arbeitgeber im Rahmen der zulässigen Beschäftigungsstunden[1] gearbeitet, liegt Versicherungspflicht vor. Diese Beschäftigung ist wie jede andere versicherungspflichtige Beschäftigung zu beurteilen. Bei den abzugebenden Meldungen ist zu beachten, dass nach Wiederaufnahme der Beschäftigung das erzielte Arbeitsentgelt nur in Form der Jahresmeldung zu melden ist. Eine Anmeldung ist bei Aufnahme der Beschäftigung nur erforderlich, wenn sich der Beitrags- oder Personengruppenschlüssel ändert.

Eintreten von Versicherungspflicht durch Teilzeitbeschäftigung

Eine Arbeitnehmerin ist seit Jahren bei Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 3.000 EUR beschäftigt. Die Mutterschutzfrist vor der Geburt beginnt am 5.3.2022. Die Mutterschutzfrist nach der Geburt des Kindes endet am 15.6.2022. Im Anschluss daran beginnt die Elternzeit. Am 1.9.2022 beginnt die Arbeitnehmerin beim bisherigen Arbeitgeber A eine zulässige Teilzeitbeschäftigung (25 Stunden wöchentlich bei einem Arbeitsentgelt von 1.500 EUR monatlich).

Ergebnis: Die Arbeitnehmerin ist aufgrund der Beschäftigung vom 1.9.2022 an wieder versicherungspflichtig in allen Versicherungszweigen. Folgende Meldungen sind abzugeben:

 
1. Unterbrechungsmeldung, Abgabegrund 51
Beschäftigungszeit 1.1. – 4.3.2022
Personengruppenschlüssel 101
Beitragsgruppenschlüssel 1111
beitragspflichtiges Bruttoarbeitsentgelt 6.400 EUR
2. Jahresmeldung, Abgabegrund 50
Beschäftigungszeit 1.9. – 31.12.2022
Personengruppenschlüssel 101
Beitragsgruppenschlüssel 1111
beitragspflichtiges Bruttoarbeitsentgelt 6.000 EUR

Bei Aufnahme der Beschäftigung zum 1.9.2022 ist keine Meldung zu erstatten, weil sich weder die Beitragsgruppe noch der Personengruppenschlüssel ändert. Auch ein anderer meldepflichtiger Tatbestand liegt nicht vor.

Was passiert wenn ich während Elternzeit arbeite?

Wenn Sie während des Elterngeld-Bezugs arbeiten, wirkt sich das auf die Höhe Ihres Elterngelds aus. Denn das Elterngeld berechnet sich aus dem Unterschied zwischen Ihrem Einkommen vor der Geburt und Ihrem Einkommen danach. Unter Umständen kann es sich dann für Sie lohnen, sich für das ElterngeldPlus zu entscheiden.

Was darf der Arbeitgeber während der Elternzeit?

Während der Elternzeit dürfen Sie bis zu 32 Stunden pro Woche arbeiten. Dabei kommt es nicht auf die einzelne Woche an, sondern auf den monatlichen Durchschnitt. Ihr Arbeitgeber darf Ihnen während Ihrer gesamten Elternzeit nicht kündigen.

Kann ich während Elternzeit woanders arbeiten?

Der Arbeitnehmer kann nach Stellung eines entsprechenden Antrags beim Arbeitgeber während der Elternzeit selbstständig tätig werden oder bei einem anderen Arbeitgeber eine Teilzeitbeschäftigung aufnehmen. Die Tätigkeit darf 30 bzw. ab dem 1.9.2021 32 Wochenstunden im Monatsdurchschnitt nicht überschreiten, § 15 Abs.

Wird das Elterngeld gekürzt wenn man arbeitet?

Elterngeld Plus und Zuverdienst. Steuerpflichtiges Einkommen, das man während des Elterngeldbezuges dazuverdient, wird immer angerechnet. Es gibt keinen Freibetrag, der anrechnungsfrei wäre. Grundsätzlich darf man während des Elterngeldbezuges im Durchschnitt mit 30 Wochenstunden arbeiten.