Wohin schaut das Kind? Das rechte Auge scheint in die eine Richtung zu gucken, das linke Auge aber in eine andere. Blickt das Kind mich an oder ganz woanders hin? Eine solche Verwirrung entsteht, wenn ein Kind schielt. Schielen kann gravierende Folgen für Kinder haben. Wichtig ist daher, frühzeitig mit einer Therapie zu beginnen. Show Je früher Schielen behandelt wird, umso besser die Erfolgsaussichten der Therapie. Wie süss das Baby auf dem Rücken liegt und strampelt! Und wie toll sich das Baby an Grosis Hose hochzieht! Fotos von Babys und Kleinkindern anzusehen, macht Eltern immer wieder grossen Spass. Dabei können die Fotos auch Aufschluss über eine Sehschwäche des Kindes geben. Ist durch das Blitzlicht auf den Fotos immer wieder nur eine Pupille rot abgebildet, könnte es sein, dass das Kind schielt. Schielen: die UrsachenBei den meisten Babys und Kindern ist die Sehschwäche auch ohne Fotoblitz offensichtlich. Sie schielen, weil sie unter Fehlsichtigkeit leiden. Besonders ausgeprägt ist das Schielen, wenn ein Auge einen stärkeren Sehfehler hat als das andere. «Es wird angenommen, dass das stärker sehbehinderte Auge versucht, die Sehschwäche durch verstärkte Nah- oder Ferneinstellung auszugleichen und dadurch die Balance der äusseren Augenmuskeln aus den Fugen gerät», heisst es im Ratgeber «Gesundheit für Kinder» (Kösel-Verlag). Manche Kinder schielen nur manchmal – wenn sie müde und erschöpft sind. Ursache hierfür sind Lähmungen der Augenmuskeln aufgrund einer Geburtsverletzung, schweren Entzündungen oder einer Diabetes. Schielen: die FolgenDamit Kinder räumlich sehen können, müssen beide Augen in dieselbe Richtung blicken. «Dadurch entsteht in jedem Auge eine Abbildung der Umwelt, die sich nur geringgradig von der des anderen Auges unterscheidet», erklärt der Facharzt für Augenheilkunde Dr. Walter C.J. Flögel aus Zürich. «Im Gehirn werden die Abbildungen zu einem einzigen räumlichen Bild verrechnet.» Weil beim Schielen die Sehachsen beider Augen nicht parallel verlaufen, sieht das eine Auge ein anderes Objekt als das andere. Das Gehirn kann die unterschiedlichen Bildausschnitte, die die Augen liefern, zu keinem sinnvollen Bild zusammenfügen. Um störende Doppelbilder zu vermeiden, unterdrückt das Gehirn das nicht passende Bild vom schielenden Auge. Das betroffene Kind lernt daher nicht, räumlich zu sehen. Darüber hinaus wird das Auge, das immer mehr abgeschaltet wird, zu wenig gefordert. Es wird schwachsichtig. Schielen schon im Babyalter behandelnViele Babys schielen, weil sie erst lernen müssen, Dinge exakt zu fokussieren. «Das Schielen sollte aber im Alter von etwa drei bis vier Monaten verschwinden», erklärt das Universitätsspital Zürich. «Ist das nicht der Fall, sollte eine augenärztliche Untersuchung erfolgen.» Bereits im sechsten Monat können schielende Kinder behandelt werden. Doch nicht immer erkennen Eltern, dass ihr Kind schielt. Das ist vor allem bei leichtem Schielen der Fall. «Hier wird oftmals eine rechtzeitige Behandlung verpasst. Die Schwachsichtigkeit fällt also erst beim Sehtest im Rahmen der Einschulungsuntersuchung auf», bedauert Dr. Walter C.J. Flögel. Denn zum Zeitpunkt der Einschulung ist es für grundlegende Korrekturen oft schon zu spät. Dann ist das Sehsystem vielfach schon komplett ausgebildet, sodass das schwache Auge das scharfe Sehen nicht mehr lernen kann. Auch die Fähigkeit des räumlichen Sehens kann nicht mehr erworben werden. «Bei Hinweisen auf Schielen beim Kleinkind, wie Zukneifen eines Auges, schräger Kopfhaltung, vermehrter Lichtempfindlichkeit oder Fehlstellung eines Auges, sollte daher unbedingt eine augenärztliche Untersuchung erfolgen», rät Dr. Walter C.J. Flögel. Grundsätzlich gilt: Je früher Schielen behandelt wird, umso besser sind die Erfolgsaussichten der Therapie. Behandlungsmethoden gegen das Schielen Brille: Pflaster: Operation: Schielt das Kind besonders stark, kann eine Operation der Augenmuskeln helfen, einen Parallelstand der Augen zu erreichen. Kann sich eine Sehschwäche bei Kindern verbessern?Die Entwicklung des Sehvermögens ist sehr störanfällig
Wird zum Beispiel eine Sehschwäche in den ersten drei Lebensjahren entdeckt, kann sie in der Regel vollständig beseitigt werden. Häufig genügt es dann bereits, wenn das Kind nur wenige Stunden am Tag eine Brille trägt oder das gesunde Auge abgedeckt bekommt.
Ist ein Auge immer schwächer als das andere?Eine Differenz in der Brechkraft beider Augen von bis zu 0,5 Dioptrien gilt als „normal“. Da bei der Ungleichsichtigkeit zur selben Zeit schärfere und unschärfere Bilder wahrgenommen werden, versucht das Gehirn, das unschärfere Bild auszublenden. Das bedeutet für das Gehirn eine große Anstrengung.
Wie schnell ändert sich die Sehstärke bei Kindern?Lebensjahr nimmt die Sehschärfe immer weiter zu. Im Idealfall kann eine 100%ige Sehleistung bereits in diesem Alter erreicht werden. Das ist aber je nach Veranlagung unterschiedlich. Bestimmte Kinder kommen unter Umständen erst mit 9 Jahren auf ihre volle Sehstärke.
Kann sich eine Hornhautverkrümmung bei Kindern verbessern?Entgegen vieler Behauptungen ist es jedoch nicht möglich, dass sich der Astigmatismus von selbst verbessert oder sogar verschwindet. Die Veränderung ist meist angeboren, sodass eine Hornhautverkrümmung bei Kindern bereits auftritt und im Erwachsenenalter ohne nennenswerte Entwicklung immer noch vorliegt.
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