Captain Hook und Peter Pan Freunde

Peter Pan ist das 14. Walt Disney Meisterwerk und erschien im Jahre 1953. Der Film erzählt die Geschichte der titelgebenden Hauptfigur Peter Pan, einem Jungen, der nicht erwachsen werden will. Dieser lebt auf Nimmerland, einer märchenhaften Insel mit Piraten, Meerjungfrauen und Indianern. Dort leben auch die „verlorenen Kinder“, Freunde und Anhänger Peter Pans. Auch Peters größter Feind, Käpt'n Hook, lebt auf Nimmerland.

Zusammen mit der Fee Naseweis (Tinker Bell) ist Peter auf der Suche nach seinem Schatten. Diesen findet er im Zimmer der Darlingkinder, Wendy, Klaus (engl. John) und Michael, die alle begeistert von den Geschichten Peter Pans sind. Wendy, die älteste näht Peter seinen Schatten an, während sie ihm von ihrer Mutter vorschwärmt. Peter, der nicht weiß, was eine Mutter ist und es sich von Wendy erklären lässt, schlägt darauf vor Wendy mit nach Nimmerland zu nehmen, damit sie die Mutter der verlorenen Kinder sein kann. Mit der Hilfe von Feenstaub und schöner Gedanke fliegen, Peter, Naseweiß, Wendy, Klaus und Michael zu ihrem Ziel, wo sie bereits mit Kanonendonner von Käpt'n Hook begrüßt werden.

Käpt'n Hook hat die Absicht sich an Peter Pan zu rächen, da dieser ihm seine linke Hand abgeschlagen und sie dem stets tickendem Krokodil zu fressen gegeben hat, das nun auch den Rest von Käpt'n Hook haben möchte. Während die Darlingkinder flüchten, erzählt Naseweiß, in übertriebener Eifersucht auf Wendy den verlorenen Kindern, sie sollen diese im Auftrag Peters töten. Peter kann dies in letzter Sekunde verhindern und verbannt Naseweiß.

Während Wendy und Peter Pan sich zur Meermädchenlagune aufmachen, werden die anderen Kinder von Indianern entführt, die den Raub der Indianerprinzessin Tigerlillie rächen wollen. Diese ist von keinem geringeren als von Hook geraubt worden, der das Versteck Peter Pans von ihr erfahren will und damit droht sie ansonsten bei Flut im Schädelfelsen ertrinken zu lassen. Auch dort kann Peter Pan rettend eingreifen, worauf er auf einem Indianerfest zum Ehrenindianer ernannt wird.

In der Zwischenzeit hat Käpt'n Hook das Versteck Pans von der Sternenfee erfahren, die er gefangen hält. Er entführt die Kinder und versenkt eine tickende Zeitbombe im Schacht von Peter Pans Versteck. Peter Pan überlebt die Explosion durch die rechtzeitige Warnung der entflohenen Fee und gewinnt in einem letzten Kampf gegen Käpt'n Hook und die Piraten.

Captain Hook ist zum Anbeißen. Das findet jedenfalls das Krokodil, das bereits seine rechte Hand verputzt hat und jetzt gerne auch noch den Rest futtern würde. Zum Glück hat das Krokodil in seiner Gier auch einen Wecker verschluckt, tickt jetzt und kündigt Hook dadurch an, wenn es in der Nähe ist. Die beinahe fanatische Jagd auf Peter Pan und das Krokodil hat eindeutig Parallelen zu Kapitän Ahabs Besessenheit, den weißen Wal Moby Dick zu fangen. Auch, dass beide durch Wal und Krokodil ein Körperteil verlieren und am Ende von ihrem jeweiligen Feindbild verschlungen werden, haben die Charaktere gemeinsam1.

In der ursprünglichen Fassung kam Captain James Hook oder Jas. Hook, wie er sich selbst schreibt, allerdings gar nicht vor. Barrie hat ihn erst nachträglich eingefügt mit der Begründung, dass Kinder Piraten faszinierend finden, wodurch Hook automatisch ein romantisierter Pirat ist, der ein wildes und aufregendes Abenteurerleben führt. Dass Hook den gleichen Vornamen wie sein Schöpfer trägt, auch, wenn der Name James nicht gerade selten ist, lässt sich durchaus als Vorliebe Barries für „seinen“ Piraten interpretieren. Außerdem ist Hook einer der Charaktere, die am genauesten beschrieben werden. Sowohl vom Aussehen, als auch vom Wesen her. Er ist leichenblass mit einem düsteren Ausdruck, schwarzen Korkenzieherlocken, einem eigentlich gut aussehenden Gesicht und vergissmeinnichtblauen, melancholischen Augen. Außer, wenn er wütend ist, dann bekommen seine Augen ein rotes Glühen. Mit seiner dunklen Stimme erteilt er Kommandos und Befehle, erzählt aber auch die besten Geschichten. Trotz seiner kaltblütigen Mordlust und Rachsucht legt Captain Hook Wert auf gutes Benehmen und guten Stil. Schließlich drückt er sich selbst dann gewählt aus, wenn er flucht2. Auch Wendy ist von seinem guten Stil beeindruckt und richtiggehend fasziniert, als die Piraten die Jungen zwar fesseln, Hook sich ihr gegenüber wie ein formvollendeter Gentleman verhält3. In seiner Rede „Captain Hook at Eton“, die Barrie am 7. Juli 1927 in Eton gehalten hat, erzählt er, dass Hook selbst einmal Schüler an der britischen Eliteschule war. Zumindest in Barries Phantasie. Der Pirat habe sich damals Jacobus Hook genannt und eine Vorliebe für Lyrik und die Klassiker gehabt haben. Allerdings ist Hook nicht sein richtiger Name. Da die Enthüllung seines wahren Namens in England einen Skandal auslösen würde, liegt es nahe, zu vermuten, dass Captain Hook adeliger Herkunft ist, zumindest aber aus gut situierten Verhältnissen stammt4. Besonders außergewöhnlich an ihm soll sein gelbes Blut gewesen sein, was man entdeckte, als er sich beim Fußball verletzt habe. Später soll er andere Schüler mit seiner ungewöhnlichen Blutfarbe erschreckt haben, ein bisschen Pirat hat wahrscheinlich schon als Jugendlicher in ihm gesteckt. Trotz seiner Zeit auf See hat er fleißig die Eton Chronicles gelesen. Zumindest fand man nach seinen Ableben zahlreiche Ausgaben davon in seiner Koje. Als er allerdings – bereits als Pirat – einmal nach Eton zurückgekommen ist, hat er seine Verbindungen zur Schule allerdings geleugnet, als man ihn darauf angesprochen hat5. Sein lässiges Schlendern aus Schulzeiten hat er sich allerdings bewahrt. Genauso, wie es ihm unangenehm ist, „ein Schiff in derselben Kleidung zu betreten, in der er es geentert hatte“6.

„Als ein ewig dunkles und einsames Rätsel stand er abseits von seinen Gefolgsleuten, sowohl geistig als auch körperlich.“
(12. Kapitel – Die Kinder werden verschleppt)

Auch, wenn Captain Hook erst gar keine Figur in „Peter Pan“ war, kam er noch während der Proben für die Uraufführung dazu. Damals wurde er von dem gleichen Schauspieler gespielt, der auch Mr Darling spielte. Wenn man das Männer- bzw. Vaterbild, das man Anfang des 20. Jahrhunderts hatte, betrachtet, dann wird zwar deutlich, dass man von Vätern Engagement in der Ehe und der Familie erwartete, jedoch waren die Väter des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts selbst mit einem autoritären Bild des Vaters groß geworden7. Mr Darling arbeitet in einer Bank, ist eher praktisch veranlagt, hält nichts von kindischen Dingen und sorgt sich darum, was andere von ihm denken. Als Pirat hat Captain Hook auch mit Geld zu tun (vorwiegend mit gestohlenem), hält ebenfalls nicht von kindischen Dingen (schon allein deshalb, weil er der Gegner der Verlorenen Jungs ist) und hat einen Ruf zu verlieren (Piraten sind schließlich wild und furchterregend). Beide stellen jeweils in ihrer Welt das Erwachsene dar, wovon sich Wendy und ihre Brüder sowie Peter Pan und die Verlorenen Jungs abgrenzen. Im Film wird die Abgrenzung von den Erwachsenen zusätzlich dadurch unterstrichen, indem Peter alle Erwachsenen als Piraten und Spielverderber bezeichnet.

„Man kann jedoch nicht umhin, eine gewisse widerstrebende Bewunderung für jenen Geist, der einen so dreisten Plan ausheckte und ihn mit Schrecken erregender Genialität ausführte.“
(12. Kapitel – Die Kinder werden verschleppt)

Dass Captain Hook keinen Spaß versteht, wird ziemlich schnell deutlich. Als Skylights, einer seiner Männer gegen ihn stolpert und dabei seinen Spitzenkragen verknittert, ersticht er ihn kurzerhand mit seinem Haken, ohne dabei auch nur seinen selbsterfundenen Zigarrenhalter, mit dem er zwei Zigarren gleichzeitig rauchen kann, aus dem Mund zu nehmen8. Auch seine Piratencrew ist nicht gerade vertrauenserweckend. Laut Barrie haben der Galgen und das Karibische Meer noch keine größeren Schurken gesehen. Hook war Blackbeards Bootsmann und ist auch der einzige, den der Schiffskoch Barbecue (alias Long John Silver, den man aus „Die Schatzinsel“ von Robert L. Stevenson kennt)9 und Cook (wahrscheinlich James Cook)10 fürchteten. Allerdings sind auf der Insel alle ziemlich blutrünstig. Peter erwähnt mehrfach, dass er schon einige Piraten getötet hat und auch, dass er Hook die rechte Hand abgesäbelt hat, findet er nicht weiter schlimm, schließlich sei Hook ja Linkshänder. Allerdings findet Hook seinen Haken auch ziemlich praktisch. Laut Smee ist dem Captain der Haken mehr wert als ein Dutzend Hände. Seitdem Peter dem Krokodil Hooks rechte Hand zum Fraß vorgeworfen hat, fürchtet sich Hook nicht nur vor dem Krokodil, sondern auch vor dem Moment, an dem der Wecker, den das Krokodil verschluckt hat, aufhört zu ticken.

„Guter Stil! Wie tief er auch gesunken sein mochte, er wusste noch immer, dass es allein darauf ankommt.“ (14. Kapitel – Das Piratenschiff)

So viel Wert, wie er auf guten Stil legt, so viel Wert legt er auch darauf, dass sein schlechter Ruf erhalten bleibt, da dieser unliebsame Besucher von der Jolly Roger fernhält11. In seinem Wunsch nach Rache rückt Hook allerdings von seinem guten Stil ab. Zunächst ein unehrenhafter Angriff auf die Picaninny-Indianer12 und dann sollen Wendy und die Verlorenen Jungs über die Planke gehen13. Darüber hinaus wird er während das Angriffs als skrupellos, verräterisch und ohne Regeln der Kriegskunst beschrieben, auf der anderen Seite aber auch als spitzfindig und genial14. Hook selbst behandelt seine Mannschaft wie Hunde und genauso gehorchen seine Männer ihm auch. Dennoch ist sich Hook seiner Verantwortung für seine Mannschaft bewusst und hat neben der harten Piratenschale auch einen weichen Kern. Schließlich schafft es Smee durch seine sympathische Art Hook zum Weinen zu bringen15. Möglich, dass Hook gerne selbst wie Smee wäre und wieder gerne zu der Gesellschaft gehören würde, der er einmal angehört hat. Möglich auch, dass Hook Peter Pan nicht nur hasst, weil er seine Hand an das Krokodil verfüttert hat und frech ist, sondern, weil Peter das Unbeschwerte und Freie verkörpert, das Hook gerne hätte.

„Solange Peter lebte, fühlte sich der gequälte Mann wie ein Löwe in einem Käfig, in den ein Spatz eindringt und dort seinem Vorwitz freien Lauf lässt.“
(12. Kapitel – Die Kinder werden verschleppt)

Obwohl Hook ein Pirat, Peter Pans Widersacher und eigentlich der Bösewicht in der Geschichte ist, kommt man nicht darum hin, ihn aufgrund seiner Beschreibung auch charismatisch zu finden. Und sind wir mal ehrlich: Peter Pan trägt das „Pan“ in seinem Namen schließlich nicht umsonst. Er verführt Wendy, ihre Brüder und die Verlorenen Jungs dazu, ihm ins Nimmerland zu folgen, wo sie – wie er – niemals erwachsen werden und niemals von ihren Müttern sprechen dürfen. Auch sonst verhält er sich wie der Gott, dessen Namen er trägt und geht ziemlich überheblich in seiner Anführerrolle auf. Der richtige Held der Geschichte ist auch Peter Pan nicht. Im Grunde sind Hook und Peter in ihrem Tun beide nicht besser oder schlechter als der andere. Den Unterschied machen die Handlungsmotive. Peter Pan tut, was ihm Spaß macht und was ihm gerade in den Sinn kommt. Hook dagegen geht viel überlegter vor und will vor allem Rache an Peter für seine verlorene Hand, um aus seiner Sicht Gerechtigkeit herzustellen. Ehre, Charisma, guter Stil und ein starkes Handlungsmotiv sind in anderen Geschichten dass, was einen klassischen Helden ausmacht und vielleicht ist es das, was Captain Hook so faszinierend macht.

„James Hook, der du fast heroisches an dir hast, lebe wohl!“
(15. Kapitel – Diesmal heißt es: Hook oder Ich!)

Captain Hook in verschiedenen Verfilmungen und Adaptionen

Peter Pan (1953)
Im Disneyfilm trägt Hook seinen Haken rechts anstatt links, obwohl sein sonstiges Erscheinungsbild mit dem roten Mantel, der roten Hose, dem roten Hut und dem weißen Spitzenhemd sehr nah an der Vorlage ist. Auch an die doppelte Zigarrenspitze hat man gedacht, obwohl diese eher nach einem umfunktionierten Kerzenhalter und nicht nach einer Eigenkonstruktion aussieht. Der Tradition entsprechend haben Mr Darling und Captain Hook den gleichen Sprecher und auch ihr Erscheinungsbild ist optisch ein wenig aufeinander abgestimmt. Sein Verhalten ist das einen klassischen Disneybösewichts, hat aber auch eine gewisse Komik, da er als eitler Feigling mit kindischem Verhalten porträtiert wird. Möglicherweise wollte man Hook und Peter Pan mehr auf eine Stufe stellen und auch das junge Publikum nicht mit einem furchterregenden, düsteren Piraten erschrecken. Da Hook im Disneyfilm versucht, Peter mit einer Bombe, anstatt mit Gift zu töten, wird es um einiges explosiver und für die Leinwand eventuell auch effektvoller. Am Ende des Films wird Hook auch nicht vom Krokodil verschlungen, sondern nur gejagt, während der Rest seiner Mannschaft versucht, ihm zu Hilfe zu kommen. Walt Disney hatte sich bewusst dagegen entschieden, Hook sterben zu lassen, da er der Ansicht war, dass das Publikum Hook mögen wird und nicht möchte, dass er am Ende umgebracht wird16.

Peter Pan (2003)
Der Verfilmung „Peter Pan“ liegt das Theaterstück von J. M. Barrie zugrunde. Wie auch in der Uraufführung werden Mr Darling und Captain Hook beide vom gleichen Schauspieler, in diesem Fall Jason Isaacs gespielt. Captain Hooks Erscheinungsbild ist relativ nah an der Buchvorlage. Seine Kleidung – Hüte, Hemden, Hosen und Mäntel – sind rot oder schwarz, seine Hemden haben außerdem einen Spitzenkragen. Sogar an die doppelte Zigarrenspitze hat man bei der Ausstattung gedacht. Auch das blasse, düstere Gesicht entspricht der Vorlage, ebenso ist es ebenfalls der rechte Arm, an dem er seinen Haken trägt. In einer Szene sieht man ihn ohne Hemd an einem Tisch sitzen, wodurch man sein Tattoo auf dem linken Oberarm, dass das Wappen von Eton zeigt, deutlich erkennen kann.

Dave Barry/Ridley Pearson – Peter und die Sternenfänger (2004)
In „Peter und die Sternenfänger“ wird die bzw. eine mögliche Vorgeschichte zu „Peter Pan“ erzählt. In dieser ist Hook nicht Blackbeards Bootsman, sondern selbst Blackbeard bzw. Black Stache. Ein Name, den er aufgrund seines imposanten Schnurrbartes erhalten hat. Anders als im Buch, wo Hook als düster aber nicht unansehnlich bezeichnet wird, wird er hier als groß, mit einem pockennarbigen Gesicht und einer großen roten Nase, die Ähnlichkeit mit einem Kürbis hat, beschrieben. Seine Augen sind tief liegend und stechend, seine Augenbrauen sind laut Barry und Pearson so buschig, dass er sie zur Seite schieben muss, wenn er durch sein Fernrohr schauen will. Seine Haare sind zwar lang und schwarz, jedoch ungewaschen und fettig. Ebenso wie im Buch trägt er eine Uniformjacke, die er allerdings einem Soldaten der Marine abgenommen hat. In „Peter und die Sternenfänger“ ist Black Stache/Hook eine ziemlich unangenehme und ungepflegte Erscheinung.
Außerdem macht er nicht mit der Jolly Roger die Meere unsicher, sondern mit der Seeteufel. Mit der ist er hinter der Wespe her, ein Passagierschiff, dass eine mysteriöse Truhe an Bord hat. Als sie das Passagierschiff entern, nehmen sie die Crew gefangen und taufen es in Jolly Roger um. Ein Sturm bringt die Piraten in die Nähe einer Insel, vor deren Küste bereits die Niemalsland auf Grund gelaufen ist. Obwohl Black Stache so eine unangenehme Erscheinung ist, ist er – wie im Original – seinen Männern überlegen und kommandiert diese in ziemlich rauem Ton herum, worauf sie auch gehorchen.
Als der Pirat die Einheimischen angreift und deren Häuptling ersticht, gelingt es Peter, im Kampf Black Staches linke Hand abzusäbeln. Das auf der Insel lebende Krokodil Mister Grin frisst diese und kommt dabei auf den Geschmack, sodass es Black Stache oder jetzt Captain Hook ganz auffressen möchte. Um zwischen sich und das Krokodil zumindest etwas Abstand zu bringen, errichten Black Stache/Hook und seine Piraten am anderen Ende der Insel ihr Quartier.

Once Upon a Time (2011 – 2018)
Killian Jones ist ein ziemlich cooler Hook. Er verliert seinen älteren Bruder Liam im Nimmerland, was dafür sorgt, dass er sowohl auf Peter Pan, als auch auf die Krone, unter der er und Liam gesegelt sind, nicht gut zu sprechen ist. Letzteres sorgt außerdem dafür, dass er die Jewel of the Realm in Jolly Roger umbenennt und zum Pirat wird. Außerdem hat er eine lange währende Fehde mit dem Krokodil, das gleichzeitig das Rumpelstilzchen ist und das ebenfalls dafür sorgt, dass er eine Hand verliert. Allerdings die linke und nicht die rechte. Aber das kann auch daran liegen, dass der Schauspieler Colin O’Donoghue, der Captain Hook spielt, Rechtshänder ist. Außerdem kann Killian Griechisch lesen, was ebenfalls eine Parallele zur höheren Schulbildung von Barries Hook ist. Den lässigen, von Eton inspirierten Gang hat er ebenfalls mit dem Originalhook gemeinsam. Beide legen Wert auf guten Stil. Killian argumentiert sogar in verschiedenen Episoden, dass man etwas nicht tun sollte, weil es schlechter Stil wäre. Darüber hinaus bezeichnet Killian Jones Peter Pan als den wahren Bösewicht vom Nimmerland. Killians Kleidung besteht aus einer Lederhose und einem langen Ledermantel, dessen Kragen allerdings an eine Uniformjacke angelehnt ist, außerdem trägt er ein schwarzes Hemd und eine rote, gemusterte Weste, deren Knöpfe ebenfalls an eine Uniform erinnern und somit ein Verweis auf Killians Vergangenheit bei der Navy bzw. Marine sind. Anders als in der Buchvorlage hat Hook in der Serie allerdings kurze Haare.

Pan (2015)
Der Film Pan hat außer den Figuren nicht mehr viel mit „Peter Pan“ gemeinsam. Zwar ist Blackbeard ein gefürchteter Pirat, James Hook (gespielt von Garrett Hedlund) ist allerdings Arbeiter in einer Mine, in der Feenstaub abgebaut wird und hat von der Schifffahrt nicht allzu viel Ahnung. Zumindest am Anfang, denn zusammen mit Peter und Smee stiehlt er ein Luftschiff, mit dem die drei in den Wald verschwinden, wo sie auf Tiger Lily treffen. Anders als im Buch und den anderen Adaptionen verstehen sich Peter und Hook in dieser Version sehr gut und schwören sich am Ende sogar, Freunde zu bleiben. Smee allerdings verrät Hook, Peter und die Indianer an Blackbeard. Auf der Flucht begegnen sie dem Krokodil, dem jedoch Peter und nicht Hook fast zum Opfer fällt. Kurze Zeit später bricht Hook mit dem gestohlenen Schiff, der Ranger, die vom Namen her zu Hooks Indiana Jones Outfit passt, auf, um sein zu Hause zu suchen. Im entscheidenden Moment kehrt er zurück, um mit Tiger Lily und Peter gegen Blackbeards Piraten zu kämpfen. Als er abrutscht und in die Tiefe stürzt, ist es Peter, der mittlerweile fliegen kann, der ihn rettet. Das ehemals verlassene Luftschiff wird Jolly Roger genannt und Tiger Lily, Peter und Hook segeln damit nach London. Während Hook blond ist und seine Kleidung im Film an Indianer Jones erinnert, entspricht Blackbeards Aussehen schon eher der Beschreibung von Hook im Buch. Seine Kleidung wirkt gepflegt und teuer und auch, wenn sein Hemd keine weißen Spitzenrüschen hat, trägt er dafür einen schwarzen Federkragen, der ebenfalls Extravaganz ausstrahlt. Eine Hakenhand haben allerdings beide nicht.

Christina Henry – Lost Boy (2017)
Was wäre, wenn James Hook der erste verlorene Junge gewesen wäre? Die Frage stellt sich Christina Henry in „Lost Boy“. Dabei geht sie der Frage nach Helden und dem Schurken der Geschichte auf den Grund. Hook, der hier als Junge auf den Spitznamen Jamie hört, ist zwar von Peter nach Nimmerland geholt worden, blickt nach einiger Zeit allerdings nicht mehr zu ihm auf, so wie es die Verlorenen Jungs in „Peter Pan“ tun. Stattdessen hinterfragt er für sich selbst Peters Taten und stellt dabei fest, dass Peter ein Soziopath ist, der nur seinen Spaß möchte, auch auf Kosten anderer. Dabei besteht zu Beginn eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Jamie kann sich an eine Zeit ohne Peter eigentlich nicht erinnern. Nach und nach entsteht aus dieser Freundschaft jedoch der Hass, den wir in „Peter Pan“ erleben. Das Nachdenkliche und Reflektierte hat Captain Hook, laut Christina Henry, wohl aber schon als Kind besessen. Vielleicht ist dies auch der Grund, warum James Hook im Nimmerland trotzdem erwachsen geworden ist.


1Vgl. McGinnis, Rachel 2007. The Real Life and Fictional Characters Who Inspired J.M. Barrie’s Captain Hook.(https://www.literarytraveler.com/articles/jm-barrie-england/) (26. Mai 2020).

2Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 5. Kapitel – Der Traum von der Insel wird wahr.

3Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 13. Kapitel – Glaubt ihr an Feen.

4Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 14. Kapitel – Das Piratenschiff.

5Vgl. Barrie, James M. 1927. Captain Hook at Eton. (https://en.wikisource.org/wiki/Captain_Hook_at_Eton) (26. Mai 2020)

6Barrie, James M. Peter Pan. 14. Kapitel – Das Piratenschiff.

7Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend [Hrsg.] 2006. Facetten der Vaterschaft – Perspektiven einer innovativen Väterpolitik.

8Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 5. Kapitel – Der Traum von der Insel wird wahr.

9Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 4. Kapitel – Der Flug.

10Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 5. Kapitel – Der Traum von der Insel wird wahr.

11Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 8. Kapitel – Die Lagune der Meerjungfrauen.

12Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 12. Kapitel – Die Kinder werden verschleppt.

13Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 14. Kapitel – Das Piratenschiff.

14Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 12. Kapitel – Die Kinder werden verschleppt.

15Vgl. Barrie, James M. Peter Pan. 14. Kapitel – Das Piratenschiff.

16Vgl. Thomas, Frank/Johnston, Ollie 1993. Disney Villain. Chapter 4: Nine Old Men. Abschnitt: Peter Pan. Seite 109 – 113.

Waren Hook und Peter Pan Freunde?

In diesem Buch erfährt man die Wahrheit über die Freundschaft aus Jugendtagen zwischen Peter Pan und Captain Hook. Denn diese waren tatsächlich einmal beste Freunde.

Warum hassen sich Peter Pan und Hook?

Im Lauf der Geschichte stellt es sich heraus, dass er Peter nicht allein wegen der verlorenen Hand verabscheut – er findet seinen Haken „besser als ein dutzend Hände“ –, sondern wegen dessen Unverschämtheit und kindlicher Frechheit, welche ihn quält wie ein Stachel im Fleisch.

Was will Captain Hook von Peter Pan?

Der Pirat, der es Peter Pan heimzahlen will, dass ihm das Krokodil eine Hand abgebissen hat. Er hat sich mit Malefiz und den Herzlosen verbündet, aber zum Schluss wurde er von dem Krokodil über alle Weltmeere gejagt.

Wie heißen die Freunde von Peter Pan?

Zusammen mit der Fee Naseweis (Tinker Bell) ist Peter auf der Suche nach seinem Schatten. Diesen findet er im Zimmer der Darlingkinder, Wendy, Klaus (engl. John) und Michael, die alle begeistert von den Geschichten Peter Pans sind.