Der kleine hobbit der hobbit unterschied

Als ich mir zuletzt mal wieder die Herr der Ringe Trilogie angesehen habe, fiel mir erneut der starke Kontrast zwischen dieser und der erst kürzlich beendeten Hobbit Trilogie auf. Dieser Kontrast ist insofern bemerkenswert, da Peter Jackson Regisseur beider Trilogien war. Aber warum und in welchen Punkten unterscheiden sich die beiden Filmreihen voneinander? Warum tun sich die Hobbit Filme im Vergleich zur Herr der Ringe Trilogie so schwer? Ist die Kritik vieler Fans gerechtfertigt? All diesen Fragen und noch viel mehr werde ich im folgenden Artikel nachgehen. Macht euch bereit für eine lange Reise nach Mittelerde...

Im Jahr 2004 gelang Peter Jackson mit dem Film Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs etwas ganz Besonderes. Er gewann alle 11 Oscars (inklusive Oscar für den Besten Film), für den der Film nominiert war. Ein Fantasyfilm mit Blockbustereffekten, der gut genug ist, um bei den Oscars abzuräumen (und zwar nicht nur in den technischen Kategorien)? Ja, das gab es damals noch. Der Erfolg des dritten Herr der Ringe Films bei den Oscars war eine Auszeichnung für die komplette Trilogie, die filmisch neue Maßstäbe setzte und bewies, dass eine actiongeladene Fantasyverfilmung nicht automatisch ein hirnloses CGI Feuerwerk sein muss. Die Trilogie, bestehend aus Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001), Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (2002) und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003) wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert. Zusammen mit den ersten Harry Potter Filmen lösten die Herr der Ringe Filme Anfang der 2000er einen regelrechten Fantasyboom aus. Wie vermisse ich doch diese Zeit.

11 Jahre später eroberte der Hobbit mit Der Hobbit: Eine unerwartete Reise (2012), die Kinoleinwände. Der Hobbit, auch unter dem Titel Der kleine Hobbit bekannt, ist ein weiteres Werk Tokiens, dass in Mittelerde spielt. Der Hobbit erzählt teilweise die Vorgeschichte zum Herr der Ringe Epos. Auch die Hobbitverfilmung wurde eine Trilogie. Auf Eine unerwartete Reise folgte Der Hobbit: Smaugs Einöde und Der Hobbit 3: Die Schlacht der Fünf Heere. Finanziell zwar sehr erfolgreich, konnten die ebenfalls von Peter Jackson inszenierten Filme nicht an den Erfolg der Herr der Ringe Trilogie anknüpfen. Bei den Oscars und anderen Filmpreisen gab es Nominierungen in den technischen Kategorien, allerdings ging der Hobbit bei den Oscars im Gegensatz zur Herr der Ringe Trilogie gänzlich leer aus. Natürlich sind Preise allein nicht ausschlaggebend für die Qualität eines Films. Das die Herr der Ringe Trilogie jedoch insgesamt 17 Oscars (alle drei Filme miteingerechnet) gewinnen konnte, die Hobbit Trilogie allerdings keinen einzigen, sollte nicht unerwähnt bleiben, wenn man die beiden Filmreihen miteinander vergleicht.

Die literarische Vorlage

Bevor ich mich näher mit den Filmen beschäftigen werde, ist es zuerst einmal wichtig einen Blick auf die literarische Vorlage zu werfen. Tolkien hat mit Der Hobbit und der Herr der Ringe Trilogie zwei Werke verfasst, die zwar beide in Mittelerde spielen und inhaltlich miteinader in Verbindung stehen, sich gleichzeitig aber auch in vielen wichtigen Punkten voneinander unterscheiden.

So ist Tokiens Hobbit Roman, der erstmals im Jahr 1937 veröffentlicht wurde, an ein eher jüngeres Publikum gerichtet als die Herr der Ringe Trilogie (1954/55 erstmals veröffentlicht). Der Hobbit ist kein reines Kinderbuch, aber der Schreibstil ist leichter und schneller und nicht so sehr von langen, detaillierten Beschreibungen geprägt wie Tolkiens Ringepos. Zudem wird die Geschichte des Hobbits ausschließlich aus der Sicht von Bilbo Beutlin erzählt, was er sieht, sieht bzw. liest auch der Leser. So erfährt der Leser beispielsweise recht wenig von der großen Schlacht der Fünf Heere. Warum? Bilbo wird kurz nach Beginn der Schlacht von einem Ork niederschlagen und ist für den Großteil der folgenden Schlacht ohnmächtig. Ein weiteres Beispiel wäre Gandalfs längere Abwesenheit innerhalb der Geschichte. Diese wird nicht weiter beleuchtet, denn sie ist nicht wichtig für Bilbos Abenteur in Mittelerde. Der Hobbit, wie der Titel schon vermuten lässt, ist Bilbos Abenteuer in Mittelerde, die Geschichte ist, trotz der wichtigen Rolle der 13 Zwerge, auf ihn fokussiert.

Tolkiens Herr der Ringe Trilogie ist dagegen klar an ein erwachseneres Publikum gerichtet. Der Schreibstil ist ausschweifender und detaillierter, die Thematik ernster und düsterer. Zudem ist die Geschichte nicht auf einen Charakter fokussiert. Frodo ist zwar einer der Hauptcharaktere, aber der Leser erlebt nicht alles aus seiner Erzählperspektive. Tolkien wechselt je nach Kapitel zwischen den verschiedenen Charakteren hin und her, mal erzählt er aus der Sicht Gandalfs, Aragorns, Merrys und Pippins, mal aus Sicht der anderen Gefährten oder aus Frodos und Sams Perspektive. Tolkiens Herr der Ringe Romane sind sehr viel umfangreicher als Der Hobbit, nicht nur auf die Seitenzahl der Bücher bezogen, sondern auch im Hinblick auf die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird.

Was sagt uns dieser Blick auf die literarische Vorlage im Hinblick auf Peter Jacksons Verfilmungen? Beide Filmtrilogien basieren auf Tolkiens Romanen, allerdings unterscheiden sich die Bücher in einigen wichtigen Punkten voneinander. Vor allem der Erzählfokus des Hobbits ist ein entscheidender Unterschied zum Herrn der Ringe. Zudem stellt es die Verfilmung vor das Problem, dass sie die Ereignisse, die im Hobbit erwähnt, aber nicht erzählt werden, in irgendeiner Hinsicht erklären und darstellen muss. Gandalf verschwindet einfach, weil er "im Süden ganz dringend etwas zu erledigen" hat? Die Schlacht der Fünf Heere ist nach kurzer Zeit vorbei, weil Bilbo zu Boden geschlagen wird? Was in Tokiems Roman funktioniert, hätte wohl kaum auf der Kinoleinwand funktioniert. Die Filme müssen diese Lücken füllen, ein Problem, das es mit der Herr der Ringe Trilogie nicht gab.

Die Unterschiede zwischen den Romanen sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man die filmische Umsetzung des Hobbits mit der des Herrn der Ringe vergleicht.

Weitere Gemeinsamkeiten

Neben eines Tolkien Romans bzw. Romanen als Vorlage, teilen der Hobbit und die Herr der Ringe Filmtrilogie noch eine weitere wichtige Gemeinsamkeit: Peter Jackson. Er führte bei beiden Filmtrilogien Regie, obwohl er beim Hobbit (erinnert sei an das Hin und Her mit Guillermo del Toro) zuerst nur als Produzent fungieren sollte. Auch für das Drehbuch waren, wie auch schon bei den Herr der Ringe Filmen, Peter Jackson, Philippa Boyens und Fran Walsh verantwortlich. Guillermo del Toro wird bei den Hobbit Filmen übrigens noch als zusätzlicher Drehbuchautor aufgeführt, davon abgesehen gibt es kaum Unterschiede zwischen den beiden Trilogien was die Verantwortlichen bei der Produktion betrifft. Howard Shore komponierte erneut den Soundtrack, gedreht wurde wieder in Neuseeland. Für die Kameraarbeit war erneut Andrew Lesnie zuständig, der damals für den ersten Herr der Ringe Film einen Oscar für seine Leistung erhält.

Es wird deutlich, dass die filmischen Umsetzung des Hobbits und des Herrn der Ringe viele Gemeinsamkeiten hat. Auch wenn die literarische Vorlage einige Unterschiede aufweist, Tolkien ist nicht die einzige Verbindung zwischen den beiden Filmtrilogien.

Die Hobbitverfilmungen müssen sich somit meiner Meinung nach durchaus den Vergleich mit ihrem Vorgänger gefallen lassen. Zugegeben, die Latte lag für Peter Jackson sehr hoch, zu toppen ist die Herr der Ringe Trilogie eigentlich nicht. Aber es geht ja nicht unbedingt darum diese zu toppen. Qualitativ an die Herr der Ringe Filme anzuknüpfen, ist jedoch schon möglich. Auch weil Peter Jackson für beiden Trilogien als Regisseur und Drehbuchautor verantwortliche war, muss er sich den Vergleich zu seiner früheren Arbeit gefallen lassen. Zudem sucht die Hobbit Verfilmung ja bewusst die Verbindung zu ihrem Vorgänger. Ein Vergleich, der allerdings die Unterschiede im Bezug auf die literarische Vorlage berücksichtigt, ist somit durchaus angebracht.

Nachdem wir das geklärt haben (ja, ich musste mal wieder etwas ausholen), geht es auf der nächsten Seite weiter mit den Hobbit Filmen 1-3. Was war gut, was war schlecht? Was hat der Herr der Ringe besser gemacht?


Ist der kleine Hobbit und Der Hobbit das gleiche?

Im Deutschen gibt es zwei Übersetzungen des Buches: die ältere von Walter Scherf (1957; 1971 wiederum von Scherf umfassend überarbeitet) unter dem Titel Der kleine Hobbit (erscheint in den Ausgaben des dtv Verlags) und die neuere von Wolfgang Krege (1997) unter dem Titel Der Hobbit oder Hin und zurück (in den Ausgaben ...

Welche Hobbit Übersetzung ist die beste?

Die maßgebliche Übersetzung des Hobbit ist übrigens von Wolfgang Krege. Der Herr Der Ringe in der neuen Übersetzung liest sich wirklich flüssig und ist behutsam an die deutsche Gegenwartsprache angepasst. Ich finde, gelungen. Auch, wenn Frodo hier und da von Sam "Chef" genannt wird - es passt in den Kontext.

Welches ist das richtige Hobbit Buch?

»Der Hobbit« ist der Anfang aller modernen Fantasy und erzählt die Vorgeschichte zum »Herrn der Ringe«. Hier liegt er in einer neu durchgesehenen Ausgabe mit Illustrationen des weltbekannten Künstlers und Tolkienkenners Alan Lee vor.

Ist der Hobbit für Kinder geeignet?

Obwohl dem Film ein Kinderbuch als Vorlage dient, ist Der Hobbit kein Kinderfilm. Die Altersfreigabe ab 12 Jahren sollte unbedingt beachtet werden, denn aufgrund seiner Länge sowie der zahlreichen Gewaltdarstellungen richtet sich Der Hobbit eher an ältere Jugendliche und Erwachsene.