Gründer des hakkani-netzwerks in afghanistan ist tot

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Nach langer Krankheit gestorben: Der afghanische Islamist Dschalaluddin Hakkani hatte das Hakkani-Netzwerk in den 1970-er Jahren gegründet. Bild: dpa

Das Hakkani-Netzwerk zählt zu den gefürchtetsten Gruppen des afghanischen Aufstands und ist eng mit den Taliban verbündet. Nun ist dessen Gründer Dschalaluddin Hakkani gestorben.

Der afghanische Islamist Dschalaluddin Hakkani ist tot. Das meldeten die radikalislamischen Taliban in Afghanistan am Dienstag in einer über Whatsapp versendeten Mitteilung.

Demzufolge soll Hakkani nach langer Krankheit gestorben sein. In der Mitteilung gab es keine Angaben über Hakkanis genauen Todeszeitpunkt.

Hakkani gründete das Hakkani-Netzwerk in den 1970-er Jahren. Dieses zählt zu den mächtigsten und gefürchtetsten Gruppen des afghanischen Aufstands und ist eng mit den Taliban verbündet.

Dschalaluddin Hakkanis Nachfolge hatte vor einigen Jahren sein Sohn Siradschuddin Hakkani übernommen, der auch stellvertretender Anführer der afghanischen Taliban ist.

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Blutige Anschläge in Afghanistan Gründer von Terrornetzwerk Hakkani ist tot

04.09.2018, 07:29 Uhr

Aufständische, die verdächtigt werden, dem Hakkani-Netzwerk anzugehören und ein Selbstmordattentat geplant zu haben, werden in Kabul präsentiert.

(Foto: Reuters)

Der afghanische Extremist Dschalaluddin Hakkani ist nach Angaben der radikalislamischen Taliban nach langer Krankheit gestorben. Er hatte in den 70er Jahren das Hakkani-Netzwerk gegründet, eine der mächtigsten und gefürchtetsten Gruppen des islamistischen Aufstands in Afghanistan. Über Hakkanis genauen Todeszeitpunkt oder darüber, wo er starb, machten die Taliban keine Angaben. Verschiedenen Quellen zufolge war er Ende 70.

Das Hakkani-Netzwerk ist verantwortlich für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan. Laut deutschen Sicherheitskreisen stand es auch hinter dem schweren Anschlag vor der deutschen Botschaft in Kabul im Mai 2017. Damals waren mindestens 90 Menschen getötet und mehrere Hundert verletzt worden.

In den 80er Jahren half Hakkanis Netzwerk dem US-Geheimdienst CIA, die Sowjets aus Afghanistan zu vertreiben. Der ehemalige US-Kongressabgeordnete Charlie Wilson nannte Hakkani einmal die "personifizierte Güte". Hakkani besuchte sogar das Weiße Haus, als Ronald Reagan US-Präsident war. In jener Zeit entstanden auch enge Verbindungen mit dem pakistanischen Geheimdienst ISI.

Nach der US-Invasion in Afghanistan 2001 kämpfte Hakkani dann gegen die westlichen Truppen und die afghanische Regierung. Dschalaluddin Hakkanis Nachfolge hatte schon vor einigen Jahren sein Sohn Siradschuddin übernommen. Das Netzwerk ist eng mit den Taliban verbündet, Siradschuddin ist auch stellvertretender Anführer der afghanischen Taliban.

Die Hakkanis sollen in Pakistan leben, das FBI vermutet Siradschuddin in Nord-Waziristan. Die "Tatenlosigkeit" der pakistanischen Regierung gegenüber den Hakkanis hatte in der Vergangenheit zu einer starken Abkühlung der US-pakistanischen und der afghanisch-pakistanischen Beziehungen geführt. Das pakistanische Militär erklärte, es habe die Hakkanis 2014 mit einer Militäroperation aus Nord-Waziristan vertrieben. Pakistanischen Experten zufolge sei seither ein Teil ihrer Infrastruktur nach Afghanistan übersiedelt worden. Analysten sehen durch den Tod Dschalaluddins keine Auswirkungen auf die Tätigkeiten des Hakkani-Netzwerks. Bereits 2015 war über Hakkanis vermeintlichen Tod berichtet worden.

Quelle: ntv.de, ftü/AFP/dpa

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