Show Immer wenn wir am Meer sind, suchen wir Sachen. Das kann Treibgut sein oder Meerglas, Muscheln oder Hühnergötter. Die meisten Nicht-Küstenbewohner haben den Begriff Hühnergötter noch nie gehört; deswegen erkläre ich ihn euch: Ein Hühnergott ist ein Lochstein. Meistens handelt es sich um einen Feuerstein, aus dem im Laufe der Jahrzehnte das Meer die weiße Kalk- oder Kreideablagerung herausgewaschen hat. Viele tragen kleine Hühnergötter um den Hals als Schutzsysmbol. Das Aufhängen von Lochsteinen stammt von den Slawen und hängt mit der Vorstellung zusammen, mit einem aufgehängten Stein die Hühner zu beschützen. Dabei sollte Kikimora, ein slawischer Hausgeist, daran gehindert werden, das Federvieh zu stehlen oder beim Eierlegen zu stören – so sagt es zum Beispiel unter anderem Wikipedia. Woher der Name Hühnergott stammt, ist allerdings nicht geklärt. Vielleicht liegt es daran, dass die Hühner hier ein Loch hineingepickt haben? Lochsteine als schützende Amulette waren in der Vergangenheit in ganz Europa verbreitet – etwa im germanischen, dem angelsächsischen, alemannischen und französischen Volksglauben. Auch hier hängten die Menschen Lochsteine wurden etwa in Kuh- und Pferdeställen, um das Vieh vor Unglück zu bewahren. Es gibt übrigens auch Lochsteine, deren Loch von einer Bohrmuschel stammt. Das sind meistens weniger harte Steine. Ob diese beschützen, ist nicht überliefert 😉
Hühnergott (Deutsch)[Bearbeiten]Substantiv, m[Bearbeiten]
Worttrennung: Hüh·ner·gott, Plural: Hüh·ner·göt·terAussprache: IPA: [ˈhyːnɐˌɡɔt]Hörbeispiele:Bedeutungen: [1] regional: (an der Ostseeküste vorkommender) Stein mit Löchern natürlichen Ursprungs (der für gewöhnlich als Amulett, Talisman oder Maskottchen dient), bei dem es sich zumeist um eine Feuersteinknolle handelt, deren Kreideeinlagerungen herausgeschwemmt beziehungsweise herausgewittert sindHerkunft: Die Herkunft des Wortes ist ungeklärt.[1] Lange Zeit wurde vermutet, das Wort sei durch die von Thomas Reschke 1966[2] gebildete Lehnübersetzung des bereits im Originaltitel der von Jewgeni Jewtuschenko 1963 verfassten Novelle namens »Куриный бог« vorkommenden Ausdrucks ins Deutsche gelangt.[3] Aufgrund der Novelle erlangte der Stein und dessen Bezeichnung in der DDR ab 1966 große Popularität.[3] 1985 wurde das Wort in die 18. Neubearbeitung des Großen (DDR-)Dudens[4] aufgenommen.[5] Im Westen Deutschlands weitgehend unbekannt, erschien das Wort erstmals im Jahre 1999 in der 3. Auflage des zehnbändigen, nunmehr gesamtdeutschen »Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache«[6]; ein Jahr später fand es Eingang in die 22. Auflage des »Duden, Die deutsche Rechtschreibung«[5]. Das Wort scheint aber schon vor 1966 im Deutschen existiert zu haben[7]: So findet sich bereits im Erscheinungsjahr des sowjetischen Originals, 1963, eine erste, von René Drommert angefertigte deutsche Übersetzung in der Zeitung »Die Zeit«[8]. Ein Jahrzehnt zuvor ist das Wort im ersten Band des 1953 in der deutschen Übersetzung von Alexander Böltz im Verlag Rütten & Loening erschienenen Romans »Iwan III.« von Waleri Jaswizki[9] bezeugt. Der älteste bisher bekannte Beleg findet sich jedoch in einem 1927 bei de Gruyter in deutscher Sprache erschienenen Buch[10] von Dmitrij Zelenin zur Russischen (Ostslawischen) Volkskunde, in welchem der russische Ausdruck „Kuriny bog“ als ‚Hühnergott‘ ins Deutsche übersetzt wird.[7]Dennoch gibt es indes bis heute keinen handfesten Beweis und belastbaren Beleg für den Gebrauch des Wortes »Hühnergott« vor 1966 im Deutschen.[7] Aus volkskundlicher Sicht ist interessant, dass es den Ausdruck »Hühnergott« nur in der DDR gab, nicht aber westlich der Elbe, was zweifellos auf die Verbreitung der Jewtuschenko-Novelle in der Übersetzung von Reschke zurückzuführen ist.[11] Auch wenn es das deutsche Wort vereinzelt, etwa in Nachschlagewerken oder durch persönliche Kontakte, hier und da gegeben hat, bleibt das Verdienst von Thomas Reschke bei der Aufnahme des Wortes »Hühnergott« in den deutschen Sprachgebrauch und dessen endgültige Kanonisierung im Duden deshalb unbestritten.[11]Sinnverwandte Wörter: [1] alle regional: Alpfuß, Drudenstein/Trudenstein/Trutenstein, Krottenstein, Schratenstein, Hascherlit, TruttelsteinGegenwörter: [1] Schmuckstein, WerksteinOberbegriffe: [1] Lochstein[1] Gestein, SteinUnterbegriffe: [1] Paramoudra, Sassnitzer BlumentopfBeispiele: [1] „Ein Hühnergott – das ist ein Meeressteinchen mit einem kleinen Loch. Man sagt, die Krimtataren hätten geglaubt, daß ein solches Steinchen, mit einem Faden an die Hühnerstange gehängt, das Federvieh zu verbesserter Legetätigkeit ansporne. Daher auch der Name Hühnergott. Später kam der Glaube hinzu, ein Hühnergott bringe auch den Menschen Glück. Mir scheint, ein bißchen glaubt jeder an solche Glücksbringer: die einen mit kindlich-vertrauensseliger Offenheit, die anderen heimlich, mit mürrischer Verbissenheit. Ich glaube heimlich daran. Immer wenn ich am Meer war, wünschte ich mir sehr, einen Hühnergott zu finden, aber in diesem Sommer ganz besonders.“[12][1] „Während die einen am Strand nach Bernstein, Hühnergöttern oder Donnerkeilen suchen, ernten andere Schilf, um damit Dächer zu decken.“[13][1] „Besonders gesucht sind natürlich Fehmarns ‚Spezialitäten‘, Donnerkeile und Hühnergötter. […]Hühnergötter, durchlöcherte Feuersteine, hängte man einst an Stalltüren, um das Federvieh vor den Füchsen zu schützen.“[14][1] „Als sie aus dem Urlaub kamen, brachten sie Hühnergötter mit, fädelten diese auf eine Schnur und banden sie an ihr Terrassendach.“[15]Übersetzungen[Bearbeiten][1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 4. Band Gele–Impr, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04773-9, DNB 965408256, Seite 1877.[1] Duden online „Hühnergott“[1] wissen.de – Lexikon „Hühnergott“[1] Wikipedia-Artikel „Hühnergott“[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Hühnergott“[1] www.ostsee.de: Infocenter - Was ist ein Hühnergott? Abgerufen am 21. Juli 2007.Quellen:
Warum bringt ein Hühnergott Glück?Man sagt, die Krimtataren hätten geglaubt, daß ein solches Steinchen, mit einem Faden an die Hühnerstange gehängt, das Federvieh zu verbesserter Legetätigkeit ansporne. Daher auch der Name Hühnergott. Später kam der Glaube hinzu, ein Hühnergott bringe auch den Menschen Glück.
Ist ein Hühnergott ein Glücksbringer?Als Hühnergötter werden in Deutschland Steine mit einem natürlich entstandenen Loch bezeichnet. Viele Urlauber nehmen sie als Erinnerung aus dem Urlaub mit und bewahren den Hühnergott als Glücksbringer auf. Am Schwarzen Meer gelten die Feuersteine mit dem herausgewaschenen Loch als Glücksbringer.
Wie alt ist ein Hühnergott?Denn sie sind bereits 62 bis 94.000.000 Jahre alt.
Wie heißt der Stein mit Loch?Als Hühnergott (altdeutsch Hascherlit) wird in Deutschland volkstümlich ein Stein mit einem natürlich entstandenen Loch bezeichnet.
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