FIV ist die Abkürzung für das Feline Immundefizienz-Virus, durch das das Immunsystem der Katze geschwächt wird. Die Erkrankung ähnelt AIDS beim Menschen (HIV: Humanes Immundefizienz-Virus) und wird daher umgangssprachlich als Katzenaids bezeichnet. Show
Auch wenn „Katzenaids“ schlimm klingt und die Krankheit unheilbar ist, ist sie kein Todesurteil. Mit der richtigen Behandlung kann man auch FIV-infizierten Katzen ein langes und glückliches Leben ermöglichen. Beratende:r Tierarzt:in Dr. med. vet. Katrin Noffke Dr. med. vet. Noffke arbeitet seit über 11 Jahren als Tierärztin für Allgemeinmedizin. Bei felmo ist sie die erste mobile Tierärztin in Berlin gewesen. Außerdem organisiert sie den Vet Support zur Unterstützung anderer felmo Tierärzt:innen. In diesem Artikel
Das Feline Immundefizienz-Virus ist der Erreger des Felinen Immundefizienzsyndroms. Es greift die Zellen des Immunsystems an, wodurch der Körper einer erkrankten Katze nicht mehr in der Lage ist, sich richtig gegen Krankheiten zu schützen. Mit FIV infizierte Katzen haben daher häufiger mit anderen Erkrankungen (sog. Sekundärkrankheiten) zu kämpfen als gesunde Katzen. Zu diesen Sekundärkrankheiten zählen Tumore, Erkrankungen der Atemwege, der Haut und der Augen. Obwohl die Erkrankung in ihrem Verlauf und ihren Auswirkungen mit AIDS vergleichbar ist, können Menschen sich nicht mit FIV infizieren.
FIV kommt weltweit vor, ist jedoch regional unterschiedlich stark verbreitet. Allgemeine Schätzungen gehen davon, dass etwa 11 % aller Hauskatzen Träger des Virus sind. In Deutschland sind dagegen nur um die 3 % der Katzen infiziert. Insgesamt ist der Norden Deutschlands stärker betroffen als der Süden. Neben Hauskatzen können sich auch andere Katzenartige mit dem Felinen Immundefizienz-Virus anstecken, beispielsweise Großkatzen wie Löwen oder Pumas. FIV gehört zur Gruppe der Lentiviren. Typisch für diese Viren ist, dass sie sehr langsam fortschreitende, chronisch degenerative Krankheiten auslösen. Das Virus greift vor allem die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) der Katze an. Betroffen sind z. B. die Lymphozyten, die Fremdstoffe erkennen. Wenn die Abwehrzellen nicht mehr funktionieren, wird die Katze sehr anfällig für andere Erreger wie Bakterien und Viren. Die Zerstörung des Immunsystems erfolgt jedoch sehr langsam. Daher tritt erst mit dem Fortschreiten der Erkrankung die Immunschwäche ein.
FIV kann im Speichel und Blut der Katzen nachgewiesen werden. Die Hauptübertragung erfolgt daher vermutlich über Bisse, z. B. bei Revierkämpfen. Eine Übertragung von Katzen an ihre Katzenwelpen bereits im Mutterleib oder später durch die Muttermilch ist extrem unwahrscheinlich. Andere Körperflüssigkeiten sind potenziell ebenfalls infektiös, spielen in der Praxis jedoch keine Rolle bei der Ansteckung. Am häufigsten infizieren sich Freigängerkatzen, die viele Artgenossen in ihrer Gegend finden. Kater sind besonders oft betroffen: ungefähr ¾ aller FIV-positiven Katzen sind männlich. Das erklärt sich durch aggressives Revierverhalten, vor allem bei unkastrierten Tieren. Die stärkste Risikogruppe sind daher unkastrierte, freilaufende Kater. Auch unkastrierte weibliche Freigängerkatzen haben ein gewisses Ansteckungsrisiko, denn beim Deckakt erfolgt oft ein Nackenbiss, durch den FIV ebenfalls übertragen werden kann. Eine reine Wohnungskatze, kastriert oder nicht, ist dagegen kaum gefährdet. Eine Ansteckung mit FIV ist nur unter Katzen möglich. Hunde oder andere Tierarten können sich nicht infizieren. Außerhalb von Katzenkörpern ist das Feline Immunschwächevirus wenige Sekunden bis Minuten überlebensfähig. Zudem kann es durch übliche antivirale Desinfektionsmittel unschädlich gemacht werden.
Für eine Infektion mit FIV gibt es keine spezifischen Symptome. Die meisten Krankheitszeichen sind auf Sekundärerkrankungen zurückzuführen, für die das geschwächte Immunsystem einer FIV-positiven Katze anfälliger ist. Jedoch können verschiedene Anzeichen während des Verlaufs einer Krankheit einen Verdacht auf Katzenaids erregen. Deutlich sichtbare Symptome treten in der Regel erst im dritten Stadium der Erkrankung auf, was die Früherkennung von FIV erschwert. Nachdem sich eine Katze mit dem Virus infiziert hat, folgt eine Inkubationszeit von drei bis sechs Wochen. Zum Ausbruch der Krankheit kommt es erst nach dieser Zeit, und auch die ersten klinischen Symptome können erst danach auftreten; Tests zeigen die Erkrankung frühestens vier Wochen nach der Infektion. Der Verlauf von Katzenaids wird in vier Stadien unterteilt. Akute Phase Die erste Phase der Erkrankung dauert ungefähr vier Monate. Die Katze beginnt nach dem Ausbruch sofort, virusspezifische Antikörper zu produzieren. Trotz dieser starken Immunreaktion kann die Infektion jedoch nicht vollständig überwunden werden. In dieser Phase können sich leichte Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Abgeschlagenheit und Durchfall bei der Katze zeigen. Häufig bemerken die Besitzer allerdings gar nichts. Asymptomatische Trägerphase Die Katze erholt sich von der akuten Phase schnell und die Krankheit kommt scheinbar zum Erliegen – ein Grund, warum viele Besitzer sich auch dann keine Sorgen machen, wenn sie in der Akutphase milde Krankheitszeichen beobachtet haben. Die Katze ist nun Träger, zeigt aber keine Symptome. Nur in einem Blutbild und mit einem FIV-Test zeigt sich die Erkrankung. Die Phase kann Monate bis Jahre dauern; im Schnitt gehen Schätzungen für Mitteleuropa von etwa vier Jahren aus. Unspezifische (AIDS-ähnliche) Phase In dieser Phase kann man davon sprechen, dass Katzenaids ausgebrochen ist, Symptome werden sichtbar. Im Laufe der Zeit lassen die Abwehrkräfte der Katze nämlich immer weiter nach, wodurch verschiedene Sekundärerkrankungen auftreten können. Dazu gehören Infektionen der Atemwege, des Verdauungstrakts, der Maulhöhle oder Tumorerkrankungen. Symptome, die sich eindeutig einer Infektion mit FIV zuordnen lassen, sind nicht zu erkennen. Dennoch können sich typische Krankheitszeichen zeigen: Zahnfleischentzündungen, Verletzungen im Maul, auf der Haut und in den Augen sind bei FIV-positiven Katzen weit verbreitet. Zudem sieht das Fell ungepflegt aus und es kann Fieber auftreten, Wunden heilen deutlich schlechter und viele Katzen nehmen sichtbar ab. Auch neurologische Symptome wie Motorikstörungen, Lahmheit oder Ataxie können auftreten, ebenso plötzliche Aggression oder Demenz. Dieses Stadium kann wenige Monate bis mehrere Jahre dauern. Terminalphase Im Endstadium bricht das Immunsystem zusammen. Zu diesem Zeitpunkt leidet die Katze schon an verschiedenen Sekundärerkrankungen und nimmt immer weiter ab. Die restliche Lebenserwartung beträgt in der Regel weniger als ein Jahr. Genau genommen sterben die Tiere jedoch nicht an FIV, sondern an einer der Sekundärinfektionen oder der starken Gewichtsabnahme.
Da FIV keine klar erkennbaren Symptome hervorruft und die Krankheit lange „schlummern“ kann, gehen viele Katzenhalter erst im dritten oder gar vierten Stadium zum Tierarzt. Spätestens bei diesen Anzeichen solltest du deine Katze einem Tierarzt vorstellen: Deine Katze ist immer häufiger krank Selbst oberflächliche Wunden brauchen lange, bis sie verheilt sind Deine Samtpfote nimmt sichtlich ab Die Katze macht einen schlechten Gesamteindruck, wirkt krank und ungepflegt Es treten unerklärliche Lahmheiten oder motorische Störungen auf Ihr Verhalten ändert sich spürbar, sie zeigt ungewöhnliche Aggression oder Zeichen von Demenz Die Alarmsignale müssen nicht alle auftreten; auch ein einziges davon reicht aus, um professionellen Rat zu suchen. Nicht immer muss es sich dann um Katzenaids handeln, aber ein Test sollte auf jeden Fall gemacht werden. Die Prognose bei Katzenaids ist, wie bei vielen anderen Krankheiten, umso besser, je früher die Erkrankung erkannt wird. Ist deine Katze Freigänger, solltest du sie daher einmal jährlich auf FIV testen lassen. Besonders, wenn du Verletzungen bemerkst, die von Bissen stammen könnten, ist nach frühestens vier Wochen ein Test zu empfehlen. Die Bisswunden selbst mögen schnell abheilen, aber die Infektion kann ohne Test jahrelang unentdeckt bleiben. Sicher dir 10% Rabatt mit unseren Newsletter Melde dich jetzt für den felmo Newsletter an und erhalte noch mehr Wissen über die Pflege deiner Fellnase! Tipps & Tricks unserer erfahrenen Tierärzte Antworten auf häufig gestellte Fragen Produktempfehlungen mit exklusiven Rabatten Melde dich jetzt für den felmo Newsletter an und erhalte noch mehr Wissen über die Pflege deiner Fellnase! 🐶 Hunde 🐱 Katzen Newsletter abonnierenHier geht’s zu unseren Datenschutzrichtlinien. Willkommen im Rudel! Bitte überprüfe deinen Posteingang auf Nachrichten von uns. 💚 Deine E-Mail-Adresse ist bereits für unseren Newsletter angemeldet. Braucht deine Fellnase einen Tierarzt? Hast du einen Verdacht, dass sich deine Katze mit dem FI-Virus angesteckt haben könnte, solltest du unbedingt eine Tierärztin bzw. einen Tierarzt verständigen: Können manche Menschen keinen Kater bekommen?Manche Menschen verspüren nie einen Kater. 23 Prozent der Bevölkerung sind immun gegen die zeitverzögerten Kopfschmerzen. Andere wachen schon nach einem einzigen Drink verkatert auf. Auch die Symptome unterscheiden sich.
Welche Menschen bekommen keinen Kater?Studien in Asien belegen das: Der Hälfte der Japaner fehlt das Enzym zum Abbau von Acetaldehyd. Geringe Mengen Alkohol lösen bei ihnen einen unerträglichen Kater aus.
Warum bekomme ich so schnell einen Kater?Für die Kopfschmerzen ist meist eine Dehydrierung (Austrocknen durch Wassermangel) des Körpers verantwortlich, da Alkohol dem Körper Wasser entzieht. Die Leber benötigt für den Abbau des Alkohols viel Energie. Diese Energie in Form von Zucker (Glucose) fehlt dem Körper dann an anderer Stelle, zum Beispiel im Gehirn.
Wie kann man einen Kater vorbeugen?Eine deftige Stulle mit Schmalz, Ölsardinen, Pommes mit Mayo oder Nudelgerichte bilden die optimale Grundlage für alle, die dem Kater vorbeugen wollen. Denn fettreiches Essen verlangsamt die Aufnahme von Alkohol. Wer es versuchen mag, trinkt ein Gläschen Olivenöl.
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