Kind merkt nicht wenn es groß muss

Lediglich 2-3% der 4-Jährigen (mehr Jungen als Mädchen), 1,5% bis 3% der 7-Järigen und 1% der 13-Jährigen koten noch ein (Enkopresis). Jungen sind drei- bis viermal so oft betroffen wie Mädchen. Da sich die Enkopresis bei manchen Kindern bis ins Jugend- oder gar junge Erwachsenenalter fortsetzt, ist eine frühe Behandlung sinnvoll. Kinder- und Jugendärzte unterscheiden zwischen der Enkopresis mit und der Enkopresis ohne Verstopfung (Obstipation).

Viele betroffene Kinder leiden auch unter anderen Problemen, wie z.B. Angst, Aufmerksamkeitsprobleme, Depression, geringe Frustrationstoleranz, Hyperaktivität oder schlechte Koordinationsfähigkeit. Andere Kinder fangen nach einer stressigen Veränderung in ihrem Leben wieder an, "in die Hose zu machen", wie z.B. nach der Geburt eines Geschwisterchens, Trennung bzw. Scheidung der Eltern, beim Auftreten von familiären Problemen oder nach einem Umzug in ein neues Zuhause.

Ein Drittel der Kinder, die einkoten, nässen auch ein. Häufig liegt dies daran, dass Kot gegen die Blase drückt und auf diese Weise die Blasenfunktion beeinträchtigt (bei Obstipation).

In den meisten Fällen kann die Enkopresis erfolgreich behandelt werden, allerdings kann es manchmal etwas dauern, bis sich die ersten Fortschritte zeigen. Deshalb sollte eine intensive Behandlung früh beginnen, um sozialen und emotionalen Belastungen des Kindes und der Familie vorzubeugen.

Kinder, die ihre Darmentleerung im Schulalter noch nicht unter Kontrolle haben, sollten vom Kinder- und Jugendarzt gründlich untersucht werden, um mögliche körperliche Ursachen zu ermitteln. Wurden diese ausgeschlossen, überweist der Arzt das Kind eventuell zu einem Kinder- und Jugendpsychiater, um abklären zu lassen, inwieweit seelische Probleme zu der Enkopresis beitragen.

3-6 Jahre

Manche Kinder brauchen besonders lange, bis sie trocken und sauber sind. Das ist meist kein Problem, solange Kind und Eltern nicht darunter leiden.

Einnäss- und Einkotprobleme

Ein Kind gilt als „trocken“, wenn es über einen Zeitraum von sechs Monaten nicht eingenässt hat. Von Störungen der Ausscheidungsfunktionen spricht man, wenn ein Kind in einem bestimmten Alter wiederholt tagsüber oder nachts einnässt oder einkotet, ohne dass eine organische Ursache hierfür vorliegt:

  • Ein Einnässproblem (Enuresis) liegt frühestens dann vor, wenn das Kind mindestens fünf Jahre alt ist und regelmäßig tagsüber oder nachts einnässt. Aber auch in diesem Alter trifft das noch auf zehn Prozent der Kinder zu und bei den meisten von ihnen kommt auch dann noch das Trockenwerden ganz von allein. Mit zehn Jahren nässen immerhin noch fünf Prozent der Kinder ein.
  • Von einem Einkotproblem (Enkopresis) spricht man, wenn das Kind mindestens vier Jahre alt ist und über die Dauer eines halben Jahres mindestens einmal monatlich einkotet.

Das Kind nässt nach einer Trockenphase wieder regelmäßig ein

Manche Kinder beginnen nach einer „Trockenphase“ erneut einzunässen, in selteneren Fällen einzukoten.
Ein solcher „Rückfall“ kann eine Folge von belastenden Situationen sein – zum Beispiel

  • bei Trennung der Eltern,
  • wenn ein Geschwisterchen geboren wurde,
  • bei Schulanfang oder
  • bei Misserfolgen in der Schule.

Häufig tritt dieses erneute Einnässen zusammen mit anderen Problemen auf, beispielsweise mit Alpträumen und Ängsten. (Lesen Sie hierzu auch „Bettnässen: keine Frage der Sauberkeitserziehung“.)
Organische Ursachen für ein krankhaftes Einnässen können zum Beispiel eine Harnwegsinfektion oder eine Fehlanlage der Harnwege sein. Einnässen und Einkoten kommen zudem häufig bei einer Neigung zu Verstopfungen vor, weil durch den Druck auf die Blase die Blasenkontrolle erschwert wird.

So können Sie Ihr Kind unterstützen

Wenn ein Kind Probleme mit dem Trockenwerden hat oder erneut wieder einnässt, würden Schimpfen und Vorwürfe die Situation nur verschlimmern. Hier einige Tipps und Hinweise, wie Sie Ihr Kind unterstützen können:

  • Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe wegen des Einnässens. Schimpfen Sie nicht mit ihm und ziehen Sie es deswegen nicht auf.
  • Prüfen Sie, ob sich Ihr Kind belastet fühlt (zum Beispiel durch Schulanfang, eine neues Geschwisterchen), und helfen Sie ihm, falls dies so ist, mit der Belastung umzugehen.
  • Nehmen Sie Ihrem Kind nicht alles ab: Geben Sie ihm tagsüber kleine Aufgaben, die sein Selbstbewusstsein stärken.
  • Machen Sie das Einnässen nicht zum Dauerthema in der Familie.
  • Loben Sie jeden Schritt auf dem Weg zum Trockenwerden.
  • Gehen Sie immer respektvoll mit Ihrem Kind um! „Blamieren“ Sie es nicht, indem Sie in seiner Gegenwart, zum Beispiel mit anderen Müttern, über sein Einnässproblem oder das Einkoten reden.

Wann ärztlicher Rat gefragt ist

In folgenden Fällen sollten Sie sich an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wenden, auch um organische Ursachen (zum Beispiel eine Blasenentzündung) ausschließen zu können:

  • Wenn Ihr Kind immer noch in die Hose oder ins Bett macht, obwohl es gerne trocken beziehungsweise sauber sein möchte, und älter als fünf Jahre ist.
  • Wenn Ihr Kind unter dem Einnässen leidet und gehänselt wird.
  • Wenn Sie selbst darunter leiden, dass Ihr Kind noch nicht trocken / sauber ist.
  • Wenn Ihr Kind bereits trocken war und nun wieder über mehrere Wochen in die Hose oder ins Bett macht.

Warum merkt mein Kind nicht wenn es Stuhlgang hat?

Hält die Verstopfung an, dehnt sich die Enddarm- und Dickdarmwand aus. Wenn die Darmwand dauerhaft gedehnt wird, kann das Kind nicht mehr spüren, dass der Darm voll ist, und die Muskelkontrolle wird eingeschränkt, wodurch das Risiko weiter steigt, dass flüssiger Stuhl nicht zurückgehalten werden kann.

Warum Kotet mein Kind ein?

Die genauen Ursachen lassen sich oft nicht feststellen. Häufig entsteht Einkoten als Störung dadurch, dass die Kinder den Stuhl ständig zurückhalten und damit eine chronische Verstopfung auslösen. Als Folge des überfüllten Darms kann dies zur dauernden unbemerkten Entleerung führen.

Was ist Enkopresis?

Einkoten bzw. Enkopresis wird definiert als willkürliches oder unwillkürliches Absetzen von Kot normaler oder fast normaler Konsistenz an nicht dafür vorgesehenen Stellen (Kleidung, nicht auf der Toilette, z.B. auf dem Boden) noch ab einem Alter vor etwa vier Jahren.

Welche Ursachen für eine Stuhlinkontinenz gibt es?

Ursachen von Stuhlinkontinenz.
Neurologische Störungen. ... .
Sensorische Störungen. ... .
Muskuläre Störungen. ... .
Psychische/psychiatrische Störungen. ... .
Nachlassen der Gewebeelastizität. ... .
Medikamente..