Merkt ein hund wenn er stirbt

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Durch Krankheit oder hohes Alter: Hunde durchlaufen vor ihrem Tod drei Sterbephasen

Erstellt: 04.11.2022, 04:56 Uhr

Werden Hunde schwächer und kränker, fürchten Besitzer, dass sie sterben werden. Viele Anzeichen sind körperlich, zeigen sich aber auch am Wesen.

Es ist wohl die schwerste Zeit für Hundebesitzer: Wenn Vierbeiner immer älter, kränker und schwächer werden, ist der Moment gekommen, in der man sich der unausweichlichen Situation stellen muss. Viele stehen vor der Frage: Was geschieht jetzt mit meinem Hund? Was kann ich tun, damit er nicht so leiden muss? Und woran erkenne ich, dass es besser ist, ihn von seinen Schmerzen zu erlösen?

Hunde sterben: Verhalten der Vierbeiner kurz vor ihrem Tod

Schließlich ist es leider nur selten der Fall, dass ein alter Hund einfach friedlich zu Hause in seinem Körbchen einschläft und nicht mehr aufwacht. Stattdessen ist es oftmals so, dass eine (längere) Krankheit oder ein anderes Leiden vor dem Tod eintritt und es ein langer Prozess ist, bis es so weit ist. Für viele Hundebesitzer ist es schwer zu ertragen, dem Verfall beizuwohnen. Dennoch sollten Tierhalter nun besonders wachsam und aufmerksam sein, denn ein Hund verhält sich in der Zeit vor seinem Tod anders.

Merkt ein hund wenn er stirbt

In der letzten Sterbephase liegen Hunde meist nur noch regungslos da. © imagebroker/Imago

Zudem ist es wichtig, ihm die letzten Tage seines Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten. Dazu gehört auch, wenn der Fellfreund eingeschläfert werden muss, ihm zur Seite zu stehen. Schließlich gebe es einem Tierarzt zufolge nichts Schlimmeres für Haustiere, als von den Haltern in diesem schweren Moment allein gelassen zu werden.

Auch körperliche Anzeichen verraten, ob die Zeit gekommen ist, Abschied zu nehmen. Nach und nach stellen die Organe ihre Funktion ein, unter anderem:

  • Muskeltätigkeit lässt nach: Die Folge sind Muskelspasmen oder Anfälle. Das Gleichgewicht fällt schwer, der Hund läuft schwankend, seine Beine geben nach.
  • Organe versagen: Leber, Nieren und Co. hören nacheinander auf zu arbeiten. Manchmal wird das durch Erbrechen, zum Beispiel von Galle, begleitet.
  • Darm- und Blasenkontrolle versagt: Infolgedessen wird der Hund inkontinent, kann Kot und Urin nicht mehr halten bzw. es geschieht unkontrolliert. Zudem können Durchfall mit Blut und ein fauliger Geruch hinzukommen.
  • Haut trocknet aus: Die Haut wird trockener, das gilt auch für Schleimhäute wie Lippen oder Gaumen. Letzere werden zudem immer blasser.
  • Atmung und Herzschlag werden schwächer: Die Atmung eines sterbenden Hundes wird immer flacher, bis sie ganz stoppt. Die Lunge klappt in sich zusammen. Der Puls kann schon Tage zuvor sehr schwach sein.

Hunde sterben: Alle durchlaufen drei Sterbephasen

Darüber hinaus durchlaufen Hunde drei Sterbephasen, in denen sie weitere typische Verhaltensstörungen aufweisen. In der ersten Phase, die mehrere Tage dauern kann, verweigern Sie jegliches Futter und Wasser. Anschließend haben sie kurzzeitig einen erhöhten Bewegungsdrang, wo sie in der Gegend hin und her laufen. Experten gehen davon aus, dass Hunde in dieser Phase noch letzte Energiereserven verbrauchen. Abschließend kommt es zu Krämpfen und unkontrolliertem Koten. Der Hund liegt nur noch regungslos da, das kann ebenfalls einige Tage in Anspruch nehmen und ist besonders schwer für Hundehalter.

Beobachten Sie Ihren Vierbeiner und geben Sie ihm das, was er braucht. Will er allein sein, sollten Sie ihm das zugestehen. Wenn er Ihre Nähe sucht, sollten Sie für ihn da sein. Säubern Sie ihn liebevoll und versuchen Sie die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer ist. Stressen Sie ihn nicht und schenken Sie ihm bis zum Schluss ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

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Vorweg: Hunde sterben heutzutage kaum noch einen natürlichen Tod. Denn oftmals entscheiden sich ihre Halter – in Absprache mit den behandelnden Tierärzten – die Hunde einzuschläfern und von ihrem Leid zu erlösen. Trotzdem kommt es hin und wieder auch vor, dass die Vierbeiner friedlich einschlafen.

So oder so gibt es einige Anzeichen bei Deinem Hund, die darauf hindeuten können, dass es mit ihm bald zu Ende geht. Schließlich lassen am Lebensabend einige wichtige Körperfunktionen langsam nach. Das kannst Du unter anderem daran erkennen:

  • Koordinationsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • mangelnde Wasseraufnahme
  • extreme Müdigkeit, Veränderung im Nacht-Tag-Rhythmus
  • keine Lust, sich zu bewegen
  • keine Freude mehr an Dingen, die er normalerweise gerne tut
  • Erbrechen oder Inkontinenz
  • Zuckungen
  • Verwirrung
  • verlangsamte Atmung, Schwierigkeiten beim Atmen
  • Unruhe, Mühe eine bequeme Position zu finden
  • extreme Anhänglichkeit oder Drang, alleine zu sein – je nach Persönlichkeit
  • zusätzliche Zeichen von Unwohlsein wie Winseln oder Jaulen
  • Bewusstseinsverlust

Manchmal kann es schwierig sein zu unterscheiden, ob der Hund „nur“ krank ist oder im Sterben liegt. Deshalb ist es immer sinnvoll, Rücksprache mit einem Tierarzt zu halten. Er kann außerdem durch Medikamente oder andere Maßnahmen dazu beitragen, dass es Deinem Hund so gut wie möglich geht.

Vielleicht ist es dann auch an der Zeit, die weiteren Schritte zu besprechen – und zum Beispiel zu klären, ob eine Einschläferung Deinen Hund erlösen könnte.

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Foto: unsplash.com/Miguel Arguibide (Symbolfoto)

Stirbt mein Hund bald? Die drei Phasen des Sterbens

Normalerweise bahnen sich bereits einige Wochen bis Monate vor dem Tod Deines Hundes erste Anzeichen an, die mit der Zeit immer dramatischer werden. Verliert Dein Hund Gewicht, betreibt keine Körperpflege mehr, bekommt trübere Augen, ist dehydriert und zeigt Veränderungen in der Verdauung, können das erste Indizien dafür sein, dass seine Tage langsam gezählt sind.

Später verliert der Hund dann vermutlich noch mehr Gewicht, wird wählerischer beim Essen, zeigt einen geänderten Atemrhythmus und weniger Interesse an Aktivitäten, die er eigentlich immer genossen hat. Der Tierklinik „Leesville Animal Hospital“ zufolge können in dieser Phase auch Augenausfluss und Hautprobleme auftreten, einige Hunde ziehen sich öfter zurück.

Kurz bevor der Hund dann endgültig über die Regenbogenbrücke geht, bekommt er oft einen abwesenden Blick, ist komplett uninteressiert, ruhelos oder ungewöhnlich still. Viele Hunde riechen kurz vor ihrem Tod außerdem anders und zeigen ein verändertes Temperament.

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Foto: unsplash.com/Michael (Symbolfoto)

Hunde beim Sterben begleiten

Auch wenn die Halter von der Situation oftmals überfordert sind, ist es für die Hunde wichtig, ihre Bezugspersonen zur Seite zu haben. „Als ihre Beschützer und Familienmitglieder sollten wir darauf vorbereitet sein, ihnen Trost und Unterstützung zu schenken und alles dafür zu tun, dass sie sich sicher fühlen“, erklärt Haylee Bergeland, Gründerin der „Iowa Human-Animal Bond Society“, gegenüber „Daily Paws“.

Zunächst sollte Dein Hund zum Beispiel einen warmen und gemütlichen Ort haben, an dem er sich ausruhen kann. Idealerweise handelt es sich dabei um eine Decke, sodass Du Deinen Vierbeiner leichter umhertragen kannst.

Außerdem solltest Du Deinen Hund nicht aus den Augen lassen. Wenn Du merkst, dass er Deine Nähe sucht, solltest Du ihn zur Seite stehen. Genauso solltest Du Deinem Hund aber auch Freiraum schenken, wenn er auf Abstand zu gehen scheint.

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Foto: pixabay.com/LUM3N (Symbolfoto)

Es kann sogar helfen, Deinem Hund explizit zu sagen, dass er gehen kann. Einige Hundehalter berichten, dass ihre Fellnasen erst dann wirklich loslassen konnten – ganz ähnlich wie beim Menschen. Hunde sind eben absolut loyal – und wollen uns auch in ihren letzten Augenblicken auf Erden nicht enttäuschen.

Deine Stimmung überträgt sich auf Deinen Hund

Besonders wichtig: Selbst möglichst ruhig zu bleiben. Für Hunde ist das Sterben ein ganz normaler Prozess, der zum Leben dazu gehört. In den meisten Fällen macht der Tod ihnen keine Angst, sie leiden nur unter den Nebenwirkungen. Allerdings spüren sie natürlich schnell, wenn ihre Familien aufgewühlt sind. Deshalb solltest Du selbst Ruhe bewahren, um Deinem Hund einen ruhigen Abschied zu ermöglichen.

Sei außerdem darauf gefasst, dass Dein Hund sich womöglich anders verhält und beispielsweise plötzlich wieder ins Haus macht. Das kann die Nerven strapazieren, sollte aber kein Grund sein, Deinen Hund auszuschimpfen und dadurch unnötig zu stressen.

Bei der Einschätzung der Situation – und der Entscheidung für eine mögliche Einschläferung – können die folgenden Punkte helfen:

  1. Schmerz: Sind die Schmerzen Deines Hundes unter Kontrolle?
  2. Hunger: Kann Dein Hund noch fressen?
  3. Hydrierung: Trinkt Dein Hund noch genug?
  4. Hygiene: Kann Dein Hund seine Ausscheidungen kontrollieren?
  5. Zufriedenheit: Genießt Dein Hund noch Aktivitäten?
  6. Mobilität: Kann er sich noch alleine bewegen?
  7. Hat er mehr gute als schlechte Tage?

Nach dem Tod: Um Haustiere trauern

Der Abschied vom geliebten Haustier kann ein sehr schwieriger und trauriger Prozess sein. Deshalb solltest Du auch Raum für Deine eigene Trauer lassen, wenn Du Deinen Hund beim Sterben begleitest. Es ist okay, wenn Du weinen musst – immerhin bedeutet Dir Dein Haustier extrem viel.

Es hilft, den Schmerz nicht zu ignorieren sondern zu akzeptieren, dass auch die Trauer um ein Tier natürlich und legitim ist. Vielleicht kannst Du mit Deinen Familienmitgliedern oder engen Freunden über Deine Gefühle sprechen. Schließlich liegt viel Wahres in dem Spruch: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Was fühlen Hunde wenn sie sterben?

Flacher Atem Ein paar Stunden bis gar einige Tage bevor der Hund stirbt, wird die Atmung flacher. Zwischen den einzelnen Atemzügen liegen sehr lange Intervalle. Normalerweise nimmt er in der Ruhephase im Durchschnitt 22 Atemzüge. Bei diesem Anzeichen können es nur noch halb so viele Atemzüge sein.

Was fühlen Tiere beim sterben?

Wenn Tiere in freier Wildbahn spüren, dass ihr physisches Ende naht, ziehen sich zurück. Instinktiv wollen sie sich und ihre Artgenossen vor Feinden schützen. Auch eine Hauskatze oder ein Hund wird ähnliches empfinden. Sie bereiten sich auf das Sterben vor.

Woher weiß ich wann ich meinen Hund gehen lassen muss?

Der Hund hat schwere chronische Schmerzen, die sich medikamentös nicht mehr auf ein erträgliches Niveau senken lassen. Der Hund hat sich so schwer verletzt, dass er diese Verletzungen nicht überleben kann. Die Lebensqualität des Hundes ist so gering, dass er nurmehr „existiert“ anstatt zu „leben“

Was fühlen Tiere wenn sie eingeschläfert werden?

Wird ein Tier fachgerecht eingeschläfert, dann hat es dabei keinerlei körperliche Schmerzen und spürt den Eintritt des Todes nicht. Dem Tier wird eine Überdosis Narkosemittel verabreicht und erst in der tiefen Narkose stellen sich Atmung und Herzschlag ein.