Muss man am buß und bettag in die schule

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Erstellt: 13.11.2021Aktualisiert: 14.11.2021, 22:11 Uhr

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Muss man am buß und bettag in die schule

Eine Wolkenfront zieht hinter einem Wegkreuz über die im Sonnenuntergang liegende Berglandschaft. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

Für die Arbeitswelt ist der Buß- und Bettag in Bayern schon lange ein ganz normaler Werktag. Doch die Schüler haben frei. Der Tag dürfte also vor allem berufstätige Eltern vor Probleme stellen.

München - Eltern arbeiten, Schülerinnen und Schüler haben jedoch frei: Am Buß- und Bettag sind vor allem berufstätige Väter und Mütter von Grundschulkindern vor die Frage gestellt, wie die Kinder betreut werden können. Denn seit 1995 ist der für evangelische Christen wichtige Tag kein gesetzlicher Feiertag mehr. Unterricht an den bayerischen Schulen gibt es am Mittwoch (17. November) aber trotzdem nicht. Dass sich hier etwas ändern könnte, zeichnet sich aber nicht ab. Man habe keinen Spielraum, die gesetzliche Regelung sei klar, heißt es aus dem Kultusministerium.

In Corona-Zeiten dürfte sich das Betreuungsproblem für viele Familien noch verschärfen. In den Jahren zuvor hatten sich viele Arbeitgeber kulant gezeigt, die Mitarbeiter durften ihre Kinder mit ins Büro nehmen oder es gab Aktionen der Firmen für den Nachwuchs ihrer Beschäftigten. Auch Kirchengemeinden machten Angebote, wie etwa Kinderbibeltage für Grundschülerinnen und -schüler. Diese Alternativen fallen wegen der Infektionsgefahr in diesem Jahr weg.

Hintergrund für den unterrichtsfreien Buß- und Bettag ist eine gesetzliche Regelung, wonach evangelische Arbeitnehmer an diesem Tag nicht zur Arbeit müssen - sofern sie religiöse Gründe geltend machen, also zum Beispiel einen Gottesdienst besuchen wollen. Gäbe es Unterricht an den Schulen, würden Lehrer benachteiligt. „Um dies zu vermeiden, entfällt der Unterricht an den Schulen“, teilte ein Ministeriumssprecher mit.

Für Lehrerinnen und Lehrer sei der Buß- und Bettag zwar ein unterrichtsfreier, nicht aber ein dienstfreier Tag, betonte Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV). Für die Lehrkräfte bedeute dies ein Dilemma, weil viele Menschen davon ausgingen, sie hätten an dem Tag frei ebenso wie die Schüler. Dem sei aber nicht so: Es gebe Fortbildungsveranstaltungen - entweder überregional oder auch an den Schulen selbst.

Der Buß- und Bettag dient evangelischen Christen zur Besinnung, aber auch zur Neuorientierung. Nach Auffassung der evangelischen Kirche hat der Tag nicht nur eine private, sondern auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung. Deshalb solle er auch zum Nachdenken über „gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Fremdenhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen“ anregen. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen.

Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm feiert am Mittwochvormittag einen Gottesdienst zum Buß- und Bettag in der Münchener Matthäuskirche. dpa

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Erstellt: 17.11.2021Aktualisiert: 18.11.2021, 06:08 Uhr

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Muss man am buß und bettag in die schule

Ein Schwamm liegt an der Schultafel. © Annette Riedl/dpa/Symbolbild/Archivbild

Der Buß- und Bettag ist längst kein gesetzlicher Feiertag mehr - Schülerinnen und Schüler dürfen sich in Bayern heute aber trotzdem über einen freien Tag freuen. Berufstätige Väter und Mütter sind dann allerdings meist vor die Frage gestellt, wer die Kinder betreut.

München - Ändern wird sich an diesem Dilemma - für die Eltern ruft der Job, die Kinder sind daheim - in den kommenden Jahren vermutlich nichts. Man habe keinen Spielraum, die gesetzliche Regelung sei klar, heißt es aus dem Kultusministerium. Hintergrund für den unterrichtsfreien Buß- und Bettag ist die Regelung, wonach evangelische Arbeitnehmer an diesem Tag nicht zur Arbeit müssen - sofern sie religiöse Gründe geltend machen, also zum Beispiel einen Gottesdienst besuchen wollen. Gäbe es Unterricht an den Schulen, würden Lehrer benachteiligt.

Der Buß- und Bettag dient evangelischen Christen zur Besinnung, aber auch zur Neuorientierung. Nach Auffassung der evangelischen Kirche hat der Tag nicht nur eine private, sondern auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung. Deshalb solle er auch zum Nachdenken über „gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Fremdenhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen“ anregen. 1995 wurde der Tag als gesetzlicher Feiertag in Deutschland gestrichen - außer in Sachsen.

Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm feiert am Vormittag einen Gottesdienst zum Buß- und Bettag in der Münchener Matthäuskirche. dpa

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Es geht bei diesem Tag um eine Buße im religiösen Sinne, also um Reue für begangene Sünden und eine Besinnung auf den Gottesglauben. Als gesetzlicher Feiertag in Deutschland wurde er 1994 außer in Sachsen abgeschafft. Zum vergleichbaren schweizerischen Feiertag siehe Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag.

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