Planeten mit bloßem Auge sehen 2022

Am 24. Juni gibt es eine kleine Planetenparade. Immerhin vier Planeten unseres Sonnensystems können gleichzeitig von der Erde beobachtet werden.

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Auf vielen Newsportalen ist zu lesen: Am 24. Juni sollen in den frühen Morgenstunden alle anderen Planeten des Sonnensystems gleichzeitig von der Erde aus zu sehen sein. Eine seltene Planetenkonstellation, eine sogenannte Planetenparade. Sieben Planeten gleichzeitig, das wären Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Aber sieht man wirklich alle gleichzeitig?

Tatsächlich stehen alle sieben Planeten, die das Sonnensystem außer der Erde hat, am Himmel, aber sie sind nicht alle zu erkennen.

  • Der Merkur ist am Morgenhimmel, aber er ist nicht zu erkennen, weil er von Mitteleuropa aus gesehen zu nah an der Sonne dran ist. Er wird deshalb von der hellen Sonne überstrahlt. Für Beobachter auf der Südhalbkugel könnte Merkur sichtbar sein.
  • Die Venus wird - wenn das Wetter mitspielt - zu sehen sein.

Planeten mit bloßem Auge sehen 2022

Mond und Venus am Abendhimmel IMAGO imago/blickwinkel
  • Vor der Venus geht auch der Mars in den Morgenstunden am Osthorizont auf. Er ist dann als rötliches Pünktchen zu erkennen. Der Mars braucht aber ein wenig Zeit, bis er hell genug erscheint.
  • Saturn und Jupiter gehen sogar noch vor Mars und Venus im Osten auf. Weil sie helle und große Gasplaneten sind, sind sie auch als sehr helle Punkte zu erkennen.
  • Fehlen noch: Uranus und Neptun. Uranus ist tatsächlich auch am Morgenhimmel vorhanden, ist aber zu lichtschwach, um ihn mit bloßem Auge zu sehen. Auch mit Fernglas oder Teleskop ist das kaum möglich, weil Uranus sehr tief am Horizont steht. Neptun ist zwar auch ein riesiger und heller Gasplanet – aber er ist dreißig Mal weiter von der Sonne weg als wir und deshalb so lichtschwach, dass auch er nur mit einem Teleskop aufzuspüren ist.

Von sieben Planeten sind am frühen Morgen vier mit bloßem Auge zu sehen - ist doch auch schon was.

Planeten mit bloßem Auge sehen 2022

Die Planeten unseres Sonnensystems. Immerhin vier von ihnen könnten am 24. Juni 2022 unter günstigen Bedingungen zu sehen sein. IMAGO imago images/Shotshop

Kleinere Planetenversammlungen am Himmel gibt es immer wieder mal. Wer regelmäßig frühmorgens unterwegs ist, sollte einfach jeden Tag kurz an den Himmel schauen. Mit der Zeit merkt man, dass da so Lichtpunkte sind, die ihre Position im Vergleich zu den Sternen um sie herum von Nacht zu Nacht ein klein wenig ändern, also sozusagen langsam zwischen den Sternen tanzen – und diese Lichtpunkte, das sind die Planeten.

Die Planeten gehen i.d.R. 1x täglich auf und wieder unter. So ähnlich wie die Sonne. Die Zeitspanne, die die Sonne während eines Tages über dem Horizont steht, schwankt über das Jahr gesehen. Deshalb sind im Sommer die Tage länger und im Winter kürzer. In ähnlicher Weise variiert auch die die Zeitspanne der Planetenaufgänge und -untergänge. Selbst wenn ein Planet aufgegangen ist, ist er aber trotzdem nicht automatisch sichtbar. Während des Tages – also wenn die Sonne scheint – ist ein Planet nicht mit dem bloßen Auge zu sehen, da der blaue Himmel heller ist als der Planet. Ein Planet lässt sich nur dann beobachten, wenn sein Lauf während der Nachtzeit stattfindet. Zur Ermittlung der unten stehenden Beobachtungstipps, werden deshalb die Sonnenauf- und Sonnenuntergangszeiten mit den Auf- und Untergangszeiten der Planeten verrechnet.

Galaxien, Nebel etc.

Die sogenannten Deep-Sky-Objekte, wie Galaxien oder Nebel, sind viel lichtschwächer als die Planeten oder die hellen Sterne. Deshalb kann man sie nur in sehr dunklen Nächten beobachten. Die Sonne muss nicht nur untergegangen sein, sondern wirklich tief unterhalb des Horizonts stehen. Im Sommer kommt es vor, dass die Sonne spätnachts nicht weit genug untergegangen ist, um den Blick auf Deep-Sky-Objekte zu ermöglichen. Je nachdem, ob man eher nördlich oder südlich im deutschsprachigen Raum lebt, trifft das auf mehr oder weniger Tage im Jahr zu. Je südlicher der Standort, desto besser. Die Zeit mit den hellsten Nächten ist rund um die Sommersonnenwende Ende Juni. Der zweite Miesepeter, der der Galaxien- und Nebelbeboachtung einen Strich durch die Rechnung machen kann, ist der Mond. Der Mond scheint so hell, dass lichtschwächere Objekte überstrahlt werden. In der unten stehenden Tabelle werden deshalb sowohl Sonnenstand, als auch die Mondaufgänge und -untergänge berücksichtigt, um gute Beboachtungszeiten für den Deep Sky zu empfehlen.

ISS

Wegen der geringen Höhe der ISS und immer wieder durchgeführter Kontrollmanöver, ist die Beobachtung der Internationalen Raumstation eine sehr dynamische Angelegenheit. Grundlage für die hier errechneten Zeitangaben sind die aktuellen Bahndaten, die vom United States Space Command zur Verfügung gestellt werden. Um die Sichtbarkeit zu ermitteln, muss zunächst die Überflugszeit berechnet und anschließend geprüft werden, ob die ISS in dieser Zeit von der Sonne beschienen wird und ob der Himmel dunkel genug für die Beobachtung ist. Ein Überflug der Raumstation dauert nur wenige Minuten.

Empfehlungen für die Himmelsbeobachtung (Planeten, Deep Sky und ISS) für die Nacht von Samstag auf Sonntag (03.12.2022 auf 04.12.2022)ObjektVonBisMond16:41 Uhr03:22 UhrJupiter16:42 Uhr00:48 UhrSaturn17:07 Uhr21:21 UhrMars17:19 Uhr06:58 UhrISS18:04 Uhr18:09 UhrDeep Sky03:52 Uhr05:53 Uhr

Wann ist Saturn zu sehen 2022?

Saturn ist im März und April 2022 am Morgenhimmel zu sehen; im Mai und Juni 2022 dann in der zweiten Nachthälfte; von Juli bis September 2022 fast die ganze Nacht; im Oktober und November 2022 in der ersten Nachthälfte; ab Dezember 2022 dann am Abendhimmel, wo die Sichtbarkeit im Jänner 2023 endet.

Wann Planetenparade 2022?

Eine solche seltene Konstellation trat im Juni 2022 am Morgenhimmel ein. Die Planetenreihe wurde gebildet von Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn (in dieser Reihenfolge).

Was passiert am 24 Juni 2022?

Die spektakulärste Planetenparade des Jahres findet am Morgen des 24. Juni statt. Beobachter werden fünf Planeten des Sonnensystems in einer Reihe am Himmel sehen: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.

Unter welchem Planeten steht das Jahr 2022?

Das Jahr 2022 steht also unter der Regentschaft des Jupiters. Der fünfte Planet von der Sonne aus betrachtet (v. links - siehe Bild oben) ist in der Astrologie der Herrscher des Tierkreiszeichens Schütze. Ihm verleiht er seine typischen Wesenszüge.