Stillen in der Nacht Wie lange

Nicole Wendler ist promovierte Biologin aus dem Bereich Onkologie und Immunologie. Als Medizinredakteurin, Autorin und Lektorin ist sie für verschiedene Verlage tätig, für die sie komplizierte und umfangreiche medizinische Sachverhalte einfach, prägnant und logisch darstellt.

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Sabine Schrör

Sabine Schrör ist freie Autorin der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie studierte Betriebswirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit in Köln. Als freie Redakteurin ist sie seit mehr als 15 Jahren in den verschiedensten Branchen zu Hause. Die Gesundheit gehört zu ihren Lieblingsthemen.

Er fordert aber immer noch mal gegen 24 Uhr und zwischen 3 und 4 Uhr fr�h die Brust. Ich kann ihn dann auch nicht beruhigen oder Flasche geben. Er trinkt dann auch immer noch eine viertel Stunde, zumindest bis keine Milch mehr kommt.

Ich denke mal, dass er es immer noch braucht.... hei�t das, dass er tags�ber nicht gen�gt isst? Ich hab gelesen, dass die Babys eigentlich nachts nichts mehr brauchen?
Ich wollte auf jeden Fall bis ein Jahr stillen zumindest solange er mag, aber alle vier Stunden essen sollte doch langsam weniger werden oder?

Danke f�r einen Rat.
Lieben Gru� loewemay

von loewemay am 27.09.2011, 12:32 Uhr

Stillen in der Nacht Wie lange


Antwort auf:

Wie lange nachts stillen?

Liebe loewemay,

es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht m�glich ein Kind an das Durchschlafen zu gew�hnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht m�glich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gew�hnen. All diese F�higkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der f�r das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem nat�rlichen Verhalten und den Bed�rfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verst�ndlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe h�tten.

Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig daf�r, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.

Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung l�sst sich begleiten, aber nicht beschleunigen.

In einem amerikanischen Buch �ber die Entwicklung von Kindern (Aldrich: �Babys are Human Beeings"�) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden �Damit Kinder sich gut entwickeln k�nnen, sind liebevolle F�rsorge und ein best�ndiges, direktes Eingehen auf ihre Bed�rfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem �modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus.

Au�erdem stellt sich doch auch die Frage: Ist der seelische Hunger nicht ebensowichtig wie der k�rperliche Hunger? Warum sollte es weniger wichtig sein, das Bed�rfnis des Babys nach N�he und Geborgenheit zu stillen, als seinen k�rperlichen Hunger zu stillen? Gerade ab vier bis sechs Monate gibt es unz�hlige Gr�nde, warum ein Kind nachts (wieder vermehrt) aufwacht und die N�he und Geborgenheit und auch Nahrung an der Brust sucht. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie m�ssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue F�higkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen . All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Z�hne verst�rkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erk�ltung kommt ... Insgesamt sind dies eine Menge Gr�nde unruhiger zu sein und nachts immer wieder aufzuwachen.

Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen m�chten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bed�rfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen w�rmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch f�r Kindern�chteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen k�nnen.

LLLiebe Gr��e
Biggi Welter

von Biggi Welter, Stillberaterin am 27.09.2011

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Wie lange muss man in der Nacht Stillen?

Während einige davon ausgehen, dass ein Baby bereits mit einem halben Jahr in der Lage sein sollte, die ganze Nacht ohne Stillen auszukommen, vertreten andere die Ansicht, dass das nächtliche Stillen mindestens bis zum ersten Geburtstag sinnvoll ist.

Wie lange braucht ein Baby Milch in der Nacht?

Mit drei Monaten kann das Baby nachts schon länger ohne Mahlzeiten auskommen und daher länger an einem Stück schlafen als tagsüber. Ab dem zweiten Lebenshalbjahr etwa brauchen Kinder in der Nacht keine Nahrung mehr, denn in diesem Alter pendelt sich der Hunger- und Sättigungsrhythmus beim gesunden Kind auf den Tag ein.

Wie oft kommen stillkinder nachts?

“ Eine Studie mit über 700 Babys in Wales hat gezeigt, dass fast 80 % der Babys zwischen sechs und 12 Monaten mindestens einmal pro Nacht und 25 % drei Mal pro Nacht oder häufiger aufwachten.

Wie gewöhne ich das nächtliche Stillen ab?

Wenn Sie Ihr Kind nachts Abstillen möchten, sollten Sie daher einen Zeitraum dafür wählen, den Sie für sich selbst als kostbarste Nachtruhe ansehen (etwa zwischen 22:00 und 5:00 Uhr). Falls Sie lieber später ins Bett gehen, verschieben Sie das Zeitfenster, in dem Sie nachts abstillen, einfach nach hinten.