Was bedeuten weiße pilze im rasen

Aktualisiert am 4. Juli 2022 von Selda Bekar

Der Nelkenschwindling © Susanne Schmich / pixelio.de

Es gibt kaum einen Rasenbesitzer, der dieses Phänomen nicht kennt. Von heute auf morgen wachsen auf der Rasenfläche kleine reh- bis dunkelbraune Pilze. Die Hutpilze haben einen dünnen Stil und sind oft nur wenige Zentimeter hoch. Der Hut ist nach unten offen und trägt Lamellen, die weit nach unten reichen. Der Pilz ist bei Rasenfreunden sehr unbeliebt und nennt sich Nelkenschwindling.

Wann treten die Pilze auf?

Gerade in der Anwachsphase des Rasens treten die Pilze gehäuft auf, denn die Rasenwurzeln sind noch nicht ausreichend tief und dicht. Kommt dann noch ein zu viel an Wasser, sei es durch Gießen oder auch Regen, dann findet der Pilz die idealen Bedingungen zum Wachsen. Wenn es am Gießen liegt und du die Wassergaben reduziert, verschwindet der Pilz oft von allein, bis er bei starken Regenfällen wieder auftritt. Du musst deswegen aber nicht in Panik verfallen. Der Nelkenschwindling gehört zur Familie der Saprophyten und wird allgemein nicht als Rasenschädling eingestuft.

Rollrasen ist besonders anfällig gegen den Rasenpilz. Dies liegt am Untergrund auf dem der Rasen gezüchtet wurde. Die Erde beim Rollrasen enthält sehr oft Holzbestandteile. Wenn sich diese dann zersetzen, bilden sich die Pilze.

Was kann man gegen den Pilz tun?

Du kannst den Pilz einfach abmähen. Dies erhöht aber die Gefahr, dass sich die Sporen weiter ausbreiten. Aus diesem Grund ist es ratsam, die Pilze vor dem Mähen auszustechen oder abzuschneiden und zu entsorgen. Die abgeschnittenen Pilze solltest Du aber nicht im Kompost entsorgen, denn die Sporen überleben und Du bringst sie an anderer Stelle im Garten wieder aus.

Deine Gärtnerprüfung: Wie gut bist Du?

Staunässe vermeiden

Nicht nur gegen Pilze, sondern auch gegen andere Rasenprobleme ist es hilfreich, wenn Du Staunässe vermeidest. Dies kannst du mit Belüften erreichen, denn dann kann die Feuchtigkeit besser ind en Boden abfließen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Moos und Filz regelmäßig aus dem Rasen entfernst. Dies erreichst Du mit vertikutieren und Belüften des Rasens. Achte zudem darauzf, dass nach dem Mähen kein langes Schnittgut auf der Rasenfläche liegenbleibt. Um den Boden zu belüften, kannst Du mit einer speziellen Gabel Löcher in den Boden stechen.

Nährstoffmangel – oft ein Grund für Pilze

Pilze sind aber auch sehr oft ein Zeichen von Nährstoffmangel. Daher ist es wichtig, dass Du den Rasen regelmäßig mit einem Langzeitdünger für Rasen versorgst. Durch den Klangzeitdünger wird die Grünfläche robuster, denn die meisten Dünger enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium. Das Phosphor kräftigt hier die Wurzeln,, der Stickstoff regt das Wachstum an und das Kalium sorgt für mehr Widerstandskraft des Rasens.

Saurer Boden – gut für Pilze

Ist der Boden zu sauer, dann gedeihen die Pilze auch recht gut. Hier ist es hilfreich, den rasen zu kalken. Um herauszufinden ob und vor allen Dingen wie viel du kalken musst, solltest Du einen Bodentest durchführen. Die Testsets kannst Du im Gartenfachmarkt für weniger als 10 Euro bekommen. Den Kalk solltest Du aber nur bei Bedarf geben, denn er hebt den PH-Wert des Bodens. Liegt der PH-Wert unter 5,5 dann reichen etwa 150 Gramm Kalk pro Quadratmeter. Beim lehmigen Boden brauchst Du gut die doppelte Menge. Liegt der PH-Wert über 6,9, solltest Du nicht mehr kalken.

Vorbeugen gegen die Pilze

Sehr hilfreich gegen den Nelkenschwindling ist eine gute Rasenpflege, um die Rasengräser zu stärken und somit den Pilz zu verdängen. Dazu gehört das regelmäßige Vertikutieren und der regelmäßige Schnitt. Außerdem ist es den ratsam, den Rasen nicht zu oft zu wässern. Beim Mähen solltest Du eine Schnitthöhe von 3 – 5 cm nicht unterschreiten, da den Grashalmen nicht genug Blattmasse bleibt, damit sie sich wieder erholen können.

Was bei Pilze im Rasen nicht erlaubt ist

Schädlich sind die Pilze in der Regel nicht. Wenn man sie einfach abmäht besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Sporen noch weiter im Rasen ausbreiten. Deshalb ist es ratsam, sie vor dem Mähen auszustechen. Nachdem Sie den Pilz entfernt haben, ist es wichtig, das Werkzeug gründlich zu säubern.

Auch chemische Mittel sind für den Hausgarten bei der Bekämpfung des Pilzbefalls keine Lösung, da sie nicht zugelassen sind.

Dollarflecken-Krankheit erkennen und behandeln

Den Befall Ihres Rasens mit der Dollarflecken-Krankheit erkennen Sie aufgrund der geldstückgroße Flecken (ein bis zwei Zentimeter). Im Verlauf können die Flecken allerdings bis zu 15 Zentimeter groß werden. Dabei sind nur die Halme von dem Pilz namens Sclerotinia homoeocarpa befallen – sie wirken dadurch wie Stroh. Aber je nach Schnitthöhe der Gräser bilden sich große runde und sehr gut vom gesunden Rasen zu unterscheidende Flecken. Der Befall wird unter anderem gefördert auf stark ausgetrocknetem Boden und durch Stickstoff- sowie Kaliummangel.

Ist Ihr Rasen befallen, sollten Sie ihn innerhalb der folgenden zehn Tage ein- bis zweimal durchdringend gießen. Das reicht aus, um den Boden wieder mit Feuchtigkeit zu versorgen. Wässern Sie nicht zu häufig, da Sie sonst für erneut eine ideale Voraussetzung für einen erneuten oder weiteren Pilzbefall schaffen. Am besten gießen Sie morgens, damit der Rasen schneller trocknen kann. Bei starkem Befall müssen die betroffenen Stellen neu ausgesät werden.

Hexenringe loswerden

Sind die Pilze in Kreisen angeordnet, handelt es sich vermutlich um die Rasenkrankheit Hexenringe. Oft werden die Ringe von dunklen Gräsern gesäumt. Die Halme wachsen deshalb so gut, weil sie die von den Pilzen abgesonderten Ammonium-Verbindungen als Stickstoffquelle nutzen. Bis zu 50 verschiedene Pilze können ein solches Schadbild erzeugen.

Ursache für das Auftreten der Hexenringe sind meist Nährstoffmangel und ein zu dichter Boden. Sofern die Pilze Fruchtkörper gebildet haben, müssen diese vollständig entfernt werden. Dabei sollte man vorsichtig sein, um keine Sporen im Garten zu hinterlassen. Anschließend ist es ratsam, den Boden an der betroffenen Stelle zu lockern, um die Staunässe zu beseitigen.

Pilze im Rasen: Beim Hexenring wachsen die Schädlinge in einer bestimmten Form auf dem Boden. (Quelle: blickwinkel)

Hutpilze sind besonders kritisch

Sobald es feucht ist, können Hutpilze vermehrt aus dem Rasen wachsen. Im Gegensatz zu den anderen Rasenpilzen ist der Hutpilz jedoch weniger schdlich für das Gras. Wer ihn dennoch nicht in seinem Grün haben möchte, kann ihn mit unterschiedlichen Methoden entfernen:

  • Ausstechen des Hutpilzes – die Lücke im Rasen sollte anschließend repariert werden. Zwar befinden sich dann noch weiterhin Sporen des Pilzes unter der Rasenfläche und können dort lange verweilen und unerwartet erneut ausbrechen. Allerdings lässt sich das nicht verhindern, ohne dem Rasen nachhaltig zu schaden.
  • Regelmäßiges Vertikutieren des Rasens – beugt das Wachstum des Hutpilzes vor.
  • Den Rasen düngen und kalken (mit niedrigem pH-Wert) – ist das Gras stark und widerstandsfähig genug, wächst es dichter und andere Gewächse haben keine Chance, zu gedeihen.
  • Qualitativ hochwertige Rasensamen verwenden – neben dem Boden eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen saftigen, gesunden Rasen.

Info
Bestimmte Hutpilze wie der Nelkenschwindlung oder Hexenringe wiederum sollten entfernt werden.

Staunässe beseitigen

Damit die Feuchtigkeit wieder besser in den Boden abfließen kann, ist Belüften angesagt. Moos und Rasenfilz im Rasen speichert die Feuchtigkeit und muss entfernt werden. Das gelingt durch Vertikutieren und Aerifizieren. Deshalb ist es auch wichtig, darauf zu achten, dass kein langes Schnittgut nach dem Mähen auf dem Rasen liegen bleibt. Um den verdichteten Boden aufzulockern, kann man mit einer speziellen Gabel Löcher in den Boden stoßen, die dann mit Sand befüllt werden.

Was tun gegen weiße Pilze im Rasen?

Wer ihn regelmäßig düngt, schneidet und vertikutiert, beugt wirksam vor. Pilze siedeln sich gern auf sogenanntem Rasenfilz an, den Resten gemähter Gräser. Tauchen im Rasen immer wieder Pilze auf, ist es ratsam, den Filz zu entfernen. Neigt ein Boden zu Staunässe, kann man nach dem Vertikutieren Sand einarbeiten.

Sind weiße Pilze im Rasen giftig?

Weiße Pilze im Garten Diese Pilzart ist weder giftig für Menschen oder Tiere und sollte von Ihnen nur aus optischen Gründen entfernt werden. Es gibt aber noch zwei weitere Pilzarten und diese können schnell mit dem ungiftigen Wiesenchampignon verwechselt werden.

Was fehlt dem Rasen Wenn Pilze wachsen?

Oft treten Pilzerkrankungen auf, wenn es der Rasenfläche nicht gut geht. Staunässe, Kaliummangel, falsche Bewässerung oder eine Überdüngung mit Stickstoff – man könnte sagen: Alles, was den Rasen schwächt, ist gut für den Pilz.

Sind Pilze im Rasen schädlich?

Was bei Pilze im Rasen nicht erlaubt ist Schädlich sind die Pilze in der Regel nicht. Wenn man sie einfach abmäht besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Sporen noch weiter im Rasen ausbreiten. Deshalb ist es ratsam, sie vor dem Mähen auszustechen.

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