Was ist der unterschied zwischen einem aufsatz und einem artikel

In der Schule werden Aufsätze immer im Rahmen von Klassenarbeiten geschrieben und es gibt viele verschiedene Aufsatzarten. Dabei handelt es sich grundsätzlich immer um die schriftliche Ausarbeitung zu einem vorgegebenen Thema. Im Folgenden lernst Du, wie Du beim Verfassen eines Aufsatzes am besten vorgehst.

Die verschiedenen Formen des Aufsatzes

Grundsätzlich lässt sich zwischen textgebundenen und freien Aufsätzen unterscheiden. Textgebundene Aufsätze orientieren sich an einem Bezugstext, also einem Artikel, einem Roman oder etwa einer Kurzgeschichte. Zu den textgebundenen Aufsätzen gehören:

  • Werkvergleich
  • Interpretation
  • Szenenanalyse
  • Inhaltsangabe
  • Erörterung
  • Charakterisierung

Zu jeder dieser Aufsatzformen findest Du eine entsprechende Erklärung. Lies sie Dir gerne durch.

Ein freier Aufsatz bietet sehr viel mehr Gestaltungsspielraum. Du musst Dich an keinem anderen Text orientieren. Zu dieser Form des Aufsatzes gehören:

  • Essay
  • Erlebnisbericht
  • Erörterung

Eine Erörterung kann sowohl textgebunden als auch frei sein. Trotz dieser Unterschiede haben all diese Aufsatzformen einen festen Aufbau, den es immer zu befolgen gilt.

Der Aufbau eines Aufsatzes

Unabhängig davon, ob es sich bei der Form Deines Aufsatzes um z. B. einen Werksvergleich oder eine Interpretation handelt, der Aufbau bleibt immer gleich.

Der Aufsatz gliedert sich in drei wesentliche Abschnitte Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Die Einleitung im Aufsatz

Die Einleitung ist besonders wichtig, da sie den Lesenden kurz und knapp über den Inhalt des Aufsatzes und auch über den Ausgangstext informiert.

Bei einem textgebundenen Aufsatz ist es wichtig, schon im ersten Satz, dem sogenannten Einleitungssatz, das Nötigste zu beschreiben. Orientiere Dich dafür am besten an den folgenden fünf W-Fragen:

  • Welcher Gattung gehört der Text an?
  • Wie lautet der Name des Textes, zu dem Du Deinen Aufsatz schreibst?
  • Wer hat diesen Text verfasst?
  • Wann ist der Text erschienen?
  • Worum geht es in dem Text?

Bei einem Werkvergleich ist es wichtig, auch den Verlag im Einleitungssatz zu erwähnen. Weiterhin solltest Du den Textausschnitt, den Du behandelst, in das Werk einordnen. Du kannst auch die Hauptfiguren, Sprecher*innen und Adressat*innen erwähnen. Im Idealfall gelingt es Dir sogar, das Werk basierend auf seiner Entstehungszeit einer bestimmten Literaturepoche zuzuweisen.

In einem Werkvergleich beschäftigst Du Dich intensiv mit zwei literarischen Werken. Meistens erhältst Du auch ein bestimmtes Überthema. Deine Aufgabe ist es, die beiden Werke anhand dieses Themas miteinander zu vergleichen. Sieh Dir hierfür am besten die Erklärung zum "Werkvergleich" an.

Versuche, wenn möglich, die wichtigsten Inhalte in diesem ersten Satz unterzubringen. Das ist am Anfang oft gar nicht so einfach. Alternativ kannst Du auch ein paar Zeilen freilassen und den Einleitungssatz erst ganz zum Schluss schreiben. Dann hast Du Dich bereits länger mit dem Text befasst und weißt am besten, worum es in Deinem Aufsatz geht.

Natürlich sollte der Einleitungssatz dennoch grammatikalisch korrekt sein und auch nicht zu gequetscht wirken. Wenn Du ihn in zwei Sätze aufteilst, ist das auch kein Problem. So viele Informationen verständlich in einem Satz unterzubringen, ist eine Kunst, die es sich zu lernen lohnt.

Eine Ausnahme bilden Erörterungen und freie Aufsätze. Hier ist es ratsam, in der Einleitung kreativ zu sein. Du kannst Deinen Aufsatz zum Beispiel mit einem passenden Thema aus den Nachrichten, den Ergebnissen einer Studie oder einem geeigneten Zitat einleiten. Der Beginn Deines Aufsatzes sollte die Leser*innen begeistern und ihr Interesse wecken.

Abbildung 1: Aufsatz schreiben Einleitung Baukasten

Der Hauptteil

Der Hauptteil ist der Kern eines Aufsatzes und macht dementsprechend den Großteil Deines Textes aus. Je nach Aufgabenstellung interpretierst Du Handlungen, diskutierst eine Fragestellung oder analysierst etwa einen bestimmten Charakter aus dem vorliegenden Ausgangstext.

Überlege zunächst, was Du in Deinem Aufsatz aussagen willst. Daraus gilt es dann, eine geeignete Struktur zu entwickeln. Beziehe Dich sowohl auf Inhalte als auch auf sprachliche Mittel im Ausgangstext. Auch hier ist Kreativität gefragt, jedoch sollte sie sich im Rahmen der Aufgabenstellung bewegen.

Der Schluss

Im Schlussteil fasst Du Deine Aussagen und Erkenntnisse aus dem Hauptteil zusammen. Achte dabei darauf, nicht alle aufgeführten Punkte aus dem Hauptteil zu wiederholen. Bringe auch keine neuen Informationen mit ein. Versuche stattdessen, präzise Kernaussagen herauszuarbeiten. Der Schluss Deines Aufsatzes sollte von der Länge her ähnlich wie Deine Einleitung sein.

Am Ende Deines Aufsatzes ist ebenfalls Platz für Deine eigenen Ansichten. Prüfe jedoch zunächst, ob die Aufgabenstellung die eigene Meinung erfragt. Du kannst auch einen Bezug zur Gegenwart herstellen oder einen Ausblick auf die Zukunft geben. Am besten beendest Du Deinen Aufsatz mit einem einprägsamen Schlusssatz.

Einen Aufsatz in Deutsch schreiben - Anleitung

Solltest Du noch etwas unsicher sein, findest Du im Folgenden eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Schreiben eines Aufsatzes, an der Du Dich orientieren kannst.

Schritt 1: Vorbereitung vor der eigentlichen Schreibarbeit

Bevor Du mit dem Aufsatz-Schreiben beginnst, lies die Aufgabenstellung gründlich durch und überlege, was gefragt ist. Deine Gedanken kannst Du in Stichpunkten oder in Form einer Mindmap schriftlich festhalten. So stellst Du zunächst eine geeignete Struktur für den Aufsatz zusammen. Die Mindmap kann wie folgt aussehen:

Abbildung 2: Mindmap zum Aufsatz Schreiben

Schreibst Du einen textbasierten Aufsatz, markiere wichtige Textpassagen farblich oder unterstreiche sie bunt. Das hilft auch bei der Orientierung. Sammle dazu zunächst alle Informationen über den Bezugstext.

Wenn Du Deine Gedanken sortiert hast, kannst Du loslegen!

Schritt 2: Der Aufsatz

Nun geht es ans Aufsatz-Schreiben! Wenn Du bei der Einleitung noch unsicher bist, kannst Du sie erst einmal weglassen. Vergiss nur später nicht, sie zu vervollständigen. Orientiere Dich an Deinen Notizen und versuche, Deine Struktur einzuhalten. Achte darauf, Einleitung, Hauptteil und Schluss deutlich zu untergliedern. Du kannst zum Beispiel so beginnen:

"Corpus Delicti" ist ein dystopischer Zukunftsroman von Juli Zeh, der 2009 im Verlag Schöffling & Co erschien und von dem tragischen Leben der Mia Holl erzählt. Sie wird durch die Gesundheitsdiktatur "Die Methode" in ihren bürgerlichen Freiheitsrechten massiv eingeschränkt und als Rebellin mit dem Tod bedroht.

Wenn ein kreativer Einstieg gefragt ist, orientiere Dich zum Beispiel hieran:

In Zeiten der Digitalisierung ist staatliche Überwachung mehr Thema denn je. China hat seine Vorstellung vom "Gläsernen Menschen" auf die Spitze getrieben: Bespitzelung der Mitmenschen soll dem eigenen Wohl dienen, geplante Terroranschläge durch frühzeitige Warnzeichen erkannt, und die Täter verhaftet werden. Aber was bedeutet ein solcher Staat für die Freiheitsrechte der Bürger? In ihrer 2009 veröffentlichten Dystopie "Corpus Delicti" befasst sich die Autorin Juli Zeh mit dem Leben und dem Leid in einer Welt der diktatorischen Kontrolle am Beispiel der Protagonistin Mia Holl.

Schritt 3: Der Feinschliff

Nachdem Du mit dem Schreiben Deines Aufsatzes fertig bist, ist es wichtig, ihn gründlich durchzulesen. Dadurch überprüfst Du Deinen Text auf eventuelle Fehler. Achte auf Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Überdenke zudem ungenaue Formulierungen.

Du kannst diese Kontrolle auch nutzen, um Deinen sprachlichen Stil zu verbessern. Hier findest Du ein paar Tipps und Tricks, worauf Du beim Aufsatz-Schreiben achten solltest:

Aufsatz schreiben – Tipps und Tricks

  • Schreibe Deinen textgebundenen Aufsatz sachlich und neutral. Freie Aufsätze, wie z. B. den Erlebnisbericht, kannst Du dagegen bildhaft ausschmücken.

  • Vermeide Wortwiederholungen! Suche Synonyme, solltest Du ein Wort öfter verwenden.

  • Wähle abwechslungsreiche Satzanfänge.

  • Achte darauf, dass Deine Sätze nicht zu lang sind, sonst werden sie schnell unverständlich.

  • Benutze die richtige Zeitform beim Schreiben. Die meisten Aufsätze werden im Präsens geschrieben, es sind aber auch andere Zeitformen möglich. Wenn Du Dich für eine entschieden hast, beachte, dass Du sie in Deinem Aufsatz immer einhältst.

Kein Meister ist je vom Himmel gefallen! Am schnellsten lernst Du, indem Du viel liest und Dir Formulierungen notierst, die Dir besonders gut gefallen. Auf diese Art erstellst Du kleine Sammlungen, auf die Du beim Schreiben immer wieder zurückgreifen kannst.

Aufsatz schreiben - Das Wichtigste

  • Beim Aufsatz-Schreiben gibt es viele verschiedene Formen, doch der Aufbau gestaltet sich immer gleich.

  • In der Einleitung wird der Inhalt beschrieben, die Textgattung, der Autor und das Erscheinungsjahr genannt.

  • Der Hauptteil ist das Kernstück. Der Inhalt selbst ist abhängig von Art und Thema des Aufsatzes.

  • Im Schlussteil werden alle Erkenntnisse aus dem Hauptteil gesammelt. Hier kann auch die eigene Meinung kurz dargelegt werden, sollte es die Aufgabenstellung zulassen.

  • Vorbereitung ist das A und O. Es ist ratsam, sich vor dem Aufsatz-Schreiben ausreichend Gedanken zu machen.