Was ist der unterschied zwischen starfigther f-104c und f-104g

„Vielleicht ist dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“ – so war jedenfalls meine erste Reaktion beim Blick in diese Zusammenstellung, hatte Heller doch bisher noch keinen 48-er Starfighter im Angebot und ist hier eine Kooperation mit Kinetic eingegangen….
Im recht stabilen Klappkarton, auf dessen Box-Art uns die F-104 ihren schlanken Hintern zuwendet, finden wir den recht neuen Bausatz von Kinetic und Heller stellt sich hiermit in die Reihe der Anbieter des zur Zeit wohl besten Bausatzes in diesem Maßstab. Doch zunächst noch einmal zurück zum Karton, der auf der Rückseite und an den Seiten etliches an Hinweisen liefert:

Im Karton haben wir einige hervorzuhebende „Zugaben“, hier ist erstmal noch alles beisammen:

Den Kinetic-Bausatz hatten wir hier und später auch noch mal in einem umfangreichen Vergleich vorgestellt. Die Qualität der Ausführung hat im Heller-Outfit nicht gelitten, es ist alles auf dem besten Stand. Hier noch einmal ein paar Blicke auf das Plastik aus dem Heller-Karton, den kompletten Überblick gibt es in den gerade genannten früheren Vorstellungen:

Ebenfalls aus dem Kinetic-Bausatz schon bekannt ist die Fotoätzplatine:

Zusätzlich zum Kinetic-Bausatz gibt es von Heller ein gedrehtes Metallteil für die prominente Pitotsonde der F-104. Von den Spezialisten in diesem Bereich gibt es keine bessere Ausführung. Hier gibt es von Heller also einen echten Mehrwert:

Der Decalbogen ist von guter Qualität mit kräftigen Farben und sauberem Druck, viele der kleinen Schriften sind auch gut lesbar. Es gibt keine Herstellerangabe. Mit diesem Bogen geht Heller im Vergleich der Anbieter ganz klar in Führung, da er eine Vielzahl von typischen Wartungsaufschriften enthält, die teilweise auch gruppiert oder gleich im Umfeld der Balkenkreuze angeordnet sind. Die Kinetic-Ausgaben haben hier ein deutliches Defizit, das von Heller klug und sehr weitgehend behoben wird:

Die Anleitung von Heller startet inhaltlich mit einer Darstellung des Bausatzinhalts und der Heller-Zusatzausrüstung mit dem Metallstaurohr und den Remove-Before-Flight-Fahnen. Letztere sollen aus der Anleitung ausgeschnitten, Rücken an Rücken zusammengeklebt und dann verwendet werden. Das ist nun nicht unbedingt der „Brüller“, aber jedenfalls ein Ansatz und zum dritten Mal ein Mehrwert. Die Befestigung erfolgt allerdings häufig mit einem Draht und nicht mit der Öse an der Spitze, so wie es in der Anleitung dargestellt wird:

Es folgt eine umfangreiche Farbvergleichstabelle. Die wird auch benötigt, da in der Bauanleitung nur auf die Farbcodes von Ammo of Mig Bezug genommen wird. Dies ist dann auch Gelegenheit, das eigene Heller-Farbensystem zu bewerben:

Für die Markierung und Lackierung gibt es drei frische Varianten. Auch hier hat man gegenüber den Kinetic-Anleitungen etwas modellbauerfreundlicher gearbeitet, da die Ansichten in Farbe gedruckt sind. Gut so! In den Grafiken wird hier auf die Hellerfarben verwiesen, es werden jedoch auch die RAL bzw. FS-Farbschlüssel genannt, so dass man auch bei anderen Anbietern schnell fündig wird.

Die erste Möglichkeit ist eine deutsche Maschine in den Farben der USAF. Im Profile der Bauanleitung sind die Schriftzüge „U. S. AIR FORCE“ bzw. „USAF“ teilweise falsch in kleiner Schriftart wiedergegeben, auf dem Decalbogen sind aber die richtigen Schriften. Aber keine Angst: Dieser kleine Fehler ist natürlich auch bei Heller bekannt und wird in der nächsten Auflage natürlich korrigiert werden!
Hier ist die ganze Geschichte dieser Maschine wiedergegeben. Sie war hochglänzend metallisch ausgeführt. Die großen Schleudersitzwarndreiecke sind – auch in den Positionen – etwas gewöhnungsbedürftig, entsprechen aber dem Vorbild genau. Also gute Arbeit! Diese Maschine ist auch aus dem Film „The right Stuff / Der Stoff aus dem die Helden sind“ bekannt. Es gilt allerdings zu beachten, dass hier die Unterseiten der Tragflächen in hellgrau zu lackieren sind; die meisten Angaben lauten hier auf FS 16515.

Dann gibt es eine Maschine vom Jagdgeschwader 71 der Bundesluftwaffe im mittleren Segmentanstrich. Das ist recht gut passend, da die Bausatzausstattung nur die Luft-Luft-Bewaffnung enthält. Es gibt also einen sehr typischen Luftwaffenstarfighter. Wer hier die Raketenbewaffnung verwenden möchte, sollte für einen realistischen Eindruck die Anbringung an den Tragflächenenden wählen, da die Katamaranträger unter dem Vorderrumpf vom Richthofen-Geschwader so gut wie nicht verwendet wurde. Die Tanks unter den Tragflächen sind dann optional.

Nicht so ganz alltäglich und daher besonders zu begrüßen ist die dritte Alternative mit einer Maschine aus Belgien im für diese Luftwaffe typischen SEA-Anstrich. In der Grafik geht die Farbe FS 30219 etwas zu sehr ins Graue. Tatsächlich ist es ein „Tan“ und wird bei der richtigen Farbauswahl gelblich-braun erscheinen; das ist dann auch richtig so. Siehe z. B. hier. Dieses Flugzeug wurde gerne vom Kunstflugteam „Slivers“ genutzt und trägt hier auch noch eine Sondermarkierung aus Anlass der Verabschiedung der F-104 bei der Staffel 350 am Lufteinlauf. Sie ist hier noch einmal schön dokumentiert.

Zum Schluss gibt es noch eine Anleitung für die kleinen Wartungsaufschriften, die als solche auch genau aufzeigt, was den Mehrwert der Heller-Ausgabe in diesem Bereich ausmacht. Ich denke, man kann damit leben, dass für die Luftwaffenmaschine einige Aufschriften nicht in deutscher Schrift gedruckt sind; den Unterschied sieht man – wenn überhaupt – nur bei Verwendung einer starken Lupe.

Die neue Ausgabe von Heller bietet gegenüber der ursprünglichen von Kinetic damit einiges an Mehrwert durch das Metallstaurohr und den umfangreicheren Decalbogen bezüglich der Wartungsaufschriften. Bei einem Preis auf ähnlichem Level, ist er also allemal die bessere Wahl. Rechnet man die Kosten für ein zusätzliches Staurohr und ebenso einen Decalbogen mit den kleinen Markierungen, ergibt sich auch noch allerhand „Luft“, wenn der Heller-Bausatz etwas teurer angeboten wird. Es ist damit zur Zeit tatsächlich die erste Wahl, wenn ein Starfighter-Einsitzer im Quarterscale gebaut werden soll. Also zugreifen!!

Vielleicht bringt uns Heller ja auch noch einen Doppelsitzer??

Erhältlich bei Modellbau Universe.

Hermann Geers, Wietmarschen

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