Heiße Knoten sind Gewebeveränderungen in der Schilddrüse, die Jod verstärkt aufnehmen, unkontrolliert Hormone bilden und ausschütten. So kommt es langfristig meist zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Da diese Knoten nicht mehr von der Hirnanhangsdrüse gesteuert
werden, sich sozusagen „selbstständig gemacht“ haben, werden sie autonome Adenome genannt. Autonome Knoten sind unabhängig vom eigentlichen Bedarf des Körpers aktiv und für die Hälfte aller Letzte Aktualisierung: 01.08.2018 In Deutschland weist etwa jeder vierte Erwachsene Knoten in der Schilddrüse auf (1). Viele Patienten beunruhigt die Diagnose eines oder mehrerer Knoten. In diesem Fall besteht oft der Wunsch, das Schmetterlingsorgan teilweise oder komplett entfernen zu lassen. Jedoch sind die Knoten in der Schilddrüse nur selten bösartig. Viele Schilddrüsenknoten können durch eine medikamentöse Behandlung therapiert werden, was eine Operation überflüssig macht. Es gilt die Veränderungen in der Schilddrüse frühzeitig zu erkennen, zu diagnostizieren und gegebenenfalls zu behandeln. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüse durch eine Tastuntersuchung sinnvoll. Bei Auffälligkeiten sollte der Arzt dann eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) und eine Kontrolle der Blutwerte vornehmen. URSACHE FÜR DIE KNOTENBILDUNGIn Jodmangelgebieten sind die Menschen besonders häufig von Schilddrüsenknoten betroffen. Sie können einzeln oder vermehrt in der Schilddrüse vorkommen. Ein langfristiger Jodmangel führt durch eine verstärkte Produktion von Wachstumsfaktoren in dem Schmetterlingsorgan zu dessen Vergrößerung (med. Struma; ugs. Kropf) und meist zu knotigen Veränderungen. Zudem kann es auch zu Funktionsstörungen, wie einer Schilddrüsenunterfunktion, kommen. Allerdings sind Knoten auch bei einer normal großen Schilddrüse möglich. DIAGNOSTIK DER SCHILDDRÜSENKNOTENBei einer Vorsorgeuntersuchung sollte der Arzt zunächst eine Tastuntersuchung an der Schilddrüse durchführen. Dabei können bereits Schilddrüsenknoten ab einer Größe von einem Zentimeter ertastet werden. Bei einem positiven Befund folgen eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Messung der Schilddrüsenwerte im Blut. Falls die entdeckten Knoten größer als ein Zentimeter sind, sollte zusätzlich eine Szintigraphie in Betracht gezogen werden. Mit Hilfe dieser Untersuchung stellt der Arzt fest, ob es sich um heiße oder kalte Schilddrüsenknoten handelt. Bei einem kalten Knoten sollte zudem durch eine Feinnadelbiopsie untersucht werden, ob ein gut- oder bösartiger Knoten vorliegt. Trotz guter Behandlungsmöglichkeiten drängen viele
Patienten auf eine UNTERSCHIED: HEISSE UND KALTE KNOTEN
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1. Schumm-Dräger P.M., Feldkamp J. (2007) Schilddrüsenkrankheiten in Deutschland – Ausmaß, Entwicklung, Auswirkungen auf das Gesundheitswesen und Präventionsfolge. Präv Gesundheitsf, 2:153-158 Letzte Aktualisierung: 07.08.2018 Welche Schilddrüsenknoten sind bösartig?Das papilläre Karzinom ist der häufigste bösartige Schilddrüsentumor, gefolgt vom follikulären Karzinom. Beide zusammen werden auch als differenzierte Schilddrüsentumore bezeichnet. Das sogenannte anaplastische Karzinom tritt deutlich seltener auf.
Warum bekommt man Knoten in der Schilddrüse?Häufige Ursache ist der jahrzehntelange und noch immer bestehende Jodmangel in der Bevölkerung. Nicht alle Knoten in der Schilddrüse sind behandlungsbedürftig. Wenn sie aber Beschwerden hervorrufen oder der Verdacht auf eine Bösartigkeit (Schilddrüsenkrebs) besteht, muss eine Therapie erfolgen.
Wann muss ein Knoten in der Schilddrüse entfernt werden?Liegt ein kalter Knoten vor, welcher im Ultraschall verdächtig ist, kann eine Punktion zur mikroskopischen Gewebeuntersuchung durchgeführt werden. Sollte eine Hochrisikosituation vorliegen, dann ist die Operation das Mittel der Wahl.
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