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Steuern sparen – auf dieser Seite erfahren Sie, wie das funktioniert und was Sie von all dem, was Sie absetzen, tatsächlich erstattet bekommen. Einfach erklärt. Mithilfe der Pendlerpauschale sind beispielsweise 30 Cent pro Kilometer zwischen dem Wohnort und dem Arbeitsort steuerlich absetzbar. Das gilt allerdings je Arbeitstag nur für die Hinfahrt oder die Rückfahrt, nicht für beide Strecken. Arbeiten, die durch einen Handwerker ausgeführt wurden, dürfen ebenfalls steuerlich geltend gemacht werden. Das Finanzamt erkennt 20 % der Kosten an, aber nur bis zu einer Höchstsumme von 1.200 EUR. Auch hinsichtlich der Altersvorsorge und der Krankenversicherung erhalten Steuerzahlerinnen und Steuerzahler Vorteile. Allein bei den Steuerabzügen für die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung im Rahmen der Gehaltsabrechnung können bis zu 1.900 EUR steuerlich abgesetzt werden. Wussten Sie all das schon? Dann kommt hier noch ein exklusives Schmankerl: Für alle, die infolge der Corona-Pandemie im Home-Office arbeiten mussten, gewährt der Bund einen Steuervorteil von maximal 600 EUR je Person für die Jahre 2020 und 2021. Dies gilt allerdings nur, wenn die Werbungskosten zzgl. Home-Office-Pauschale 1.000 EUR überschreiten. Doch Achtung: Zum 1. Januar 2022 entfällt dieser Steuervorteil. Viele meinen: „Ach, wozu soll ich meine Steuer erklären, ich hab doch nichts abzusetzen.“ Die Beispiele sind nur vier von zwölf Beispielen, die wir Ihnen auf dieser Seite vorstellen. Da ist bestimmt auch für Sie etwas dabei. Das Wichtigste in Kürze
Sie lesen gerade current page title Seitenübersicht Seitenübersicht Steuerlich absetzen: Was Sie von der Einkommensteuer zurückbekommen
Beispiel: Sie verdienen 3.000 EUR brutto im Monat / 36.000 EUR im Jahr. Sie versteuern die 3.000 EUR brutto über die monatliche Gehaltsabrechnung stets im Voraus. Ihr Arbeitgeber führt die Steuer von sich aus an das Finanzamt ab. Das zu versteuernde Einkommen entspricht der Formel Gesamteinkünfte minus absetzbare Ausgaben. Wenn Sie neben den 36.000 EUR keine weiteren Einkünfte verzeichnet haben, sind das Ihre Gesamteinkünfte. Nun zählen Sie die Ausgaben zusammen, die steuerlich absetzbar sind, und ziehen sie von den 36.000 EUR ab. Wenn wir annehmen, dass Sie 4.000 EUR steuerlich absetzen können, umfasst Ihr zu versteuerndes Einkommen nicht mehr 36.000 EUR, sondern 32.000 EUR. Sie haben im Jahresverlauf aber 36.000 EUR zu Ihrem Einkommensteuersatz versteuert. Was nun passiert: Das Finanzamt berechnet Ihre Steuer anhand der 32.000 EUR neu und erstattet Ihnen die zu viel entrichteten Steuern als Differenz.
Vier Jahre rückwirkend Steuererklärung möglichDas Statistische Bundesamt berechnet einmal im Jahr die durchschnittliche Steuererstattung. Die Daten beziehen sich jedoch auf das Steuerjahr, das aktuell vier Jahre zurückliegt. Der Grund: Wer nicht zur Abgabe einer Einkommensteuererklärung verpflichtet ist, kann vier Jahre nach Ablauf eines Steuerjahres rückwirkend eine freiwillige Steuererklärung einreichen. Arbeitnehmer erhielten z.B. für das Jahr 2016 durchschnittlich 1.027 EUR vom Finanzamt zurück (aktuellste Auswertung Destatis 2020). So viele Steuern und Abgaben zahlen Deutsche in ihrem LebenDer diesjährige Steuerzahlergedenktag fällt auf den 13. Juli. Wenn es nach dem Bund der Steuerzahler e.V. geht, beginnen wir erst in der zweiten Hälfte des Jahres für den eigenen Kontostand zu arbeiten. Für die einen ist die Steuerbelastung im internationalen Vergleich ein Skandal, andere sehen darin einen starken Sozialstaat. Wir haben berechnet, wie viel die Deutschen über ihr gesamtes Leben hinweg an Steuern und Abgaben zahlen und welche Leistungen der Staat dafür erbringt. Ein Versuch, die Lebensleistung der Deutschen in Zahlen zu fassen – rein finanziell natürlich.
Die Lebensleistung der Deutschen in ZahlenIm Vergleich zu anderen OECD-Ländern belegt Deutschland im Ranking zur Steuer- und Abgabenlast regelmäßig Spitzenpositionen. Einzige Ausnahme bilden dabei hohe Vermögen und Erbschaften, die in Deutschland zum großen Teil am Fiskus vorbeigehen. Während hierzulande ein Single mit Durchschnittsverdienst laut OECD-Studie im vergangenen Jahr 51,9 Prozent seines Gehalts an den Fiskus abführen musste, lag der OECD-Schnitt bei 44,6 Prozent. Nach Berechnungen des Bund der Steuerzahler e.V. gehen für einen durchschnittlichen Arbeitnehmerhaushalt sogar 53 Prozent vom Einkommen ab. Die Zahlen legen nahe, dass den Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern von einem Euro lediglich 47 Cent übrig bleiben und wir erst in der zweiten Jahreshälfte beginnen, für das eigene Konto zu arbeiten. Doch das Geld für Steuern und Abgaben ist nicht einfach weg. Für die Analyse haben wir sämtliche Steuern und Abgaben den Transfer- und Sachleistungen auf Personenebene gegenübergestellt, die im aktuellen IW-Report 7/2022 je Lebensjahr dargestellt sind. Unter dem Strich bleibt ein PlusBetrachtet man den Status Quo der Umverteilung durch Steuern und Abgaben, bleibt auf Personenebene über die gesamte Lebenszeit im Schnitt sogar ein Plus an Transfers und staatlichen Sachleistungen von 53.738 Euro. Maßgeblicher Treiber für diese positive Differenz auf Personenebene ist das umlagefinanzierte Rentensystem, das seit 2020 jährlich mit über 100 Milliarden Euro zusätzlichen Steuermitteln finanziert werden muss – Tendenz steigend. Hinweis: Für die Analyse wurden alle Steuern, Sozialabgaben, Transfers und staatlichen Sachleistungen auf Personenebene erfasst, die im IW-Report 7/2022 bis zum 82. Lebensjahr für die Gesamtbevölkerung simuliert werden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen und Männern bei 81 Jahren. Als Grundlage für die Berechnungen des Lebenseinkommens wurde eine konstante Entwicklung zwischen den aktuellen Median-Gehältern von Stepstone für 20, 30, 40, 50 und 60-Jährige sowie ein Berufseinstieg mit 25 und Renteneintritt mit 67 Jahren angenommen. Ab 60 Jahren bleibt das Gehalt bis zum Renteneintritt unverändert. Die Daten wurden am 11.07.2022 erhoben. Checkliste der Steuerstandards: Was die meisten Arbeitnehmer absetzen könnenArbeitszimmerWenn Ihr häusliches Büro Mittelpunkt Ihrer Arbeit ist, sind die anteiligen Mietkosten für das Zimmer ohne Limit steuerlich absetzbar. Die Bedingung dafür ist, dass Sie das Zimmer fast ausschließlich zum Arbeiten nutzen. Ein Schreibtisch im Wohnzimmer macht das Wohnzimmer nicht zum Arbeitszimmer. Auch die entsprechend genutzten Quadratmeter des Wohnzimmers dürfen Sie nicht absetzen. Wenn Sie nur teilweise zu Hause arbeiten, dürfen Sie die anteiligen Mietkosten für das Arbeitszimmer bis zu einem Maximum von 1.250 EUR im Jahr steuerlich absetzen. Was kann „teilweise zu Hause arbeiten“ bedeuten?
Homeoffice-Pauschale Wie lange kann man sie nutzen?
Die befristete Homeoffice-Pauschale entfällt zum 1. Januar 2022. Weil durch die Corona-Pandemie viele Arbeitnehmer ins Homeoffice umziehen mussten, hat der Bundestag eine besondere Homeoffice-Pauschale beschlossen. Während der Corona-Pandemie durften Arbeitnehmer bis zum 1. Januar 2022, selbst wenn das Homeoffice nur der Küchentisch war, bis zu 600 EUR ansetzen. Allerdings zählt die Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten – wie Weiterbildung und Arbeitskleidung. Bei den Werbungskosten werden allen Steuerzahlern pauschal 1000 Euro angerechnet. Nur wer mit seinen Werbungskosten inklusive Homeoffice-Pauschale über 1000 Euro kommt, wird entlastet. Bei allen anderen bleibt die Maßnahme wirkungslos. Werbungskosten, z.B. Arbeitsmittel / SeminareWerbungskosten beinhalten alles, was Sie bezahlt haben, um Ihren Job nach Plan ausführen zu können und „im Rennen zu bleiben“. Beispielsweise Fachliteratur, Büromöbel, Geräte wie Computer und Smartphones, Telefonkosten, Reisekosten oder auch größere Kaliber wie Seminare und Kurskosten. Auch das bereits erwähnte Arbeitszimmer zählt dazu. Teilweise herrschen Limits:
Zu den Werbungskosten zählen zudem Aufwendungen, die fürs Reinigen von Berufskleidung entstehen. Sofern Sie die Kleidung zur Reinigung bringen und auf dem Beleg ein Vermerk „Berufskleidung“ vorhanden ist, können Sie die vollen Kosten absetzen. Falls Sie zu Hause waschen, rechnen Sie 48 Cent pro Kilo Wäsche an. Pendlerpauschale für ArbeitsstreckeUm die Pendlerpauschale berechnen zu können, brauchen Sie die Distanz in Kilometern zwischen Ihrem Hauptwohnsitz und der normalen Arbeitsstätte. Außerdem brauchen Sie die exakte Anzahl der Tage, an denen Sie die Arbeitsstätte aufgesucht haben. Für jeden dieser Tage dürfen Sie einmal die Distanz in Kilometern mit einer Pauschale von 30 Cent ansetzen. Beispielsweise haben Sie Ihre Arbeitsstätte an 100 Tagen aufgesucht und sie ist 30 Kilometer von Ihrem Wohnsitz entfernt. Dann haben Sie einen Steuervorteil von 900 EUR. Denn: 100 Tage x 30 Kilometer x 30 Cent = 900 EUR. Die Dauer des Aufenthalts in der Arbeitsstätte ist nicht relevant. Ob Sie 8 Stunden arbeiten oder nur ein Paket abholen: Sie können die Pendlerpauschale so oder so ansetzen. Ab dem 21. Kilometer wird die Pendlerpauschale auf 38 Cent pro Kilometer erhöht. Weil viele Arbeitnehmer durch Corona im Homeoffice arbeiten mussten und dadurch nicht so wie sonst von der Pendlerpauschale profitieren, gab es eine Homeoffice-Pauschale, die Entlastung bringen soll (siehe weiter oben). Diese Pauschale entfällt jedoch zum 1. Januar 2022. Aufgrund steigender Energiepreise erhöht der Staat die Pendlerpauschale zeitweise in bestimmten Zeiträumen. Von 2022 dürfen Sie ab dem 21. Kilometer je Strecke 38 Cent berechnen statt nur 30 Cent. Ab 2027 werden es wieder die normalen 30 Cent für alle Kilometer sein. Kfz-SteuerAls Privatperson kann man die Kfz-Steuer nicht in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. Wer jedoch sein Auto nicht ausschließlich privat, sondern auch beruflich nutzt, hat mehr Glück: Im Steuerrecht wird die Nutzung des Fahrzeugs in diesem Fall als sog. gemischte Aufwendung bezeichnet. Dadurch kann bei einer häufigen beruflichen Nutzung die Kfz-Steuer in der Regel abgesetzt werden. Für die berufliche Nutzung ist jedoch ein Nachweis nötig, beispielsweise indem Sie ein Fahrtenbuch führen. Macht die berufliche Nutzung weniger als 10 % im Vergleich zur Privatnutzung aus (dies wird über die Kilometerleistung ermittelt), gilt der Wagen als privat genutzt und die Steuern können nicht abgesetzt werden. Da Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Selbstständige einen Firmenwagen vollständig von der Steuer absetzen können, fällt auch die Kfz-Steuer eines Firmenwagens in diese Kategorie. Der Betrag wird zu den Betriebsausgaben gezählt. Voraussetzung dafür ist die Nutzung des Fahrzeugs ausschließlich zu dienstlichen Zwecken. Gesetzliche RentenversicherungSie können Ihre Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in der Steuererklärung angeben und als Sonderausgaben absetzen, da sie zu den Vorsorgeaufwendungen gehören. Die Höhe des Beitrags finden Sie in Ihrer Lohnsteuerbescheinigung. Rürup-Rente: Wie erhalte ich die maximalen Steuervorteile?Um die volle Rürup-Förderung zu erhalten, wird die Differenz zwischen den Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung und der Höchstsumme berechnet. Die Rürup-Rente und die gesetzliche Rentenversicherung zählen zusammen, weil beide zu den staatlich fundierten Altersvorsorge-Maßnahmen zählen. Für das Jahr 2022 können Sie bis zu 25.639 EUR in der Steuererklärung angeben, davon erkennt das Finanzamt 94 % an. Wer also tatsächlich den Maximalbetrag in eine zusätzliche Altersvorsorge einzahlt, dem rechnet das Finanzamt höchstens 24.100 EUR auf das zu versteuernde Einkommen an. Private Altersvorsorge, z.B. Riester / RürupBei der Riester-Rente dürfen Sie 4 % des jährlichen Bruttoeinkommens steuerlich absetzen, bis zu einer Höchstsumme von 2.100 EUR im Jahr. Die erhaltenen Zulagen zieht das Finanzamt von der Summe ab. Den Rest verrechnet es mit Ihrer Steuerlast. Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite Riester-Rente und die Steuer. Bei der Rürup-Rente können Sie 2022 bis zu 25.639 EUR absetzen, von denen das Finanzamt 94 % anerkennt. Der Prozentsatz wird in den kommenden Jahren zunehmen. Ab 2025 sind 100 % der Investitionen bis hin zu der erwähnten Höchstsumme absetzbar. Der Höchstbetrag gilt sowohl für die Rürup-Rente als auch für die gesetzliche Rentenversicherung. (siehe letztes Kapitel). Privatschule / HochschulkostenWenn Kinder eine Privatschule besuchen, können Eltern die Kosten zu 30 % bis höchstens 5.000 EUR absetzen. Um den vollen Steuervorteil von 5.000 EUR zu erhalten, müssen die Gesamtkosten 16.666 EUR umfassen. Hochschulkosten können Eltern allerdings nicht absetzen. Handwerkerleistungen
Holen Sie sich Handwerksfirmen ins Haus, dann können Sie 20 % der Kosten bis maximal 1.200 EUR im Jahr von der Steuer absetzen. Beispiel: Sie bezahlen 3.000 EUR für Handwerker und das Finanzamt rechnet Ihnen 20 % davon an – also 600 EUR. Würden Sie wiederum 8.000 EUR für Handwerker bezahlen, dann wären 20 % zwar 1.600 EUR – das Finanzamt rechnet jedoch nur die Maximalsumme von 1.200 EUR an. Richtlinien:
Haushaltsnahe Dienstleistungen, z.B. HaushaltshilfeFür haushaltsnahe Dienstleistungen können Sie ebenso 20 % der Kosten absetzen wie bei den Handwerkerkosten. Die maximal anerkannte Summe ist mit bis zu 4.000 EUR im Jahr aber deutlich höher. Der Ablauf ist derselbe: Sie tragen die tatsächlichen Kosten ein und das Finanzamt nimmt davon 20 %, bis die Höchstsumme von 4.000 EUR erreicht ist. Um den vollen Steuervorteil anerkannt zu bekommen, müssen die Gesamtkosten mindestens 20.000 EUR betragen haben. Zu haushaltsnahen Dienstleistungen zählen etwa Haushaltshilfen oder ambulante Pflegedienste – sofern Sie den Pflegedienst selbst bezahlen und auch in Anspruch nehmen. Zahlen Verwandte den Pflegedienst selbst, ist das eine außergewöhnliche Belastung für sie (weiter unten mehr). Auch wenn Sie in den Urlaub fahren und jemanden dafür bezahlen, auf die Katze aufzupassen oder die Blumen zu gießen, ist das eine haushaltsnahe Dienstleistung. Richtlinien:
UmzugskostenpauschaleKosten für ein Umzugsunternehmen oder einen Makler können von der Steuer abgesetzt werden. Dafür gibt es jedoch Voraussetzungen, von denen mindestens eine erfüllt sein muss. Hierzu zählt zum Beispiel, dass der Umzug beruflich bedingt ist oder der Fahrtweg zur Arbeit nachweislich verkürzt wird. Dabei gelten folgende Beträge für die Umzugskostenpauschale:
KinderbetreuungskostenDie Kosten für die Kinderbetreuung – sei es durch den Kindergarten, den Babysitter oder eine sonstige Fremdbetreuung – können pro Kind von der Steuer abgesetzt werden. Die Kinderbetreuungskosten können zu 2/3 bis zu einem Höchstbetrag von 4.000 EUR pro Jahr steuerlich geltend gemacht werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn das Kind das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Diese Altersgrenze gilt nicht für geistig oder körperlich behinderte Kinder, die auf Betreuung angewiesen sind. Zum Nachweis kann das Finanzamt ggf. Rechnungen und die dazugehörigen Überweisungsbelege verlangen. Gesetzliche Krankenversicherung + PrivatversicherungenIn der „Anlage Sonderausgaben“ können Sie die Arbeitnehmerbeiträge zur Krankenversicherung und Pflegeversicherung steuerlich absetzen. Das geht bis zu einer Gesamtsumme von 1.900 EUR. Bei Selbstständigen sind bis zu 2.800 EUR erlaubt. Wenn Sie die 1.900 EUR / 2.800 EUR mit der Krankenversicherung und Pflegeversicherung noch nicht ausgeschöpft haben, können Sie weitere private Versicherungen wie eine Haftpflichtversicherung, Unfallversicherung, Zahnzusatzversicherung oder Krankentagegeldversicherung absetzen. Beispiel: Sie haben 1.500 EUR an die Krankenkasse entrichtet und daher noch 400 EUR Spielraum, um weitere Versicherungen abzusetzen. Oder: Sie haben 2.100 EUR an die Krankenkasse bezahlt und dürfen davon aber nur 1.900 EUR absetzen. Die weiteren Versicherungen sind nicht mehr absetzbar. RechtsschutzversicherungEs ist möglich, eine Rechtsschutzversicherung steuerlich geltend zu machen. Voraussetzung dafür ist, dass die Versicherung das Arbeitsleben abdeckt, also einen Arbeitsrechtsschutz beinhaltet. Wer eine umfassende Rechtsschutzversicherung hat, von der dieser arbeitsrechtliche Schutz nur einen Teil ausmacht, kann die Versicherung anteilig absetzen. Dieser Anteil kann auf der Rechnung ausgewiesen sein oder beim Versicherer erfragt werden. Gesundheitskosten, z.B. Medikamente / Zahnersatz / BrillenDie Krankenkassen übernehmen bereits viele Kosten. Oft müssen Sie aber obendrauf zahlen. Diese Gesundheitskosten gelten als „außergewöhnliche Belastung“. Dabei definiert das Gesetz für jeden einen „zumutbaren Eigenanteil“, der nicht abgezogen werden kann. Darüber hinaus erkennt das Finanzamt die Belastung aber an. Der zumutbare Eigenanteil setzt sich aus dem Einkommensverhältnis, Familienstand / der Zahl der Kinder zusammen. Aufschluss
bietet die nachstehende Tabelle (die Prozentwerte sind der zumutbare Eigenanteil): Außergewöhnliche Belastungen sind alle von Ihnen gezahlten Kosten etwa für Medikamente, Kuren, Zahnersatz, Brillen und vieles mehr. Auch die Kosten für ein Pflegeheim zählen hier mit hinein. Selbst das Fitnessstudio kann man absetzen, sofern das Training dazu beiträgt, eine Krankheit zu lindern oder Verletzung zu heilen. Allerdings braucht es ein amtsärztliches Attest. Der Arzt muss es vor der Anmeldung im Fitnessstudio ausgestellt haben und es muss bei den Behörden eingereicht worden sein. Beispiel zum zumutbaren Eigenanteil: Sie sind verheiratet und verdienen 50.000 EUR. Bis 15.340 EUR von den 50.000 EUR gilt ein Eigenanteil von 4 %. Es werden 50.000 EUR minus die bereits behandelten 15.340 EUR berechnet. So bleiben 34.660 EUR über. Von diesen nehmen Sie 5 %. Somit umfasst Ihr „zumutbarer Eigenanteil“ 2.346,60 EUR im Jahr. Erst wenn die Belastungen höher als die 2.346,60 EUR sind, können Sie damit rechnen, dass das Finanzamt sie anerkennt und steuerlich abzieht. Beerdigungskosten: Wenn die Beerdigungskosten höher als das Erbe der Hinterbliebenen ausfallen, erkennt das Finanzamt die Differenz als außergewöhnliche Belastung an. Zu den Beerdigungskosten zählen auch die Grabstätte, der Grabstein und die Überführungskosten. Jedoch nur bis insgesamt 7.500 EUR. SpendenfWährend der Corona-Pandemie waren viele Organisationen auf Spenden angewiesen. Haben Sie gespendet oder haben Sie es noch vor? Dann können Sie bis zu 200 EUR pro Spende auch ohne Spendenbeleg steuerlich absetzen. Sie brauchen aber einen Nachweis, dass Sie das Geld auf ein entsprechendes Spendenkonto überwiesen haben. Ab 200 EUR aufwärts brauchen Sie einen offiziellen Spendenbeleg vom Spendenempfänger. Haben Sie noch was zu klären?Auch die Kosten für einen Zivilprozess können Sie steuerlich absetzen, wenn er „ausreichende Aussicht auf Erfolg“ hat. Der Fall muss aber mit der Sicherung der Existenzgrundlage zu tun haben. Beispielsweise also, wenn Sie mit einem Versicherer um die Leistung einer Unfall- oder Berufsunfähigkeitsversicherung streiten. Was kann ich ohne Belege von der Steuer absetzen?Nicht alle Kosten müssen bei der Steuererklärung von Steuerpflichtigen mit einem Beleg nachgewiesen werden. Denn für einige Kosten gilt ein Pauschalbetrag, durch den keine Einzelnachweise nötig sind. Erst wenn diese Pauschale bei einer Steuerpflichtigen oder einem Steuerpflichtigen überschritten wird, können vom Finanzamt Nachweise verlangt werden. Neben Pendlerpauschale und Werbungskosten gibt es weitere Pauschalen, beispielsweise für:
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