Was passiert mit der rente wenn man stirbt

Sterben gehört zum Leben. Diese Weisheit wollen wir aber nicht wahrhaben. Trotzdem kann man sich auch mal Gedanken dazu machen. Etwa tut es gut, zu wissen, dass das angesparte Geld bei der Pensionskasse nicht einfach verloren ist. Auszahlungen erfolgen auf verschiedenen Wegen.

Viele Faktoren – viele Lösungen

Was passiert, wenn ich sterbe? Für viele führt diese Frage zu philosophischen Gedanken. Bei der BVK ist man da im Gegensatz ganz nüchtern zum Thema Tod eingestellt. Es geht dann nämlich darum, das vorhandene Sparguthaben korrekt zu verwalten und auszuzahlen.

Massgebend ist, wann die versicherte Person verstirbt (ob noch Arbeitnehmer oder schon Rentner) und in welchen Lebensumständen sie lebte (ledig, verheiratet, geschieden usw.). Verstirbt eine arbeitnehmende Person, wird eine Todesfallsumme ausbezahlt, falls die BVK keine Ehegattenrente leisten muss. Diese Todesfallsumme erstreckt sich über das gesamte Sparguthaben und geht an Personen, die von Ihnen nachweislich in erheblichem Masse unterstützt worden sind, oder die Person, die mit Ihnen in den letzten fünf Jahren bis zum Tod ununterbrochen eine Lebensgemeinschaft geführt hat oder die für den Unterhalt eines oder mehrerer gemeinsamer Kinder aufkommen muss. Fehlen diese Personen, werden Ihre Kinder, bei deren Fehlen die Eltern, bei deren Fehlen die Geschwister begünstigt. Stirbt eine rentenbeziehende Person, wird keine Todesfallsumme ausbezahlt. Mit einer Änderung der Begünstigtenordnung kann die Reihenfolge individuell angepasst werden.

Häufiger kommt es aber vor, dass an Hinterbliebene eine Rente oder Abfindungen ausbezahlt werden. Lesen Sie dazu die Kapitel Ehegattenrente, Partnerschaftsrente und Kinderrente. In myBVK können Sie als BVK-Kundin oder BVK-Kunde schnell und unkompliziert Ihre aktuellen Daten einsehen.

Bezieht der Verstorbene eine Rente, wird die Rente noch bis zum Ende des Monats gezahlt, in dem er verstorben ist. Das auf dem Konto eventuell noch vorhandene Guthaben aus der Rentenzahlung gehört zum Nachlass. Der Erbe oder die Erbengemeinschaft können über dieses Guthaben problemlos verfügen.

Was ist das Sterbevierteljahr?

Hatte der Verstorbene noch keine Altersrente bezogen, zahlt die Rentenkasse ab dem Todestag bis zum Ende des dritten Monats eine Rente in Höhe der theoretisch bestehenden Erwerbsminderungsrente. Andere Personen, wie Kinder oder Lebensgefährten, haben keinen Anspruch auf das Sterbevierteljahr.

Gut zu wissen:

Das Sterbevierteljahr hat den Zweck, den hinterbliebenen Ehepartner in der Phase der Trauer finanziell zu unterstützen. Dieser kann bei der Rentenkasse beantragen, den Betrag für das Sterbevierteljahr als Vorschuss in einer einzigen Summe auszuzahlen. Der Antrag kann bei jeder Postfiliale gestellt werden, muss allerdings innerhalb einer Frist von 30 Tagen nach dem Todesfall erfolgen. Wird die Frist versäumt, kann er sich die Leistungen lediglich Monat für Monat auszahlen lassen.

Wann hat der hinterbliebene Ehepartner Anspruch auf eine Witwenrente?

Stirbt der Ehepartner, haben Witwer oder Witwen Anspruch auf eine Witwer- oder Witwenrente. Dafür gelten folgende Voraussetzungen:

  • Die Partner müssen verheiratet gewesen sein.
  • Wurde die Ehe vor weniger als einem Jahr geschlossen, gilt sie als Versorgungsehe, die keinen Anspruch auf Witwenrente begründet. Der hinterbliebene Ehepartner kann allerdings den Beweis des Gegenteils antreten.
  • Der Partner muss die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren erfüllt haben, in der der Verstorbene Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat.
  • Der hinterbliebene Ehepartner hat Anspruch auf die große Witwerrente, wenn er das 47. Lebensjahr vollendet hat oder ein eigenes Kind oder ein Kind des Verstorbenen erzieht, das noch nicht 18 Jahre alt ist. Die Rente beträgt dann 60 % der Rente des Verstorbenen wegen voller Erwerbsminderung. Ein Einkommen des Hinterbliebenen wird darauf teilweise angerechnet.
  • Sind die Voraussetzungen für die große Rente nicht erfüllt, besteht Anspruch auf die kleine Witwerrente. Diese beträgt 25 % der Rente bei voller Erwerbsminderung des Verstorbenen. Diese Rente wird jedoch nur für zwei Jahre gezahlt.
  • Hinterlässt der Verstorbene ein minderjähriges Kind, hat es Anspruch auf eine Halbwaisen- oder Vollwaisenrente. Der Anspruch besteht bis zum 27. Lebensjahr, wenn das Kind in Schul- oder Berufsausbildung oder behindert ist.

Gut zu wissen:

Haben Sie Anspruch auf eine Witwenrente, sollten Sie die Zahlung innerhalb eines Jahres nach dem Todesfall beantragen, da die Rente höchstens für einen Zeitraum von zwölf Monaten rückwirkend gezahlt wird.

So kommen Verheiratete an mehr Rente

Was passiert mit der rente wenn man stirbt

Dr. Britta Beate Schön
Finanztip-Expertin für Recht

Aktualisiert am 31. März 2022

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Tod des Ehepartners erhältst Du dessen Rente drei Monate lang weiter, und zwar in voller Höhe.
  • Danach bekommst Du in der Regel entweder eine kleine oder große Witwen- oder Witwerrente. Also 25 oder 55 Prozent der letzten Rente des Verstorbenen.
  • Wenn Du zuviel verdienst, kann es sein, dass Deine Hinterbliebenenrente gekürzt wird.

So gehst Du vor

  • Stell umgehend nach dem Tod Deines Partners einen Antrag auf Witwen- oder Witwerrente.
  • Die Anträge sind umfangreich. Hol dir Hilfe, zum Beispiel bei Beratungsstellen der Ren­ten­ver­si­che­rung.
  • Du kannst einen Vorschuss auf die Witwenrente beantragen. Formulare gibt es in jeder Post-Filiale oder im Internet.

Der Tod des Partners ist nicht nur ein Schock, er bedeutet oft auch finanzielle Einschnitte. Was passiert eigentlich mit seiner Rente? Fällt die einfach weg? Warst Du verheiratet, steht Dir immerhin ein Teil der gesetzlichen Rente des anderen zu: die Witwen- oder Witwerrente. Dazu musst Du bei der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung allerdings einen Antrag stellen. Wir erklären Dir, ob Du Anspruch auf die große oder kleine Hinterbliebenenrente hast und wie Du sie bekommst.

Was passiert mit der Rente eines Verstorbenen?

Verstirbt jemand, der eine Rente bekommen hat, fällt diese nicht unbedingt weg. Einen Teil davon bekommt der verheiratete Partner weitergezahlt. Lebt auch kein Partner des Verstorbenen mehr, dann stellt die Ren­ten­ver­si­che­rung die Zahlung ein (§ 102 Abs. 5 SGB VI). Kinder oder Erben haben keinen Anspruch auf die Rente des Verstorbenen. Denn Renten sind nicht vererblich.

Nach der Statistik der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung zum Rentenbestand am 31. Dezember 2020 erhielten rund 4,6 Millionen Frauen eine Witwenrente. Da Frauen statistisch etwa vier Jahre länger leben als Männer, beziehen viel weniger Männer eine Witwerrente. Im Jahr 2020 bekamen rund 710.000 Männer eine Witwerrente. Im Durchschnitt bekamen Frauen knapp 700 Euro, Witwer erhielten nur 370 Euro Hinterbliebenenrente. Das liegt daran, dass Frauen im Schnitt weniger verdienen – bei gleicher Qualifikation immer noch etwa 18 Prozent weniger – und häufiger die Erziehung der Kinder übernehmen und viele Jahre nur Teilzeit arbeiten. Damit bekommen sie auch weniger Rente. Die geringe Höhe lässt sich auch darauf zurückführen, dass bei etwa 85 Prozent aller Witwer eigenes Einkommen angerechnet wird.

Rente im Sterbevierteljahr

Als Sterbevierteljahr gilt die Zeit bis zum Ende des dritten Kalendermonats nach dem Monat, in dem der versicherte Ehegatte gestorben ist. In diesen ersten drei Monaten nach dem Tod erhältst Du als überlebender Partner die bisher an den Verstorbenen gezahlte monatliche Altersrente aus der gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung in voller Höhe weiter ausgezahlt. Der sogenannte Rentenartfaktor liegt bei 1,0 (§ 67 SGB VI).

Das gilt auch, falls Du in den drei Monaten ein eigenes Einkommen beziehst. Das wird in diesem Zeitraum nicht auf die Hinterbliebenenrente angerechnet.

Vorschuss beantragen

Innerhalb von 30 Tagen nach dem Tod Deines Ehepartners kannst Du beim Rentenservice der Deutschen Post einen Vorschuss auf die Witwen- oder Witwerrente beantragen, falls Dein Partner bereits eine Rente bezogen hat. Als Vorschuss werden drei Monatsrenten des Verstorbenen gezahlt. Dazu kannst Du in eine Filiale der Deutschen Post gehen und dort eine sogenannte Änderungsanzeige ausfüllen. Die Sterbeurkunde musst Du einreichen. Das Änderungsformular findest Du auch im Downloadcenter Rentenservice. Weitere Informationen zum Vorschuss findest Du im Merkblatt der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung.

Beratung beim Rentenantrag

Der Antrag auf Vorschuss gilt zwar als Rentenantrag, er reicht aber für die Berechnung der Hinterbliebenenrente nicht aus. Du musst deshalb einen formellen Rentenantrag beim Ren­ten­ver­si­che­rungsträger einreichen. Auf der Website der Ren­ten­ver­si­che­rung findest Du den 19-seitigen Antrag auf Hinterbliebenenrente.

Der Rentenantrag ist kompliziert und umfangreich. Lass Dir dabei helfen. Du kannst dich dazu an die Beratungsstellen der Ren­ten­ver­si­che­rung an Deinem Wohnort wenden. Auch ehrenamtlich tätige Versichertenberater und Versichertenälteste helfen beim Ausfüllen des Antrags. Versichertenälteste sind verrentete Mitarbeiter der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung.

Kontaktdaten für die Beratung rund um den Rentenantrag findest Du online auf der Website oder kannst sie telefonisch erfragen. Die kostenlose Service-Nummer lautet: 0800/1000 4800. Etwas Zeit für die Warteschleife musst Du allerdings einplanen.

Was passiert mit der rente wenn man stirbt

Wer bekommt die große Witwenrente?

Du hast Anspruch auf die große Witwen- oder Witwerrente, wenn Du bis zum Tod mit Deinem Partner verheiratet warst. Dein Partner muss zudem bis zu seinem Tod eine Rente bezogen oder mindestens fünf Jahre in die Ren­ten­ver­si­che­rung eingezahlt haben – das ist die allgemeine Wartezeit. Schließlich darfst Du nach dem Tod Deines Partners nicht wieder geheiratet haben. Zusätzlich musst Du mindestens eine der vier folgenden Bedingungen erfüllen (§ 46 Abs. 2 SGB VI):

  1. Du hast entweder die erforderliche Altersgrenze erreicht: Stirbt Dein Ehepartner zum Beispiel 2022, musst Du mindestens 45 Jahre und 11 Monate alt sein oder
  2. Du erziehst ein minderjähriges Kind oder
  3. Du kümmerst dich um ein behindertes Kind oder
  4. Du bist erwerbsgemindert weil Du wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit nicht unter den üblichen Bedingungen täglich arbeiten kannst.

Jährlicher Anstieg der Altersgrenze

Seit 2012 erhöht sich die Altersgrenze für Witwen- und Witwerrente jährlich um einen Monat vom 45. Lebensjahr an. Für Todesfälle ab dem Jahr 2029 gilt nur noch die Altersgrenze von 47 Jahren für die große Witwen- bzw. Witwerrente (§ 242a SGB VI).

Altersgrenze für die große Witwen- oder Witwerrente

Quelle: § 242a SGB VI (Stand: März 2022)

Höhe der großen Witwenrente

Wenn Du nach 2001 geheiratet hast, bekommst Du nach neuem Recht 55 Prozent der Rente, die die Ren­ten­ver­si­che­rung Deinem verstorbenen Partner zum Todeszeitpunkt gezahlt hat oder hätte.

Beispiel: Deine Frau hat im Monat 1.200 Euro Rente bekommen. Nach ihrem Tod kannst Du 660 Euro als Witwerrente weiter bekommen.

Nach neuem Recht kann sich Deine Hinterbliebenenrente um einen Kinderzuschlag erhöhen. Wie hoch der ausfällt, erläutern wir weiter unten im Ratgeber. Ist Dein Ehepartner vor seinem 65. Lebensjahr gestorben, wird der Rentenanspruch um einen Abschlag gekürzt.

Hast Du allerdings vor dem 1. Januar 2002 geheiratet und wurden Du oder Dein verstorbener Ehepartner vor dem 2. Januar 1962 geboren, stehen Dir nach altem Recht 60 Prozent der Rente des Verstorbenen zu. Es gibt keinen Zuschlag, weil Du Kinder großgezogen hast.

Die meisten Hinterbliebenen erhalten derzeit noch die höhere Rente nach altem Recht. Die große Witwenrente ist zeitlich nicht befristet, der Hinterbliebene bekommt sie bis an sein Lebensende.

Was passiert mit der rente wenn man stirbt

Hermann-Josef Tenhagen

Unser Tipp: Bleibe zum Thema Recht & Steuern immer auf dem Laufenden - mit unserem kostenlosen Newsletter!

Wer bekommt die kleine Witwenrente?

Erfüllst Du die Voraussetzungen für die große Hinterbliebenenrente nicht, kommt die kleine Variante in Betracht, etwa wenn Du zum Todeszeitpunkt Deines Partners die Altersgrenze noch nicht erreicht hast.

Die Ren­ten­ver­si­che­rung zahlt nach neuem Recht die kleine Witwenrente zeitlich befristet, in der Regel nur in den ersten zwei Jahren nach dem Tod des Partners.

Hast Du vor 2002 geheiratet und ist Dein Ehepartner vor dem 2. Januar 1962 geboren worden, gilt für Dich das alte Recht. Du hast damit bis zu Deinem Lebensende Anspruch auf die kleine Witwenrente.

Höhe der kleinen Witwenrente

Die kleine Witwen- oder Witwerrente beläuft sich auf 25 Prozent der Rente des Verstorbenen (§ 67 Nr. 5 SGB VI). Auch bei der kleinen Variante gibt es einen Kinderzuschlag.

Hast Du die kleine Hinterbliebenenrente bekommen, weil Du noch nicht alt genug warst, musst Du später keinen neuen Antrag stellen, wenn Du die Voraussetzungen für die große Witwen- oder Witwerrente erfüllst. Du hast anschließend – von Amts wegen – Anspruch auf eine große Witwen- oder Witwerrente (§ 115 Abs. 3 S. 2 SGB VI).

Wer bekommt einen Kinderzuschlag?

Falls Du ein Kind bis zum dritten Lebensjahr erzogen hast, erhältst Du einen Zuschlag zur Witwen- oder Witwerrente. Den Zuschlag bekommst Du erst nach dem Sterbevierteljahr.

Diese Zuschläge gibt es allerdings nur auf Renten nach neuem Recht, also nur, wenn Du seit dem Jahr 2002 oder später verheiratet warst. Der Übersicht kannst Du entnehmen, wie hoch der Kinderzuschlag bei der großen und kleinen Hinterbliebenenrente ausfällt.

Kinderzuschlag bei großer und kleiner Witwenrente

Quelle: § 78a SGB VI, Zahlen und Tabellen der Deutschen Ren­ten­ver­si­che­rung (Stand: März 2022)

Achtung: Für Witwenrenten nach altem Recht gibt es keinen Zuschlag für die Kindererziehung. Die große Witwenrente beträgt dafür allerdings 60 statt jetzt 55 Prozent der Versichertenrente.

Wann wird die Hinterbliebenenrente gekürzt?

Die Ren­ten­ver­si­che­rung zahlt eine abschlagsfreie Hinterbliebenenrente, falls Dein Ehepartner 64 Jahre und 8 Monate geworden ist.Das gilt für das Jahr 2022. Das Alter für eine abschlagsfreie Hinterbliebenenrente wird schrittweise bis zum 65. Lebensjahr im Jahr 2024 angehoben.

Der Abschlag beträgt 0,3 Prozent für jeden Monat, den die Rente vor dem im Gesetz genannten abschlagsfreien Rentenalter beginnt. Sie wird jedoch höchstens um 10,8 Prozent gekürzt (§ 77 Abs. 2 Nr. 4 SGB VI).

Altersgrenzen für abschlagsfreie Witwenrente

Quelle: § 264d SGB VI (Stand: März 2022)

So wird eigenes Einkommen angerechnet

Die Ren­ten­ver­si­che­rung rechnet Dein Einkommen, also auch Deine eigene Rente, auf die Witwen- oder Witwerrente an. Es gibt allerdings Freibeträge. Die Berechnung ist nicht ganz einfach. Es kann sein, dass Deine Hinterbliebenenrente gekürzt wird. Es wird dabei in drei Schritten gerechnet:

  1. Ermittlung des Nettoeinkommens
    Zunächst ermittelt die Ren­ten­ver­si­che­rung Dein Nettoeinkommen. Bei bestimmten Einkommensarten wendet sie dazu ein pauschaliertes Verfahren an. Vom Brutto-Arbeitseinkommen zieht sie pauschal knapp 40 Prozent ab. Bekommt ein Hinterbliebener eine eigene Rente, werden davon pauschal 14 Prozent abgezogen.
  2. Freibeträge
    Vom Nettoeinkommen wird der Freibetrag abgezogen. Der ist mit dem aktuellen Rentenwert verknüpft und erhöht sich immer dann, wenn sich die Renten erhöhen (§ 97 Abs. 2 SGB). Er liegt in den alten Bundesländern derzeit bei 903 Euro und in den neuen Bundesländern bei 884 Euro. Wenn Du Kinder hast, steigt der Freibetrag für jedes Kind, das grundsätzlich einen Anspruch auf Waisenrente hat, um 191 Euro in den alten Bundesländern. 187 Euro sind es in den neuen Bundesländern (Stand: März 2022).
  3. Kürzung der Rente

    Von der verbliebenen Summe werden nun 40 Prozent auf die Witwenrente angerechnet. Anders ausgedrückt: Die 40 Prozent werden von der Rente abgezogen.

Beispiel: Eine Witwe in München hat ein eigenes Nettoeinkommen von 1.400 Euro. Zwei Kinder befinden sich in der Ausbildung. Ihr Freibetrag von 903 Euro erhöht sich wegen der Kinder um 382 Euro auf insgesamt 1.285 Euro. Das Nettoeinkommen übersteigt den Freibetrag um 115 Euro. 40 Prozent davon sind 46 Euro. Die Ren­ten­ver­si­che­rung zieht daher diesen Betrag von der Witwenrente ab (Stand: März 2022).

Gibt es Witwenrente nach kurzer Ehe?

Um eine Witwen- oder Witwerrente zu bekommen, musst Du mit der verstorbenen Person mindestens ein Jahr verheiratet gewesen sein (§ 46 Abs. 2a SGB VI). Diese Regel soll verhindern, dass ein Paar kurz vor dem Tod noch schnell heiratet, damit der andere durch die Rente finanziell versorgt ist.

Hat die Ehe bis zum Tod des Versicherten kein Jahr angedauert, kann die Ren­ten­ver­si­che­rung trotzdem ausnahmsweise eine Hinterbliebenenrente zahlen, wenn besondere Umstände eine sogenannte Versorgungsehe widerlegen.

Gegen eine Versorgungsehe spricht etwa ein plötzlicher Tod nach einem Unfall. Auch wenn das Ehepaar noch kein Jahr verheiratet war, ist in dieser Konstellation nicht davon auszugehen, dass sie noch schnell geheiratet haben, damit der Partner finanziell durch die Rente des anderen abgesichert ist.

Im Gegensatz dazu hat der Hinterbliebene keinen Anspruch auf Witwenrente, wenn der Versicherte kurz vor seinem Tod geheiratet hat und von seiner lebensbedrohlichen Krankheit wusste (Hessisches LSG, Urteil vom 15. Dezember 2017, Az. L 5 R 51/17). Das gilt selbst dann, wenn der Hinterbliebene nachweisen kann, dass das Paar vor der Heirat knapp zwei Jahrzehnte zusammengewohnt hatte (SG Stuttgart, Urteil vom 17. November 2020, Az. S 23 R 487/20).

Was passiert mit der rente wenn man stirbt

Saidi Sulilatu

Unser Tipp: Bleibe zum Thema Recht & Steuern immer auf dem Laufenden - mit unserem kostenlosen Newsletter!

Fällt die Witwenrente weg, wenn Du wieder heiratest?

Falls Du wieder heiratest, zahlt dir die Ren­ten­ver­si­che­rung keine Witwen- oder Witwerrente mehr. Deshalb solltest Du gut überlegen, bevor Du erneut heiratest, auf welche Ansprüche Du verzichtest.

Wichtig: Bei Wiederheirat kannst Du eine Abfindung auf die große Witwen- oder Witwerrente beantragen. Du erhältst dann zwei Jahresrenten berechnet anhand der Bezüge im vorangegangenen Jahr (§ 107 SGB VI). Wurde bei der Hinterbliebenenrente eigenes Einkommen angerechnet, ist der Rentenbetrag nach der Anrechnung ausschlaggebend. Die erhöhten Bezüge im Sterbevierteljahr berücksichtigt die Ren­ten­ver­si­che­rung bei der Abfindung allerdings nicht.

Beispiel: Die Witwe Agnes bekommt seit Dezember 2020 eine große Witwenrente. Im April 2022 möchte Agnes erneut heiraten. Dadurch endet Ende April 2022 auch ihr Anspruch auf Witwenrente. In den zwölf Monaten davor – also von Mai 2021 bis April 2022 erhielt Agnes durchschnittlich 850 Euro Witwenrente (nach Einkommensanrechnung und vor Abzug von Eigenanteilen zur Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung der Rentner). Als Rentenabfindung würde sie 20.400 Euro bekommen (= 850 Euro x 24 Monate).

Eine Abfindung kann Dir den Schritt erleichtern, falls Du noch einmal heiraten möchtest. Im Jahr 2020 haben immerhin rund 7.700 Personen wieder geheiratet und eine Abfindung bekommen.

Die wichtigsten Fragen für Dich zusammengefasst

Verstirbt jemand, der eine Rente bekommen hat, fällt diese nicht unbedingt weg. Einen Teil davon bekommt der verheiratete Partner weitergezahlt. In den ersten drei Monaten zahlt die Ren­ten­ver­si­che­rung die monatliche Rente  in voller Höhe weiter. 

Die Ren­ten­ver­si­che­rung zahlt nicht automatisch, sondern erst, nachdem Du einen Antrag auf Witwen- oder Witwerrente gestellt hast. 

So stellst du den Antrag »

Wer wieder heiratet, bekommt keine Witwen- oder Witwerrente mehr. Deshalb solltest Du es Dir gut überlegen, ob Du erneut heiratest.
Allerdings: Bei Wiederheirat kannst Du eine Abfindung auf die große Witwen- oder Witwerrente beantragen. 

Mehr dazu »

Die Ren­ten­ver­si­che­rung rechnet Dein eigenes Einkommen, also auch Deine eigene Rente, auf die Witwen- oder Witwerrente an. Es gibt allerdings Freibeträge.

Was passiert mit der Rente wenn man vor Renteneintritt stirbt?

Verstirbt ein Mensch in fortgeschrittenem Alter, wenn er bereits Rente bezieht, so erlischt sein Rentenanspruch im Monat seines Todes. Lässt er jedoch einen Ehe- oder Lebenspartner zurück, hat dieser Anspruch auf Witwen- bzw. Witwerrente.

Wie lange wird die Rente gezahlt wenn jemand stirbt?

Der Rentenempfänger bzw. dessen Nachlass hat letztmalig Anspruch auf die Rentenzahlung des Monats, in dem sich der Todesfall ereignete. In den meisten Fällen werden die Zahlungen entweder am Monatsanfang bzw. Ende des Vormonats geleistet.

Wird nach dem Tod noch Rente gezahlt?

In den ersten drei Monaten nach dem Tod erhalten selbst finanziell gut versorgte Ehe- und Lebenspartner die Rente aus der Deutschen Rentenversicherung weitergezahlt. Die Höhe der Witwen- oder Witwerrente wird in dieser Zeit in der Höhe der gesetzlichen Rente des Verstorbenen gewährt (sogenanntes „Sterbevierteljahr“).

Wer bekommt 3 Monate Rente nach Tod?

In den ersten drei Monaten, die nach dem Sterbemonat folgen, erhält der Lebenspartner die volle Rente, die dem Verstorbenen aus seiner gesetzlichen Rentenversicherung zugestanden hätte – die Überbrückungszahlung für das Sterbevierteljahr. Das Besondere daran: Das Einkommen der Witwe/des Witwers wird nicht angerechnet.