Was passiert wenn man eine Erkältung nicht richtig auskuriert?

Eine verschleppte Erkältung kann lebensgefährlich werden. Darum ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen – hier erfahren Sie, welche Warnsignale es gibt und wie Sie die verschleppte Erkältung loswerden und verhindern können.

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Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

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Es kann schnell zu einer verschleppten Erkältung kommen: Weil der Schnupfen harmlos erscheint, geht man weiter zur Arbeit oder zum Sport und ruht sich zu wenig aus. Oder man erleidet kurz nach einem scheinbar überstandenen Infekt einen Rückfall. Halten die Beschwerden dann länger als sieben Tage an, spricht man von einer verschleppten Erkältung.

Bei diesen Symptomen sollten Betroffene absolute Bettruhe bewahren:

  • Schnupfen und Husten
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Atemnot

Gerade Menschen, die bei einer Erkältung Sport treiben oder zu schnell wieder ins Training einsteigen, sind gefährdet, Folgeerkrankungen nach einem verschleppten Infekt zu entwickeln.

Folgen einer verschleppten Erkältung

Eine häufige Folge ist eine Nasennebenhöhlenentzündung. Sie äußert sich in Schmerzen oder einem starken Druckgefühl unter den Augen und an der Stirn, das sich beim Bücken verstärkt. Eine verschleppte Erkältung kann sich auch dadurch bemerkbar machen, dass sich aus einem normalen Husten eine Bronchitis entwickelt. Dies zeigt sich durch eitrigen Auswurf, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und allgemeine Mattheit. Hier helfen schleimlösende Mittel und hustenstillende Medikamente.

Jeder Mensch bekommt im Laufe seines Lebens zwischen 200 und 300 Erkältungen. Aber warum erwischt es uns immer wieder – warum sind wir nicht immun dagegen? Und was kann alles passieren, wenn man einen Infekt verschleppt? In einer neuen Folge VITATALK gibt der Internist Dr. Ulrich Reploh Antworten zu allen wichtigen Fragen rund um Erkältungen.

Achtung: Eine unbehandelte Bronchitis kann sich zu einer Lungenentzündung ausweiten. Zunächst scheint es so, als würde die Erkältung auf den Rücken schlagen. Danach kommen starke Schmerzen in der Brust, schnell steigendes Fieber und Schüttelfrost hinzu. Bei diesen Symptomen sollten sich Betroffene in einem Krankenhaus behandeln lassen.

Warnsignal: Kurzatmigkeit bei einer verschleppten Erkältung

Besonders gefährlich wird eine verschleppte Erkältung, wenn die im Körper zurückgebliebenen Erreger das Herz angreifen. Entzündet sich der Herzmuskel, kann eine größere körperliche Belastung wie durch Sport tödlich sein – es drohen eine Herzschwäche und Herzversagen.

Ein deutliches Warnzeichen für eine Herzmuskelentzündung ist Kurzatmigkeit nach einer scheinbar auskurierten Erkältung. Wer selbst auf kleine Anstrengungen mit unregelmäßigem Herzschlag oder Atemnot reagiert, sollte sich sofort durchchecken lassen, um eine Herzschwäche zu verhindern.  

Weitere Symptome einer Herzmuskelentzündung:

  • Engegefühl in der Brust
  • Wiederholtes Herzstolpern und Herzrasen
  • Muskelschmerzen
  • Schmerzen im Brustkorb

Verschleppte Erkältung: Vorsicht bei Nackenstarre

Zu den gefährlichen Komplikationen einer verschleppten Erkältung gehört auch die Meningitis (Hirnhautentzündung). Sie werden durch Bakterien ausgelöst, die sich über die Nasennebenhöhlen zu den Hirnhäuten wandern. Die effektivste Meningitis-Therapie sind Sekretlöser mit Antibiotika. Bleibt eine Hirnhautentzündung unbehandelt, verläuft sie fast immer tödlich. Wer eine Woche nach einer vermeintlich überstandenen Erkältung plötzlich starke Kopfschmerzen und einen steifen Nacken bekommt, sollte daher in keinem Fall zögern, den Notarzt zu rufen.

Eine verschleppte Erkältung loswerden und verhindern

Selbst bei scheinbar harmlosen Erkältungskrankheiten sollte man sich viel Ruhe gönnen und jede Anstrengung vermeiden, damit sich der Körper voll und ganz auf die Bekämpfung der Krankheitserreger konzentrieren kann.

Um eine verschleppte Erkältung loszuwerden oder zu verhindern, muss man gar nicht viel tun: Neben ausreichend Bettruhe ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Wärme wichtig. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßte Kräutertees zur Befeuchtung ihrer Schleimhäute und halten Sie sich warm – denn bei Kälte haben es Krankheitserreger leichter, sich im Körper zu vermehren. Sport und schwere körperliche Arbeit sind erst dann erlaubt, wenn alle Symptome mindestens eine Woche abgeklungen sind.

Auch Hausmittel können dazu beitragen, die Erkältungssymptome zu lindern und den Infekt schnell loszuwerden. So haben sich etwa Zwiebelwickel, frischer Ingwer und Dampfbäder bewährt. Auch Inhalationen mit Kamille, ätherischen Ölen oder Salzwasser können dabei helfen, die Krankheitskeime nach draußen zu befördern. Besonders bei einer Nasennebenhöhlenentzündung kann dieses Hausmittel zu einer schnellen Besserung beitragen, da die Inhalation die Nase befreit. 

Tritt nach einer Woche Selbstbehandlung keine Besserung ein oder verschlimmern sich die Beschwerden, sollte man einen Arzt aufsuchen – denn dann könnte es sich um eine verschleppte Erkältung handeln.

Wie erkennt man eine verschleppte Erkältung?

Infolge einer verschleppten Erkältung können Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, starker Husten, Schmerzen in der Brust und sogar beim Atmen auftreten. Sie können auf eine Lungenentzündung (Pneumonie) hinweisen.

Was passiert wenn man sich nicht auskuriert?

Wer sich nicht ausreichend auskuriert, riskiert außerdem Restentzündungen im Körper, die anfälliger für die nächsten Infekte machen.

Wie lange sollte man sich bei einer Erkältung schonen?

Bis zu 2 Wochen Schonzeit nach Schnupfen und Husten: Bei Erkältung ist Sport erst einmal tabu. Husten, Fieber oder Schwächegefühl machen während der Erkrankung sowieso nicht viel Lust auf Bewegung. Ist die Erkältung jedoch im Abklingen, steht umso mehr Energie zur Verfügung.