Was passiert wenn man eisenmangel nicht behandelt

Eisenmangel entsteht durch zu geringe Eisenzufuhr über die Nahrung, durch eingeschränkte Eisenaufnahme im Darm oder durch zu hohen Eisenverlust.

Damit wichtige Organfunktionen dennoch erhalten bleiben, wird zunächst das Speichereisen (Ferritin) abgebaut. Wird die Eisenzufuhr nicht erhöht, entsteht Eisenmangel.

Die Funktion gewisser Stoffwechselvorgänge im Organismus ist in der Folge stark beeinträchtigt. Kann jetzt die Eisenzufuhr oder -aufnahme immer noch nicht erhöht werden, entsteht die Eisenmangelanämie (Anämie = Blutarmut). Das bedeutet, dass aufgrund des Eisendefizites nicht mehr genügend Blut gebildet wird. Eine Amerikanische Studie ergab, dass 10% aller über 65-Jährigen und zwischen 15 und 35% aller über 80-Jährigen unter einer Anämie durch Eisenmangel leiden.

Was sind die Ursachen für einen Eisenmangel im Alter?

Eines vornweg: Anämie im Alter ist keine "natürliche" Alterserscheinung.

Der gesunde Mensch erhält durch eine abwechslungsreiche Ernährung in der Regel genügend Eisen. Ältere und vor allem auch alleinlebende Menschen haben meist einen veränderten und/oder schwächeren Appetit. Zudem werden wichtige Nährstoffe (wie zum Beispiel Eisen) im Alter vom Körper schlechter aufgenommen. Vermutet werden hier physiologische Veränderungen im Magen-Darmtrakt. Diese Kombination der einseitigen Ernährung gepaart mit einer schlechten Nährstoffaufnahme verringert die Eisenzufuhr drastisch. So wundert es nicht, dass bei 15% aller älteren Menschen mit Blutarmut ein Eisenmangel auf Grund ungenügender oder einseitiger Ernährung dafür verantwortlich ist.

Chronische Krankheiten (insbesondere Nierenkrankheiten), entzündliche Erkrankungen, die altersbedingte verlangsamte Bildung der Blutkörperchen im Knochenmark sowie Hormonumstellungen können ebenfalls zu einer Blutarmut führen. Bei etwa einem Drittel der Anämien im Alter wird keine Ursache gefunden.

Blutarmut und seine Folgen

In jedem Alter haben sowohl der Eisenmangel wie auch die Anämie Folgen. Betroffene beklagen sich über starke Müdigkeit, Nachlass der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Haarausfall. Aber auch unruhige Beine (Restless Legs), ein gestörte Wärmeregulation, trockene Haut und Schleimhaut können Folgen der Blutarmut sein.

Bei den älteren Menschen hat die Anämie noch fatalere Folgen: Durch das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit und der Muskelfunktion werden sie in ihrer Mobilität und Selbständigkeit stark eingeschränkt und die Sturzgefahr steigt an. Dies vermindert die Lebensqualität und erhöht das Risiko für depressive Störungen. Es ist erwiesen, dass ein Blutmangel im Alter sowohl das Demenz-Risiko wie auch das Sterberisiko ansteigen lässt.

Wie kann der Eisenmangel im Alter behandelt werden?

Bei jeder Therapie der Blutarmut muss zunächst die Ursache behandelt werden.

Ist der Eisenmangel der Hauptgrund für die Blutarmut, muss der Betroffene mit genügend Eisen, Vitamin B12 und Folsäure versorgt werden. Diese Bausteine kurbeln die biologische Blutbildung an. Bei Anämie durch Eisenmangel genügt die Zufuhr über die Nahrung aber meistens nicht mehr.

Bewährt hat sich hier die intravenöse Eisentherapie. Gegenüber der Eisentherapie mittels Tabletten hat diese den Vorteil, dass die Behandlung kurz ist und keine regelmässige Einnahme erfordert. Ein weiterer wichtiger Vorteil der intravenösen Eisentherapie ist die rasche Wirkung. Damit verbessern sich die Symptome relativ schnell. Das intravenös zugeführte Eisen wird in der Regel sehr gut vertragen. Nach oder bereits während der Eisentherapie muss aber unbedingt auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden.

Weitere Informationen zu Eisenmangel, inklusive einer Nahrungsmittel-Liste, finden Sie auf der Webseite www.eisenmangel.ch

Wie wird das Blut gebildet?

Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, entstehen innerhalb weniger Tage aus Vorläufer­zellen im Knochenmark. Zum Aufbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobins wird Eisen benötigt. Es dient in dem Farbstoff als Sauerstoffträger. Außerdem spielen Folsäure und Vitamin B12 eine wichtige Rolle bei der Blutbildung. Die Nieren bilden das Hormon Erythropoetin, das die Reifung der Erythrozyten unterstützt.

Welche Symptome macht eine Anämie?

Es kommt zu einer Blutarmut, wenn die Anzahl roter Blutkörperchen und die Konzentration des Blutfarbstoffs Hämoglobin ­unterhalb eines kritischen Niveaus liegen. ­Dann wird der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt, denn die roten Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff durch den Körper zuständig. Die direkten Folgen eines Mangels sind daher durch die Sauerstoffknappheit bedingt: Müdigkeit, Schwäche oder Atembeschwerden. Je nachdem, welche Erkrankung das Absinken der Erythrozytenzahl ausgelöst hat, können andere Symptome dazu kommen.

Mögliche Mangelzeichen

  • Blässe kann Folge eines niedrigen Hämoglobinwerts sein. Eindeutig zeigt sie sich an den Schleimhäuten.
  • Müdigkeit ist ein Ausdruck der Unter­versorgung mit Sauerstoff. Die Leistungsfähigkeit sinkt.
  • Schwäche kann auch durch neurologische Ausfälle bedingt sein, die manche Anämien begleiten.
  • Schmerz im Oberbauch kann beim Zerfall von Blutkörperchen auftreten (Hämolyse).

Mögliche Ursachen einer Blutarmut und Therapie

Eisenmangelanämie: Auslöser ist in diesem Fall eine mangelhafte Eisenzufuhr oder -aufnahme. Zum Beispiel, weil Menschen einen gesteigerten Eisenbedarf nicht ausreichend über die Ernährung decken. Therapie: Eisenpräparate oder eventuell Eiseninfusionen.

Blutungsanämie: Ursache ist hier Blutverlust, häufig durch unbemerkte, sogenannte okkulte Blutungen in Magen oder Darm oder bei starker Menstruation. Therapie: Stoppen okkulter Blutungen, ­Eisenpräparate, eventuell Bluttransfusion.

Infekt- oder ­Tumoranämie: Chronische Entzündungen vermindern die Eisenverwertung und Blutbildung. Therapie: Behandlung der Grunderkrankung.

Megaloblastäre Anämie: Ursache ist verminderte Blutbildung durch einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure. Meist entsteht dieser durch eine Störung der Vitaminaufnahme im Magen oder Darm. Therapie: Ausgleich des Vitaminmangels. Liegt eine Aufnahmestörung von B12 vor, muss das Vitamin ­gespritzt werden.

Hämolytische Anämie: Durch angeborene Zell- oder Enzymdefekte, durch Immunstörungen oder Vergiftungen zerfallen Blutkörperchen – die Hämolyse. Therapie: Meidung auslösender Faktoren. Therapie von Komplikationen, die in der Folge auftreten können.

Renale Anämie: Grund ist hier verminderte Blutbildung, weil die Nieren versagen und dadurch das stimulierende Hormon Erythropoetin fehlt. Therapie: Gabe von Erythropoetin, Eisen. Eventuell Nierentransplantation.

Wie diagnostiziert man eine Anämie?

Die Ärztin oder der Arzt stellt die Diagnose, wenn im Blutbild eine zu niedrige Erythrozytenzahl oder eine verminderte Hämoglobin-Kon­zentration auffällt. Um die Ursache der Blutarmut zu ermitteln, ­müssen aber noch mehr Werte bestimmt werden: Die Größe der Blutkörperchen gibt Hinweise darauf, ob ein Eisenmangel oder ­eine Bildungsstörung durch Vitaminmangel vorliegen könnte. Auch kann Eisen direkt bestimmt werden. Das Speichereiweiß Ferritin ist bei Eisenmangel erniedrigt, das Transporteiweiß Transferrin hingegen erhöht. Umgekehrt ist das Verhältnis bei Blutbildungsstörungen aufgrund einer chronischen Krankheit. Bei Blutzelluntergang (Hämolyse) lässt sich das Abbauprodukt Bilirubin vermehrt im Blut messen. Erst wenn die Ursache der Anämie abgeklärt wurde, ist eine zielgerichtete Behandlung möglich.

Welche Rolle spielen Ernährung und andere Faktoren bei Blutarmut?

Die Ernährung kann die Aufnahme von Eisen im Darm beeinflussen. Wer eisenreich isst, kann speziell einer Eisenmangelanämie vorbeugen.

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Manche Medikamente, wie sogenannte Antazida, verschlechtern die Eisenaufnahme. Patienten sollten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ihre Arzneimitteleinnahme besprechen.

Eisenpräparate sollten nur nach ärztlicher Rücksprache genommen werden. Die Einnahme sollte regelmäßig ärztlich überwacht und genau geprüft werden. Eisenpräparate sind nur bei bestimmten Formen der Blutarmut sinnvoll.

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Kann Eisenmangel tödlich werden?

Dieser Zustand kann zwar vom Körper bis zu einem gewissen Grad überdauert werden, besteht die Anämie allerdings über einen längeren Zeitraum, kann sie zu einer Herzmuskelschwäche führen. Eine lange andauernde, schwere Blutarmut kann dadurch sogar zum Tod führen.

Was passiert wenn Eisenmangel nicht behoben wird?

Durch diesen fehlt dem menschlichen Organismus das notwendige Eisen, um rote Blutkörperchen zu bilden. Als Folge ist vor allem der Sauerstofftransport zu Organen und Geweben eingeschränkt.

Was passiert im schlimmsten Fall bei Eisenmangel?

Schlimmstenfalls führt Eisenmangel zu Anämie, auch Blutarmut genannt, die wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Welche Folgen kann Eisenmangel haben?

Typische Beschwerden sind:.
Blässe..
Müdigkeit..
Schwindel..
allgemeines Schwächegefühl verbunden mit Abgeschlagenheit und Leistungsabfall..
Kurzatmigkeit, vor allem unter Belastung..
Herzklopfen..