Wer ist bei hitze gefährdet

Bei extremer sommerlicher Hitze ist Vorsicht geboten. Schweißtreibende Temperaturen über 30 Grad können zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. Wenn der Körper mehr Wärme aufnimmt als er wieder abgeben kann, kann es zu einem Hitzestau oder gar zu einem lebensbedrohlichen Hitzschlag kommen.

Hitze-Mortalitätsmonitoring

Mit dem Hitze-Mortalitätsmonitoring lässt sich modellieren, ob die Anzahl der beobachteten Todesfälle in Österreich über der statistisch erwarteten Anzahl liegt. Seit 2019 werden für die Temperatur die täglichen Messwerte von 181 Messstationen im gesamten Bundesgebiet herangezogen. In den Jahren davor basierte das Modell auf 32 Messstationen, die den 40 größten Ortschaften zugeordnet wurden.

Hohe Umgebungstemperaturen, insbesondere in Verbindung mit hoher Luftfeuchte, sind mit deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden. Besonders anfällig dafür sind ältere Menschen, Kinder, Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen sowie Personen mit eingeschränkter Mobilität.

SommerHitze-assoziierte Übersterblichkeit95% Konfidenzintervall (KI)
2016 0 -73; 73
2017 375 245; 505
2018 550 295; 806
2019 198 -41; 438
2020 0 -45; 45
2021 227 -10; 464
2022 231 -31; 493

Schätzung der Hitze-assoziierten Übersterblichkeit inklusive 95 % Konfidenzintervall, Österreich, Sommerperioden, 2016-2022. Änderungen der hier präsentierten Schätzwerte in Folge von Modelladaptierungen sind möglich.

Die Sterblichkeit der Bevölkerung ist über das Jahr hinweg nicht gleichmäßig verteilt, sondern unterliegt saisonalen Schwankungen: In den Wintermonaten sterben mehr Menschen als in den Sommermonaten. Diese Schwankungen sind statistisch über Jahrzehnte hinweg sehr gut belegt – so gut, dass sich für jede Kalenderwoche sehr genaue Schätzungen über die erwarteten Sterbefälle modellieren lassen.

Diese Modellierung der Sterblichkeit macht sich das europäische System für eine kontinuierliche Beobachtung der Sterblichkeit (Euromomo Mortalitätsmonitoring) zunutze: Mehrere Europäische Länder, darunter auch Österreich, speisen in dieses System Daten zur wöchentlichen All-Ursachen-Mortalität ein. Hiermit lässt sich zeigen, ob die Anzahl der beobachteten Todesfälle über der statistisch erwarteten Anzahl liegt. Grafisch präsentiert sich die Mortalität der Bevölkerung im typisch wellenförmigen Verlauf. Kommt es zu vermehrten Todesfällen, tauchen in den Wellenbergen oder -tälern Ausreißer („Zacken“) auf – man spricht von Übersterblichkeit, die im Winter oft mit der Influenzaepidemie, im Sommer mit Hitze-Extremereignissen korreliert.

Die präsentierten Ergebnisse basieren auf fallbasierten Sterbedaten und täglichen Messwerten der maximalen sowie der minimalen Lufttemperatur der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von 181 Messstationen österreichweit. Daten zur All-Ursachen Mortalität stammen von Statistik Austria.

Modelliert wurde die wöchentliche All-Ursachen Mortalität unter Verwendung der Lufttemperatur während heißer (Sommer) sowie kalter (Winter) Wochen . Der Sommer wurde definiert als KW 21 bis 39, und der Winter als KW 40 bis 20. Die Definitionen von „heißen und kalten Wochen“ haben einen wesentlichen Einfluss auf die Schätzwerte der Hitze-assoziierten Übersterblichkeit. Wir haben eingehende Analysen mit unterschiedlichen Definitionen von "heißen und kalten Wochen" durchgeführt. Durch die unten angeführten Definitionen lässt sich die All-Ursachen Mortalität am besten erklären:

  • Heiße Woche: Wochen mit heißen Nächten und Verwendung der Temperatur (Tagesminimum) der heißesten Nacht dieser Woche als Referenzwert, sobald diese über 18 °C liegt (in Anlehnung an die Definition einer Tropennacht).
  • Kalte Woche: Wochen an denen mindestens ein Tag eine Temperatur (Tagesminimum) unter 0 °C aufwies. Das Tagesminimum des kältesten Tages wurde dann als Referenzwert dieser Woche verwendet.

Der Einfluss von SARS-CoV-2 wurde im eingesetzten Modell für die Jahre 2021 und 2022 durch die Verwendung des Goldstein-Indikators der über 65-Jährigen (das ist die wöchentliche Inzidenz der Altersgruppe multipliziert mit der wöchentlichen Positivrate der gemeldeten Tests) kontrolliert.

Das Hitze-Mortalitätsmonitoring wird in Österreich von uns durchgeführt: Es basiert auf statistischen Zeitreihenanalysen, die erfahrungsgemäß sehr gut stimmen und seit Langem bereits auch zur Einschätzung der Influenza-assoziierten Sterblichkeit verwendet werden. In diese Analysen fließen fallbasierte All-Ursachen-Sterbedaten und tägliche Messwerte der maximalen sowie der minimalen Lufttemperatur, die von 181 Messstationen österreichweit stammen, ein. Die Daten zur All-Ursachen Mortalität stammen von der Statistik Austria.

Das statistische Modell wurde von uns in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz entwickelt. Das österreichische Hitze-Mortalitätsmonitoring wird von uns laufend verbessert. Weitere Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, aber auch Feinstaubbelastung oder Beobachtungen zu Infektionskrankheiten etc. sollen in das Modell miteinbezogen werden. Im Endausbau wird es möglich sein, die Hitze-assoziierte Mortalität auch kleinräumig zu bestimmen. Mit diesen Informationen können das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Bundesländer und Bezirksverwaltungsbehörden Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kuranstalten, Kindergärten, mobile Pflegedienste, Ärztinnen und Ärzte oder Einsatzorganisationen zeitnah über einen erhöhten Versorgungsbedarf in Kenntnis setzen.

Wer leidet unter Hitze?

Ältere Menschen besonders betroffen Während dort insgesamt rund 12 von 100.000 Menschen wegen Hitze starben, waren es in den Altersgruppen der 75- bis 84-Jährigen etwa 60 von 100.000. und bei den über 84-Jährigen sogar rund 300 von 100.000.

Wieso vertragen manche Menschen keine Hitze?

Laut der Landesapothekerkammer Hessen liegt das daran, dass die Venenklappen in den Beinen bei Hitze bei vielen Menschen nicht richtig funktionieren. Denn durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße, das Blut staut sich in den Beinen. Die Beine hochzulegen kann für Entlastung sorgen.

Wann wird Hitze für den Körper gefährlich?

Ab welcher Kühlgrenztemperatur wird es gefährlich? Wenn der Wert über 32 Grad Celsius liegt, kann körperliche Aktivität gefährlich werden. Bei einer Kühlgrenztemperatur von 35 Grad Celsius oder höher besteht akute Lebensgefahr.

Warum ist Hitze für alte Menschen gefährlich?

Hitzewelle in Deutschland: Für ältere Menschen sind die aktuell hohen Temperaturen besonders belastend. Ihr Körper passt sich nicht mehr so leicht an die Hitze an, außerdem nimmt mit zunehmendem Alter das Durstgefühl ab. Flüssigkeitsmangel kann jedoch schwere gesundheitliche Folgen haben.