Wie fühlt sich ein Engegefühl in der Brust an?

Ursachen und Behandlungsmethoden bei einem Druckgefühl im Brustkorb

Das Gefühl von Druck auf der Brust löst bei vielen Menschen sofort den Gedanken an einen Herzinfarkt aus. Zwar kann dies tatsächlich die Ursache für das unangenehme, beklemmende Gefühl im Brustkorb sein, jedoch kommen auch zahlreiche andere (harmlose) Erkrankungen infrage, die für die Beschwerden verantwortlich sein können. So ist nicht selten die Psyche, beispielsweise bei Angst, Stress oder einer Depression, der Auslöser. Muskelverspannungen und Blockaden der Wirbel führen ebenfalls häufig zu einem Druckgefühl in der Brust. Kommen jedoch weitere Symptome hinzu, wie Atemnot, Schwindel oder plötzlich auftretende starke Schmerzen, sollte umgehend der Notarzt verständigt werden. Denn dann können sowohl ernstzunehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch Probleme mit der Lunge einen lebensbedrohlichen Zustand des Patienten verursachen.

  • Ursachen und Behandlungsmethoden bei einem Druckgefühl im Brustkorb
  • Ursachen von Druck auf dem Brustkorb
  • Druckgefühl im Brustkorb bei Erkältung und anderen Atemwegserkrankungen
  • Druck auf der Brust mit Atemnot
  • Druck auf der Brust als Alarmsignal bei Herzinfarkt
  • Druckgefühl im Brustkorb bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Druck auf der Brust bei Erkrankungen der Lunge
  • Druckgefühl im Brustkorb durch Beschwerden der Speiseröhre und des Magen-Darm-Trakts
  • Brustdrücken bei Beschwerden des Bewegungsapparats
  • Engegefühl und Druck auf der Brust durch psychische Probleme
  • Behandlung des Druckgefühls in der Brust
  • Hausmittel, um den Druck auf der Brust zu lindern
  • Naturheilkunde zur Linderung des Druckgefühls in der Brust

Ursachen von Druck auf dem Brustkorb

Das Symptom “Druck auf der Brust” kann unterschiedliche Ursachen haben. Als Ursprungsorte organischer Beschwerden kommen das Herz, die Lunge und die Speiseröhre in Betracht. Aber auch Probleme mit dem Rücken oder Bauch können ein Druckgefühl im Brustkorb auslösen. Hinzu kommen psychische Ursachen wie Angstzustände oder Stress. Betroffene berichten häufig von einem beklemmenden Gefühl in der Brust, das regelrechte Panikattacken mit Atemnot auslösen kann.

Sehr häufig entsteht ein Druckgefühl, wenn Muskeln verspannt sind. So können Fehlhaltungen und Bewegungsmangel, aber auch eine falsche Atemtechnik ein beklemmendes Engegefühl im Brustkorb verursachen. Ebenso kann eine frühere Rippenfellentzündung Verhärtungen, Verspannungen und Verklebungen in Faszien, Muskeln, Bändern und Haut bewirken. Häufig tritt das Druckgefühl dann erst Jahre nach der eigentlichen Erkrankung zutage. Auch Verletzungen des Brustkorbs sowie Narben von früheren chirurgische Eingriffen, wie etwa eine Herz- oder Lungenoperation, können die Beschwerden erzeugen. Nicht zuletzt entsteht in einigen Fällen auch bei Atemwegserkrankungen – grippaler Infekt und Bronchitis – ein unangenehmer Brustdruck.

Um den Ursprungsort der Beschwerden exakt lokalisieren zu können, wird der Arzt zunächst nach der Art und dem Ort des Druckgefühls fragen. Handelt es sich ausschließlich um Druck oder auch um Schmerzen? Treten weitere Beschwerden auf? Ist das Gefühl permanent vorhanden oder entsteht es bei bestimmten Bewegungen oder Aktivitäten? Ist die Ursache gefunden, kann abhängig von der Diagnose, die Behandlung eingeleitet werden. Insbesondere bei Muskelverspannungen als Auslöser der Beschwerden, können Therapieformen aus der Naturheilkunde und der manuellen Therapie wie Osteopathie und Chiropraktik sehr erfolgversprechend sein.

Im Folgenden werden wichtige, aber nicht alle Ursachen von Druck auf der Brust aufgeführt. Betroffene sollten grundsätzlich einen Arzt konsultieren, um lebensbedrohliche Ursachen auszuschließen.

Druckgefühl im Brustkorb bei Erkältung und anderen Atemwegserkrankungen

Eine Erkältung (grippaler Infekt) kann sehr hartnäckig und unangenehm sein. In der Regel geht sie mit Schnupfen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen einher. In einigen Fällen entwickelt sich eine Bronchitis, bei der die Patienten häufig Schmerzen und Druck im Bereich des Brustbein verspüren. Sollten sich die Beschwerden nach kurzer Zeit nicht bessern oder sogar verschlimmern, ist es ratsam einen Arzt hinzuzuziehen, denn eine Bronchitis kann sich zu einer Lungenentzündung entwickeln, die lebensbedrohlich sein kann. Bei einer Lungenentzündung fühlen sich die Patienten plötzlich sehr krank, haben zum Teil hohes Fieber und Probleme beim Atmen. Auch bei einer Grippe (Influenza) leiden Betroffene manchmal an Atemnot und einem Druckgefühl in der Brust.

Druck auf der Brust mit Atemnot

Neben Erkältung, Grippe, Bronchitis und Lungenentzündung kommen weitere Erkrankungen mit Atemnot als Ursache infrage. So ist zunächst der Herzinfarkt zu nennen, der eine akut lebensbedrohliche Situation für den Patienten darstellt und sofortige medizinische Versorgung erfordert. Auch bei anderen Herzbeschweren wie Angina pectoris, Herzbeutelentzündung oder Herzstolpern kann neben dem Druckgefühl Luftnot entstehen. Schwere Erkrankungen der Lunge wie beispielsweise eine akuten Lungenembolie, Pleuraerguss oder Bronchialkarzinom gehen ebenfalls häufig mit Atemnot einher.

Druck auf der Brust als Alarmsignal bei Herzinfarkt

Druck auf der Brust hat häufig harmlose Ursachen, jedoch kann er auch ein Alarmsignal für einen Herzinfarkt sein. Viele Betroffene beschreiben ein Druck- und Engegefühl in der Brust, „als ob ein Elefant auf der Brust steht“. Dieses Gefühl wird häufig begleitet von einem plötzlich einsetzenden starken Schmerz hinter dem Brustbein und auf der linken Brustseite. Hält dieser länger als fünf Minuten an, gelten die Schmerzen als typisches Anzeichen für einen Infarkt. Zudem können sie in den Rücken, Hals, Kiefer, Oberbrauch oder die Arme ausstrahlen. Begleitet werden diese Symptome häufig von kaltem Schweiß, Blässe, Atemnot, Übelkeit, Unruhe und (Todes-)Angst.

Treten solche Beschwerden auf, sollte sofort der Notarzt unter der Nummer 112 gerufen werden! Viele Herzinfarkt-Patienten sterben, weil sie die Anzeichen nicht ernst nehmen und zu spät behandelt werden. Hinzu kommt, dass sich ein Herzanfall bei Frauen häufig atypisch äußert. So kann bei Frauen der typische Schmerz hinter dem Brustbein fehlen. Statt dessen berichten sie von plötzlich aufgetretenen Schmerzen im Bereich des Halses und Kiefers, im Rücken oder Oberbauch.

In einigen Fällen kündigt sich der Infarkt bei Frauen lediglich durch Übelkeit, Bauchschmerzen, Oberbauchschmerzen und Schwindel an. Auch bei nicht eindeutigen Symptomen sollte im Zweifel der Notarzt verständigt werden!

Ein Herzinfarkt entsteht meist durch einen akuten Verschluss eines Herzkranzgefäßes (Koronararterie). Diese versorgen den Herzmuskel mit Blut. Ist der Blutfluss unterbrochen, sterben spätestens nach zwei bis vier Stunden Herzmuskelzellen ab. Dadurch ist die Pumpfunktion des Herzens gefährdet, was den Infarkt zu einem lebensbedrohlichen Ereignis macht. Deshalb ist wichtig, dass der Patient möglichst schnell medizinisch versorgt wird. Bei einem Herzinfarkt zählt jede Minute! Noch immer belegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen – allen voran der Herzinfarkt – Platz eins der häufigsten Todesursachen.

Druckgefühl im Brustkorb bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Wenn ein Patient über ein Gefühl von Druck in der Brust klagt, wird der Arzt untersuchen, ob eine Erkrankung des Herzens Ursache der Beschwerden sein könnte. So geht eine Angina pectoris mit einem häufig dumpfen Druckgefühl im Brustbereich einher. Zudem treten oft Schmerzen hinter dem Brustbein auf, die in den rechten oder linken Arm bis in die Fingerspitzen, die Schultern, den Hals, die Zähne und seltener auch in die Magengegend ausstrahlen können. Der Betroffene hat das Gefühl, seine Brust schnüre ihn ein. Häufig sind die Symptome einer Angina pectoris denen eines Herzinfarkts sehr ähnlich, wobei erstere durch Medikamente schnell zurückgehen. Beim Myokardinfarkt halten die Symptome dagegen an. Eine Angina pectoris ist meist auf eine koronare Herzkrankheit zurückzuführen, bei der die Herzkranzgefäße durch Ablagerungen verengt sind, so dass der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Die Beschwerden treten insbesondere infolge körperlicher Belastung auf.

Wie fühlt sich ein Engegefühl in der Brust an?
Arterienverkalkung ist eine Hauptursache für einen Herzinfarkt. (Bild: psdesign1/fotolia)

Eine andere Erkrankung, bei der Patienten häufig einen unangenehmen Druck auf der Brust verspüren, ist die Herzbeutelentzündung (Perikarditis). Die Betroffenen leiden unter starken Schmerzen in der Herzgegend, die in Schulter und Nacken ausstrahlen können. Bei einer akuten Perikarditis kann zudem Atemnot und Herzrasen auftreten. Die Erkrankung ist lebensbedrohlich, da es durch die Entzündung zu einer raschen Zunahme der Flüssigkeit zwischen den Perikardblättern kommen kann. Diese Flüssigkeitsansammlung kann dazu führen, dass sich die Herzkammern nicht mehr ausreichend mit Blut füllen und die Pumpleistung des Herzens sinkt.

Viele Menschen berichten von einem Druckgefühl im Brustkorb bei Herzstolpern. Darunter versteht man eine meist harmlose Herzrhythmusstörung, für die meist sogenannte Extrasystolen, zusätzliche Herzschläge, die das Herz kurzzeitig aus dem Takt bringen, die Ursache sind. Auslöser können Stress, Angst, Aufregung und Freunde sein. Auch der Konsum von Kaffee, Alkohol oder Nikotin kann Herzstolpern auslösen. Zudem kommen ernstzunehmende Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Ursache in Betracht. Treten neben dem Druckgefühl in der Brust weitere Symptome, wie Schwindel, Atemnot oder Bewusstseinsstörungen, auf und verschwinden die Beschwerden nicht nach wenigen Minuten, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Viele Patienten mit Erkrankungen der Herzklappen empfinden ein Gefühl von Druck auf ihrer Brust, beispielsweise wenn sie sich körperlich anstrengen oder kalte Luft einatmen. Dieses Gefühl entsteht, weil eine oder mehrere Herzklappen ihre Ventilfunktion nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wahrnehmen können. Dadurch wird der Blutfluss durch das Herz blockiert, so dass nicht mehr ausreichend Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen in den Körper gelangt. Die Betroffenen leiden nicht selten an Schwächeanfällen und Atemnot. Häufig sind Herzklappenfehler angeboren, sie können jedoch auch im Laufe des Lebens entstehen oder durch Infektionen erworben werden.

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) bleibt meist lange Zeit unbemerkt, weil er keine merklichen oder sichtbaren Beschwerden verursacht. Patienten, die mit Symptomen wie Schwindel, Herzklopfen, Kopfschmerzen zum Kardiologen gehen, befürchten häufig eine Erkrankung des Herzens. Nicht selten ist aber ein zu hoher Blutdruck Ursache der Beschwerden.

Druck auf der Brust bei Erkrankungen der Lunge

Neben Herz- und Kreislauferkrankungen können auch Probleme mit der Lunge zu einem Druckgefühl im Brustkorb führen. Sowohl bei einer Bronchitis als auch bei einer Lungenentzündung treten die Beschwerden in einigen Fällen auf.

Akute Lebensgefahr kann bestehen, wenn die Symptome auf eine Lungenembolie zurückzuführen ist. Dabei verstopft ein Blutgerinnsel oder sonstige Stoffe eine Lungenarterie, so dass der Fluss des sauerstoffarmen Blutes vom Herzen in die Lunge blockiert wird. Die Betroffenen leiden nicht immer unter ausgeprägten Symptomen wie plötzlich einsetzende Luftnot, Schmerzen beim Atmen, blutiger Auswurf, Herzrasen und plötzliche Bewusstlosigkeit. In einigen Fällen berichten Patienten lediglich über leichte Schmerzen im Brustkorb.

Eine weitere lebensbedrohliche Erkrankung, bei der die Betroffenen unter anderem über ein Druckgefühl klagen, ist der Pneumothorax, eine Luftansammlung zwischen Lunge und Brustwand beziehungsweise im Pleuraspalt (wischen den beiden Schichten des Brustfells). Ein oder beide Lungenflügel können sich durch die Luft nicht mehr richtig ausdehnen und fallen teilweise oder vollständig in sich zusammen. Die Luftansammlung kann unterschiedliche Ursachen haben. So tritt sie manchmal infolge medizinischer Eingriffe oder durch einen Unfall auf. Noch häufiger kommt es jedoch ohne erkennbaren Auslöser zum sogenannten Spontanpneumothorax. Zu den Symptomen eines Pneumothorax gehören neben dem Druckgefühl insbesondere Atemnot und Schmerzen im Brustbereich. Die Erkrankung kann aber in leichten Fällen auch ohne jegliche Beschwerden verlaufen und von alleine ausheilen. In schweren Fällen können dagegen die Lungen- und die Herz-Kreislauf-Funktion deutlich eingeschränkt sein, so dass es in der Folge zum Lungenversagen und einem Schockzustand kommt.

Eine Rippenfellentzündung kann ebenfalls zu Brustdruck führen. Verantwortlich ist ein sogenannter Pleuraerguss, der bei der feuchten Rippenfellentzündung (Synonym: Brustfellentzündung) entsteht. Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand. Neben dem Druckgefühl leiden die Betroffenen häufig auch an Atemnot, Fieber und abgeschwächten Atemgeräuschen. Ursachen für einen Pleuraerguss können unter anderem bösartige Tumore, Tuberkulose oder bakterielle Lungenentzündungen sein.

Leiden Patienten über einen längeren Zeitraum an einem Druckgefühl oder allgemeinem Unwohlsein in der Brust, begleitet von andauerndem Husten, der sich trotz ärztlicher Behandlung nicht bessert, kann Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) die Ursache der Beschwerden sein. Auch Luftnot und blutiger Auswurf beim Husten treten bei einigen Patienten auf. Da die Erkrankung lange Zeit ohne Symptome verläuft, werden Lungentumore meist erst spät entdeckt. Die Beschwerden treten entweder durch einen Primärtumor auf, der sich häufig im zentralen Bereich der Lungen befindet, wo sich die Bronchien verzweigen, durch Lungenkrebs-Absiedelungen oder der Ausbreitung des Tumors im Brustraum.

Druckgefühl im Brustkorb durch Beschwerden der Speiseröhre und des Magen-Darm-Trakts

Während viele Menschen bei einem Gefühl von Druck auf der Brust unmittelbar an besorgniserregende Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Lungenembolie denken, sind die Ursachen jedoch viel häufiger wesentlich harmloser. So führt Sodbrennen nicht selten zu Brustdruck. Die aufsteigende Magensäure in der Speiseröhre kann starke Schmerzen hinter dem Brustbein sowie ein Druckgefühl auslösen. Begleitet werden diese Symptome oft von saurem Aufstoßen. Bei Patienten mit Reflux-Krankheit, bei denen die Beschwerden leicht mit den Symptomen einer Angina pectoris verwechselt werden, entwickelt sich häufig auch eine Speiseröhrenentzündung. Als Folge dieser Erkrankung und bei einer bereits bestehenden Schädigung des Organs kann es bei starkem Druck, beispielsweise durch Erbrechen, zu einem Speiseröhrenriss kommen. Diese seltene Komplikation führt zu heftigem Stechen und Druck im Brustkorb.

Wie fühlt sich ein Engegefühl in der Brust an?
Magenerkrankungen in der Übersicht. Oft verbergen sich hinter den Beschwerden in der Brust Erkrankungen wie Reflux. (Bild: Henrie/fotolia)

Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder Gallenblase können ebenfalls benannte Beschwerden auslösen. So treten bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) oder einer Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) oft drückende und ziehende Brustschmerzen auf, die vom Bauch bis in den Brustkorb ausstrahlen.

Brustdrücken bei Beschwerden des Bewegungsapparats

Nicht selten verursachen Verspannungen beispielsweise durch Fehlhaltungen und Muskelkater nach dem Sport ein drückendes Gefühl in der Brust. Auch Schmerzen im oberen Rücken, wie etwa infolge von Wirbelblockaden, können ein Gefühl von einem „Elefanten auf der Brust“ auslösen. Häufig gehen Probleme mit der Wirbelsäule mit Bewegungseinschränkungen einher. Die Beschwerden treten in der Regel plötzlich auf und reizen Nerven und Muskeln zwischen den Rippen. Vor allem im Bereich der Brustwirbelsäule können Wirbelblockaden zu Symptomen führen, die denen einer Angina pectoris ähneln.

Rippenprellungen oder Rippenfrakturen infolge von Unfällen können ebenfalls ein unangenehmes Druckgefühl sowie Schmerzen im Bereich des Brustkorbs verursachen. Vor allem beim Atmen, Husten und Lachen treten die Beschwerden auf.

Engegefühl und Druck auf der Brust durch psychische Probleme

Psychische Probleme führen häufig zu einem Druckgefühl im Brustbereich. Viele Betroffene leiden zudem an Verspannungen durch eine ungünstige Körperhaltung, was den Brustdruck verstärken kann.

Stress ist vermutlich eine der häufigsten Ursachen von Druck im Brustbereich. Die hohe Belastung am Arbeitsplatz, die ständige Erreichbarkeit per Handy und Email und kaum Zeit, um eigenen Interessen nachzugehen und sich zu erholen, sind nur einige Beispiele, die rasch zu Stress zu führen können. Wer dann nicht die Notbremse sieht und kürzer tritt, riskiert einen Burnout.

Auch Ängste können ein enormes Druckgefühl auslösen. Eine besondere Form der Angst ist die Herzphobie (Synonym: Herzneurose). Dabei leiden die Patienten an Herzbeschwerden, die jedoch keine organische Ursache haben. Sie haben große Angst vor einer schweren Herzerkrankung bis hin zum Herzinfarkt. Hinter einer Herzphobie steckt meist ein psychologischer Abwehrmechanismus, bei dem die eigentlichen Ängste auf ein anderes Ziel, in diesem Fall das Herz, übertragen werden. Häufig sind angstauslösende und belastende Ereignisse Ursache der Herzneurose.

Menschen mit Depressionen berichten häufig von einem Schmerz im Brustkorb. Zudem leiden die Betroffenen unter anderem an Niedergeschlagenheit, Ängsten, Energielosigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen sowie Appetitverlust oder -steigerung.

Behandlung des Druckgefühls in der Brust

Die Ursachen sind sehr vielfältig. Die Behandlung richtet sich folglich nach dem Auslöser, der unter anderem das Herz betreffen kann, wie etwa bei Angina pectoris, Herzstolpern oder Herzinfarkt.

Bei einem Herzinfarkt muss möglichst schnell die Behandlung einsetzen, um das Leben des Patienten zu retten. Ziel ist es, das durch Blutgerinnsel verschlossene Herzkranzgefäß als Ursache des Herzinfarkts möglichst rasch wieder durchgängig zu machen, um einen größeren Schaden am Herzmuskel zu verhindern. Dafür kommt entweder die Therapie mit einem Stent oder die intravenöse Lysetherapie in Frage, mit der das Blutgerinnsel aufgelöst werden soll.

Bei einer Angina pectoris bewirkt die Inhalation von Nitroglycerin eine Weitung der Gefäße und eine Linderung der Beschwerden. Ein Pumphub senkt zudem den Blutdruck.

Herzstolpern bedarf dagegen häufig keiner Behandlung, sofern es sich nicht um länger anhaltende Beschwerden handelt. Betablocker können die Beschwerden lindern, wenn diese beispielsweise stressbedingt auftreten.

Auch bei Erkrankungen der Lunge muss zwischen lebensbedrohlichen und harmloseren Beschwerden unterschieden werden. Eine Lungenembolie bedarf der sofortigen ärztlichen Versorgung, während eine Bronchitis meist von alleine ausheilt. So kommen abhängig von der Schwere der Lungenembolie eine Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten, Fibrinolyse (Auflösung des Blutgerinnsels), eine Katheter-Behandlung oder eine offene Operation (pulmonale Embolektomie) zur Entfernung des Blutgerinnsels in Betracht.

Bei einem leichten Pneumothorax besteht die Therapie meist darin, dem Patienten Sauerstoff zu geben. Auch eine Drainage, um angesammelte Flüssigkeit oder Luft zu entfernen, kann zum Einsatz kommen, wenn die Sauerstofftherapie nicht ausreicht. Da eine bakterielle Infektion entstehen kann, erhalten die Betroffenen in der Regel Antibiotika.

Bei einem Spannungspneumothorax besteht akute Lebensgefahr, da die Lungen- und die Herz-Kreislauf-Funktion deutlich eingeschränkt sein können. Dann muss die Luft so schnell wie möglich aus dem Pleuraspalt entfernt werden. Meist kommt dabei ebenfalls eine Thorax-Drainage zum Einsatz.

Bei Brustschmerzen durch Sodbrennen oder der Reflux-Krankheit helfen Antazida bereits gebildete Magensäure zu binden. Andere Medikamente können die überschießende Bildung von Magensäure hemmen.

Bei Beschwerden des Bewegungsapparates, die mit einem Druckgefühl im Brustkorb einhergehen, kommen manuelle Therapie, Physiotherapie und Massagen zur Behandlung der Probleme in Betracht. Erfolgversprechend sind auch verschiedene Verfahren aus der Alternativmedizin wie die Chiropraktik, die Osteopathie, Rolfing, Akupunktur oder Dorn-Therapie. Mit gezielten Übungen und Trainings kann der Patient häufig auch selbst erheblich zur seiner Genesung beitragen.

Steht das Beschwerdebild mit psychischen Beschwerden in Verbindung, sollten die Betroffenen gemeinsam mit ihrem Hausarzt abwägen, ob eine Psychotherapie in Frage kommt. Besteht der Verdacht einer Depression oder anderer schwerwiegender und behandlungsbedürftiger psychischer Erkrankungen ist häufig zudem eine medikamentöse Therapie sinnvoll.

Bei Stress reichen manchmal Entspannungsübungen wie die progressiver Muskelentspannung, autogenes Training, Yoga oder Tai Chi aus, um die Beschwerden zu lindern. Auch Ausdauersportarten wie Laufen, Nordic Walking oder Schwimmen können sinnvoll sein, um „abzuschalten“. Fühlt sich der Betroffene jedoch über einen längeren Zeitraum sehr gestresst und angespannt, kann gegebenenfalls auch in diesem Fall eine Psychotherapie helfen.

Hausmittel, um den Druck auf der Brust zu lindern

Ist das Druckgefühl auf eine eher harmlose Ursache zurückzuführen, können die Beschwerden häufig mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. So hilft bei verspannten Muskeln eine Kombination aus Wärme und Bewegung. Wärmepflaster mit Capsaicin, dem Inhaltsstoff von Chilis, der für deren Schärfe verantwortlich ist, oder ein wärmendes Bad regen die Durchblutung an und lockern die Muskeln. Durch Bewegung können die Muskeln gedehnt werden.

Bei Sodbrennen kann bereits der Verzicht auf schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen sowie auf säurebildende Stoffe wie Nikotin und Alkohol Linderung verschaffen. Scharf gewürzte Speisen sollten bei Sodbrennen grundsätzlich nicht auf Speiseplan stehen.

Naturheilkunde zur Linderung des Druckgefühls in der Brust

Naturheilverfahren können zum Einsatz kommen, wenn die Ursache des Druckgefühls keine Akuttherapie erfordert. So sind Naturheilverfahren unter anderem erfolgversprechend bei Muskelverspannungen als Auslöser der Beschwerden. Neben Massagen helfen in vielen Fällen Anwendungen aus der Thermotherapie wie etwa Warmpackungen mit Peloiden, beispielsweise Fango oder Schlamm, oder Rotlichtbestrahlungen. Die Wärme wird von den Betroffenen häufig als sehr wohltuend und erholsam empfunden. Zudem fördert sie die Durchblutung und die Muskelanspannung lockert sich.

Wenn der Druck auf der Brust auf Stress zurückzuführen ist, bieten sich verschiedene Entspannungs-Techniken wie autogenes Training, Yoga und progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Unterstützend können auch Mittel aus der Homöopathie, wie China D6 (Chinarinde) oder Ferrum metallicum D12 (Eisen), sowie Schüssler Salze eingenommen werden. Bei Letzteren kommt vor allem das „Nerven-Salz“ Nr. 5 (Kalium phosphoricum) in der Potenz D6 in Betracht, da es als „Experte“ für Psyche und Nerven gilt. Laut aktueller wissenschaftlicher Studien wirkt Lavendel – insbesondere die Bestandteile Linalool und Linalylacetat – beruhigend bei Stress. Neben ihrer beruhigenden Wirkung fördert die Pflanze auch den Schlaf, lindert Ängste und steigert die Gehirnleistung.

Bei leichten Reflux-Beschwerden raten Heilpraktiker häufig zu einer 14-tägigen Rollkur mit Kamillenblütenextrakt als Tinktur. Dafür werden zwanzig Tropfen des Extrakts in einem Glas mit warmem Wasser aufgelöst. Ein Viertel der Lösung soll auf nüchternen Magen getrunken werden. Anschließend legt sich der Patient für zehn Minuten auf den Rücken. Danach wird ein weiteres Viertel getrunken und die Seitenlage eingenommen. Diese Prozedur wird noch je einmal in der Bauch- und der entgegengesetzten Seitenlage wiederholt. Bis sich der Betroffene einmal um die eigene Achse gerollt hat, vergehen 40 Minuten.

Bei Sodbrennen kann frischer Kartoffelsaft als basischer Puffer auf die Magensäure wirken. Bei der Herstellung müssen zunächst die grünen Stellen an den Kartoffeln entfernt werden. Dann erfolgt die Pressung. Wer regelmäßig an Sodbrennen leidet, kann in vielen Fällen mit homöopathischen Mitteln eine Linderung seiner Beschwerden erzielen. Zur Akutbehandlung kommt unter anderem die engmaschige Einnahme von Acidum sulfuricum sowie Capsicum und Robinia pseudacacia in niedrigen Potenzen oder als individuelle Konstitutionstherapie in Betracht. (ag)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Dipl. Geogr Astrid Goldmayer, Barbara Schindewolf-Lensch

Quellen:

  • Lyall A. J. Higginson: Thoraxschmerz, MSD Manual, (Abruf 13.09.2019), MSD
  • S. Perings et al.: Konsensuspapier der Task Force „Brustschmerz-Ambulanz“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung, (Abruf 13.09.2019), DGK
  • Erdmann: Klinische Kardiologie, Springer Verlag, 8. Auflage, 2011
  • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Brustschmerz, S3-Leitlinie, (Abruf 13.09.2019), AWMF
  • Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK): Perikarderkrankungen, ESC Pocket Guideline, (Abruf 13.09.2019), DGK
  • Brian D. Hoit: Perikarditis, MSD Manual, (Abruf 13.09.2019), MSD
  • Victor F. Tapson: Lungenembolie (LE), MSD Manual, (Abruf 13.09.2019), MSD
  • Koop et al.: S2k-Leitlinie 021/013 Gastroösophageale Refluxkrankheit, Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), (Abruf 13.09.2019), AWMF

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Was bedeutet Enge in der Brust?

Angina Pectoris (Brustenge) bezeichnet ein Engegefühl in der Brust, das auf eine vorübergehende Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße (Koronararterien) zurückgeht. Angina Pectoris kann einen Herzinfarkt ankündigen. Anginga pectoris gilt als wichtigstes Anzeichen der Koronaren Herzkrankheit (KHK).

Was tun bei Beklemmung in der Brust?

Massagen, Krankengymnastik, ein leichtes Sportprogramm und Entspannungstechniken können Beklemmungen lindern. Ruhiges Atmen und Körperbewegung sowie spartanische Ablenkung lösen ebenfalls das Gefühl häufig, bei schwerwiegenderen Fällen sollte jedoch ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Was ist ein Engegefühl?

Engegefühl und neuropathische Schmerzen Sind die sensiblen Nerven geschädigt, die normalerweise Hitze, Kälte oder Schmerzempfindungen an das Gehirn weiterleiten, kann es neben einem Engegefühl auch zu Kältegefühlen, einem Gefühl der Schwere, Kribbeln bis hin zu Schmerzen führen.

Was tun gegen Engegefühl?

Sind Schleimhäute gereizt und der Luftfluss in der Lunge gestört, können die Bronchien dazu tendieren bei der Ausatmung zu kollabieren, das heißt, in sich zusammenfallen. Dem können Betroffene entgegenwirken, wenn Sie durch die Lippenbremse oder ein PEP System (PEP = Positive Expiratory Pressure) ausatmen.