Wie kann ich meinem Kind sagen ob ich rauchst?

Das Rauchen ist in Österreich die zahlenmäßig stärkste Sucht. Da 90% der Raucher*innen vor ihrem 19. Lebensjahr beginnen, ist es wichtig mit Kindern und Jugendlichen über das Rauchen zu reden. Je nach Altersstufe erfordert das unterschiedliche Herangehensweisen.

6- bis 12-Jährige: „Ich fange sicher nie mit dem Rauchen an!“
Kinder nehmen die Zigarette so wahr wie sie ist: sie stinkt und ist schädlich. Im Gespräch macht es Sinn ihre kritische Haltung zu bestärken. Wenn die Kinder nach den gesundheitlichen Folgen des Rauchens fragen, sollten Sie aber zu drastische Aussagen und Bilder vermeiden. Dies könnte zu Ängsten führen. Sprechen Sie über Themen wie Geruch, Husten oder Abhängigkeit und klammern Sie die möglichen tödlichen Folgen aus 

12- bis 15-Jährige: „Warum raucht man eigentlich?“
In diesem Alter werden die Gespräche schwieriger, denn die Jugendlichen beginnen sich von ihren Eltern abzugrenzen. Wenn man bei dieser Altersgruppe zu vehement gegen das Rauchen auftritt, kann das im ungünstigsten Fall den Griff zur Zigarette fördern. Wissenschaftliche Argumente stoßen auf wenig Verständnis. Wesentlich effektiver ist es, darüber zu reden, warum Menschen rauchen. Weitere Diskussionspunkte sind Geld, Attraktivität, Kosten, Geruch und körperliche Auswirkungen.

Über 15-Jährige: „Reden wir darüber, entscheiden musst du selbst“
In diesem Alter steigt die Zugänglichkeit für Argumente gegen das Rauchen wieder an. Ab dem 18. Lebensjahr ist das Rauchen gesetzlich erlaubt, daher können Jugendliche selbst die Entscheidung treffen ob sie rauchen oder nicht. Mit dieser Altersgruppe kann man diskutieren, wie die sie das Rauchen wahrnehmen und welche Risiken das Rauchen birgt.

Mein Kind raucht, was kann ich machen?
Vielleicht reagieren Sie mit Wut und Ärger, wenn Sie erfahren,  dass Ihr Kind raucht. Handeln Sie nicht vorschnell,  sondern suchen Sie das Gespräch. Oft ist der erste Gedanke, das Rauchen zu verbieten. Zu Hause ist das vielleicht machbar, außer Haus ist dieses Verbot nur schwer zu kontrollieren. Übertriebene Kontrolle schädigt das Vertrauen. Nur wenn die Jugendlichen selbst zur Einsicht kommen, wird sich ihre Haltung gegenüber dem Rauchen verändern.

Wie rede ich mit meinem Kind, wenn ich selbst rauche?
Manche Eltern meinen, sie können nichts gegen das Rauchen sagen, weil sie selbst RaucherInnen sind. Doch rauchende Eltern sind Vorbilder und werden auch als solche von den Kindern wahrgenommen. Ihr Kind wird Sie relativ schnell mit Ihrem eigenen Rauchverhalten konfrontieren.

In solchen Situationen sollten Sie Folgendes beachten:

  • gehen Sie nicht gleich in eine Verteidigungshaltung
  • stellen Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Rauchen Ihrem Kind zur Verfügung (meine erste Zigarette, Gründe dafür, Aufhörwünsche etc.)
  • reden Sie offen und ehrlich über das Thema, auch wenn Sie eigene Schwächen zugeben müssen
  • seien Sie ein Vorbild und schränken Sie selbst Ihr Rauchverhalten ein

Mehr Tipps gibt es in unserer neuen Broschüre "Mit Jugendlichen übers Rauchen reden". 

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Solange Kinder noch klein sind und ständig beaufsichtigt werden, kann man meist ganz gut dem Rauchen vorbeugen. Mit zunehmendem Alter schwindet jedoch der Einfluss der Eltern beim Thema Rauchen. Damit Ihr Kind sich gegen das Rauchen schützen kann, sollten Sie unsere Erziehungs-Tipps zum Thema "Rauchen" beachten. 

Wie kann ich meinem Kind sagen ob ich rauchst?

Expertenrat von 

Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn, Lern- und Erziehungsexpertin

Spätestens mit dem Wechsel in die fünfte Klasse, wenn Ihr Kind circa 10 Jahre alt ist, macht es einen großen Schritt in die Selbstständigkeit, auch beim Thema Rauchen. Es lernt nun durch den Schulwechsel viele neue Klassenkameraden kennen, die rauchen, hat auf dem Schulhof häufig Kontakt mit Älteren Kindern, die regelmäßig rauchen und erweitert seinen Bewegungsradius. Nach dem Unterricht noch mal kurz mit Freunden in die Stadt ein Eis essen wird nach und nach zur Selbstverständlichkeit. Ihr Kind wird langsam erwachsen, und in der Sekundarstufe I verwandelt es sich von einem niedlichen Grundschüler nicht selten in einen anstrengenden Jugendlichen, für den das Thema Rauchen interessant wird. Das ist nicht immer einfach, weder für die Kinder noch für ihre Eltern. Es beginnt damit aber ein notwendiger Abnabelungsprozess, bei dem der Einfluss der Eltern langsam schwindet und die Verantwortung der Kinder für sich selber wächst. Damit geht einher, dass Vorbilder im Freundeskreis immer wichtiger werden – und wenn der coole Typ aus der siebten Klasse mit dem Rauchen angibt, ist die Versuchung für Ihr Kind groß, auch zu rauchen.

Warum so viele Kinder rauchen

Vorpubertierende und pubertierende Kinder stehen beim Rauchen meist in einem Dauerkonflikt. Sie wissen sehr genau, dass Rauchen schädlich ist und süchtig machen kann. Gerade Grundschüler lehnen Rauchen meist rigoros ab und sind vehemente Verteidiger des Nichtrauchens. Trotzdem rauchen sie später immer noch viel zu oft, wenn es im Freundeskreis als cool gilt. Für viele Schülerinnen und Schüler bedeutet Rauchen auch, erwachsener zu wirken, und gerade Kinder mit einem schwachen Selbstbewusstsein benötigen Hilfsmittel wie das Rauchen, um sich sicher und stärker zu fühlen. Mädchen möchten mit dem Rauchen oft die großen Jungens aus den höheren Klassen beeindrucken, denn als Raucherinnen fühlen Sie sich älter, als sie sind. Und auch bei Jungen gilt das Rauchen von Zigaretten oder von den momentan sehr angesagten Wasserpfeifen mit aromatisiertem Tabak als extrem lässig. Doch Achtung: Ob Wasserpfeife, Zigarette oder Zigarre rauchen – Tabak ist schädlich.

Mein TippSprechen Sie mit den Lehrern Ihres Kindes und überprüfen Sie, ob das Rauchen in seiner Klasse bereits verbreitet ist. Fragen Sie nach, welche Methoden die Schule anwendet, um ihre Schülerinnen und Schüler vom Rauchen abzuhalten. Je früher das Rauchen, die Nikotinsucht und die damit einhergehenden Folgen im Unterricht behandelt werden, desto eher wirkt die Abschreckung.

Rauchen: Je jünger, desto schlechter

Rauchen macht abhängig, und je eher damit angefangen wird, desto schwerer kommt man vom Rauchen wieder los. Eine Zigarette im Alter von 11 Jahren kann das Risiko für eine spätere Raucherkarriere verdoppeln. Auch wenn Ihr Kind nach dem ersten Rauchen jahrelang keine Zigaretten mehr angerührt, ist es stärker gefährdet als jemand, der noch nie an einer Zigarette gezogen hat. Es ist also enorm wichtig, Kinder konsequent und solange wie möglich vom Rauchen abzuhalten. Der Zug an Papas Zigarette oder der Aufenthalt in verqualmten Wohnungen ist der erste Schritt zu einer späteren Nikotinsucht. Und wenn Kinder oder Jugendliche erst einmal mit dem Rauchen begonnen haben, sind die meisten Nichtraucherprogramme wirkungslos. Die Sucht nach dem Nikotin beim Rauchen ist dann schon größer als die Einsicht, wie negativ sich das Rauchen auf die eigene Gesundheit auswirkt. 82 % der erwachsenen Raucher haben schon als Teenager mit dem Laster begonnen. Aber wer bis zum 20. Lebensjahr keine Zigarette angerührt hat, hat gute Chancen, danach auch nicht mehr zum Raucher zu werden.

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Wie sage ich meinem Kind dass ich rauche?

stellen Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Rauchen Ihrem Kind zur Verfügung (meine erste Zigarette, Gründe dafür, Aufhörwünsche etc.) reden Sie offen und ehrlich über das Thema, auch wenn Sie eigene Schwächen zugeben müssen. seien Sie ein Vorbild und schränken Sie selbst Ihr Rauchverhalten ein.

Wie erklärt man Kindern Rauchen?

Eine Zigarette steckt man sich in den Mund, zündet sie vorne an und saugt den Rauch ein, oft bis in die Lunge. Eine Zigarette ist ein kleiner, runder Stängel, den man rauchen kann. Er besteht zum größten Teil aus getrocknetem, klein geschnittenem Tabak. Außen herum liegt ein besonderes, dünnes Papier.

Wie kann man erkennen ob jemand geraucht hat?

Ein HNO-Arzt erkennt die Spuren des Rauchens sofort: Nikotin auf den Nasenhaaren, ein trockener Hals, trockene, entzündete Stimmbänder und ein zäher Schleim auf der Schleimhaut.

Kann der Arzt sehen ob ich rauche?

Ein unbestechlicher Verräter von Nikotin ist sein Abbauprodukt Cotinin. In der Regel wird der Cotininwert mit einer Urinprobe bestimmt. Gewohnheitsraucher haben bei diesem Test keine Chance. Der Arzt kann aus dem Ergebnis sogar die Menge der am Tag gerauchten Zigaretten errechnen.