Wie viele raucher gibt es in deutschland

Wirtschaft Auf 33 Prozent

Raucherquote in Deutschland seit Corona-Pandemie angestiegen

Veröffentlicht am 31.05.2022 | Lesedauer: 3 Minuten

So gefährlich ist das Rauchen im Auto für Kinder

Rauchen im Auto und das, obwohl Kinder mitfahren. In vielen europäischen Ländern drohen dafür Bußgelder. In Deutschland nicht. Entsprechende Pläne kommen nur stockend voran.

Quelle: WELT/ Andrea Ohms und Nadja Bukowski

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Jeder Dritte Deutsche greift einer Studie zufolge regelmäßig zur Zigarette und das zuletzt mit steigender Tendenz. Der Epidemiologe Daniel Kotz spricht dabei von einer bislang unbekannten „Corona-Spätfolge“.

Rauchen gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit, es schadet auch der Umwelt enorm. Viele Ressourcen werden für die Herstellung von Zigaretten verbraucht, im Müll landen nach dem Qualmen oft giftige Chemikalien, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einem aktuellen Bericht konstatiert. Und das Problem wird nicht kleiner: Allein in Deutschland qualmt mittlerweile jeder Dritte.

Bei fast 33 Prozent liegt der Anteil der Raucher hierzulande derzeit bei den Menschen über 14 Jahren, wie aus der repräsentativen Langzeitstudie „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ (Debra) hervorgeht.

Vor der Corona-Pandemie (Ende 2019 und Anfang 2020) lag der Anteil der Raucher in der Bevölkerung ab 14 Jahren noch bei 26 bis 27 Prozent. Ende 2021 war die Quote schon auf 30,9 Prozent gestiegen. Es sei eine erschreckende Entwicklung, sagte der Epidemiologe und Debra-Leiter Daniel Kotz anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai.

Forscher: Viel zu tun, wenn Deutschland 2040 tabakfrei werden möchte

Kotz leitet an der Uniklinik Düsseldorf den Forschungsschwerpunkt Sucht. Wahrscheinlich handele es sich bei der steigenden Raucherquote um eine Auswirkung der Pandemie. Es sei eine Corona-Spätfolge, dass die Leute vermehrt zu Tabakprodukten griffen.

Mit Blick auf den Weltnichtrauchertag sagte Kotz: „Da gibt es seitens der Politik viel zu tun, wenn Deutschland 2040 tabakfrei werden möchte.“

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitgeteilt hatte, starben im Jahr 2020 rund 75.500 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Die mit Abstand häufigste Todesursache dabei waren Krebserkrankungen.

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Laut dem WHO-Bericht „Tabak: Vergiftung unseres Planeten“ kosteten Herstellung und Konsum von Tabak jedes Jahr weltweit mehr als acht Millionen Menschenleben, außerdem 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Milliarden Tonnen Wasser, und setzten rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) frei. Die CO2-Menge entspreche dem Ausstoß von etwa 17 Millionen benzinbetriebenen Autos jährlich.

Tabakprodukte enthielten über 7000 giftige Chemikalien, die beim Wegwerfen in die Umwelt gelangten, sagte Rüdiger Krech, Direktor für Gesundheitsförderung bei der WHO. Rund 4,5 Billionen Zigarettenfilter landen demnach jedes Jahr in Ozeanen und Flüssen, auf Bürgersteigen und Böden sowie an Stränden. Die Kosten für die Beseitigung weggeworfener Tabakerzeugnisse trügen fast immer die Steuerzahler und nicht die Industrie. Dies koste China jährlich umgerechnet etwa 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) und Indien etwa 766 Millionen Dollar (rund 712 Millionen Euro). Die Kosten für Deutschland belaufen sich laut Schätzung der WHO auf mehr als 200 Millionen Dollar (186 Millionen Euro).

Die WHO forderte Länder und Städte auf, die Industrie bei der Beseitigung der Tabakreste stärker in die Pflicht zu nehmen. Außerdem solle die Politik ein Verbot von Zigarettenfiltern in Betracht ziehen. Diese enthielten Mikroplastik und trügen stark zur Plastikverschmutzung bei. Ihr gesundheitlicher Nutzen sei hingegen nicht nachgewiesen, so die WHO.

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Auch Neuseeland will zu einem rauchfreien Land werden und verbietet dazu den Verkauf von Zigaretten an zukünftige Generationen gleich ganz. Jugendliche, die bei Inkrafttreten eines entsprechenden Gesetzes mit dem Namen „Smokefree 2025 Action Plan“ jünger als 14 Jahre seien, könnten in dem Pazifikstaat niemals in ihrem Leben legal Tabakprodukte kaufen.

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In Deutschland sind insgesamt 75,2 Prozent der Bevölkerung über 18 Jahren Nichtraucher. 47 Prozent der Befragten haben noch nie geraucht, 25 Prozent waren ehemalige Raucher. 29 Prozent bezeichnen sich als aktive Raucher. Insgesamt sind 69 Prozent der Männer und 74 Prozent der Frauen Nichtraucher.

Wie viele Zigaretten pro Tag sind ok?

Drei Zigaretten am Tag sind zwar besser, als den Inhalt einer ganzen Schachtel zu rauchen. Klar. Aber jede Zigarette schadet dem Körper, nicht nur eine ganze Packung. Tabakrauch enthält Stoffe, die Krebs erzeugen können.

Welches Land hat die meisten Raucher?

Im Jahr 2020 gab es in den USA insgesamt rund 49,5 Millionen Tabakraucher. Die meisten Raucher gab es weltweit mit rund 300 Millionen Tabakkonsumenten in China.