Wieviel verdient der Staat am Benzin 2022

Wieviel verdient der Staat am Benzin 2022

Der aktuelle Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland treiben die Spritpreise in ungekannte Höhen. Aber wie viel von dem Geld kassiert eigentlich der Staat? Foto: Daniel Karmann/dpa/dpa-tmn

  • Spritpreise aktuell auf höchstem Stand seit Jahren - Tendenz steigend
  • Höhe des Spritpreises ist von mehreren Faktoren abhängig
  • Der Staat bekommt am meisten Geld: Steuern machen den größten Anteil aus
  • CO2-Steuer kam 2021 hinzu

Immer wieder gibt es Debatten über die Höhe des Spritpreises. Derzeit knacken die Preise für Diesel und Benzin beinahe täglich neue Rekord-Werte - und die hohen Werte stagnieren. Grund dafür ist der aktuelle Ukraine- Krieg und die Sanktionen gegen Russland. Wie teuer ein Liter Kraftstoff zu einem Zeitpunkt ist, hängt aber immer von mehreren Faktoren ab. Den größten Anteil des Preises machen dabei die Steuern aus. Hier erfährst du, wie sich der Preis für Benzin und Diesel zusammensetzt. 

Steuern haben den größten Anteil - daraus setzt sich der Benzinpreis zusammen

"Besonders relevant für die europäische Benzinpreisentwicklung ist das Geschehen auf dem Spotmarkt von Rotterdam, wo sich der Ölpreis herauskristallisiert", schreibt bussgeldrechner.org. Die Höhe des Spritpreises wird massiv von dem internationalen Rohstoffhandel beeinflusst. Etwa 42 Prozent des Spritpreises gehen auf den "Einkaufspreis" zurück. Dieser ist unter anderem abhängig von der aktuellen politischen Lage, der Konjunktur, Jahreszeit und der Nachfrage. Wie der ADACerklärt, ist auch der Dollarkurs mitzubedenken, weil Öl weltweit beinahe nur mit Dollar gehandelt wird. Daraus folgt: "Steigt also der Dollarkurs im Verhältnis zum Euro, steigen oft auch die Preise an der Zapfsäule", wie der ADAC schreibt. 

Den größten Anteil am Spritpreis machen Steuern aus: Die sogenannte Energiesteuer (früher bekannt als Mineralölsteuer) macht jeweils gut 46 Prozent pro Liter Kraftstoff aus. Je nach Kraftstoffart ist der Betrag daher unterschiedlich hoch. "Bei Benzin beispielsweise liegt der Energiesteuersatz bei 65,45 Cent je Liter", schreibt der ADAC. Bei einem Liter Diesel liegt der Wert hingegen bei 47,07 Cent.

Hinzu kommt noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent, die auf den Warenpreis und die Energiesteuer erhoben wird. Am 1. Januar 2021 trat hierzulande außerdem die CO2-Steuer in Kraft, die für einen Anstieg des Benzin- und des Dieselpreises sorgt. Ein Liter "Super E10" kostete dann im Mittel 7,7 Cent mehr, bei einem Liter "Diesel" sind es durchschnittlich zusätzliche 7,6 Cent. Im Jahr 2022 wurde die Steuer nochmals erhöht: Statt 25 Euro je Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid sind jetzt 30 Euro fällig. Das wirkt sich auch auf Kraftstoffpreise aus. 

Günstig Tanken: Zu diesem Tageszeitpunkt ist Sprit am günstigsten

Darüber hinaus gibt es noch den Deckungsbeitrag: "Er enthält Kosten für Transport, Lagerhaltung, Verwaltung, Vertrieb und Weiterverarbeitung bis zur Zapfsäule sowie die CO2-Abgabe und den Gewinn der Mineralöl­konzerne", wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) schreibt. Nicht zu vergessen ist der Wettbewerb zwischen den einzelnen Tankstellenbetreibern, der ebenfalls einen Einfluss auf den Spritpreis hat. Da Autofahrer naturgemäß versuchen, bei der günstigsten Zapfsäule zu tanken, wird der Spritpreis auch dadurch bewegt. 

Wer möglichst günstig tanken möchte, sollte dies im Zeitraum zwischen 18 Uhr und 19 Uhr, sowie zwischen 20 Uhr und 22 Uhr versuchen. Eine Untersuchung im Mai 2021 an den gut 14.000 Tankstellen in Deutschland ergab, dass zu diesen Zeitpunkten die Spritpreise regelmäßig am niedrigsten sind. Laut ADAC lassen sich allein durch den richtigen Zeitpunkt des Tankens "bis zu sieben Cent je Liter sparen".

Weiteres zu dem Thema: Sparen beim Tanken: Diese Tipps solltest du befolgen. 

Staat hat auch höhere Ausgaben

Diese Einnahmen sind natürlich willkommen. Denn hohe Energiekosten kosten auch den Staat viel Geld. Dienstfahrzeuge fahren zurzeit ebenfalls mit teurem Benzin oder Diesel. Höhere Preise bei Strom und Gas machen sich auch bemerkbar, wenn Behörden und Ministerien geheizt und mit Strom versorgt werden.

Was bleibt bei den Tankstellenbetreibern?

Die Mineralölkonzerne schweigen am liebsten darüber, was sie mit Benzin und Diesel verdienen. Der Mineralölkonzern Aral gibt an, pro Liter Superbenzin E10 zwischen 1-2 Cent Gewinn zu erwirtschaften. Kosten etwa durch Tankstellenpacht, Vertrieb, Verwaltung und Weiteres veranschlagt er mit rund 10 Cent pro Liter.

Warum sind die Spritpreise in anderen Ländern nicht so stark gestiegen?

Auch in den Nachbarländern sind durch den Ukraine-Krieg die Preise an den Tankstellen in die Höhe geschossen. Aber deutlich weniger stark als in Deutschland. In Tschechien, Luxemburg oder Österreich tanken Autofahrer günstiger. Der ADAC begründet das so: "Grund dafür sind niedrigere Mineralölsteuern oder fehlende CO2-Abgaben. Auch in Polen tanken Autofahrer günstiger als hierzulande. Das Land hat im Februar zudem den Mehrwertsteuersatz vorübergehend von 23 auf 8 Prozent reduziert, was auch für Kraftstoffe gilt."

Wie viel verdient der deutsche Staat an einem Liter Benzin?

Außerdem wird auf alle Energieträger die Mehrwertsteuer fällig. Sie wird auf den Warenpreis sowie die Energiesteuer erhoben. ... So hoch ist der Steueranteil..

Wie hoch ist die Mineralölsteuer Deutschland 2022?

Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin 65,5 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47 Cent.

Wer verdient an den hohen Spritpreise?

An den hohen Spritpreisen verdienen Staat und Mineralölkonzerne. Stimmen aus Politik und Wirtschaft bezeichnen die Konzerne sogar als Kriegsgewinnler. Der ADAC geht unterdessen davon aus, dass die Preise wieder sinken werden.

Was macht der Staat gegen die Spritpreise?

Steuersenkungen gegen den hohen Spritpreis Um den Sprit billiger zu machen, könnte der Staat die Steuern senken. Bei der Mehrwertsteuer allerdings ginge das aber nicht, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner: Die EU würde so einen Mehrwertsteuerrabatt nicht erlauben. Bliebe die Energiesteuer.