Wo liegt die milz im körper

Die Milz ist ein wichtiges Organ des Menschen, das drei wichtige Funktionen ausübt, nämliche die Produktion und Speicherung weißer Blutkörperchen für die Immunabwehr und die Aussortierung veralteter roter Blutkörperchen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was ist die Milz?
  • 2 Anatomie & Aufbau
  • 3 Funktionen & Aufgaben
  • 4 Krankheiten
  • 5 Typische & häufige Erkrankungen
  • 6 Quellen

Was ist die Milz?

Wo liegt die milz im körper

Wo liegt die milz im körper

Schematische Darstellung zur Anatomie der Milz. Klicken, um zu vergrößern.

Die Milz ist das größte lymphatische Organ des Menschen, also das größte Organ im menschlichen Körper, in dem sich Lymphozyten, auch weiße Blutkörperchen genannt, bilden. Es gehört damit zum lymphatischen System, das neben dem Blutkreislauf ein weiteres Gefäßsystem im menschlichen Körper darstellt.

Die Milz ist vom Blutkreislauf allerdings nicht abgetrennt, sondern stattdessen fest dort mit eingebunden, denn sie ist verantwortlich für die Bildung und Speicherung weißer Blutkörperchen sowie die Aussonderung veralteter roter Blutkörperchen.

Da weiße Blutkörperchen für die Erkennung von Fremdkörpern im Blut, wie Bakterien oder Viren und deren Beseitigung durch immunologische Maßnahmen zuständig sind, stellt die Milz einen wichtigen Bestandteil des Immunsystems dar. Sie zählt bei Erwachsenen Menschen jedoch nicht zu den lebenswichtigen Organen.

Anatomie & Aufbau

Die Milz findet sich bei jedem Säugetier. Beim Menschen liegt sie im linken Oberbauch zwischen der linken Niere und dem Zwerchfell. Sie wiegt in der Regel zwischen 150 und 200 Gramm bei einer Länge von ungefähr 12 cm, einer Breite von etwa 7 cm und einer Dicke von ca. 4 cm.

Die Milz wird umgeben von einer Kapsel, von der aus Scheidenwände in das Innere der Milz ziehen. Zusammen bilden die Kapsel und die Scheidenwände das anatomische Grundgerüst der Milz aus retikulären Fasern und Zellen. Die Milz wird aufgrund ihrer Doppelfunktion in zwei unterschiedliche Organe aufgeteilt: die weiße und rote Pulpa.

Im Inneren der Milz befinden sich mehrere Malpighi-Körperchen. Hierbei handelt es sich um Lymphfollikel, die auch Milzknötchen genannt werden und zusammen die weiße Pulpa bilden. Der Raum zwischen den Knötchen wird durchblutet und stellt die rote Pulpa dar.

Funktionen & Aufgaben

Die Milz ist Teil des Lymphsystems und dient als Filter. Sie wird als ein zweigeteiltes Organ bezeichnet, das aus weißer und roter Pulpa besteht, da beide unterschiedliche Funktionen inne haben.

Während der eine Teil der Milz für die Bildung der Lymphozyten, der weißen Blutkörperchen, zuständig ist, werden im anderen Teil die alten Erythrozyeten, die roten Blutkörperchen, abgebaut. Für die Bildung der weißen Blutkörperchen ist die weiße Pulpa zuständig. Da weiße Blutkörperchen für die Immunabwehr zuständig sind, trägt die Milz einen großen Teil zu einem gesunden Immunsystem bei.

Den Abbau der alten roten Blutkörperchen übernimmt die rote Pulpa, die darüber hinaus auch weiße Blutkörperchen und Blutplättchen speichern und bei Bedarf ausschütten kann. Genau wie die Milz in der Lage ist geschädigte Blutzellen abzubauen, ist sie ebenfalls in der Lage andere Bestandteile auszusondern, darunter beispielsweise mit Antikörpern beladene Zellen, Immunkomplexe oder Firbinmomomere aber auch Mikroorganismen, die den Körper schädigen könnten.

Auch wenn die Funktion der Milz beeindruckend ist, so ist sie für Erwachsene kein lebenswichtiges Organ – bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr hingegen schon, denn in dieser Zeit ist die Milz maßgeblich nicht nur an der Bildung der weißen Blutkörperchen, sondern auch der roten Blutkörperchen beteiligt.

Krankheiten

Die Milz ist ein Organ, mit dem es krankheitsbedingt nur selten Probleme gibt. Gefährlich wird es, wenn die Milz reißt, beispielsweise bei Verletzungen der Rippen. Im Fachjargon wird dann von einer Milzruptur gesprochen. Wenn eine solche Milzruptur vorliegt, besteht die Gefahr, dass die Milz in den Bauchraum hinein blutet.

Dies kann für den Betroffenen lebensgefährlich sein, weshalb die Milz in einem solchen Fall häufig operativ entfernt wird. Dies ist für Erwachsene in der Regel problemlos, da sie gut auch ohne Milz leben können. Da die Milz jedoch einen erheblichen Beitrag zur Immunabwehr leistet, kommt es nach einer Entfernung der Milz zu einem erhöhten Risiko, dass Betroffene häufiger an bakteriellen Infektionen erkranken.

Weitere Erkrankungen der Milz sind Entzündungen der Milz, ein Milzinfarkt oder die sogenannte Amyloidose. Um Untersuchungen an der Milz vornehmen zu können, werden in der Regel ein Ultraschall, hin und wieder auch eine Computertomografie gemacht. Abgetastet werden kann die Milz üblicherweise nicht, es sei denn sie ist krankheitsbedingt vergrößert.

Eine Milzvergrößerung kann unterschiedliche Ursachen haben und auf Milztumore und Milzmetastasen hinweisen, durch Leukämie entstehen oder nach einer Malaria-Infektion oder einer Viruserkrankung auftreten.

Hier finden Sie Ihre Medikamente

Typische & häufige Erkrankungen

  • Splenomegalie
  • Splenitis
  • Milzinfarkt
  • OPSI-Syndrom

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

Das könnte Sie auch interessieren

Wie fühlen sich Milzschmerzen an?

Eine gesunde Milz ist schmerzunempfindlich. Ist das Organ jedoch vergrößert und reizt dadurch die Milzkapsel, spüren Patienten meist ein Druckgefühl bis hin zu ausgeprägten Schmerzen. Nicht selten resultieren Symptome jedoch aus der Grunderkrankung, durch die sich die Milz vergrößert hat.

Welche Symptome bei Milzerkrankung?

Symptome und Behandlung Die Milz selbst ist aber bei einer Vergrößerung nur indirekt betroffen. Patienten spüren in der Regel ein Druckgefühl im linken Oberbauch oder auch starke Schmerzen. Es können aber auch Symptome auftreten, die die zugrunde liegende Erkrankung auslöst.

Was macht die Milz krank?

So können bakterielle und virale Infektionen eine Schädigung der Milz hervorrufen, aber auch verschiedene Lebererkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Erkrankungen des Blutsystems. Da die Milz sehr anfällig für einen Riss ist, stellt auch eine starke Gewalteinwirkung, etwa in Form eines Unfalls, eine Gefahr dar.

Was passiert wenn die Milz nicht richtig arbeitet?

Tatsächlich kann man ohne Milz auskommen – lange Zeit galt sie sogar als verzichtbares Organ. Inzwischen sind die Chirurgen vorsichtiger geworden: Das Fehlen der Milz kann die Thrombosegefahr erhöhen und die Abwehrkraft reduzieren, unter anderem gegenüber den Erregern von Lungen- und Gehirnhautentzündungen.