Arbeit motivation gleich null

Motivation Fehlanzeige: Da sind Mitarbeiter in Deutschland spitze im internationalen Vergleich.

Anne Koschik | 17.11.2021

Arbeit motivation gleich null

Arbeitsfrust In Deutschland sind die Mitarbeiter unmotivierter als im internationalen Vergleich. © Karriere Foto: Niklas Hamann on Unsplash

Die USA und Dänemark haben die engagiertesten Mitarbeiter. Während dort knapp die Hälfte der Angestellten gerne zur Arbeit geht, steht es in Großbritannien und ganz besonders in Deutschland schlecht um die Motivation – und damit auch um das Engagement bei der Arbeit: Nicht mal ein Viertel der Angestellten hierzulande hat große Lust zu arbeiten. Das ist international negativer Spitzenwert.

Zu diesem Ergebnis kommt der „Employee Expectations Report“ von Peakon – einem Unternehmen, das seit 2015 die Mitarbeiterzufriedenheit weltweit misst.

Die Studie zeichnet die Erwartungen von Angestellten an ihren Arbeitsplatz nach und hält viele verschiedene Ergebnisse bereit. So hat Peakon unter anderem festgestellt, dass insbesondere die Themen Umwelt, flexibles Arbeiten, Wohlbefinden sowie Diversität und Inklusion bei Mitarbeitern weltweit stark an Bedeutung gewinnen.

Frust nach Branchen

Nach Branchen sortiert zeigt sich:
In der Produktion sowie in der Energiebranche sind nur ein Drittel der Mitarbeiter wirklich motiviert und engagiert. Mit 39 Prozent etwas besser aufgestellt sind der Bildungssektor und die Non-Profit Organisationen. Es folgen nahezu gleichauf Finanzbrache, Gesundheitswesen und Freiberufler.

Am wenigsten Frust schieben ITler und Techniker: 44 Prozent dieser Gruppe sind gerne für ihre Unternehmen aktiv. Platz zwei nehmen Mitarbeiter der Konsumgüterbranche ein, die auch besonders motiviert ihren Job machen.

Viel Spaß im „Honeymoon“

Insgesamt ist festzustellen, dass Mitarbeiter besonders in den ersten drei Monaten im neuen Unternehmen – der sogenannten Honeymoon-Phase – gerne arbeiten. Danach geht es sukzessive bergab: Bei einer Betriebszugehörigkeit von bis zu zwei Jahren sind noch 40 Prozent motiviert, anschließend ist nur noch jeder Dritte mit vollem Einsatz dabei.

Führungskräfte mögen ihre Arbeit dabei wesentlich lieber als ihre Untergebenen. Im Schnitt hat jeder zweite Chef Spaß in seinem Job, aber gerade mal zwei Fünftel der Angestellten.

Generationen im Vergleich

Nach Generationen aufgeschlüsselt, gibt es kaum Ausreißer: Nur die Millenials – also die 23- bis 38-Jährigen – mögen mit 41 Prozent nicht ganz so gerne zur Arbeit gehen wie etwa Vertreter der Generation Z, die – mit 22 Jahren und jünger – zu 49 Prozent motiviert sind. Auch die Vertreter der Generation X im Alter zwischen 39 und 54 Jahren sind mit 46 Prozent noch ebenso motiviert wie auch die Babyboomer (55-73 Jahre) mit 45 Prozent.

Was beflügelt junge Mitarbeiter?

Die Generation Z und die Millenials stehen auf flexible Arbeitsbedingungen: Notebooks und Internet ermöglichen ihnen die Arbeit an jedem gewünschten Platz und zu jeder Zeit. Die Freiheit, darüber zu entscheiden und Autonomie zu gewinnen, ist Angehörigen dieser Gruppen besonders wichtig. Ebenso spielt der Faktor Wohlbefinden bei diesen beiden Generationen eine große Rolle. Insbesondere im Finanzbereich ist das Interesse an diesem Thema sehr gewachsen.

Wo liegen die Sorgen der älteren Generation?

Bei ihnen hat die Diskussion über Diversität stark zugelegt. Denn je mehr jüngere Mitarbeiter nachrücken, um so stärker wird den Älteren bewusst, dass sie nicht mehr unvoreingenommen in ihrem Arbeitsleben wahrgenommen werden. Altersdiskriminierung und Schikane monieren sie in der Befragung am häufigsten.

Mehr: Wo Babyboomer und Millenials nicht miteinander klarkommen

Lustlosigkeit im Job So besiegen Sie das Kein-Bock-Gefühl

Bis Feierabend bringen Sie nichts Produktives mehr zustande? Und auf morgen haben Sie heute schon keine Lust. Akute Bocklosigkeit im Job: Woher sie kommt - und was Sie dagegen tun können.

Von Nils Warkentin

19.02.2018, 03.54 Uhr

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Schon vormittags haben Sie keine Lust mehr, schieben Aufgaben vor sich her. Der Feierabend kann nicht schnell genug kommen und eigentlich könnte auch gleich Wochenende sein - oder Urlaub, so sieben bis neun Wochen.

Gerade zu Wochenbeginn kommt Lustlosigkeit im Job besonders häufig vor. Doch niemand ist dem Gefühl wehrlos ausgeliefert. Je früher Sie erkennen, dass Ihre Lust schwindet, desto schneller und besser können Sie reagieren.

Welche Ursachen hat Lustlosigkeit auf der Arbeit?

Bocklosigkeit kann viele Gründe haben. Den einen entscheidenden Grund zu finden, ist oft schwer. In vielen Fällen ist es auch eine Kombination verschiedener Ursachen. Wir haben eine Übersicht möglicher Gründe zusammengestellt:

  • Über- oder Unterforderung

Beides kann zu ausgeprägter Lustlosigkeit führen. Wenn Sie nur mit langweiligen Standardaufgaben betraut werden, für die Sie nicht einmal nachdenken müssen, verlieren Sie jede Motivation, sich überhaupt noch anzustrengen. Gleiches gilt, wenn die Herausforderungen im Job für Sie viel zu hoch sind und Sie mit jedem Projekt überfordert sind. Sobald Sie merken, dass selbst die größte Anstrengung nicht ausreicht, sinkt die Motivation gegen Null.

  • Keine Perspektiven

Im Beruf wollen fast alle Arbeitnehmer etwas erreichen: Mehr Verantwortung, Aufstieg , höhere Bezahlung. Solche Ziele motivieren enorm - wenn sie vorhanden sind. Gibt es diese Chancen nicht, kann schnell die Frage aufkommen "Warum soll ich mich überhaupt anstrengen?".

  • Schlechte Arbeitsbedingungen

Jedes Unternehmen sollte die bestmöglichen Bedingungen für seine Mitarbeiter schaffen. Denn das wirkt sich direkt auf Zufriedenheit und Leistung des Teams aus. Veraltete Technik, zu kleine oder zu dunkle Arbeitsplätze können die Mitarbeiter schnell demotivieren.

  • Mieses Betriebsklima

Nette Kollegen und ein guter Chef können ein guter Grund sein, gern zur Arbeit zu gehen. Andersherum kann aber Streit im Job den letzten Nerv rauben und jegliche Motivation zunichtemachen. Und ist das Betriebsklima erst ruiniert, ist es nur schwer wieder aufzubauen.

  • Fehlender Ausgleich

Die Arbeit ist ein wichtiger Teil des Lebens, der eine Menge Zeit in Anspruch nimmt. Fehlt ein entsprechender Ausgleich, fehlt auch irgendwann die Lust auf den Job - selbst, wenn Sie ihn gern machen. Es braucht ein Gegengewicht in der Freizeit.

So entkommen Sie der Lustlosigkeit bei der Arbeit

Die meisten Menschen bekommen das Gefühl irgendwann einmal zu spüren. Wenn es Sie trifft, müssen Sie nicht in Selbstzweifel oder Grundsatzdiskussionen verfallen. Es bedeutet nicht gleich, dass Sie sich nach einem neuen Job umsehen müssen.

Vollkommen unbedenklich ist kurzfristige Lustlosigkeit. Sie hält höchstens ein paar Tage an. Mehr Gedanken sollten Sie sich machen, wenn aus der kurzen Phase eine anhaltende Lustlosigkeit wird. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen, um wieder mehr Spaß am Job zu finden:

  • Machen Sie ausreichend Pausen

Es mag widersprüchlich erscheinen, bei akuter Bocklosigkeit auch noch Pausen einzulegen. Aber das kann tatsächlich eine effektive Erste-Hilfe-Maßnahme sein, um neue Motivation zu schöpfen. Wenn Sie keine Lust haben, irgendetwas zu machen, dann bringt es Sie kaum weiter, am Schreibtisch zu sitzen und Löcher in die Luft zu starren - oder beschäftigt auszusehen, wenn der Chef in der Nähe ist. Besser ist es, ein paar Minuten alles liegen zu lassen und an die frische Luft zu gehen. So bekommen Sie den Kopf wieder frei, bringen Körper und Gedanken in Bewegung.

  • Sorgen Sie für Abwechslung

Kaum ein Job ist acht Stunden am Tag spannend. Routineaufgaben gehören dazu, können einem aber den restlichen Arbeitstag verleiden. Sorgen Sie für Abwechslung. Mischen Sie langweilige mit spannenden Aufgaben, falls möglich. Oder arbeiten Sie nicht immer nur am Schreibtisch, sondern suchen Sie sich einen anderen Platz, an dem Sie ebenso gut arbeiten können.

  • Achten Sie auf Ihre Einstellung

"Oh nein, nicht das schon wieder..." Wenn Sie so an ein Projekt herangehen, folgt die Lustlosigkeit fast zwangsläufig. Ihre Gedanken beeinflussen Ihre Gefühle - und umgekehrt. Anstatt nur herumzunörgeln, können Sie sich genauso gut sagen, dass Sie das Beste aus der Aufgabe herausholen werden.

  • Suchen Sie das Gespräch

Wer unter Lustlosigkeit leidet, zieht sich meist zurück. Zu groß ist die Angst, als faul angesehen oder sogar kritisiert zu werden. Besser wird es dadurch allerdings nicht. Und allen anderen vorzuspielen, es gäbe kein Problem, wird die Situation eher noch verschärfen. Auch wenn es Mut kostet, sollten Sie deshalb über Ihre fehlende Motivation sprechen. Im privaten Umfeld werden Sie sicherlich auf Verständnis stoßen. Das Gespräch mit dem Chef kann helfen, diese Ursachen abzustellen.

Kann mich nicht motivieren zu arbeiten?

Besser ist es, ein paar Minuten alles liegen zu lassen und an der frischen Luft ein wenig spazieren zu gehen. So bekommen Sie den Kopf wieder frei , bringen Körper und Geist in Schwung und können sich mit neuer Energie wieder den Aufgaben zuwenden, die vorher liegengeblieben sind.

Wie kann ich mich motivieren zur Arbeit zu gehen?

Die 10 wichtigsten Motivatoren bei der Arbeit: was uns anspornt.
Flexible Arbeitszeiten (37 Prozent).
Freundschaftliches Verhältnis zu Kollegen auch nach Feierabend (30 Prozent).
Guter Kaffee (27 Prozent).
Kostenlose Getränke (27 Prozent).
Viel Teamarbeit (24 Prozent).
Kleine Aufmerksamkeiten, z..