Augen tränen wenn sonne scheint

Stand: 07.12.2020 15:10 Uhr

In der dunklen Jahreszeit fühlen sich viele Menschen von Lichtquellen stärker geblendet als sonst. Die höhere Empfindlichkeit der Augen kann harmlos sein, aber auch auf ernste Erkrankungen hinweisen.

Blenden entsteht dadurch, dass ein Lichtstrahl nicht gebündelt auf die Netzhaut trifft, sondern auf dem Weg dorthin gestört wird. Fällt Licht auf das Auge, aktiviert es normalerweise einen Punkt auf der Netzhaut. Wird das Licht auf dem Weg zur Netzhaut gestört ("gebrochen"), stimuliert es mehrere Punkte auf der Netzhaut. Das Auge wird überreizt, ein unscharfes Bild entsteht.

Linsentrübung ist die häufigste Ursache

Die häufigste Ursache für eine erhöhte Blendempfindlichkeit ist eine Linsentrübung, auch Grauer Star oder Katarakt genannt. In der Kindheit und Jugend ist die Linse noch klar und durchsichtig, doch mit den Jahren beginnen Eiweiße im Inneren der Linse zu verklumpen. Sie wird trübe und die trübenden Partikel in der Linse streuen die Lichtstrahlen.  Das führt zur Blendung und zu einem unscharfen Bild auf der Netzhaut. Abhilfe schafft eine Operation, bei der die getrübte natürliche Linse durch eine Kunstlinse ersetzt wird.

Fuchs'sche Endothel-Dystrophie

Auch eine Erkrankung der Hornhaut kann zu einer gesteigerten Blendempfindlichkeit führen - die Fuchs'sche Endothel-Dystrophie. Die betroffenen Zellen liegen in der Innenschicht der Hornhaut und haben die Aufgabe, Wasser aus der Hornhaut zu pumpen, um sie klar zu halten. Sind sie dazu nicht mehr in der Lage, wird die Hornhaut nicht mehr klar, quillt auf und vernarbt. Das Licht bricht sich an den Narben und führt zu unscharfem Sehen sowie Blendempfindlichkeit.

Die Fuchs'sche Endothel-Dystrophie kann genetisch bedingt sein, aber auch ohne erkennbare Ursache entstehen oder durch eine Katarakt-Operation ausgelöst werden, bei der die Zellen der Hornhaut mechanisch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Salzhaltige Augentropfen können die Hornhaut wieder abschwellen lassen. Letztlich hilft auch hier nur eine Operation. Dabei wird die innere Schicht der Hornhaut durch ein Transplantat ersetzt - also die gesunde Hornhaut eines Organspenders.

Weitere Ursachen von erhöhter Blendempfindlichkeit

  • Virusinfektion im Auge (z.B. Herpes)
  • Nebenwirkung von Antibiotika (z.B. Tetrazykline, Doxyzyklin)
  • Nebenwirkungen anderer Arzneistoffe wie Scopolamin, Atropin und Digitalis
  • Bindehautentzündung
  • Migräne
  • Achromasie
  • Weiche Kontaktlinsen
  • Implantierte Multifokallinsen
  • Zu seltener Lidschlag
  • Trockene Augen
  • Trockene Heizungsluft
  • Lange Bildschirmarbeit, zum Beispiel Videokonferenzen im Homeoffice

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Visite | 08.12.2020 | 20:15 Uhr

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Augenheilkunde

Augen tränen wenn sonne scheint

Tränende Augen: Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Aktualisiert am 21. Mai 2021

10 Minuten Lesezeit

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Wenn Tränen über die Wangen rollen, ist meist Traurigkeit der Auslöser, manchmal auch Freude oder Wut. Sind jedoch keinerlei Emotionen im Spiel und das Auge tränt dennoch, stecken in der Regel eine körperliche Störung oder Umwelteinflüsse dahinter. Auslöser für tränende Augen können Faktoren wie Allergien, altersbedingte Veränderungen oder auch ein zu trockenes Auge sein. Nachfolgend finden Sie ausführliche Informationen zu möglichen Gründen, Behandlungsmethoden und Tipps, wie Sie neben einer ärztlichen Behandlung Ihren tränenden Augen eigenständig entgegensteuern können.

Augen tränen wenn sonne scheint

So viel vorab: Tränen sind nicht gleich Tränen

Bei der Absonderung von Tränenflüssigkeit (Tränensekretion) können zwei Arten unterschieden werden.

Seelischer Schmerz aber auch sehr große Freude zählen zu den emotionalen Reizen. Diese lassen wässrige Tränen fließen. Meist in so großen Mengen, dass die Flüssigkeit nicht durch den Tränenkanal im inneren Augenwinkel abgeleitet werden kann, sondern außen über die Wangen rinnt.

Auf der anderen Seite produziert das Auge immerzu eine leicht fettige Tränenflüssigkeit, die eine gewisse Schutzfunktion übernimmt. Im intakten Zustand überzieht diese Flüssigkeit das Auge wie ein dünner Film, um die Beweglichkeit des Augapfels und einen reibungslosen Lidschlag zu gewährleisten.

Zudem erfüllt dieser schützende Tränenfilm folgende Aufgaben:

  • Schutz vor Fremdkörpern, indem er diese aus dem Auge spült.
  • Kontinuierliche Versorgung des Auges mit wichtigen Nährstoffen.
  • Verhindern von Infektionen mithilfe spezieller Abwehrstoffe.

Damit der Tränenfilm diese wichtigen Aufgaben erfüllen kann, muss er regelmäßig erneuert werden. Das Augenlid fungiert hier wie ein kleiner Scheibenwischer, der bei jedem Lidschlag den verbrauchten Tränenfilm abwischt, gleichzeitig aber auch das Auge erneut mit frischem Sekret überzieht. Den Abtransport der Tränenflüssigkeit übernehmen die Tränenkanäle. Von dort aus gelangt die Flüssigkeit in den Tränensack und weiter in die Nasenhöhle.

Betroffene, die einen Augenarzt aufgrund tränender Augen aufsuchen, sind häufig ältere Menschen, insbesondere Frauen. Die Hormonumstellung während der Wechseljahre führt zu Störungen im komplexen Tränen-System. Damit dieses voll funktionstüchtig ist, müssen beteiligte Strukturen wie Augenlid, Tränendrüse und Tränenkanal stabil sein. Hierfür sorgen zahlreiche kleine Muskeln und ein straffes Bindegewebe. Muskeln und Gewebe werden aber mit zunehmendem Alter und durch hormonelle Umstellungen immer schwächer. Dies hat zur Folge, dass die Tränenmenge nicht mehr richtig reguliert werden kann – die Augen tränen.

Eine weitere Ursache für tränende Augen ist das trockene Auge (Sicca Syndrom). Diese Beschwerde hört sich zunächst etwas merkwürdig an, da das Auge beim Tränen ja Flüssigkeit produziert und von daher eher „feucht“ scheint.

Dass eine Folge von trockenen Augen aber auch vermehrtes Tränen ist, ist bei näherer Betrachtung jedoch logisch: Eine beispielsweise schlecht funktionierende Tränendrüse führt zunächst zu verminderter Tränenflüssigkeit und damit zu einem trockenen Auge. Ein stabiler Tränenfilm ist allerdings unerlässlich für die Gesundheit des Auges: Kleine Partikel werden so ausgewaschen und das Lid kann sanft über die empfindliche Augenoberfläche gleiten.

Benetzt der Tränenfilm also nicht vollständig das Auge, schabt nicht nur das Lid unangenehm bei jedem Lidschlag, auch Fremdkörper reizen deutlich stärker als gewöhnlich. Was geschieht? Das Auge reagiert mit vermehrter Tränenproduktion, um die Reize zu beseitigen.

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Trockene Augen – die Ursachen

Es gibt verschiedene Auslöser für das Sicca-Syndrom. Welche das sind und was Beschwerden bei trockenen Augen lindern kann, erfahren Sie vom Experten Dr. Stefan Pfennigsdorf im kanyo®-Podcast.

Weitere Auslöser für tränende Augen im Überblick:

  • Äußere Faktoren wie Make-up, Abgase, trockene Raumluft, Computerarbeit, oder UV-Strahlen können die Augen derart reizen, dass sie mit vermehrter Tränenproduktion reagieren.
  • Gleiches gilt für Allergieauslöser wie Pollen oder Tierhaare.

Kontaktlinsenträger haben manchmal mit tränenden Augen zu kämpfen, da die Linsen reiben oder beim Ein- und Aussetzen leicht Fremdkörper in die Augen gelangen.

  • Manche Arzneimittel haben tränende Augen als Nebenwirkung. Hierzu zählen zum Beispiel einige Betablocker, Antihistaminika, Zytostatika oder Anti-Baby-Pillen.
  • Ein Schlaganfall etwa kann die Gesichtsnerven lähmen und so den regelmäßigen Lidschlag erschweren.
  • Tränende Augen können Symptom einer Grunderkrankung sein (beispielsweise Schilddrüsenleiden, Diabetes mellitus oder Rheuma).

Begleiterscheinungen tränender Augen

Tränende Augen gehen meist mit Begleiterscheinungen einher. Die Augen brennen, kratzen und sind gerötet. Häufig kommt ein anhaltendes Fremdkörpergefühl hinzu. Die Augen können ebenso anschwellen oder schmerzen, Schleim absondern und verkleben. Zudem klagen Betroffene über Sehstörungen oder Lichtempfindlichkeit

Tränende Augen: Behandlungsmöglichkeiten

Tränende Augen sind immer ein Fall für den Augenarzt. Zum einen kann das übermäßige Vorhandensein von Tränenflüssigkeit die Sehkraft negativ beeinflussen, zum anderen ist das Leiden möglicherweise Anzeichen für eine andere Erkrankung, die eine spezielle Therapie erfordert.

Nach der Aufnahme der Krankengeschichte stehen dem Augenarzt verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung, um die richtige Diagnose stellen zu können. Eine gängige Methode ist der Schirmer-Test, mit dessen Hilfe die produzierte Menge an Tränenflüssigkeit gemessen werden kann. Hierbei hängt der Arzt in jedes Auge einen Streifen aus speziellem Papier in die untere Lidkante. Anschließend schließt der Patient locker die Augen und harrt für fünf Minuten so aus. Das Filterpapier saugt die vorhandene Tränenflüssigkeit auf, wobei sich die feuchten Bereiche des Filterpapiers verfärben. Anhand dieser sogenannten Befeuchtungsstrecke kann abgelesen werden, ob die Tränenproduktion ausreichend ist.

Eine weitere Untersuchungsmethode ist die sogenannte Spülung. Hier wird Kochsalzlösung in den Tränenkanal geträufelt. Der Patient legt dabei seinen Kopf sanft in den Nacken. Wenn er daraufhin schlucken muss und er einen salzigen Geschmack wahrnimmt, ist der Tränenkanal nicht verstopft. Gelangt die Flüssigkeit nicht in den Rachen, ist der Tränenkanal verlegt oder verengt. Des Weiteren gibt es noch eine Reihe von Tastuntersuchungen.

Der Mediziner erhält über die Tests einen Befund, der entweder bereits auf die Ursache hinweist oder noch weitere Diagnostiken erfordert.

Die Behandlung der tränenden Augen ist abhängig von der jeweiligen Ursache:

  • Steht eine Allgemeinerkrankung hinter den tränenden Augen, wird diese vom entsprechenden Facharzt behandelt.
  • Allergieauslöser sollten gemieden beziehungsweise können mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden.
  • Anatomische Fehlfunktionen innerhalb des Auges wie ein verstopfter Tränenkanal können vom Augenarzt korrigiert werden.
  • Lassen Arzneimittel die Augen tränen, kann gemeinsam mit dem Arzt überlegt werden, ob ein Absetzen Wechsel des Präparats sinnvoll ist.

Was Sie selbst gegen tränende Augen tun können

Tränende Augen sollten zunächst immer von einem Spezialisten untersucht werden. Stellt dieser fest, dass äußere Einflüsse wie zu trockene Raumluft, Computerarbeit oder Kontaktlinsen Auslöser sind, können Sie den Beschwerden ergänzend eigenständig gegensteuern.

Dazu zählen folgende Maßnahmen:

  • Im Idealfall sollten Sie Reize wie Abgase oder Staub meiden.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille, wenn die Sonne scheint.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, wahlweise ungesüßten Tee oder verdünnte Säfte. Ein Erwachsener benötigt etwa zwei Liter Flüssigkeit täglich.
  • Spülen Sie regelmäßig Ihre Augen mit klarem Wasser aus.
  • Befreien Sie die Augenpartie abends gewissenhaft von Make-up. Die Lidränder lassen sich etwa gut mit einem Wattestäbchen reinigen.

Tipps für Kontaktlinsenträger:

Achten Sie immer auf ausreichende Pausen zwischen den Tragezeiten und nutzen Sie die Linsen nicht länger, als auf der Gebrauchsanweisung steht. Zudem ist eine gründliche und regelmäßige Reinigung der Sehhilfen notwendig, sonst können beim Einsetzen und Herausnehmen leicht Schmutz und Krankheitserreger in die Augen gelangen. Falls Sie das Gefühl haben sollten, die Linsen würden trotz geeigneter Hygienemaßnahmen Ihre Augen zum Tränen bringen, können Sie darüber mit Ihrem Augenarzt sprechen. Er kann Sie beraten, wenn Sie über einen Linsen-Wechsel nachdenken.

Warum Tränen meine Augen bei Sonnenlicht?

Ursachen der Lichtempfindlichkeit – woher kommt es? Lichtempfindlichkeit entsteht, wenn die Nervenstränge des Augapfel-Nervs verstärkt auf Lichteinfluss reagiert. Diese „Überreaktion“ des Körpers kann als Symptom von verschiedenen Krankheiten auftreten.

Warum laufen immer wenn ich draußen bin Tränen von meinem Augen auf?

Zu häufigen Ursachen für Tränenfluss zählen Allergien, trockene Augen, nach innen oder außen gedrehte Augenlider sowie Infektionen, eine Verengung oder Blockierung der Abflusskanäle der Tränen. Falls Tests erforderlich sind, können diese oft in der Praxis eines Ophthalmologen durchgeführt werden.

Was kann man bei lichtempfindlichen Augen tun?

Photophobie: Das können Sie selbst tun Stress und wenig Schlaf können die Photophobie verstärken. Achten Sie daher auf regelmäßige Entspannung und ausreichend Schlaf. Lichtempfindliche Augen durch äußere Reize können sich mitunter durch sorgfältiges Spülen und die Verwendung einer Augensalbe erholen.

Was bedeutet es wenn man lichtempfindlich ist?

Was sind die Symptome der Photophobie? Die primären Symptome der Lichtempfindlichkeit sind überempfindliche Augen, die sich durch Tränenbildung, Juckreiz, Rötungen und Brennen bemerkbar machen. Sekundär können Kopfschmerzen, Migräne und Schwindel auftreten.